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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
ze St. Ingberter Anzeiger“ erscheint woͤchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2 mal wochentlich mit Unterhaltungs
zlait und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich 1.A 60 — einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1. 75 4, einschließlich
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22. Jahrg.
—72
Warum Krieg?
uter dieser Ueberschrift veröffentlicht die „N.
zt. Z.“ einen Artikel, in welchem sie die Chancen
ines Krieges zwischen Deutschland und Frankreich
zußland erörtert. Da die „N. Pr. 8.“ gute
herbindung in hohen militärischen Kreisen hat. so
edem Artikel eine gewisse Bedeutung nicht abzu⸗
hrechen. Derselbe ist jedoch offenbar schon vor
ingerer Zeit verfaßt, da er von einem möglichen
lushruch eines Krieges zwischen Frankreich und
deutschland im April oder Mai redet. Der
urtikel scheint sonach wohl im Hinblick auf die
uffaire Schnäbele geschrieben zu sein, die inzwischen
lücklich beigelegt ist. Dennoch darf es nicht un—
reachtet bleiben, daß die „N. Pr. Z3.“ den Artikel,
mwelchem ein Krieg als schon ĩn den näch—
fsen Monaten wahrscheinlich bezeichnet
ird, nach der Beilegung des erwähnten Zwischen
alles zu veröffentlichen für angezeigt erachtet.
Was den genaueren Inhalt des fraglichen At—
lels anlangt, so beschäftigt sich derselbe zunächst
nit den hinlänglich bekannten Beschwerden, welche
ie chauvinistische Presse in Frankreich und Ruß⸗
and gegen Deutschland erhebt und weist dieselben
iß unbegründet nach. Sodann zur Erörterung
xr Chancen eines Krieges übergehend, giebt der
hHerfasser zu, daß Frankreich bei einem plötze
ichen Losbruch desselben in Folge seiner ausge⸗
uehnten Vorbereitungen möglicherweise die erste
oder auch die zweite Schlacht gewinnen könnte —
bwohl auch dies unwahrscheinlich und vielmehr
Rie Zuversicht gerechtfertigt sei, daß es alsbald
sorwärts gehen würde, wie im August 1870, —
aber wäre“, fährt der Verf. fort, „auch wirk⸗
chein solcher erster Erfolg für die Franzosen,
o würde dann, da der Deutsche durch Unfälle
icht, wie der Franzose, schnell entmuthigt, son⸗
ern vielmehr zum zähesten Widerstande gereizt
vird, erst der furchtbarste Kampf für sie auf
em deutsschen Boden sich entwickeln, in welchem
mgeheure Massen, ungleich bessere Disciplin, min⸗
xfens gleich gute Führung, die Nähe unserer
hülfsquellen, vor Allem aber auch der mächtige
deutsche Nationalgeist, und die, immer noch mehr
hei uns als drüben, durch Moral und Gottesfurcht
eroagene Tapferkeit unserer Soldaten ihnen ent⸗
gentreten würden; und nach aller Wahrschein⸗
ihleit würde dann — sagen wir getrost mit
hottes Hülfe — eine mächtige Woge deutscher
hollskraft den Feind von dem Rhein nach den
bogesen und Ardennen zurückwerfen, und die Wacht
in Rhein würde ihre Fahnen wiederum tief in
die Champagne und bis au die Seine und Loire
ttegen, — nicht weil wir es jetzt so wünschen,
ndern weil sie es nun einmal nicht anders ae⸗
volt haben.
Und dann? Nun dann würde der neue
dide den Franzosen allerdings viel schwerere
Asten auferlegen müssen, als es“ der durch sie ge⸗
aiochene Friede von 1871 gethan hat.“
— Dann zu Rußland üdergehende bemerkt der
erfasser:
Haupisächlich bildet zur jetzigen Gegnerschaft
igiands gegen Deunchund iue Trieb detee
—— in maßgebenden russischen Kreisen
den durch den Berlner Frieden der russischen
achtvergrößerung gezogenen Schranken und das
äueben, diese Schranken zu brechen. Sollte jetzt
Rußland, in Verfolgung dieses Strebens, als
Ftappe zunächst Bulagtien und Ostunesie
besetzen und damit im Grunde beherrschen wollen
— was es ohne die befürchtete Dazwischenkunft
anderer Großmächte wohl schon früher gethan haben
würde — sollte es sodann in Kurzem seine Macht,
criegerisch oder friedlich, bis vor die Thore oder
in die Thore von Konstantinopel ausdehnen wollen
— ein Plan, welchen man ihm für eine nicht
allzuferne Zukunft nach den geschichtlichen Ante⸗
zedentier unbedingt zutrauen darf — dann würde
es hierbei einen eutschlossenen und mächtigen Gegner
in Oesterreich Ung arn finden, welches seine
Macht und Erxistenz durch eine solche Umklamme⸗
rung, durch die Uebermacht Rußlands aufs äußerste
»edroht sehen würde; Rußland scheint — vielleicht
ehr mit Unrecht — zu glauben, daß die Nieder—
werfung von Oesterreich-Ungarn allein, wenn
der Kampf auf sie beide beschränkt würde, ihm
jelingen würde; allein es sieht ein bedeutendes
dinderniß daran in Deutschland, welches Ruß—
and, wie es mit Recht glaubt, dann an Oester⸗
reichs Seite finden würde, einestheils als Bundes⸗
zenossen, welcher für die Existenz des Verbündeten
einzustehen hat, anderentheils aber auch als selbst⸗
betheiligt; denn Rußland würde bei solcher Ueber⸗
macht, falls dieselbe sich in der That konsoli—
Rirte, auch Deutschland in eine gewisse politische
uind kommerzielle Abhängigkeit zu bringen im
Stande sein, und es würde nach seiner Naltur nicht
ögern, diese Macht zu gebrauchen.
„Das sind die inneren Gründe, weßhalb
Rufland — oder sagen wir die antideutsche Partei
desselben — jetzt zunächst Deutschland erheblich
zeschwächt wünscht und zwar durch einen Krieg
mit Frankreich, in welchem Rußland, entweder
»urch drohende Haltung und in Schachhalten meh⸗
rerer deutscher Armeecorps, oder bei sich findendem
Anlaß auch unmittelbar, Frankreich unterftützen
vürde.
„Und was“, fragt der Verfasser, „wird nun
stußland voraussichtlich durch die — moralische
ind diplomatische, eventuell thatsächliche — Unter⸗
tützung Frankreichs im Kriege gegen
Deutschland erreichen? Wenn Frankreich jetzt
den ungerechten Angriff gegen uns wagt, so wird
vie gedacht — wenn Deutschland und Frankreich
allein im Kampfe gegeneinander stehen — der
vahrscheinlchste Fall der fein, daß der Sturm
der Entrüstung die deutschen Heere alsbald wieder
ief in die Grenzen Frankreichs hincinführen wird,
wie 1870, als doch die festen Ausfallihore Straß⸗
hurg und Metz noch nmicht in unseren Händen
varen. Und dann würde Deutschland nur noch
ein mächtigeres Hinderniß für Rußlands Eroberungas
dläne sein, als vorher.
Nehmen wir nun aber den Fall an, daß Ruß⸗
and als Bundesgenosse Frankreichs eintritt, sei es
im Laufe der Ereignisse, um Deutschlands Erfolge
aufzuhalten, oder bereits früher, beides in der Ab⸗
icht, die deutsche Macht auf das erheblichste zu
chwächen, so wäre allerdings die Lage für Deutsch—
and und Preußen, wenn es allein stehend nach
Isten und Westen Front zu machen hätte, eine
chwierige, wenngleich keines wegs eine aus—
ichtslose, und wenngleich Preußen schon größe⸗
ten Gefahren Stand gehalten hat; allein diese Lage
vürde eben gar nicht eintreten; denn Deutjch—
and würde nicht allein stehen. Das mit
Frankreich verbindete Rußland würde dann, außer
deutschland, nicht nur Oesterreich Ungarn, sondern
uuch England und Italien gegen sich haben, also
ier Großmächte. und außerdem quf dem einen
Schauplatze seiner Aktion, auf der Balkanhalbinsel,
iller Wahrscheinlichkeit nach mehrere oder alle
Staaten dieser Halbinsel, welche ja endlich einsehen
nüßten, daß Rußland nicht ihre, sondern seine
Fahne auf der Sophienkirche in Konstantinopel
aufzupflanzen wünscht, und daß, falls seine Macht
iich dort wirklich consolidiren würde, bald kein
danonenschuß mehr ohne seine Genehmigung auf
der Halbinsel abgefeuert werden dürfte. Es wäre
also sehr wahrscheinlich, daß bei diesem, mit dem
kintreten Rutzlands in Europa und Asien ent⸗
achten Weltdrande eine so gewaltige Woge der
Pölkerkraft sich Frankreich und dem russischen An—
zriffsstrome entgegenwerfen würde, daß, neben
Frankreich, auch Rußland in seinen Grundfesten
ief erschüttert werden müßte, und zwar selbst dann,
venn nicht ohnehin die inneren Fugen
eines Staatsgebäudes so schwankend wären, als
ie es in der That sind, und wenn nicht Kor⸗—
uption und Unzuverlässigkeit seiner Verwaltung
ewohnheitsmäßig seinen Bestand an Truppenzahl,
Munition und Proviant in der Wirklichkeit um
die Hälfte dessen, was das Papier enthält. ver⸗
nindern würde. ....
„Wie also damals auf den Tag des 13. Juli
1870 in Ems, an welchem Napoleons Abgesandter
in König Wilhelm, welcher ihm friedlich und heiter
zegegnete, jene übermüthige Forderung stellte, welche
mit dem Könige ganz Deutschland diesseits und
enseits des Mains durch den einmüthigen und
esten Ruf „Nein“ beantwortete, nach 7 Wochen
er Tag von Sedan und nach 7 Monaten der
Fall von Paris folgte, so könnte nach menschlicher
Loraussicht auch dem Tage, an welchem im April
der Mai dieses Jahres französische Truppen
zegen die Ostgrenze Deutschlands kriegsgerüstet vor⸗
cücken würden, leich im Rovember oder De—
zember ein Tag folgen, welcher für Frank⸗
eich derderblicher als Sedan und für Rußland
zitterer als Sebastopol sein würde.“
„Es wäre also wohl gerathen, wenn vor
einem Losbruch gegen Deutschland, welcher den
Stein des Völkerkrieges ins Rollen bringt, die
Mad thaber Frankreichs und die antideutsche Partei
Rußlands, wenn sie wirklich Patrioten sind, sich
ernstlich fragen: warum Krieg? F
Deutsches Reich
München, 7. Mai. Ihre Moajestät die
—DO—
Elbingenalp zu mehrwöchentlichem Aufenthalte nach
Hohenschwangau.
München, 7. Mai. ‚. Der Entwurf des
neuen Branntweinsteuer-Gesetzes erfüllt und berück⸗
ichtigt mehrere Wünsche, die Finanzminister von
Riedel in Berlin vertreten hat. Ob damit schon
der Anschluß Bayerns an die Branntweinsteuer⸗
Bemeinschaft gesichert ist, bleibt vorerst unbestimmt,
st aber eher wahrscheinlich als das Gegentheil.
Die Regierung hat wegen dieser Angelegenheit Be—
prechungen mit den Führern der Landtagsparteien
gepflogen.
München, 7. Mai. Der hiesige demokratische
Verein hielt gestern Abend eine Versammlung abd,
um zu den Landtagswahlen Stellung zu nehmen.
Die verschiedenen Redner erklärten, man könne weder
nit den Ultramontanen noch mit den Liberalen
gehen, es sei deßhalb zweckmäßig abzuwarten, was
ür Männer für den künftigen Landtag aufgestellt
vürden, um dann Stellung zu nehmen. Mit diesem
echt bescheidenen Resultat ging die Versammlung
118einonder