sein. Ueber den Nachfolger des Prinzen Albrecht,
der bekanntlich eine Armeeinspection übernehmen
soll, und des Generals von Witzendorff lauten die
Ansichten noch verschieden.
Berlin, 18. Juni. Als Termin der Ein⸗
berufung des Landtags nennt die „Kreuz⸗
zeitung“ den 28. Juni.
Potsdam, 18. Juni. Nach Schluß der
Beisetzungsfeier in der-Friedenskirche und nachdem
die Leidtragenden das Gotteshaus verlassen hatten,
erschien die Kaiserin Viktoria und nahm
einen weihebollen Abschied von ihrem allerhöchsten
Gemahl.
Ausland
Bafel, 18. Juni. In dem fortgesetzten Pro
ch wegen des bekannten Fastnachispamphlets er—
lärten die Geschworeuen den Autor des Pamphlets
Schill, für schuldig, Festersen und Müller als Ver
breiter für nichtschuldig. Die Fortsetzung der Ver—
handlung findet morgen Vormittag statt.
Bern, 18. Juni. Der Bundesrath beschloß
bon heute ab die Einfuhr von Spiriulack mi
einer Zuschlagsgebühr von 3,50 Francs (außer dem
tarifmaßigen Zolh) zu belegenn.
Wien, 18. Juni. Graf Kalnoky errang
in der heutigen Sitzung des österreichischen Dele—
gationsausschusses wieder einen großen Erfolg. Er
sagte, die Situation biete zu großen Beunruhigungen
keinen Anlaß, allein die Lage sei auch nicht geklärt.
Aller Augen ruhten auf Berlin und erst, wenn die
nächsten Tage vergangen, werde man sich ein Ur⸗
theil bilden können. Doch könne er jitzt schon
sagen, daß in dem Verhältnisse Oesterreichs zu
Deutschland keine Aenderung eintrete, dasselbe sei
festbegründet und zugleich die stärkste Friedensgarantie.
Die ruffische Regierung stehe den Denunciationen
russischer Blätter ferne, daß der Allianzvertrag der
mitteleuropäischen Mächte kriegerisch sei. Im Orient
sei eine Beruhigung eingetreten. Die Rede fand
den lebhaftesten Beifall und die Delegation votirte
dem Minister einmüthig ihr Vertrauen in die Lei—
lung der auswärtigen Politk.
RNom, 19. Juni. Nach Berichten aus Mas—
sauah ist Ras Alula mit dem Heer am 15. do.
abgezogen, angeblich wegen des Todes des Arca
Salassies, eines Sohnes des Negus.
London, 18. Juni. Salisbury bean⸗
tragte im Oberhause, Smith im Unterhause eie
Condolenzadresse an die Königin sowie eine Kund
gebung an die Kaiserin Vickoria. Beide Redner
gaben in glänzender Rede ein Bild des verstorbenen
Kaisers Friedrich, der auf seinem Haupte jde An⸗
wartschaft auf ein glorreiches, glänzendes, friedliches
und nutzbringenden Zielen gewidmetes Leben ver⸗
einte; der selbst in der kurzen Zeit seiner Herr⸗
schaft das Beispiel hoher Pflichttreue gab und in⸗
mitten schwerster Prüfung den hohen Geist behaup
ldete, wodurch sein Geschlecht die Größe Deutsch⸗
lands und seine eigene geschaffen. Granville im
Oberhause und Gladstone und Hartington im Un—
terhause traten mit herzlichen Worten dem Antrag
bei, welcher einstimmig angenommen wurde. —
In Balmoral fand in der Privatkapelle des Schlosses
eine Leichenfeier statt, welcher die Konigin, die
Prinzeffin Beatrice und die Prinzesfinnen Victorid
und Louise von Schleswig⸗Holstein in tiefster Trauer
beiwohnten.
Lokale und pfalzische Nachrichten.
— Kaltenbach, 17. Juni. Die heutige
Versammlung des pfälz. Kreisfischerei-Vereins war
troß des schlechten Wetters gut besucht. Verschie⸗
dene Mitglieder (Beamte) konnten der Sitzung
wegen Ableben des Kaisers nicht beiwohnen. Aud
der ganzen Pfalz waren 22 Vertreter erschienen.
Vorstand Herr Regierungsrath Späth eröffnete die
Versammlung um 11 Uhr und schloß dieselbe um
2 Uhr. Die Sitzung hatte einen animierten Ver—
lauf und wurden in derselben für die Fischereisache
wichtige Beschlüsse gefaßt. Die Vorstandsmitglieder
waren meist erschienen und die Nichterschienenen
entschuldigt. Nachmittags fand eine Besichtigung
der Forellenweiherarlage im Waschbachthale sftati,
wofür pro 1888 ein Kredit von 1000 Martk be—
willigt wurde.
—— Kaiserslaukern, 18. Juni. Am
Sonntag. den 1. Juli l. Is., findet dahier im
Cafe Schmitt, nachmittags 1 Uhr, eine General—
versammlung bezw. Rechnungsablage des Postboten⸗
Witwe⸗Unterstützungs⸗Vereins statt.
— Edenkoben. Im Auftrag der „Pfäl⸗
5 Kampfgenoffenschaft“ sendete der 1. Vor—
—X
Telegramm an das kaiserliche Hofmarschallamt in
Potsdam: „Im Namen der 140 Krriegervereine
zählenden Pfälzischen Kampfgenossenschaft bitte ich
A
aus Anlaß des Ablebens Seiner Majestät des
Deutschen Kaisers Friedrich, des heldenmüthigen
und ruhmreichen Führers der bayerischen Truppen
in den Jahren 1870 bis 1871, unsere innigsten
und schmerzlichsten Gefühle der Teilnahme zum
Ausdruck zu bringen. Die alten Waffengefährten
pon 1870 können ihren guten und herrlichen Kaiser
Friedrich nicht genug beklagen und werden dem—
selben stets ein heiliges Andenken bewahren.“
— Auch der Stadtrath von Landau hat
beschlossen, an die Kaiserin⸗Witwe Viktoria, sowie
an Kaiser Wilhelm II. Beileidstelegramme abzu⸗
senden. .
. Leistadt, 17. Juni. Gestern Nachmit—⸗
tag wollte der Händler Ph. L. von hier an dem
Müllerschen Hause einige Spatzennester ausheben.
Die ziemlich hohe Leiter brach plötzlich und der
darauf stehende junge Mann stürzte auf das Stein⸗
oflaster, ohne sich jedoch, wie man hört, gefährlich⸗
Verletzungen zugezogen zu haben. — Der vor
einigen Tagen gelegentlich einer Tanzmusik gestochene
BZeorgens ist, trotzdem die Lunge bedeutend verletzt
var, fast vollständig geheilt. Der Messerheld sißzt
einstweilen hinter Schloß und Riegel und harrt der
wohlverdienten Strafe.
— Weisenheim a. S., 18. Juni. In
der verflossenen Woche hat sich das Kirschen⸗
geschäft erst eigentlich entwickelt. Auch der Ver⸗
sandt mit halbreifen Kirschen nach England wurde
durch verschiedene Firmen begonnen. Stoörend auf
das Geschaft hat der eintretende, anhaltende Reger
gewirkt. Infolge auswärtiger Kokurrenz ist der
Preis dieses Jah gegen fruͤher niedtiger. Unsere
irschen kamen infolge des rauhen Frühjahrs 14
Tage zu spät. Auch bringt die Gotthardtbahn aus
Italien viele Kirschen, uad ist dadurch der Absatz
nach Süddeutschland vermindert. Hoffentlich wirt
es mit den Spätsorten im Preise basser.
.* (G. A.)
— Ludwigshafen, 19. Juni. In einer
Anzahl von Blättern der Pfalz und der näheren
Amgegend begegnen wir der Mittheilung, daß das
uuf den 1. bis 8. Juli festgesetzte X. Verbands
chießen des Badischen Landes⸗Schützenbereins, des
Heittelrheinischen und des Pfälzischen Schützenbundes
erschoben worden sei. Diese Nachricht ist falsch.
Das Verbandsschießen wird nicht ver—
schoben. Allerdings hat das Central-Komitee
ich sofort am Freitag nach dem Eintreffen der
dunde von dem Ableben des Kaisers Friedrich zu
einer Sitzung versammelt, in welcher alle für und
gegen eine Verlegung sprechenden Gründe auf das
ingehendste erörtert wurden, und es wurde in dieser
Sitzung die Verschiebung für den Fall in Aussich—
genommen, daß fich dem Fest unüberwindlich
dindernisse in der einen oder anderen Richtung eni⸗
jegenstellen sollten. Nachdem indessen bereits am
Samstag die Beisetzung des vberstorbenen Kaisers
nuf Montag den 18. Juni in endgültiger Weise
angeordnet war, von dem Tage der Beisetung bis
zum Eröffnungstag des Festes mithin nahezu zwei
Wochen verflossen sein werden, überhaupt selbsi in
den preußischen Landen öffentliche Fesilichkeiten schon
vom dritten Tage nach der Beisetzung an wieder
tattfinden dürfen, so sah sich das Central Komit
n einer weiteren Sitzung am Samstag veranlaßt,
den Beschluß zu fassen, daß eine Verschiebung
aicht stanffinden solle, da eine solche nicht allein
ur das Fest selbst von dem ungünstigsten Einfluss
ei, sondern weil auch eine Menge von materiellen, Ver⸗
uste für die Festlasse zu befürchten wäre, welchen zu
vegegnen das Bestreben des zur Entscheidung be⸗
rufenen Komitee's sein müsse. (G. A.)
— Frankenthal, 16. Juni. Die Rebak⸗
sion der „Frankenthaler Zeitung“ ist von Herrn
Chr. Ad. Hachh, seither Redalleur am Neque
hernoumen worten
Vermischtes.
F München. Der bayer. Handwerker⸗Bun—
des⸗ Delegiertentag findet dahier am 13. Augußt
datt. Der allgemeine deutsche und bayerische Hand
werkertag wird am 14. und 15. August abgehalten
Die provisorische Tagesordnung enthält u. a. fol⸗
gende Punkte. Der Befähigungsnachweis. 8 100
uind 100 ẽder Reichsgewerbe · Ordnung. Die Be—
»eutung des Sonntags für das Handwerk. Die
lusdebnung der Unfalldersicherungaspflicht auf das
gesamte deutsche Handwer
betreffend die diae n —7—
Deutsche Innungskammern, 58 —
—— & Hosierhandel, —8
ionen —
dNe enm Abzablungsgeschafte ung —
FKarlsruhe, 17.
Bruchsaler —E med —
Zeit weithin so gewaltiges Aiisenn et. de si
iam gestern hier vor der ——
handlung. Der Angeklaate, anmer —T
Zeit viel genannten päpstlichen de 4
ist 53 Jahre alt, aus anee —
tam durch ungluücliches Vorsenspiel ctnd
hrecherischen Handlungen, bei dere —
bekanntlich Hand an sich legte hendenn
Selbstmord vollenden zu koanen vn jsdoh
Seele gebrochen steht er nun or —
Die Verhandlung entbehrte des do an
xesses. da Kanzler in allen Hauptpu
ist. Die verbrecherischen aonenn —
lich in Unterschlagungen dienstlich 3 —
und Papiere. Der Gerichtshof ert cutn an
—
Monate Untersuchungshaft, 88 nntn
Ehrverlust. Gleichzeuig erhieit der sch sun d
gleicher Sache verurtheilte Arme —5
Buchmüller, der wesentlich im ——
Dee z haben scheint, eine n
ona
Befängniß. en zu den zu derbütenden zc dun
* Porträts aus Brie
Kunstwerk ganz eigener I igip Flen
Rd Kur..in dem ördgeschese ve
eee awih in e
ge ebensgröße und porträtähnli
Kaiser Wilhelm J., Kaiser FriedrichJ —*
2 7
Zinert au gahen e en n d
— essellt. ie Anferti
Auftrage F 8* Königl. ee
riefmarken sind dem V i
iiy e
iß Quadratfuß groß. S
hat der Künstler an seinem Werk *
licher Ausdauer gearbeitet und ene
8 — F Porträts neene un
— erraschung. Daß ma i
chon mancherlei farbige ee Dn
w. geschaffen und selbst ganze —
mit anstelle der Tapeten geschmückt hat, ist ja de
tannt; einzig in seiner Art aber ist die de
don Briefmarken zur Darstellung von — *
Xo d Vortratähnlichkeit eine 7
refel d. Einem Krefelde i
Herrn Hungar, ist es 88 ö—
des Kolumbus zu finden, d. h. das miechensd
Weckbeit zu erfinden. Dasselbe besteht aus eisem
Bettsponde mit gewöhnlicher Matratze. Am buf
ende befindet sich eine Weckuhr, mit welche ür
recht finnig erfundener Mechanismus in Verbindun
gesetzt ist, der nach Ablaufen des Wecers bern
jaßt, daß sich die Matratze plötzlich schräg zur Sei
jenlt und den betreffenden Vangschläfer sanft. ohe
nachdrücklich auf den Boden setzt. Die —0
Zig.“ empfiehlt das Wunderbett allen —
welche über träge Dienstboten zu klagen haben,d
e aus dem Bette kommen — ** se
enen, denen das Frs J
a sie früh oe echee un
Ein Ereigniß. wie es i itwot
in Bienenvater Namens K. 3 in
lebt hat, wird noch selten vorgekommen sein. Der
ele hatte fich, wie man dem St. Wend. Vlksbl.
zerichtet, in der Meinung, anen jungen Schwarn
u vekommen, in der Muͤtagszeit in die Nabe de
Hienenstandes gesetzt, um die Bienen bei iht?
reye zu beobachten. Aber es währte nicht lang
de tam des Tages Last und Muͤhe und drüͤcte ihr
ie Augen zu und er schlief fest ein. Nach einige
Zeit wurde er durch ein sonderbares Summen un
Braufen vom Schlafe erweckt und sah zu seiner
Schrecken, daß der ganze Schwarm fich an seinen
Vollhart niedergelassen hatte. Auf sein anghlige
Hilferufen kamen dann Linige Leute herbei ünd be
raschlagten, was da'zu thun wäre, denn guter Ro
* theuet. Der helle Angstschweiß lief dem Schwarn
n ger übers Gesicht. bis Einer vorschlug, den hu
ngsam mit einer Scheere ahbzuschneiden. In eine
Vierieltunde lag num der Bart mit samt der
e n Linem Bienentorbe urd
onnte mit sei eh
lust seines Bartes hinem Sdreden * —*
E
9