Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Niches Organ des königl. Awtsgerichts St. Ingbert. 
αν —B Aoen taglich mit nahme der Sonn- und Feiertage. 8 mal wochentlich mit Unterhaltungs ⸗Blau und Mittwochs und «— amftags 
nit Mttridten Beilagen. VDas Bian iofter vierieijührlich 14 ο kinschueßlich Tragerlohn; durch die Pos bezogen 1 4M 75 einsließich 40 Zuftellungẽtgebuhr. 
Die Slnrückungegebuer sar die Aespollen⸗ Varmondieile oder deren KRaum beträgt bdei Injeraten bus der Pfalz 10 , bei außerpfaͤlzischen und solchen auf welche die 
Arveditis⸗ Axatuntt ertheilt 15 4, Keklamen 0 .v6 4maliger Sinruckung wird nur dreimalige herechnes. 
*266. 
Politische Uebersicht. 
Der boyerische Finanzminister Dr. Frihr. 
o. Riedel begibt sich Mitte nächster Woche nach 
derun; sein Aufenthalt dort wird sich nmicht üder 
drei Tage ersir cken. Der Zweck dieser Reise wird 
auptsachlich in Rücksprache mit dem preußischen 
inanzminister Dr. Mquel üder die neue Elats— 
estaltung, Matrikularbdeiträge und die Rückwirkung 
uuf die bayerischen Finanzen bestehen. 
* Die glanzvolle und ffeierliche Fröffneung 
»r neuen Sissson des preusstschen Land, 
ages am Matiwoch durch den Kaiser und Konig 
elost gesftaltete sich diesmal zum bedeutsamen Mittel⸗ 
hunktte der Wochenbegedenhtiten auf dem Gebiete 
ver imneren Politik. In fseiner wirtungsvollen Er— 
m̃tzungsrede entwickelte der erauchte Monarch das 
ograwm der den Landtag erwartenden Arbeiten 
and beftätigt dasselde die A kündigung, daß die 
aeue Sessiou ihre meisten Vorgangerinnen an Bee 
deurung weit überragen werde. In ihrem Mittel— 
bunkt wird das große Trio der Reformvborlogen 
sehen, welche tiefgreifenden Umgestaltungen im 
Steuer- und Volksschulwesen Preußens und auf 
dem Gebiete der ländlichen ch meindeverfossungen 
im Osten gewidmet sind. Von ihnen zerblättert sich 
wiederum die Steuerreform nach drei Richtungen, 
velche dusch die VPiequ bichen Entwürse, betr. die 
keureg lune der Einkommensteuer, die Ausde hmung 
der Erbschaftssteurr und die Uungenaltung der Ge— 
oerbeste uer genuugsam angedeutet werden. Auch die 
entwürfe des Volksschulgesetzes und der Landge⸗ 
neindeordnung für die v tlichen Landestheile dürften 
och andere, mit diesen Materien zusammenhängende 
zorlagen nach sich ziehen und enthält bereits die 
hronrede Audeututigen hierüber. Ferner verheißt 
Rbon prinzipiell minder wichtigen, weungleich 
henfalls erheblichen Vorlagen solche über die Regel- 
ug der Pensisnsberhältniffe der Lehrer an milt- 
ten Schulen, über Eisendahn-eudauten ugd üder 
e Erweiterung tes Fabrikinspeklorats, sowie einige 
einere Vorlagen. B-züzlich des Etals bemerkt die 
chronrede, daß derselbe vorerst nicht cingebcacht 
vrden konnte, weil der Reichshausholtsetat noch 
u vollständig festgestellt sei. 
In Hollaud seht jtzt die Regent⸗ 
sjuftsfrage benfolls vor ihrem endgiltigen Ar⸗ 
nusse . Am Mitstwoch hielten die beiden Kummern 
ederum eine gemeinsame Sitzung ad, in welcher 
Regierung den G. setzeniwucf bdorlegte, der die 
nmgin Emma für die Dauer der Regterungsun⸗ 
iek it ihres königlichen Gemahls zur Regentin 
ellt. Der Entwurf ging zur Vorhcuüfung an die 
tbeilungen. 
In Brüssel ist zur Zeit die internationule 
ommission dersammelt, welche die Frage der 
oung der Zölle im Kongobecken regeln foll. Es 
undelt sich eigentlich nur darum, den Widerspruch 
vlands gegen die Zollerhebungen des Kongo— 
— zu beseitigen und hofff man dies im 
vneren Verlaufe der Verhandlungen zu erreichen. 
Die Angelegenheit der zoll⸗ und handels⸗ 
den. Annaherung zwischen Deutschland 
Desterreich Ungarn entwig it sich in 
Zaus etrfreulicher Weise. Namentlich ist die 
schiedenheit bemerkenswerth, mit welcher die un- 
ische Regierung für diesen Plan eintritt, wie 
der Budgetrede des Handelsministers Baroß 
angarischen Abgeordnetenhausr erhellt. In der 
en sprach sich dir Minister für die moglichste 
riunrg des angestrebten handelspolitischen Ver— 
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Samstag, 15. November 1890. 25. Jahrg 
hältnisses zwischen Deutschland und Oedterreich— 
Uogarn aus und trat weiter auch für eine Zoll⸗ 
nemeinschaft zwischen den beiden Reichshaäiften 
der babsburgischen Monarchie ein. 
* In Mittelamerika sind schon wieder 
criegerische Wiercen eingetreten. Der Präsident von 
donduras, Bogran, wind mit seinen Truppen durch 
ein aufsändisches Heer unter Führung eines ge— 
vissen Sanchez ernstlich bedrängt. Der Prösident 
»on Guatemala sandte zwar Bogran 1000 Mann 
zu Hilfe, man befürchtet aber, daß hieraus nur 
Jötzere Verwickelungen in Zentralamerika entstehen 
ünnten. 
dar, daß Frankreich heute über weniger Kampfein 
heiten verfüge, als der Dreibund. Da abir die 
Ausgahen grötßer seien, so schließe man daraus, 
daß die Kredite schiecht angelegt worden seien. Man 
vergesse dabei, daß die Marineverwaltung die wert⸗ 
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xolonialtruppen zu unterhalten und die D portation 
zu sichern habe. Es sei deshalb nicht zu verwun⸗ 
dern, daß Frankreich nicht dieselben Summen wie 
andere Staaten auf Neubauten verwandt habe. Der 
Minister geht auf die Kritik Ballons näher ein und 
fordert schließlich eine Unterstützung des Parlaments 
bei dieser wichtigen Frage. Wenn das Haus einen 
parlamentarischen Ausschuß wünsche, so werde er 
diesem Verlangen nicht entgegentreten. Cavaignac 
aibt dem Antrag Dreyfus auf Ernennung eines 
Ausschusses von 33 Mitgliedern eine andere Fas⸗ 
jung, welcher der Minister zustimmt, und dieser 
Antrag wird mit 308 gegen 175 Stimmen ange- 
nommen. Die Stellung des Marinemin sters, die 
dark erschüttert war, scheint somit vorldufiz ge— 
ich rt. 
Vetersburg, 14. Nowd. „Nowoje Wremja“ 
ind „Peteisburgekja Wedomosti“ begrüßen die 
üngfste preußische Thronre de als ein neues 
Zeichen des gesicherten Friedens. „Nowoje Wremja“ 
»enützt die Gelegenheit, um nochmals die perrönlichen 
Verdienste des Kaisers Wilhelm um die Waoͤhrung 
des Friedens herborzuheben. „Petersburgstija We— 
omosti“ gidt auch dem Mitgefüht fur die men— 
chenfreundlichen Reformen Ausdruck, weiche der 
ddiser im Innern anstreie. 
New NYork, 14. Nob. Präsident Harrison 
)rdnete, wie verlautet, die Einsetzung eines Aus— 
chusses bebufs Mil derun g des Mac Kin⸗ 
ey Gesettzes im Verwaltungsweg an. 
Deutsiches Reicn. 
Berlin, 13. Nod. Im Bundesrate 
vurde heute der Entwurf eintes G.sitzes über die 
Besteuerungdes Zuckers den Ausschüssen 
überwiesen. 
Berliͤn, 14. Nov. Die Reformvor— 
agen woerden nach der heutigen Beurtheilung 
»urch die Morgenblätter erheblichen Schwierigkeit n 
»gegnen. Das Einkommensteuer: Gesetz fiadet wenig 
Sympathie, ausgesprochene Organe des Forischritts 
)alten es füt unannchmdar. Im Schulgesetz 
erdlicken diese Blätter eine zu große Machtbefugniß 
ver Schuldureaukratie und des Kirchenregiments, 
in der Landgemeinde Ordnung eint übertriebene 
zefugniß des Ministers des Innern. Die Zentrums- 
rgane eifern gegen das Schulgesetz, Konserdative 
emängeln die La idgemeinde Ordnung Hilfsbereiter 
prechen die Organe der Freitonservatiben und 
Rationalliberalen, ohne mit einzelnen Bedenken zu— 
ückzhalten. 
Ausland. 
London, 14. Nob. Die „Times? veroffent⸗ 
sint deute den Wortlaut der eidlichen Erklarung 
Assad Farrans über das Lben im Laget 
von Yambuhya und den Kannibalismus Jamesouns. 
Sie destätigt die Grausamkeit des Majors Barttelot; 
kein Tag verginz, daß nicht 12 bis 24 Leuté 
wegen Kleinigkeiten gepeitscht wurden;, sie wieder—⸗ 
jolt die Geschichte von dem gepeitschten Soldaten, 
her zwet Monate gekettet war und in dessen Wun— 
den sich Maden entwicklten und der schließlich 
vegen Fahnenflucht erschossen wurde. Die Offiziere 
zatten alles in U berfluß, Geflüügel, Ziegen, Eier, 
steis und Oeꝛt, während die Leute dancben zu 
-Zkeletten abmagerten. Bonryh dehauptet, daß ohne 
den Kannibalismus Baritelot und Jameson noch 
ieben würden. Barttelot verlor darüber seinen schon 
Jeschwächten Verstand, weil er als Chef der Nach- 
zut verantwortlich gemacht würde; und Jameson, 
'olald er sich der Ungeheuerlichkeit, zu welcher er 
ich durch blinden Eifer habe hinreißen lassen, be— 
vußt, eilte an die Küste, um die Uebermittlung der 
Beschichte zu verhindern, oder abzuleugnen.“ Er 
wurde in der Aufregung vom Fieber befallen 
und starb. 
Haag, 14 Nov. Die Abteilungen der vereinig⸗ 
en Kammern haden den Gescetzentwurf, nach wel⸗ 
hem die Königin Emma zur Regentin 
rnannt wird, in der Erwägung angenemmen, daß 
diese Maßregel vollständig den Wunschen und dem 
Rutzen des Landes entspreche. 
Varis, 14. Novp. Die Deputirten- 
sammer setzte die Beratung des Marinebudgeis 
ort. In Erwiderung auf die Angreffe des Ad⸗ 
nirals Ballon führt der Marineminister Barbeh 
uus: Die Auifstellungen des Berichterstatters legten 
Landrat der Pfalz. 
(G. A.) 
Speyer, 12. Nov. (4. Setzung — Schluß.) 
D. Die Voꝛanschläge der isohirten Latein— 
chulen, welche Gemeindeanftalten sind. ergeben 
)ro 1891 gegen 1890 eine Mehrung von 1524 
Mt. 02 Pf., welche ledigltch auf Dienstalterszulage 
)er Studienlehrer trifft. Die Minderung auf Woh⸗ 
aungsgeldzuschüsse mit 200 Mk. kommhier nicht 
in Betracht, da diese Bezlige zum Voraus aus den 
weiteren Zuschüssen“ des Kreises von 48,000 Mk. ge⸗ 
»eckt worden, und nur der berbleibende Rast an diesen 
'a einschulen zur Vertheilung kommt. Dem im Bor 
ahre gefaßten Landrathsbeschluße entsprechend wurde 
über ein Gesuch der Nebenlehrer an der Lateinschule 
Pirmasens um Einreihung ihrer Funktionsdezüge in 
tlasse J. ein Gutachten der Stadtverwaltung Pir— 
masens erhoben, weiche fich laut einem Siadtrathe⸗ 
beschluße vom 4. Juli 1890 zur Gewährung dieses 
ßesuches aussprach und die bierzu erfordlichen 
Mittel bewilligte. Der Ausschuß beantragt dem 
Besuch zu willfahren. Gemäß höchster Entschließung 
des k. Staatsministeriums des Junern beider Ab— 
heilungen vom 3. Juli 1890 ist in den Vorschlag 
axo 1891 ferner der nach Aufhebung der 7jahrigen 
Wartezeit sich berechnende Betrag der Wehnunge— 
Jeldzuschüsse für die k. Studienlehrer und die —B 
cigen praqmatisch angestellten Beamsen des Kreises 
pro 1890 und 1891 eingestellt. Der Landrath 
beschließt die prinzipielle Entscheidung dieser Frage 
ür alle hier in Frage stehenden Beanmten zusammen 
zu treffen. Bei Bewilligung der ersten Wohnungs⸗ 
geldzuschüsse hatte der Landrath am 10. Nov. 1886 
ie Anschauung ausgesprochen, daß eine rechtliche