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Amtliches Organ des königl. Amisgerichts St. Ingbert.
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rer „St⸗Jugberter Arzeiger erscheint taglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs ⸗ Blatt und Mittwochs und Samflags mit
Aafirirtea Beilagen. as Blait koftei vierieljäahrlich 14 60 4 einschließlich Tragerlohn; durch die Poß bezogen 1AM 75 æ, einschließlich 40 ⸗ Zustellungsgebuhr. Die
Finrückungsgebühr sur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgi bei Inseraien aus der Pfalz 10 , bei auherpfalzischen und solchen auf welche Expedition
niustanfi critein, 18, Neklamen 80 B. Bei Amaliger Cinrucdung wird nur dreimalige berechnet.
As 17..
Deutsches Reich.
Pirmasens, 20. Jan. Mit dem gestrigen
Tage ist man nun auch in unserem Wahlkreise
offentlich in die Agitatioa zur bevorstehenden Reichs-
agswahl eingetreten. Im Kafe Fetz hielt der
nationalliberale Wahlverein seine Gene—⸗
ralbersammlung ab. Herr Bankier A. Schneider
röffnete die Versammlung und bemerkt, daß man
ich heute nur mit inneren Vereinsangelegenheiten
zu befassen habe, und der Hauptgegenstand der
Verhandlung bilde die Kandidatenfrage. Unser seit⸗
Ieriger Vertreter im Reichstag, Herr Krämer von
St. Ingbert, sei nicht mehr in der Lage eine
Wiederwahl anzunehmen. Odwohl derselbe schon
bei seiner Wahl vor 3 Jahren erklärt habe, eine
Wahl nur für 8 Jahre anzunehmen, habe man
sich doch alle Mühe gegeben um ihn zu der Annahme
des Mandats zu bewegen, allein derselbe habe ent-
schieden ahgelehnt. Infolge dessen habe man nun
sin und wieder berathen in Gemeinschaft mit dem
Ausschuß des Wahlvbereins in Zweibrücken und so
jei nun der Ausschuß in der Lage Herrn Bürger⸗
neister von Ensheim, Kommerzienrath
Eduard Adt als Kandidat vorzuschlagen. Nur
nach vieler Mühe sei es gelungen, Herrn Adt zu
der Annahme der Kandidatur zu bewegen, und noch
in den letzten Tagen habe derselbe gerathen, einen
Guisbefitzer oder einen Herren aus dem Richterstand
dazu zu bewegen. Dieses habe man nun auch
versucht, allein vergebens. Auf ein wiederholtes
Bitten und Drängen der Parteifreunde sowohl, als
auch im Interesse der nationalen Sache, habe sich
nun Herr Adt entschlossen, die Kandidatur anzu—
nehmen. Herr Adt sei ein Mann von hoher Intelli—
genz und es sei zu hoffen, daß er bei der Wahl
iegen möge.
Bezirlsamts⸗Assessor und Landtags⸗Abgeordneter
herr Stobäus glaubt aus dem Schweigen der
VBersammelten schließen zu dürfen, daß die Kandi—⸗
zatur des Herrn Adt allgemein erfreut hat und
glaubt der Partei zu dieser Wahl graiulieren
u lönnen.
Der Vorsitzende Herr A,. Schneider bittet dann
die Rnwesenden ihr Einverständniß mit der
Zandidatur des Herrn Adt durch Erheben
don den Sitzen zu erkennen zu geben, was von
Sämmtlichen geschieht.
Der 2. Punkt der Tagesordnung betraf die
Abänderung des 8 8 der Statuten. Der 8 8 be⸗
timmt, daß der Ausschuß alle 83 Jahre neu zu
wählen ist. Nachdem wir nun diährige Legislatur⸗
perioden haben, sei auch der 8Z dahin abzuändern,
daß die Neuwahl des Ausschusses alle 5 Jahre
vorgenommen werde. In diesem Sinne wird be⸗
chlossen. Bei der hierauf vorgenommenen Aus—
chußwahl werden gewählt die Herren Kommerzien⸗
rath König, Bürgermeister König, Fabribant Waltz,
Bankier Schneider, Gustav Schneider, Jakob Köhler
und L. Görlich. Hierauf wurden die aufgestellten
Vertrauensmänner noch bekannt gegeben und ist
damit die Tagesordnung erledigt.
Herr Müller glaubt im Interesse Aller zu handeln
wenn er Herrn Adt zum Dank für die Annahme
der Kandidatur in dieser schweren Zeit ein drei⸗
'oches Hoch ausbringe. In das Hoch stimnmten Alle
jegeistert ein. Der Vorsttzende schloß hierauf die
Rersouamlung. P. 3.)
Rudolstadt, 20. Jan. Gestern Abend starb
regierende Fürst Georg Albert von
9warzburg-Rudolfstadt insolge eines
Dienstag, 21. Januar 1890.
25. Jahrg.
Schlagflusses. Derselbe hat ein Alter von 51
Jahren erreicht und war unvermählt.
Berlin, 20. Januar. Reichstag.
dampfer⸗Vorlage. Graf Behr (xsefe⸗
ent der Kommijsion), Karl Grad Elsässer) und
Voermann sprechen für die Vorlage,
Ddietze, GSozialdemokrat), Barth (deutsch-frei⸗
innigh, namens der Partei, Rintelen (Zentrum)
egen dieselbe. Nachdem die Vorlage noch von
zohren (Reichsparteij und Diffené (nat -lib.)
efürwortetworden ist, wird dieselbe in der Kom⸗
nissionsfassung in zweiter Lesung angeno mmen
hierauf werden die Anträge Ackermann und Aich -
ichler, bett. Befähigungsnachweis, in
ritter Lesung angenommen. Es folgt der
gericht der Rechnungskommission, betr. Beratung
»es Antrags Richter, auf Vorlegung eines Gesetz
entwurfs uͤber die Verwaltung der Einnahmen und
Ausgaben des Reichshaushalts-Etats, in Verbindung
mit dem Bericht der Rechnungskommission, betreffend
die allgemeine Rechnung über den Reichshaushalt
188485. Nächste Sitzung Dienstag 2 Uhr; dritte
desung der Dampfervorlage. Der Präsident teilt
mit, nach Erledigung der vorgeschlagenen Tages-
ordnung komme voraussichtlich das So zialist en⸗
gesetz in zweiter Lesung auf die Tagesordnung.
Dder Schluß des Reichstags ist daher in allernächster
Zeit noch nicht zu erwarten.
Berlin, 20. Jan. Der „Reichsanzeiger“ ver⸗
zffentlicht die Denkschrift uber Untersuchungen
der Arbeiter-und Betriebsverhält—
nisse der fünf preußischen Bergwerksbezirke. Das
umfassende Schriftstück enthält eine eingehende Dar⸗
stellung aller in Betracht kommenden Fragen nebst
den Verhandlungsptotokollen, Lohnstatistiken und
Arbeitsordnungen. Die Dentkschrift warde dem
Kaiser bereits anfangs voriger Woche ühderreicht.
Ausland.
Wien, 20. Jan. Dem ‚„Vaterland“ zufolge
wurde der Militärbischff Gruscha, geboren
1820 in Wien, zum Fürstbischoff von Wien
ernannt.
Mailand, 19. Jan. Einer angeblich zu⸗
verlässigen Meldung des „Secolo“ zufolge sei der
Papst nicht unbedenklich erkrankt. Der Leib⸗
arzt Ciccarelli habe ein Konzilium verlangt.
Madrid, 20. Jan. Die Besserung in dem
Befinden des Könias schreitet fort. Alfon⸗
so Martinez war gestern den ganzen Tag über
mit der Bildung eines neuen Kabinets be—
chäftigt, gab aber schließlich seine weiteren Bemüh⸗
ingen auf, da bei den Meinungsverschiedenheiten
wischen den Dissidenten der Mehrheit und den
Anhängern Sagastas unter den Diputirten die
Bildung eines Ministeriums der Versöhnung nich
nöglich erschien. Außerdem war eine Einigung
wischen dem schutzzöllnerischen Gamazo und frei—
jändlerischen Puigcerver über die Finanzfrage nicht
zu erzielen. Die Königin-Regentin hat nunmehr
piederum Sagast a degauftragt, ein neues Ka—
zinet zu bilden. Wie gerüchtweise verlautet, dürfte
die schutzzöllnerische Gruppe im neuen Ministerium
zurch Gamazo selbst vertreten sein. — Nochdem
er Gouverneur die zu gestern Nachmittag ange-
etzte Kundgebung zugunsten Portiugals unlersag!
jatte, begaben sich gegen 9000 Ripublikaner nach
der portugiesischen Gesandischaft, um ihre Karten
zaselbst abzugeben. Die Ordnung wurde überall
nufrechterhalten. In Barcelona fand gestern eine
on 3000 Personen besuchte republikanische Ver—
immlung statt. Später legten die Teilnehmen
Kränze auf den Gräbern der für die Verteidigung
der republikanischen Anschauungen gefallenen Kame⸗
raden nieder.
New⸗-York, 19. Jan. Der heute ver⸗
öffentliche Samoavertrag erklärt die Inseln
für neutral und unabhängig, verkündet
die Gleichberechtigung der Angehörigen der Signa—
iarmüchte und die Anerkernnung Malietoas als
König, setzt einen Odergerichtshof ein, regelt die
Besitzrechte des Landes, die Verwaltung Apias,
die Erhehung der Zölle und Steuern, den Ver⸗
kauf von Gewehren und Spirituosen und bestimmt
Schiedsrichter für gewisse streitige Punkte.
Dokale und pfaͤlzische Nachrichten.
* St. Ingbert, 21. Jan. Der gestrige
Tag sollte nach Falbs Theorie ein sehr kritischer
sein. Wenn nun auch bis zetzt noch keine beson⸗
dere Ereignisse gemeldet find, mag doch Mancher
schon den gestern herrschenden Sturm und den
letzte Nacht eingetretenen Schneefall als Be⸗
ttaͤtigung jener Theorie ansehen.
*— Durch Reskript vom 12. Januar wurde
dem Verband pfälz. Kreditvereine auf
Grund des vorgelegten Statuts das Recht zur
Bestellung des Revdisors nach 8 52 des Ge—⸗
nossenschaftsgesetzes vom 1. Mai 1889 seitens des
kgl. bayer. Staatsministeriums der Justiz und des
Innern verliehen. Das gleiche Recht wurde auch
dem Verband pfälz. landwirtschaftl.
Konsumbereine eingeräumt.
sa Hassel, 21. Jan. Unser neuer Ge⸗
meinderat hat in seiner 1. Sitzung neben an⸗
dern nützlichen und erfreulichen Entschließungen
auch einem Wunsche der Lehrer Rechnung ge⸗
tragen, indem er jetzt auch die Beiträge zur Wit⸗
wenlasse auf das Gemeindebudget übernahm. Außer⸗
dem hat der Gemeinderat aus eigener Initiative
den Lehrern eine Gratifilation von je 50 Mark
zugewendet. Gewiß ein schöner Beweis dafür, daß
er für das Wohl der Schule ein Interesse hat und
damit zugleich bestrebt ist, das Wohl der Gemeinde
zu fördern.
— Aus Niederwürzbach schreibt man
dem „M. F.“: Von einem schweren Schichsals⸗
schlage wurde die Witiwe Jalob Muth aus dem
nahen Seelbach betroffen. Vor drei Jahren
erkrankte deren Tochter am grauen Staar und wurde
kürzlich aus der Augenklinik zu Saarbrücken ent
lassen, ohne geheilt zu sein. Dieselbe wendete sich
nun an Se. kgl. Hoheit den Herzog Dr. Karl
Theodor in Bayern mit der Bitte, die Heilung
ihrer Tochter zu versuchen. Die genannte Wittwe
erhielt nun kürzlich eine Zuschrift, dahin lautend,
daß man aus der Beschreibung eines Laien wohl
nicht gut auf die Natur des Augenleidens schließen
könne und es wohl am besten wäre, wenn das
unglückliche Kind selbst Sr. kgl. Hoheit vorgestellt
würde. Doch woher die so kostspieligen Reisekosten
nehmen 7 Der Schlag trifft die atme Frau um
so harter, da sie noch funf andere jüngere Ge—
schwister von der Arbeit ihrer Hände kummerlich zu
ernähren hat.
— Von der Blies, 20. Jan., betichtet
die „Zw. Z.“: Eine recht unangenehme Erfah—⸗
rung hat der in B... wohnhafte Metzger R.
gemacht. Derselbe war nämlich am vergangenen
Samstag in Geschäften in Schw..... Als
er in spääͤter Stunde den Heimweg antrat, wurde
er unterwegs in raäuberischer Absicht von einem
skerl angefallen. R. gelang es zwar den gefähr⸗
tichen Menschen niederzuwerfen, er erhielt jedoch von