auf dem Pferde von einem Unwohlsein befallen, in Folg oessen er ansgeblieben. Der Prinz ist nicht nur seines Regimentes und seines
vom Pferde fiel, wobei dieses ruhig stehen blieb. . Niilitärcharakters verlustig, er ist auch jeßzt des Landes verwie—
Frankfart 8. Maärz. Prinz Npoteoit ist gtern sen und wird in der franzöfischen Schweiz seinen Aufenthalt neh⸗
hier eingetroffen unnd Zgeht heut nach Kassel, wo ex zu übernach nen. Das ist eine harte Strafe für einen Prinzen, der seiner
sen gedentkt. derzensneigung folgte und einem braven Bürgersmädchen die
Wiesbadeuf 28. Febr.« Dem Ministerpräsidenten von Hand reichte. Kaiser Franz Joseph soll diese Anzelegenheit den
Bismarck ist von einem Privatmanne eine Dentschrift über die Zrüdern des Erzherzogs überwiesen haben, und diese wollten mit
Zustände im Westerwalde überreicht worden. allen Mitteln jene Mesalliance vereiteln. Namentlich soll die Frau
Ber hin, 29. Febr. Der Koͤnigliche Hof legt heute für des Erzherzogs Rainer Alles aufgeboten haben, damit Fräulein
Seine Majestät ben König Ludwig, Großvater seiner Majestaät Hoffmann nicht in dem Pailais zu Botzen wohne, wo die Eltern
des Königs von Bayern, die Trauer auf drei Wochen an. hhres Gemahls lebten und starben. Wie man erjährt, wird die⸗
Berlin, 1. März, Der bleibende Ausschuß des deutschen ser Tage ein Bevollmächtigter aus Wien auf den Gütern in Bo—
Handelsdages hat an den Bundeskanzler die Bitte gerichtet, da- zen eintreffen, um die nöthigen Anordnungen zu teeffen. Die
din zu wirken, daß im Anen an den Zollvereinsvertrag vom Güter sind allerdings durch kostspielige Bauten ꝛc. verschuldet, aber
3. Juli baldigst fernere Verträge zwischen dem Norddeutschen nit einiger Sparsamkeit ließe sich dieser Mißstand bald heben.
Bunde und den süddeutschen Staaten abgeschlossen werden, durch In Botßen selbst, wo der Erzherzog eine beliebte, ja populäre
welche die Competenz des Zollbundesrathes und des Zollparla- persoönlichkeit war und durch seine Leutseligleit alle Herzen gewon⸗
mentes auf die im Artikel 4 der norddeutschen Bundesverfassung nen hatte, nimmt inan begreiflicherweise den herzlichsten Antoeil, ja
bezeichneten Gegenstaͤnde, so weit sie das wirthschaftliche Jateresse nan will sogar eine Monstre⸗Petition in Scene setzen, damit der
der Nation betreffen, erweilert werde. Der Ausschuß sieht in dem daiser Gnade für Recht ergehen lasse. Man weiß hier den echt
nsjatz zu Artilel 7 jenes Vertrages, daß die Zuständigkeit der demokratischen Zug dieses österreichischen Prinzen zu würdigen und
ollbundesrathes ind des Zollparlamentes nur auf die im Art. rägt ihm jetzt die wärmsten Sympathieen entgegen. Es geht
3 bezeichneten Angelegenheiten (FZolltarif und Zollwesen, Besteu · war hier auch das Gerücht, daß ihm nur eine kline Apanage ausge⸗
trung des Salzes, Rübenzuckers, Tabats, Schutz des Zollsystems etzt fei, und jeine Besitzungen. mit Ausnahme des Palais in vo⸗
zegen Schleichhaͤndel ec.) beschränkt sein soll, eine Erschwerung für zen, verkauft werden jollen, allein man will dis heute nicht all-
die Erledigung vieler anderer volkswirthschaftlicher Augelegenheilen jemein daran glauben. Nur so viel ist gewiß. daß der Fürft
und Interessen, die eben so genieiiisanter Natur sind, eine eben se dischof von Trient für die Ertheilung ver Ehebewilligung eim
gewichte Bedeulung für das Verkehrsleben beauspruchen, wie das Zoll Ruge erhielt.
wesen. Die große Mehrzahl der im Artikel 4 der Bundesver— Fraukreich.
jafsüung aufgezählten Gegenstände müßte, der wirthschaftlichen Zu—⸗ Paris, 29. Febr. Der Polizei⸗Präfect don Paris, Pie—⸗
sammengehörigkeit des Nordens und des Südens don Deutschland ri, erhielt gestegn Mittags ein Telgramim folgenden Inhaits:
entsprechend, auch im größeren Zollverein geregelt und verwal-⸗ „Kaiser stürzte soeben vom Pferde und verletzte sich am Haupte.
tet werden. V Machen Sie dem Polizeikommissar an der Börse hiervon Mitthei⸗
Berlin, 2. März. Sitzung des Zollbundesrathz. Nach ung. Laferriére, erster Kammerherr.“ Pietrie itüczte gleich aufs
gewillkommung der Mitglieder durch den Grafen Bismarch theilte Staatsministerium, wo er sofort erfuhr, daß an der Nachricht,
ihnen der Letzlere alz Berathungsgegenstände mit: Ausdehnung welche titit einer der neuen Depeschen⸗Frankonarken in einen Te—
des Zollvereins auf Mecklenburg, Lauenburg und Lüdeck; Abgren⸗ egraphen-Brieftasten geworfen worden war, kein wahres Wort sei und
zung des Zollgebiets gegen Hamburg; Befestigung und Erweiter- zaß hier, allem Anscheine nach eine Fülschung im Interesse einer
ung der Vertragsbeziehungen zu Oesterreich; Abänderungen der groß angelegten Baisse-Speknlation vorliege. Es iist sofort eine
Zollordnung und des Tarifs, gleichmäßige Besteuerung inländischen Untersuchung eingeleitet worden.
Tabaks; Anknüpfung von Unterhandlungen wegen Zollverträgen Paris, 29. Febr. Die Reise des Prinzen Napoleon nach
mit Spanien, Portugal und dem Kirchenstaat; ferner Verwal. Norddeutschland hangt nuch dem „J. d. P.“ inad der „viberte“
tungsmaßregeln. W (dessen Chefredacteur, Girardin, in vertrauten Beziehmgen zu dem
Berlin, 3. März, Der „Staatsanzeiger“ publicirt in Prinzen sieht) mit einer üderaus friedfertigen und zur Befeftigung
Folge eines Antrages des Staatsministerium und auf Gruud der Freundjchaftsbande zwischen Frankreich und Preußen bestimen.
des Artikels 33 der Verfassung, vorbehaltlich der Zustimmung den Mission nach Berlin zusammen; nach der Opinione“ häan—
des Landtages, eine königliche Verordnung vom Heutigen, wodurch delte es sich um eine Mission betreffs der Ausführung des Pra—
das Vermögen des Königs Grorg mit Beschlag belegt wird. — ger Friedens; dagegen behauptet die „Patrie,“ derselbe habe kei⸗
Die „Kreuzzeitung“ meldet, daß der Staatsgerichtshoöf beschlossen nerlei Mission; er werde wegen der Verwandschaft mit der t. Fa⸗
dat, gegen don Grafen Platen in Hietziug eine Auklage wegen milie von Württemberg mehrere Tage in Siuttgart zubringen,
Hochverraths zu erheben. — Die „Nat, Ztg.“ meldet, daß der und der französische Botschafter in Wien bezeichnet die Nachricht
Reichsstag des Norddeutschen Bundes am 14. d. M. vorgängig von einer Seudung des Prinzen nach Berlin geradezu als Hum⸗
der Session des Zollparlaments, zusammentreten wird. hug. — Der Baron Meyendorff, welcher das Attentat auf Baron
Bexlimn, 83. März. Der Prinz Napolon trifft morgen zu Budberg beging, ist nach Einigen der Sohn des früheren russischen
einem acht ˖ bis zehntägigen Aufenthait hier ein und wird wäh- Beschäftsträger in Rom, nach Andern der Sohn des als russischen
rend desselben im Gasthaus („Hotel Royal“) wohnen. — Die Un⸗ dofmarschall verstorbenen ehem. russischen Gesandten in Wien.
terzeichnang des oͤsterreichischen Handelsvertrages wird wahrschein- das Motiv der That weniger momentane Geistesstörung, als per⸗
lich diese Woche stattfinden. onliche Gereizheit gegen Budberg gewesen.
Hannover, 28. Febr. König Georg läßt durch seine Paris, 8. März. Der Abend-Moniteur“ sagt: „Die
Bevollmächtigten in London, wie der „R. ZJ.“ von dort gemeldet Thronrede des Königs von Preußen, welche von allen Anwesenden
wird, alle jene Geldposten einziehen, welche nicht zu den Staats- nit ausgesprochener Befriedigung aufgenommen wurde, erhält durch
geldern gehören, die nach dem Vertrage mit Preußen zurückge- die Umstände ein besonderes Interesse, Die Session war die erste,
sandt worden, sondern als sein Privateigenthum ihm verblieben an welcher die Repräsentanten der annectirten Provinzen Theil
find und im Juni 1866 nach England befördert wurden. Die nahmen, und die Rede enthält gewissermaßen e in Programm ih⸗
Summen wurden nach Hietzing geschickt, so daß in England' kein kes zukünftigen Geschickes. Der Konig hat, indem er ihre Be⸗
Vermoͤgen des Konigs zurückbleibt. Bis jetzt werde der Kös völkerungen mit der Monarchie verbindet, angekundigt, daß die
nig demnach seine Uebersiedlung nach England nicht beichlosser Regierung die Absicht habe die Regierung in den Weg des Self⸗
haben. — zoverument einzulenken. Am Schlusse bestatigte der König die
Wisen, 8. März. Die „Oesterr. Corr.“ vernimmt, daß riedliche Haltung aller Müchte und freute sich, dadurch die Er—
Erzherzog Albrecht nach Munchen geht, um dem Konige von altung des Friedens von Europa gesichert zu sehen.“
Bayern die Beileidsbezeugungen der Kaiserfamilie wegen des To— — Der Kaiser hat wegen des Todes des Konigs Ludwig J.
des Konigs Ludwig L zu üderbringen und den Kaiser beim Lei- don Bayern eine Hoftrauer von 21 Tagen veiohlen.
henbegängniß zu vertreten. dond 8 „Englaud· Fon
Junsbruck, 26. Febr. Die Heirath des Erzherzogs —
Heinrich hat seiner Zeit 88 geringes de ee —* ges Gerihisverfahren gegen den Fenier Ragle hat vertagt,
dohl aurslandische Priugen urgunaische Chen eingingen umd der werden mussen, weil preußische, als Zeugen vorgeladene Matrojen
Herzog don Sachsen Cdbutg⸗ Gotha sich mit der ehemangen Schau nicht erschienen waren. ———
pielerin Constanze Geiger dermählte, so steht doch der Fall, daß London 3 Marz. Eine Depesche der Jimes“ aus New⸗
ein österreichischer Prinz sich imit einer Sängerin derheirathet, Dort von gestrigen meldet. d Proceß des Prasidenten werde
einzig da. Dit Bewilliguing wurbe auch, obwohl Erzherzog Hein. iächste Woche beginnen, die Partei sei einig.
cich oft darum nachsuchte, irfach vetweigert und er that also J Spanien.
diesen Schritt ganz auff eigene Funst. Die Folgen sind auch nicht Bayvonne, 28. Febr. Man meldet aus Granada unterm