solche, die ein anderes Fach ergreifen, Stipendien
erhalten, sei eine Calamität, für welche Abhülfe zu
schaffen der Synode anheimgegeben werde. Daß
trotz des abnehmenden Zinsfußes der Kapitalstock
wachse, sei mit Freuden zu begrlißen, weil sonst die
Kasse ihren Verpflichuungen auf die Dauer nicht
nachkommen könne. Unsere Kirchenbehörde wohne
in wahrhaft erbärmlicher Weise in Miethe, und
es sei ihrer Würde entsprechend, hier baldigen
Wandel zu schaffen. Für die klare und exakte
Führung des Rechnungswesens wurde Herrn Kon—
sistorialselretär Fehl die Anerkennung der Synode
zu Theil, als Mandatar der Kasse definitiv Herr
Regierungsassessor Conrad in Vorschlag gebracht
und dem früheren Mandatar und jetzigen königl.
Rath am Verwaltungsgerichlshof in München,
Herrn Adalbert Geib, für seine frühere Mühewal⸗
tung der ehrerbietigsse Dank der Synode durch Er⸗
heben von den Sitzen erstattet. Den zweiten Gegen⸗
stand der Tagesordnung bildete das Referat über
die Pfarrunterstützungskasse, erstattet von Herrn
Rentner Kranzbühler⸗Neustadt. Hierauf erslattete
Herr Dekan Alexander⸗Winnweiler Bericht über
die Pfarrpensionskasse, endlich Herr Kennel ⸗Hochspeyer
über die Pfarttöchterkasse; damit war das Vensum
erledigt. (K.)
—— Wachenheim, 18. Okt. Wie seiner
Zeit erwähnt wurde, beschloß das hiesige Presbyte—
rium in seiner Sitzung vom 28. Maisd. J. ein⸗
stimmig, den Grabgesang Seitens der Schüler in
Wegfall kommen zu lassen, welchem Beschluß am
12. Juni l. J. die Genehmigung des königlichen
protestantischen Konsistorims in Speher ertheilt
wurde. Gegen diesen Beschluß reichte am 14.
Juli d. J. Obergaͤrtner Friedrich Stehli eine Bitt⸗
schrift, bedeckt mit 240 Unterschriften hiesiger Prote⸗
stantischer Bürger, beim königlichen Konsistorium
ein, in der um Wiedereinführung des Grabge—
sanges gebeten war. Dieser Tage nun wurde den
Bittstellern, bezw. genanntem Stehli von dem
königlichen Dekanate Dürkheim der diesbezügliche
Beschluß des löniglichen Konsistoriums in Abschrift
zugestellt. Derfelbe lautet nach dem „Pf. K.“
wörtlich: 1) Der wohlmotivirte Beschluß des Pres⸗
byt eriums vom 28. Mai dss. Is. soll für die Be⸗
erdigung die Regel bilden, jedoch nicht ohne Aus⸗
nahme; 2) für alle Beerdigungen protestantischer
Gemeindemiitglieder, bei welchen nicht von einem
Vereine Grabgesänge vorgetragen werden, steht es
den Trauerfamilien frei, zu bestimmen, ob dabei
der Grabgesang der Werktagsschüler in bisher üh—
licher Weise stattfinden soss
fängnißstrafe von 5 Jahren. Der Vor⸗
fall trug sich am 23 Juni d. J. im Ruhbachthale
auf der Straße nach Schnappach zu. St., den
zwei Bergleute begleiteten, geriet dort mit dem in
Gesellschaft seiner Braut, deren Schwester und
Schwager gehenden 22jährigenBergmann J. Nikolaus
in Wortwechsel, der in Rauferei überging, welcher
damit endete, daß St. dem Nikolaus ein dolch
artig geschliffenes Messer bis ans Heft in die rechte
Brustseite stieß, so daß innerhalb einer Stunde der
Unglückliche eine Leiche war. Trunkenheit und
Rauflust haben wieder einmal unsägliches Uaglück
über zwei Familien gebracht.
FWürzburg, 18. Okt. Vor dem Militär⸗
bezirksgericht fand heute Verhandlung gegen
den 22 Jahre alten ledigen Bäcker und derzeitigen
Gemeinen des k. 18. Infanterie Regiments in
dandau, August Morin aus Bergzabern, wegen
Todtschlags statt. Morin hatte am 23. Juni d.
J. mit mehreren Kameraden, darunter auch der
Semeine Schillinger, einen Ausflug über Nußdors
nach Bechingen und Flemlingen bei Landau ge⸗
macht, wobei wacker gezecht wurde. Einige der
Teilnehmer, daruuter auch Schillinger, brachen
chon gegen 6 Uhr auf, während Morin und die
indern noch zurückblieben. Beim Wiederzusammen⸗
reffen auf der Straße von Bechingen nach Nuß-
»orf geriet Morin mit den Vorausgeeilten in Wort⸗
vechsel, wobei Schillinger dem Marin mit seinem
Zeitengewehr zwei Hiebe über den rechten Vorder⸗
arm versetzte, worauf Letzterer nun ebenfalls den
hatagan zog und dem Schillinger einen wuchtigen
Stoß damit in den Rücken versetzte, der die Milz
und die Bauchschlagader durchbohrte und den so⸗
fortigen Tod des Verletzten zut Folge hatte. Es
exfolgte Freisprechung, da die Geschworenen.
NRotwehr annahmen.
f Hamburg, 12. Okt. Der Ausstand
der hiesigen Stauer ist so gut wie vollständig be—
endigt; alle größeren Stauergeschäfte arbeiten,
während die kleineren den Ausstand fortsetzen. Die
Hafenarbeiten sind nicht beeinträchtigt. — Das
Schwurgericht verurtheilte dein wegen des Knaben⸗
mordes auf dem Horner Moor angeklagten 21jäh
rigen Lustmörder Benthien, genannt Abrens,
vegen Mord zum Tod.
F Triest, 19. Okt. Der prachtvoll herge—
richtete Dampfer des Oefterreichischen Lioyd „Im⸗
peratrix“ ging heute Morgen 7 Uhr nach Venedig
ab, um die Kaiserin Friedrich nebst Prinzes⸗
innen-Töchter nach Korinth zu überführen. Die
Kriegsmarinekapelle, welche an Bord des Dampfers
donzertieren wird, schiffte sich schon gestern ein.
2 w — —
Neueste Nachrichten.
Saarbrücken, 21. Ott. Gestern Sonntag
Nachmittag fand im „Tivoli“ zu St Johann —
eine Verser—lune dees— -— DSaktinn verantwortlich: F. X. Deme!
— J aαα gVα ιαααα ä Ä.ααααXXααιαOâιιαιαιααιιι—
CXCE. 2. öter in St. Ingbert
Cafs Becker (J. Weirich).
⸗ 22 * 200 *
Ensemble⸗Gastspiel der Operetten⸗Ge—
Achtzis Pfennig vierteljührlich. eee S
Dir. Baudrexler.
Montag, den 21. Okt. 1889.
Große Op er.
Der Waffenschmied von
5
Worms.
Große komische Oper in 3 Akten.
Kasseneröff. 138 Uhr. Anfaug 8 Uhr
Hochachtungsvoll
Franxm Kamudrexler.
Alles Nähere besagen die Zettel.
Apotheker Heißbauers
—DD————
Rechtsschutzvereins statt, welche, wie di
„Zig.“ erfährt, folgende Tagesordnung han
1) Beschlußfassung über die gemaßregelin 9
leute, die nichts verbrochen haben; 2) —E
über Vereinswesen der abgehaltenen —E
lungen; 8) Besprechung über Vreinsang/lenen,
heiten dom konfesfionellen Standpunkte; 49) d
legung der dem Verein bis jetzt entslandenen in
kosten; 5) Mittheilungen.
Landstuhl, 20. Oklt. Die heute hier abge.
haltene Versammlung hiberaler Waͤhls
des Wahlkreises Homburg-⸗Landstuhl-Kusel, in wel
cher Herr Reichstagsabgeordneter Dr. Buhl erschie
nen war. um Bericht über die Thätigkeit deg
Rteichstags zu erstatten, nahm einen sehr interessan
ten Verlauf. Hr. Dr. Buhl sprach dabei nach der
„Zw. 3.“ über Brannweinsteuer bezw. Reinig.
ungszwang, Zuckersteuer, Alters- und Gebrechlich
keitsversicherungsgeset, sowie über die baher. Ge
setzgebhung. Mit Bezug auf den Getreidezoll r—
därte er, er sei ebensowenig für Zollerhöhung als
kür Abänderung des betr. Gesetzes.
Pirmasens, 20 Okt. G roß⸗Feuer
Eine der größten hiesigen Schuhfabriken, diejenig
— —
Peter Kaiser, ist gestern abgebrannt. Um 7 Uhr
gestern Abend, als die Arbeiter gerade die Fabuf
verlassen hatten, war der Brand entstanden, der
sich in kurzer Zeit über das ganze große Etablißse—
ment verbreitete. Die rasche Ausdehnung war
durch die vielen Vorräthe an Materialien und
durch die oͤligen Fußböden entstanden. Die Feuer.
wehr konnte nur die angrenzenden Nachbarhäuser
schützen, was nach vieler Mühe gelang. Det
Zzrößte Theil des großen S5stöckigen Fabrikgebäudes
ist ein Raub der Flammen geworden und nur eir
kleiner, mit dem Wohnhaus zusammenhängender
Theil ist heilweise stehen geblieben, jedoch so zerstört
daß man denselben wohl einreißen muß. (3. 3)
Ludwigsburg, 20. Okt. Der präsumtibe
Thronfolger, Prinzz Wilhelm von Wäürttem—
berg. wurde heute auf der Fahrt zur Kirche von
einem Attentate bedroht. Ein 31jähriger Sattler⸗
geselle, namens Klaib er aus Ulm, schoß in den
Wagen des Prinzen, der Schuß ging aber fehl.
Der augenscheinlich geistesgestörte Thäter sagte bei
der Vernehmung aus, es sei die höchste Zeit, daß
Württemberg einen katholischen König bekomme.
Chemnitz, 20 Okt. Trot der bereits er⸗
folgten nicht unerheblichen Erhöhung der Löhne, ist
in mehreren Wirkwaarenfabriken der Umgegend
von den Arbeitern die Arbeit eingestell!
worden. In Limbach sind seit mehreren Tager
Ruhestörungen vorgekommen, welche zunahmen
so daß gestern don hier militärische Hilfe erbeter
wurde
Vermischtes.
F Das Schwurgericht Saarbrücken verurtheilte
den 47 Jahre alten Glasstrecker Lud. St. von
Schnapphach wegen vorsätzlicher Körperverletzung mit
nachgefolgtem Tode des Verletzten zu einer Ge—
— —— — ——— —
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