Bestern war großes Diner in den Tuileleen, IJur welchem zahl⸗!
ceiche Nud Deputicde Kladen waren, Der Kagiser
prach wi —* Aainu das Gesetz wegen des , Ber?
nigag Socren zucsesan. Vie Verhaͤndluugen begiumen
Donnerstag, und aing denkt, daß sie höchstens 7 —8 Sitzungen
einnehmen werden.
Die Boörse nahm die Vorlage des Anleihegesetzes (440 Mill.)
zleichgültig auf. Spanische Fonds waren sehr flau auf das Ge⸗
rücht von kiner neuen Revolution in Spanien. Auch inPortu—⸗
gal soll die Gährung im Zimehmen begriffen sein. 21
Das heute vorgelegte Budget für 1869 schließt mit einem
Deficit pon 90*3 Millionen. Nun steht es ader fest, daß der
Vorauschlag stets viel zu günstig ausfalit; undso kann⸗ Aran sich
vohl Auf ein Desieit von Lirea Asb0 Millionen gefaht machen.
Allmälig werden die Deficits chronisch; und wir sind vielleicht
nicht mehr sehr weit vondsterreichischene Dder italienischen Finanz
zuständen entfernt. Es heißt denn auch, der Grfetzgebende Kör⸗
der wolle, zum: Theil um vie Inhaber der mexicunischen Obliga⸗
tionen ausreichend zu Lutschädigen — nach dem Megieritungsplaue
—X——
deu Betrag⸗ der Anleihe rhöhen, gewiß Lein seltener Votgangin
der parlamenturischen Finanzgeschichte. “ιν ι
ars, Adui Marze Dor heutigeꝰ Abendnidniteur“satgtein
seiner Wochenumschau, die Richtung der internationalen Politil
cimmt von Tag zu Tag Line ibestimmtere Futbe an(G'adeentuo)
AßPatrie melden eine Gestern imnt Touloufe stattgeharhte Aluf
regung von geringfügiger Ratur bel: Gelegenheit Liner Musterlinc
der Nationalgarder —,urs ien —D — 22.,
Dertmidt Aufträgen: un das französische Gonbernement: be⸗
dute Agent des wormaligen Koͤriigs von⸗ Hannover. Regie⸗
tungsrath a. D. Medimg, ist weder don“ dem Staats⸗ Minister
Rouher, noch von denn Minister det auswärtigen Augelegenheiterr,
Marquis de Moustier,rmpfangen worden.
u Die algerischen Jouenale berichten no h immerschreckliche
Linzelheiten uüber die igrauenhafte Hungersnoth, die in dem
dande herrscht. Das: Echo d'Oran“ eͤrzählt von einer eingebb⸗
enen Fraumuans den Umgebungen von Misserphim, die ihre 12
ährige Tochter getödret hat; um fichaselbst »nnd ihre anderen
ttinder⸗ Ddavon? zurmähren,n iese Kannibalenscenen“ sollen
tornenfalls vereinzelt dustehetr. Merkwürdih ist es, daß die Hun⸗
gersnoth ittusschließlich in den der: Militärgesball u terworfenen
X8 wüthet, wuührend die Civildistritte gänzlich frei Hedlle⸗
— ——
Man hat es vielfach beiterkt, duß amter den neuen fürkischen
Ministern Agathon Efendi, ein Armeniet, der Minister für Han—
del, Post⸗ und Telegraphenwesen, der erste Christ ist, welcher ius
ürkische Cabinet berufen worden. — Mut 15. April soll in Pae
cis ein großes Verbrüderungs-Bankett der Vereine zur- Pflege
Berwundeter auf dem Schlachtfelde Statt finden, aun welchem De⸗
iegirte aus allen Ländern des eurspäischen Continents und der
Bereinigten Stauten Amerika's Theil zu nehmen gedenken.
Englaud.
Lotn don, 9. März. Der Prinz bon Wales wird, wie es
Jeißt, während der Osterfeiertage sein Hoflager auf zehn Tage
in Irland aufgeschlagen. Man spricht von Rebuen und großen
Bantketten, sowie von Wettrennen zu Punchestown äm 160 und
17. April. Für die impulsiven und warmherzigen Irlander ist
zieser projectirte prinzliche Besuch, wenn nicht weiter, sicher eine
große Atttaction. — Aus Cork wird unterm 8. d, Mts telegra⸗
phisch mitgetheilt, daß am Samstag Abends eine Flasche, mit
zriechischem Feuer gefüllt, durch das Fenster einer augenblicklich un⸗
benützteu Polizeistation geschleudert wurde. Die Flasche explodirte unter
brillantem Feuerschein. Es gelang jedoch die Flamme bald zu
dschen. Drei Verhaftungen wurden an demselben Abend von
der Polizei vorgenommen. Bei einem der Verhafteten fand man
inen Revolbver. ——
Italien.
Aus Rom wird Florentiner Blättern gemeldet. daß der
Papft seine längst angekündigte Allocution gegen Oesterreich am
13. Maärz halten und in derselben sich über die Undankbarkeit
des Kaisers von Oesterreich“ aussprechen werde. Die „Opinione“
wiederholt gleichzeitig das Gerücht, daß der apostolische Nuntius
in Wien dann seine Passe verlangen und die papstlichen Insignien
am Juntun Gerun einziehen werde. Cardinal Antonelli glaube
der Freundchaft Frankreichs sicher zu sein und deshalb mit solcher
Heftigkeit (con tanta burbanza) vorgehen zu können.
Aus Rom mieldet ein Telegramm vom 10. März: 134
ranadische Freiwillige sind hier eingetroffen und werden unter dit
verschiedenen Zuavencompagniden vertheilt. Viele andere Frei—⸗
willigen sind als des Fenianismus verdächtig zurücgewiesen wor
den. Weiter besagt das gleiche Telegramm: Die mit der Re
monte heauftragten römischen Offiziere sind von der pädvstlichen
Regierung ermaschligt, im Kirchenslaͤat Pferde anzulaufen:z— Ein
Telegramm vom 9. im Patiser „Avenir National“ sagt Einem
neuen Abkommen zufolge, das mit Italien getroffer in werden
die letzten franzbsischen Truppen nüchsteus den KMiechenftaazwaumen.
Die päpstlichen Rüstungen werden mit berdoppeltem Eifer fort.
geseßzt.
Florenz, 10. März. Die Deputirtenkammer hat heute
in Betreff des Zwangs ˖ Eourses eine don Corsi vorgeschlagene
Tagesoronung, mit welcher sich das Minifterium einberstanden
rrtlärt hatte, aͤngenommen. Durch diese Tagesordnung wird dus
Ministerinm aufgefordert, mit anderen Finanzentwürfen auch eine
Vorlage für Abschaffung des Zwangscourses einzubringen, und
erhält fernet ein Ausschuß von 15 Abgeordneten deu Auftrag
den Stand des Umlaufs des Papiergeldes zu —prüfen und den
Bericht bis zum 15. April vorzulegen.
Amerikan“
RNew Morkg9. Fehr.“ (Per Dampfer.) Debe⸗Hroceß
jegen den Prafidenlen wird bffentlich verhandelt. Erscheim John
on nicht, sd wird angenommen daß er —XLVD
Iwei Veriheidiger piaidiren beiderseiis, das lehle Wort“ hat de
üntlage *
7 Wii 13. Maͤrz,“ sagt die N. fr. Pt.“ wird auch in
der Geschichte Nordamerikas ein bedeulungsvoller Jahres ⸗ und Ge⸗
zenktag werden. An diesem Tauge hat Johnson vor dem Senate
ils Angeklahter zu erscheinen und wird dann als solcher seines
Amtez enthoben werden. Die Procedur gegen den dertätherischen
Bräsidenten wickelt sich, so weit man das aus den vorliegenden
dabeltelegrammen deurtheilen kann, so regelrecht und ruhig ab,
vie ein Gerichtshandel, der gegen irgend einen obscuren Privat⸗
mnann angestrengt worden waͤret. Johnfon hat in der tolllühnen
Berblendung seines kupferköpfischen Parteihasses vollständig über⸗
ehen, daß ihm im entscheidenden Momente die nöthigen Werk⸗
euge zur Durchf hrung seiner Plaäͤne fehlen und daß die leinen
»ülfgmittel und kleinen Männer, auf die er allérfalls rechnen
onute, gegenüber der stattlichen consolidirkett Macht der gewissen⸗
jaften Verfechter des Vetfassungsgefetzes verschwinden werden Er
at im letzten Augenblicke Alles auf Eine unglückliche Karte ge⸗
etzt, anf die Ernenuung des Generals Thomas. Hinter diesem
dten Prätorianer vom Schlage der St. Arnaud stand aber nictht
ine willenlose, zum mechanischen Gehorsam gedriflte, bon avan—
einent⸗ und beutelüsternen Officirten befehligte Soldateska, unb
hm gegenüber nicht ein unentschlossener Zauderer, fondernn Stan⸗
ton, der Freund Lineolu's, und der Amerschütterliche Grant, und
ziese Beiden konnten auf ein aus loyalen Bürgern bestehendes
Officiereorps zählen. General Lorenzo Thomas, der als striegs
ninister Johnson's den Staatsstreich in Scene setzen follte, wurde
oerhaftet und damit dem Präsidenten der letzte schwache Stab ent
vgen. Die Drohutig der Miltz des chemaͤligen Scltivenstautes
Waryland, iwelcher Johnson erst kürzlich gegen Geseh und Riecht
Waffen und Munition ausgelicfert hatte, um sie nölhigenfalls ge⸗
zen den Congreß verwenden zu können, den Ersteten zu untere
tüßen, hat nur mehr die Eine praktische Bedeutung, der Anklage
eine richtige Folie zu geben. Wenn die Ex⸗Nigget⸗Barone des
kleinen Maryland in der That von neuem die Fahne des WAuf,
ruhrs erheben sollten, so werden sie von dem laut Telegramm
benfalls zur Action bereiten Nachbarstaate Pennfylvaniensofori
erdrückt werden. Die Tage der Herrlichkeit Johnson's sind ger
ählt, und damit ist auch für die nachste Wahl die Candidant
eines Präjsidenten gefichert, der dus —Reconftructionswerkin
»en Fißstapfen Lincoln's vorgehend, glücklich zum Abschlusse brin⸗
en wird.“ —
Vermischtes.
. 1 Zweibrücen, 11. Marz. Die Schwurgerichts—
itzungen für das Il. Quartal 1808 werden am 25. Mai naͤchst⸗
zin in hiesiger Stadt eröffnet werden, und ist Herr Appellationse
zerichtsrath Ludwig Aloys Molitor zum Präsidenten derselben
ernanut. . J
7 Der Verwaltungsraih der Pfälz. Bahneu niacht bekamit,
daß am 80. März rächsthin, des Morgens 10 Uhr, im Stations—
zebäude zu Ludwigshafen eine Generalversammung für die Lud—
vigsbahn, am solgenden Tage um diefelbe Stunde eine solche für
die Maximilians- und darauf die für die Neustadt-Dürkheimer
Bahn abgehalten wird.
7 Auch Landanu erstrebt, dem Vorgange von Kaiserlau—
sern und Grünstadt folgend, mit Rücksicht auf die sehr zahlreich
hesuchte Lateinschule die Errichtung eins Gymnafiums. —
8 hatte belanntlich jast ein Jahrhundert lang ein solches
Institut.
Landau, 11, Marz. Aus Queichheim wird uns gemeldet,
daß am verflossenen Sonniag der Hund des Herrn Adjunct Fath
ins Zimmer kam und sich in die Wiege niederlegte, aus welcher