Full text: St. Ingberter Anzeiger

zeslauden haben, eine Preisaufgabe ausgeschrieben 
werden. Die Preisaufgabe für das Jahr 1886 
hat zum Gegenstande: „Eine Abhandlung über 
das Prinzip der Autorität bei Fragen des kirchlichen 
Lebens (in seiner Berechtigung wie in seiner Ver⸗ 
verflichkeit) unter eingehender Begründung aus der 
Heiligen Schrift und unter Bezugnahme an die 
Ansprüche der reformatorischen Bekenntnisse. „Die⸗ 
senigen Pfarramtskandidaten, welche um den Preis sich 
bewerben wollen, werden aufgefordert, ihre Arbeiten, 
mit einem Motto versehen, bis zum 1. November 
ifd. Irs. an das kgl. Consistorium in Speyer 
einzusenden.“ 
— Ludwigshafen a. Rh., 20. Januar. 
Nach dem Abschlusse der Betriebsrechnung der Pfalzi⸗ 
schen Eisenbahnen wird sich der Zinszuschuß des 
Staates für das Jahr 1886 auf 478.,455 Mark 
43 Pfennig belaufen, daher um 318,650 Mark 
niedriger sein, als im Vorjahre, in welchem dersebe 
797, 106 Mark 23 Pfennig betragen hatte. 
— Singen ist gesund. Genaue, an 
222 Sängern im Alter von 9—53 Jahre vorge⸗ 
nommene Untersuchungen des Brustkastens haben 
ergeben, daß der Brustumpfang bei Sängern größer 
ist, als bei Nichtsängern, und daß er mit dem 
Wuchs, mit dem Alter und den Jahren des Sängers 
junimmt. Die Ausdehnungsfähigkeit der Brust, 
sowie die Lebenskraft der Lungen ist bei Sängern 
zrößer und nimmt ebenfalls in obengenanter Weise 
entsprechend zu. Das Singen ist ein ausgezeichnetes 
Vorbeugemittel gegen Lungenschwindsucht, das beste 
Mittel zur Entwickelung und Stärkung der Brust 
ind muß in dieser Beziehung der Gymnastick (dem 
Turnen) vorgezogen werden. 
Vermischtes. 
F Forbach. Eine resolute Frau 
esitzt einer der hiesigen Feuerwehrsignaltrompeter. 
Als es am Mitiwoch Morgen, als bereits ihr 
Mann zur Arbeit gegangen war, in der Nachbar⸗ 
chaft brannte, lief sie, wie die hiesige Zeitung be 
ichtet, nicht ratlos hin und her, wie dies manche 
Frauen thun, sondern sie nahm entsschlossen ihres 
Nannes Trompete vom Haken, lief auf die Straße 
ind gab das Feuerzichen. Die Feuerwehr tam, 
zriff an und siegte schnell. Das Feuer war zwar 
nur in einem Schweinestall hinter den Hauptge— 
duden in der Heiligkreuzstraße ausgebrochen; es 
sätte aber, da eine mit Stroh und Heu angefüllte 
Scheune an denselben grenzt, leicht eine gefährliche 
Uusdehnung erlangen können. 
Mainz, 25. Jan. Im hiesigen Hafen 
ind dieser Tage 460 Kisten, welche 5520 Flaschen 
Wein enthielten, abgelagert worden. Dieser Wein 
st vor einiger Zeit von einer hiefigen Weinhand⸗ 
ung nach Amerika versendet worden; die Firma, 
ür welche der Wein bestimmt war, verweigerte aber 
»ie Annahme desselben, und so machte der Wein 
die weite Reise wieder von Amerika hieher zurück. 
Die hiesige Firma hat nun gegen die amerikanische 
firma wegen der durch die verweiderte Annahme 
nntstandenen bedeutenden Transportkosten Klage 
rhoben. 
Dem preuß. Zug⸗ und Lokomotivperson 
st fortan auch im Diensie während der Fahrt da— 
stauchen gestattet worden in der Zeit, währen 
velcher dasselbe mit dem Publikum nicht in B 
rührung kommt. Die Pfeifen dürfen jedoch nig 
iber 25 Centimeter lang und müssen mit Deckel 
verschlossen sein. Bei Güterzügen darf in der Näh— 
olcher Waggons, welche exptodirbare und feuerg 
jährliche Gegenstände enthalten, nicht geraucht wer 
)en. Dieses Zugeständniß wird den Beamten, welch 
neist lange und beschwerliche Touren fahren, rech 
wislkommen sein. 
FMord einer Bürste wegen. Au 
daris, 27. Januar wird gemeldet: In der Kasern⸗ 
Penthierre brach gestern zwischen einem corsische 
Freiwilligen Leoni und einem seiner Kamarader 
Namens Lesueur. wegen einer Bürste Streit aus 
Wahrend der Letztere noch glaubte, Leoni scherz 
nur mit einer Todesdrohung, fiel dieser über ih 
ser und erschoß ihn auf Gewehrlänge. Von den 
serbeieilenden Hauptmann Sondher zur Rede ge 
dellt entgegnete der Corse trotzig; „Ich konn 
desueur schon lange nicht leiden, und da ich do 
Bewehr unter der Hand hatte, bediente ich mu 
seiner.“ 
F 45 Cholerafälle sind auf italienische 
Schiffen während der Ueberfahrt von Buenos Aire 
um Mittelmeere vorgekommen, von denen mehret 
ödtlichen Ausgang gehabt haben. Die Sch 
ind zu einer vierzigtägigen Quarantäne angehalt⸗ 
F Karlsruhe, 29. Jan.. Heute früh vor 
; Uhr hat sich der frühere badische Offizier Graf 
on Enzenberg in seiner Wohnung erschossen. Der—⸗ 
elbe war schon längere Zeit kränklich und ist dies 
ffenbar das Motiv des Selhstmordes. 
Far die Redaktion verantwortlich: F X. Demetz. 
— B 
— 
Licitation. 
Mittwoch, den 16 Februar 
1887, Vormitttags 10 Uhr. zu Ens 
jeim in der Wirthschaft von Heinrich 
Fries, wird durch den unterzeichneten 
zerichtlich hiezu beauftragten k. dielar 
abtheilungshalber zu Eigenthum ver⸗ 
steigert: 
Steuergemeinde Ensheim: 
Plan Nr. 1744, 2 4 10 qw 
Fläche, worauf ein Wohnhaus! 
mit Scheuer, Stall und Hof⸗ 
raum, Ptan Nr. 1746 2 a 80 
qm Garten und Plan Rr. 1180 
10 qm Dungplatz, gelegen zu 
Ensheim im Orte neben Maria 
Tatharina Adt und Heinrich Karren. 
Eigenthümer sind die Kinder und 
Erben der zu Ensheim wohnhaft 
zewesenen und verstorbenen Eheleute 
Peter Adt, lebend Maler, und 
statharina Vincent, als: 1. 
Ricolaus Richard Adt, Tagner; 2. 
Maria Emilie Adt, gewerblose Ehe⸗ 
jrau von Johann Blaes, Maurer; 3. 
Carl Theodor Adt, Fabrikarbeiter; zu 
Ldetztere noch minderjährig, vertreten 
XV 
Kurz, Ackerec, und seinen Nebenvor⸗ 
mund Johann Baptist Adt, Tüncher. 
Alle in Ensheim wohnend. 
St. Ingbert, den 29. Jan. 1887. 
Kemmer, k. Notar. 
Danksagung. 
Für die zahlreiche Betheiligung e 
dem Leichenbegängnisse unserer nun; 
Bott ruhenden Gattin, Mutter, Groe 
mutter und Schwiegermutter 
Latharina Pettig, 
geb. Geib, 
owie für die erhebende Grabrede d 
Herrn Pfarrer Ferckl sagen wir Aller 
unseren tiefgefühlten Dank. 
Die tranernden Hinter 
bliebenen. 
2 * 
Ein Mädchen 
ür Nachmittags gesucht. Von wew 
agt die Exped. 
n 
—XX 
Dem Herrn der Heerschaaren hat es gefallen, unser liebes 
einziges Söhnchen 
K aur l 34 —18 
im zarten Alter von 384 Jahren zu seinen Engeln zu rufen. 
Un stilles Beileid bitten 
St. Ingbert, den 80. Januar 1887. 
Die tieftrauernden Eltern: 
JI. A It, Stadteinnehmer und Landwehr⸗Secondlieutenani. 
ElIiseæ AIt, geb. Grewenig. 
Die Beerdigung findet Dienstag nachm. 3 Uhr statt. 
as bedeutende 
Bettfedernlager 
HarryunnainAltonab. Hamburg 
versendet zollfrei gegen Nachnahm— 
(nicht unter 10 Pfd.) gute neue 
Bettfedern für 60 Pfg. das Pfdi 
oorzüglich gute Sorte 1,25 Pfg., 
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Bei Abnahme von 50 Pfd. 506 
Rabatt. 
Umtausch gestattet. 
24 
Bergleute gesucht! 
Auf Grube Frankenholz bei Bexbach (Pfalz) werden 
50 tüchtige Kohlenhäuer, 
velche mindestens 83 Jahre vor dem Kohlenstoß gearbeitet haben, sofort an— 
zenommen. Verlangt werden Geburtsatteste und vollständiger Ausweis über 
ie bisherige Beschäftigung. 
Auflage 344,000; das verbreitetste alle 
»eutschen Blätter überhaupt; außerdem er 
scheinen Uebersetzungen in zwölf fremde' 
5 prachen. 
Bekanntmachung. 
Am Dienstag, den 8. Fe⸗ 
bruar Jl. J. Nachmittag um 
zrlb 3 Uhr im Buürgermeisterei⸗ 
—X 
St. Ingbert gehörigen 209 Stück 
Pappelstämme — 2628.000 Ku-⸗ 
bilmeter — welche von hier bis Ren⸗ 
rrisch gefällt wurden, öffentlich ver⸗ 
teigert. —WM 
St. Ingbert, den 29. Jan. 1387. 
Der Vorstand der Kirchen⸗ 
banverwaltung. 
Graffiön. 
Tartke Auner! 
*. . Atzeumatkismu⸗ 
dan den sei hiermit der echte 
in-Expeller 
Anker“ als fehr wirkiames 
F HBausmittel empfohlen. 
—— — — — — — — — — — — — —— — — — 
2 
Die Modenwelt. 
Fllustrirte Zeitung fur 
Toilette und Handan 
beiten. Monatlich zwe 
—X— 
tetjährlich M. 1.25 * 
75 Aar. Jährlich erscheinen 
24 Nummern mit Toi 
ietten und Handarbeiten 
enthaltend gegen 2000 
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fur Damen, Mädchen und Knaben, wie flu 
das zartere Kindesalter umfassen, ebenso di 
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