Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amisgerichts St. Ingbert. 
ei⸗ Ingberter Anzeiger“ erjscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- umd Feiertage. 2 mal wöodchentlich mu nunterhalunge· dlau und Mittwochs und Samstags mi 
—* Veilagen. 5 Vloan loftei diertetjährlich 1M 60 4 einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen 14 75, einschließlich 40 eehes Die 
aungogebühr sur die Agespaltene Gormondzeile ober deren Raum beträgi bei Inseraten aus der Pfalz 10 , bei außerpfälzischen und solchen auf welche die Erpedition 
Annit ribrniu, ig . Neklamen 80 4. BVei Amaliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet. 
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236. Dienstag, 23. Oktober 1888. 
Deutsches Reich. 
Nunchen, 21. Okt. Die zu erwartende 
lung der boyerischen Bischöfe an den Prinz⸗ 
en soll, wie die Münch˖ ner Nuuesten Nach⸗ 
hören, noch weit gemäßigter ausgefallen 
als selbsi Freunde des kirchtichen Friedens in 
an zu hoffen wagten. Denn es ist eine That⸗ 
welche heute kaum mehr in Abrede gestellt 
iin kann, daß der Bischof von Regensburg, v. 
usteh, in der Freising r Confer nz sammtliche 
Porüder, den von Eichstätt nicht ausgenommen, 
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u zählen hatte und somit vollständig isolirt 
Die Unversöhnlichkeit des Regensburger 
q wird wohl bei der Ernennung v. Zieglers 
tegierungspräsidenten in Regensburg für den 
tegenten mit bestimmend gewesen sein. Die 
wierigkeiten? des Regensburger Präsidiums 
um großen Theil bei der Persöalichkeit des 
ois Senestrey. Bei der Auswahl eines bei 
schoflichen Stuhle in Possau nörhig gewor⸗ 
Foadjutors sollen von Seiten des Papstes 
z sinnungen zum Ausdrucke gebracht worden 
die betreff nde Persönlichkeit soll durchaus 
net für Förderung des Culturfrirdens fsein. 
(Str. P.) 
dem Präsidenten zur Unterzeichnung vorzulegen und 
ann sofort der Kammer zu unterbreiten. 
Paris, 22. Ott. Bei der allgemeinen Be⸗ 
zatung des Budgets findet Daynaud, Rechte, daß 
e Finanzlage sehr schlecht sei und große Gefahren 
zerge. Und trozz dieser schlechten Lage verlange die 
stegierung eine Milliarde für außerordentliche Be⸗ 
ürfnisse des Kriegsbudgets. Der Vorsitzende des 
gudgetausschusses unterbricht den Redner und be⸗ 
nerkl, das sei eine Angelegenheit, welche die heiligsten 
znteressen des Vaterlandes und der nationalen 
hertheidigung berühre. Geifall links.) Amagat, 
nabhängiger Republikaner, wendet sich nach einer 
rinschen Vesprechung des Budgets gegen den Plan, 
ine Einkommensteuer einzuführen, da dieselbe den 
eichtum zur Auswanderung veranlassen werde. 
NAillidres, Rechte, spricht gegen das Budget. Auf 
eine Bemerkung, das Budget für 1889 werde das 
etzte sein, das zur Beratung gelange, erklärte 
zer Finanzminister Peytral, die Regierung halte 
zasselbe keineswegs für das letzte, das die gegen⸗ 
värtige Kammer genehmigen solle. 
London. Bezüglich der von „Truth“ ge— 
neldeten angeblich demnächstẽbevorstehenden Trauung 
er Prinzessin Viktoria von Preußen mit dem 
Irinzen Älcxander von Battenberg im Schlosse 
Vindsor, schreibt der Londoner Korrespondent des 
Manchester Quardian“, daß er nach eingehe nden 
zrkundigungen posstives über den Plan nicht habe 
Erfahtung bringen können. Die Nachricht möge 
egründet sein. „Sollte die Ehe nämlich überhaupt 
eschlossen sein, so bestehen gute Grunde, daß sie 
bährend des Besuches der Kaiserin Friedrich in 
—X Man glaubt 
aß Kaiser Friedrich seine Zustimmung zu der 
Zaͤrat gegeben hat, und die englischen Verbindungen 
Jes Prinzen verleihen ja auch der Meldung noch 
eine weitere Wahrscheinlichkeit.“ 
Madrid, 21. Okt. Der Ministerrat einigte 
ich in der gestrigen Sitzung üder die Frage, die 
militärischen Reformen betreffend, so daß die Minister⸗ 
risis als beseitigt gilt. Die Cortes werden Mitte 
dezember einberufen, um über militärische Reformen 
u botatoen 
gerlin, 22 Okt. Sicherem Vernehmen nach 
m Generallieutenont v. Hesberg, Com— 
„yur der Cavalleriedivision des 1. Armeekorps 
zdnigsberg, der Abschied bewilligt worden. Zu 
m Rachfolger soll Generalmajor v. Rosen- 
unter Beförderung zum Generallieutenant 
ant sein, der wi der zum Nachfolger als Com 
deur der 80. Cavalleriebrigade in Metz den 
nd. Pelet Narbonne erhalten hat, wel· 
ꝛeinerseits als Commandeur der 16 Cavallerie- 
de in Köln durch den Kommanbeur des Hu— 
uegiments Nr. 6, Oberst v. Rosenberg, 
t worden sein soll. Wiaiter erfahren wir, daß 
durch den Tod des Generalmajors v. Tiede⸗ 
un freigewordene 31. Infanteriebrigade in 
den Oberst v. Tippelskirch, Comman- 
ades Infanterierecgiments Nr. 27, erhalten soll. 
Ausland. 
haris, 21. Olt. Auf Antrag des Kriegs⸗ 
ners wurden die Brigade Generäle Vosseur, 
nucellier, Lamp und de Novion zu 
ons Generälen und die Obersten Desma⸗— 
tes, Grivet, Segretain, Cahous, 
nnefond, de Tschamer, Cary, Lucas 
Duch esn e zu Brigade Generälen befördert. 
weiteren wurde General de Miribel zum 
wolger des Generals Fésvrier, der am 22. 
vvr die Altersgrenze erreicht, zum Befehlshaber 
Armeecorps (Chalons) ernannt. Der Kriegs⸗ 
ver ließ hierauf ein Decret durch den Präsi—⸗ 
n der Republit unterzeichnen, demgemäß die 
nandirenden Gegeräle, die sich besondere Ver⸗ 
e erworben haben, die Militärmedaille erhalten 
»n. Auf Grund dieses Decrets wurde dem 
ol Fébrier die Militärmedaille verliehen. 
baris, 22. Okt. Französischerseits wurde 
eine strenge Untersuchung wegen des Vorfalls 
adre engeordnet, wo nächtlicher Weile das 
des deutschen Consulats abgerissen wurde. 
baris, 22. Okt. Der heutige Ministerrath 
Fioqu⸗ is Vorsitz genehmigte den vom Finanz⸗ 
t Peytral ausgearbeiteten Enwwurf der Ein⸗ 
amensteuer und beschloß. denselben am Samstag 
Lokale und pfälzische Nachrichten. 
*Si. Ingbert, 23. Okt. Am Himmel zeigt 
ich augenblicklich ein Komet, der auch mit unbe⸗ 
vaffnetem Auge sichtbar sein soll. Derselbe geht 
ingefähr um 312 Uhr Nachts auf; am besten 
jeht man ihn von 2 bis 3 Uhr Nachts. Er steht 
rach den astronomischen Angaben zwischen den 
Sternen „Sirius“ und den „Zwillingen“. 
*St. Ingbert, 28. Okt. Zur Inspizier⸗ 
ing der Staatsgebaude in der Pfalz sind die Herren 
Rerbaudirekior v. Siebert, Oberrechnungsrath 
Usamer, Staatsministerialrath v. Neumaher und 
berstallmeister Baron Adrian v. Werburg in 
Speyer eingetroffen. 
— Speyer, 20. Okt. Das „Münchener 
xremdenblatt“ besitzt einen köstlichen Berichterstatter 
n der Pfalz, der die Leser des genannten Blattes 
sin und wieder mit recht vergnüglichen Artikeln 
freut. Seine neueste Leistung betrifft die Wein ⸗ 
ese und den Weinhandel in der Pfalz, ein gewiß 
ehr zeitgemäßes Thema. Der fremdenblättliche 
pfaͤlzer halt, nachdem er über die hier eingerissene 
Genußsucht“, die mehr verzehrt als sie einnimmt, 
iber die hier eingerissene Unsolidität und Unreellität 
er muß es ja wissen h) losgewettrt hat, folgenden 
Abhunasvollen Sermon: Die Weinlese ift eine 
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23. —X 
Zeit, in der unser lieber Hertgott abgesetzt ist. Von 
Sonntagsruhe und Sonntagsheiligung ist gar keine 
stede. Man klopft, holpert, keltert und herbstet“ 
m Felde wie am Werktage; und wer selbst in 
er Woche es an Fleiß fehlen ließ, ist am Sonn- 
ag desto eifriger. Der Besuch des Gottesdienstes 
st für drei Sonntage bei einem großen Theile, bei 
nehr als der Hälfte, einfach suspendirt. Und das 
ilt nicht blos für protestantische und gemischte 
Irte, in den kaͤtholischen ist es ebenso. Dazu 
hreibt die „Sp. Ztg.“: Wir wünschten dem 
remdenblättlichen Pfälzer, er müßte als Winzer 
ein Brod verdienen — darob würde er manches 
indere vergessen und manches andere lernen. Und 
das thäte ihm noth. 
Speyer. Nach einer von dem Kgl. Of- 
izianten und funkt. Kreiskassezahlmeister Friedrich 
Hilardone kurzlich herausgegebenen Broschüre: „Das 
Volksschulwesen des Königl. Regierungsbezirks der 
Pfalz, ein Verzeichniß der Lehrerbildungsanstalten, 
-„chulinspektoren und sämmtlichen Volksschulen des 
ereises mit Angabe der daran wirkenden Lehrkräfte“, 
ählt die Pfalz dermalen 1972 Schulstellen und 
war 861 katholische, 1078 protestantische und 38 
sraelitische. Hiervon sind 1496 Lehrer⸗ und 427 
herweserstellen. 89 Schulstellen sind mit katho⸗ 
ischen Schulschwestern, 10 mit Lehrerinnen, wovon 
Z atholisch und 2 protestantisch, besetzt. 14 
Jehrer · und 15 Verweserstellen werden in interim. 
Weise verwest. 9 Lehrer sind Inhaber der golde⸗ 
jen Ehrenmuͤnze des Ludwigsordens, haben also 
sber 80 Dienstjahre. Das Bezirksamt Kaisers- 
autern hat die meisten (215), das Bezirksamt 
Speyer die wenigsten (81) Schulstellen. Nach dem 
Berzeichniß von 1886 gab es in diesem Jahre 
841 Schulstellen, die sich nach der Konfession in 
333 protestantische, 692 katholische und 32 isra⸗ 
litische schieden. Es ergibt sich also innerhalb 
weier Jahre ein Zuwachs von 131 neuen Schul⸗ 
teslen. 
— Die Anmeldung zur Theil— 
nahme an der Verloosung der Pfalz 
ischen Aussteuer-Anstalt geht am 15. 
November zu Ende. Diese Anstalt hat ihren Sitz 
in Speyer und steht unter einem besonderen Ver⸗ 
valtungsͤrath, dessen erster Vorstand der kgl. Re⸗ 
ierungoͤpräsident der Pfalz, Herr Staatsrath v. 
Zraun und dessen zweiter Vorstand Herr kgl. Kon- 
istorialrath Th. Wand in Speyer ist. Rechner der 
Anftall ist Hetr Barquier Haid in Speyer. Zioeck 
der Anstalt ist nach Maßgabe ihrer Bestimmungen 
hren Theilnehmern für den Fall der Verehelichung 
der nach Zurücklegung des 40. Lebensjahres gegen 
Zahlung eines Eintritisgeldes von 8 Mtk. Gewinne 
u 300 Mt. zur Verfügung zu stellen, über deren 
gezug unter den Theilnehmern das Loos entscheidet. 
Theilnehmer der Gesellschaft können nur unverhei⸗ 
caihete, weniger als 40 Jahre alte Personen beider⸗ 
lei Geschlechts, also auch Wittwer oder Wittwen 
ein. Jeder Theilnehmer kann so viele Nummern 
zesetzen, als er will. Fuͤr jede Nummer werden 
ljahrlich 3 Mt. bezahlt. Aus dien vorhandenen 
Jesdern werden nun so viele Gewinne gemacht, 
is sich hieraus Theile zu 800 Ml. bilden lassen. 
diese Looseziehung wird in der zweiten Hälfte des 
Nonats Dezember jeden Jahres vorgenommen. 
Theilhaber, welche dei der Ziehung verheirathet 
ird oder das vierzigste Lebensjahr zurückgelegt haben, 
rhalten nach Vorlage der desfallsigen Zeugnisse 
en ihnen zugefallenen Gewinn sofort ausgezahlt. 
die Abrigen Gewinne werden auf Gefahr des Ge—