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mtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
Her St⸗Jugberter eiget erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Zetertage. 2 mal wochentlich mit Unterhaltungs⸗Blatt und Mittwochs und Samstags mi
Auft rirten Beilagen. as Blau koftei dierleljahrlich 1A G0 g einschließlich Tragerlohn; durch die Poft bezogen 14 758 einschließlich 420 Zustellungsgebuhr. Die
rinruckuugsgebühr fur die Agespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgi bei Inseraien aus der Pfalz 10 , bei außerpfalzischen und solchen auf welche die Expedition
Auskunst eriheilt, 13 , Neklamen 80 B. Bei 4maliger Einrackung wird nur dreimalige berechnet.
58. Montag, 10. März 1890.
25. Jahrg.
—F
Deutsches Reich
Muͤnchen, 8. März. Die heutige Vormit⸗
agssitzung des Finanzausschufses wurde auf
Intrag Daller's vertagt unter großer Erregung über
ie vor der Wohnung des Zentrumführers Orterer
in der letzten Nacht von mehreren hundert Studen⸗
en der Kunstakademie ausgeführten tumultudsen
Demonstrationen aus Entrüstung über die Ablehn⸗
ing mehrerer Etatsforderungen für die Kunsipflege
zuich die Zentrumspartei. Minister v. Crails⸗
zJeim gad die Erklärung, die Regierung habe das
Ndtige angeordnet, um eine Wiederholung dieser
Scenen zu verhüten.
München, 8. März. Von einem hervor⸗
agenden Mitglied der Rechten der Kammer der Ab—⸗
geordneten wird versichert, die zu gewärtigende
Frklärung der Bischöfe werde sicher eine
Brücke zum Rückzug Dr. Dalliers und Genossen
bilden. Der „Frkf. Zeitung“ wird folgendes aus
München depeschirt: Das Episkopat ist wegen
Lösung der Altkatholikenfrage mit der Regierung in
Verbindung getreten. Die erste Kundgebung der
Bischöfe bringt die Lösung noch nicht. Weitere
berhandlungen sind noch nothwendig. Ein Aus—⸗
gleich ist keineswegs unwahrscheinlich. — Bayern
laͤßt sich auf der Arbeiterschutzkoönferenz
durch seine Bevollmächtigten zum Bundesrath
dertreten.
Bochum, 8. März. Die Vertreter sämtlicher
Zahlstellen des BergarbeiterVerbandes
odeschlossen, das bisherige Zwickauer Verbandsorgan
abzuschaffen und ein in demselben Tone gehaltenes
lür den hiesigen Bezirk drucken zu lassen. Dieselben
beguftragten den Vorstand, einen allgemeinen deut—
schen Bergarbeitertag, wenn dies gesctzlich zulässig,
borzubereiten. Ferner nahmen die Vertreter einen
Antrag auf Enteignung der Bergwerke der bisherigen
Besitzer und Verwandlung in genossenschaftliche Be—
triebe durch die Arbeiter, Beamten und Leiter der
Bergwerle an.
Berlin, 8. Marz. Ueber die angekün digten
Pehrforderungen für Militarzwede
chreibt die „Liberale Korrespondenz. Wie
von anscheinend unterrichteter Seite verlautet,
würden nicht weniger als 60 Batterien Feldar-
illerie, abgeseher? don den erforderlichen Pionier⸗
und Traintruppen, verlangt werden.
Berlin, 8. Marz. In einem Leitartikel
dert die „Nationalzeitung die Erneuerung und
ẽeͤꝛrweiterung der Organisation der national⸗
liberalen Parten und das Aufgeben des
Kartellgedaptens, um für künftige, vielleicht
nohe Kämofe besser gerüstet zu sein.
Auslaud.
Paris, 8. März. Gestern Abend hatten die
Boutangisten für ihre Genossen, die trotz der
—— ihrer Mandate durch' die
ammer wiedergewählt waren, einen Ehrenpunsch
veranstaltet. Von den dielen Brandreden sei nur
die des durchgefallenen Interpellanten Laur er—⸗
3 Dem Unfinn, den Herr Laur bereits in
“r ammer vorgetragen, fügte er die für ihn und
3 enSichtung, wie jür seine sozialdemokratischen
en in Deutschland, auf die er sich neuuch
ef, gleich kennzeichnenden Sätze hinzu „Hier
ich aussprechen, was ich in der Kammer nicht
* Deuischtand ist von den Sozialisten unter⸗
n Nun erstreben aber die Sozialisten die Er⸗
9 ae Republik in Deutschland. Sie sind
—*8 z unsere Verbundeten, aber fie konnten
itarbeiter an der Rache bezeichnet werden.
Der. Minister des Aeußern hatte daher die Pflicht,
die Partei der Sozialdemokraten zu ergreifen, ge⸗
heime Geldbestände einzurichten zur Unterstützung
der Ausstände in Deutschland und zur Erregung
neuer.“
Paris, 8. März. Der Nachricht des „XIX
Siecie“ gegenüber erklärt die „Agentur Hasas“,
die amtlichen Depeschen enthielten keinerlei
dinweis, der die Mitteilung von der Anwesenheit
ines deutschen Offiziers bei den Truppen
»es Königs von Dahome rechtffertigt.
Lokale und pfälzische Nachrichten.
* Si. Ingbert, 10. Maärz. Em schwerer
Ungläcksfall ereignete fich in der Nacht von
Samstag auf Sonntag in der hiesigen Kohlengrube.
durch verspätete Explosion einer Schußladung er—⸗
jielten die Bergleute Christian und Johann Grund
uus Hassel, ersterer eine sehr schwere, letzterer nur
eichtere Verletzungen. Christian Grund erlitt einen
omplizirten Schädelbruch, sodaß das Gehirn blos
selegt ist. An dem Aufkommen des allgemein Be⸗—
hauerten wird gezweifelt. Die Explosion soll, wie
nan sagt, in dem Augenblick erfolgt sein, als einer
der Verunglückten die Schußladung nachsehen wollte,
aielleicht auch daran herumhanticte. Solche Fälle
nahnen gewiß alle Bergleute zur größten Vorsicht
zei ihrer ohnehin schwierigen Arbeit.
* Die offizielle Gewinnliste der Giesinger
Ziehung vom 6. März l. J. liegt in der
xẽWpedition des „St. Ingberter Anzeiger“
ur Einsicht offen. Der erste Hauptgewinn von
20 000 Mk. fiel auf Nr. 49339, der zweite von
3000 Mk. auf Nr. 44041.
* St. Ingbert, 10. März. Das Fest⸗
nahl im Hotel zur Post dahier, zur Feier des
Beburtstages Sr. K. H. des Prinzregenten, findet
nicht, wie angegeben, am Dienstag sondern über-
norgen, Mittwoch Nachmittag 6 Uhr ftatt.
* St. Ingbert, 10. März. Das letzten
Samstag im Cafe Becker hier veranstaltete Karl⸗
schulz-Konzert hatte leider den Be—
uch nicht gefunden, welchen es bei der
refflichen Ausführung verdient hätte. Mit einem
angenehmen, sehr umfangreichen Stimmorgan be⸗
zabt, weckte Herr Karlschulz schon mit seinem ersten
Besangsstück, Liebeslied aus der Walküre, das Ent⸗
zücken der Hörer. Nicht minder ausgezeichnet find
die Vorträge desselben. Mit staunenswerter Modu⸗
lation der Stimme führt er die Reuter'schen Ge⸗
stalten vor, daben in solch deutlicher Aussprache, daß
auch der Süddeutsche mit vollem Verständniß die
plattdeutschen Verse erfassen kann. Als Neuheit
auf dem Programm nennen wir besonders die
humoreste „der Handschuh“, welche nicht nur durch
hre Zusammensetzzung sondern auch durch die
eigenartige musikalische Beigabe überrascht. Frl.
Petrowska, welche den musikalischen Theil des
Zonzerts übernommen hatte, erwies sich als Vir⸗
uosin auf dem Klavier, in der Begleitung des
Hesanges wie in den Einzelvorträgen. An Bei—
all ließen es die Zuhörer nicht fehlen. Wie schon
ausgesprochen, war die Zahl der letzteren leider
unicht groß. Herr Karlschulz beabsichtigt heute über
icht Tage ein zweites Konzert hier zu geben, wozu
vn ihm allen Erfolg wünschen.
— Der Ausschuß des pfälzischen-⸗Haupt-—
pereins der Lutherstiftung bewilligte: Im
Jahre 1888 an zwei Pfarrerswittiwen und 48
Lehrerswitiwen Unterstützungen im ganzen 1890
Mk., an Einzelgaben von 30—-60 Mk. Im Jahre
1889 an drei Pfarrerswittwen, sowie an 55 Lehrer
und Lehrerswitiwen Erziehungsbeiträge im ganzen
2200 Mtk., an Einzelgaben von 30—–60 Mtk.
— Zweibrücken. Die demnächst beginnende
5chwurgerichtsperiode pro 1. Quartal
890 verspricht von kurzer Dauer zu werden, da
nis jetzt nur drei Fälle vorliegen.
— Kaiserslautera. Die ‚Pf. Vzt.“
rfährt daß der frühece Bürgermeister, Herr Karl
dohle sich an das kaiserliche Reichsamt des Inneru
Jsewendet und Mittheilung au hoher Stelle ge⸗
nacht hat, daß er glaube, ein Mittel und richtige
Methode gefunden zu haben zur Vertilgung
der Reblaus. Wahrscheinlich dürfte gen. hohe
Stelle der Mittheilung näher treten und es sich
dann ergeben, ob fragliches Mittel zur Bekämpfung
dieses so sehr schädlichen Insekts genügeoder nicht.
— Pirmasens, 8. März. Ein Fall von
Bergiftung, der vor ungefähr 14 Tagen hier
vorgekommen, wird jetzt allgemein besprochen. Die
„Pirm. Zig.“ schreibt hierzu: Herr Photograph
Heine, der unverheirathet ist, läßt sich das Mittag⸗
ssen von der Monatsfrau aus einem Restaurant
holen. An jenem Tage hatte er nun Nudeln mit
graten ꝛc. erhalten. Nachdem Herr Heine gegessen,
tellte er das Uebriggebliebene bei Seite, wobei er
ein Stück Brod auf die Nudeln legte und das
Befaß zudeckte. Beim Kaffeetrinken um halb 4
Uhr hatte dieses Stück Brod einen sonder—
haren Geschmack, so daß der Bissen nicht verschluckt
wurde. Zum Abendessen sollten nun die Nudeln
zgenossen werden. Beim Berühren derselben ver⸗
jreiteten diese einen derartigen Geruch, daß Herr
Zeine sofort herausfand, daß das Essen mit Chan⸗
ali vergiftet wat. Andern Morgens wark dann
Hherr Heine versuchaweisc den Hühnern die Nudeln
jor, woran dieselben nach Verschlucken sofort gelaͤhmt
wurden und verendeten. Herr Heine machte hier⸗
nuf der Behörde von dem Vorfall Anzeige und
nach gepflogener Untersuchung wurde der Lehrling
3. des Herr Heine verhaftet und in Untersuchung
ibgefühet. G., der anfangs leugnete, gestand
paͤter ein, daß er allerdings einen Teller geputzt
jatte und hiezu Cyankali verwendet habe. Nun
oll er aber die That theilweise eingestanden haben,
o daß er nach Zmeibrücken in Untersuchungshaft
erbracht wurde. Den Nudeln war eine Quantität
Fyankali von ungefähr 30 Gramm beigemischt,
velches gereicht hätte, eine ganze Familie zu ver⸗
giften.
— Zur Durchführung von Flurbereinig—
aAngen, Anlagen zu Feldwegen u. s. w. befindet
ich zur Zeit Herr Assessor Windstoßer in Landau
Die Verhandluͤngen in Edesheim, Bornheim, Impf⸗
ingen und Ilbesheim, woselbst umfassendere Pro—
elie der genannten Art in Aussicht genommen
ind, haben zu günstigen Ergebnissen geführ.. —
— Lambrecht, 8. Mätz. An den hiesigen
Tuchfabriken wurde heute folgende Be—
anntmachung angeschlagen: „Die über die
d. Bottzon g'ssche Fabrik verhängte Sperre wurde
nicht aufgehoben, eine große Anzahl Arbeiter der
inderen Fabriken hat sich in diesem Zwangsver⸗
ahren soldarisch erllärt, und es werden deshalb
zie Tuchfabriken Lambrecht gemäß der Kündigung
om 22. Febrnar heute geschlossen. Dem Fabri—⸗
anten⸗Verein sind auswärts 300 Webstühle zur
genützung angeboten, eben so in reichlich m Maaß
Spinnerei und Appretur. Die Fabrikanten machen
»s gerade so wie die Arbeiter, welche abgereist sind;
Beide arbeiten auswärts und Lambrecht hat den
Schaden. Zur Abwendung dieses Schadens machen
—