Full text: St. Ingberter Anzeiger

Verfassung des Norddeuischen Bundes festzusetzen. In Ihrer sem Falle keine Gewalt üͤber den Kirchenfürsten habe, der nur 
— — — —XXXD Oberen zur Verantwortung gezogen werden 
tungen die Grundlage geschaffen, quf welcher nunmehr die Geseß ˖ konne. Aufs Höchste entrüstet, habe darauf der Monarch aus- 
zebung des Bumdes diesen weileren Ausbau seiner inneren Ein⸗ gerufen: Run, so wahr ich Kaiser bin, das soll anders werden 
richtungen zu bewerken hat. Die Gesetzentwürrfe, welche zu diesem in Oesterreich!“ 
Zwede Ihrer verfafsungsmäßigen Beschlußnahme unterbreitet wer Wien, 21. Mätgß. Anläklich des Votums des Herren ⸗ 
den sollen, sind dem Bundesrathe vorgelegt und zum Theil schon hauses bezüglich des Ehegesetzes ist die Stadt heute festlich be⸗ 
bon demselben berathen worden. Das in Ihrer letzten Session ieuchtet. Große Volksmengen durchwogen die Siraßen, sammeln 
begründete Institut der Freizügigleit soll durch eine auf dem sich vor den Hotels einzelner Minister und bringen denselben en⸗ 
Grundsatze der Gerwerbefreiherl beruhende Gewerbe⸗Ordnung wei· thusiastische Hochs. Vor dem Standbilde —X 
der entwickelt und durch Aufhebung der polizeilichen Beschränkungen kens der Menge eine Ovalion statt. Es herrscht auf den Straßen 
der Eheschließung von einem. seine Verwirklichung storenden Hemim⸗ volllommene Ordnung und ist kein Unfall zu bellagen. 
niß befreit werden. Ein Gesetz über die Quartierleistung im Wien, 23. März. Im Herrenhaus wird eine Zuschrift 
Frieden ist, dazu bestimmt, die Militaͤrgesetzgebung des Bundes der Bischöfe, den Cardinal Rauscher an der Spitze, und des Gra⸗ 
nach einer, für die Interessen der Bevslkerung besonders wichtigen fen Thun verlesen, in welcher dieselben anzeigen. daß sie aus 
Seite zum Abschluß zu bringen. Die Regeiuug des Maaß und Anlaß des Samstagsbeschlusses an den Verhandlungen des ho⸗ 
Gewichtiswesens, welches in der vorigen Session dringenderen Auf⸗ hen Hauses nicht mehr Theil nehmen können. Hierauf erfolgte 
gaben weichen mußte, wird in der gegenwärtigen zu Ihrer Be⸗ die Speeialdebatte und die debattenlose Annahme des Chegesetzes 
rathung gelangen. Die Verhältnisse der Bundesbeamten bedür⸗ mit allen gegen 17 Stimmen. 
fen der gesetzlichen Regelung und werden den Gegenstand von Agra'm, 21. Marz. Der Ex⸗Konig von Hannover steht 
Vorlagen bilden. Ein Gesetzentwurf über das Schuldenwesen wegen des Ankaufes eines großartigen, auf 2 Mill. fl. bewertheten 
dez Bundes wird Ihnen wiederum vorgelegt werden. Ich ver⸗ Buͤlercomplexes in Croatien in Unlerhandlung. 
jraue, daß die Bereiiwilligkeit, mit welcher die derbündeten Re⸗ Frankreich 
gierungen in diesem Entwurfe den von Ihnen bei der früheren Be⸗ 
alhung gefaßten Veschlüssen entgegengekommen sind, von Ihrer Parls, 21. Marz. Von der im Kirchenstaate weilenden 
Selie ein gleiches Entgegenlommen finden werde. Ueber die Division kehren zwei InfanterieRegimenter Pr. 19. und 87) 
dahe der vormoale schleswigehoisteinischen Officiere welche in der haq Frankreich uriic. Das Lager in Chalons wird in diesem 
lehien Session Ihre Theilnahme in Anspruch nahmen, und über Jahre am 1. Mai gebildet. Jedem der beiden, zwei Monate 
die Unterstühung hülfsbedürftiger Familien der Ersatz ⸗Reserve wer⸗ umfassenden, Curse gehdren 4 Divisionen an. Infanterie und 
den Ihnen vorlagen zugehen. Die Besteuerung des Branntweins Chasseurs werden selbstverständlich vornehmlich mit Schießübungen 
in den hehemolernjchen? Landen umd in dem zum Bunde gehs⸗ mit dem Chassepotgewehr beschaftigt. — In militärischen Kreisfen 
renden Theile Hessen bedarf dee Regelung und mit dieser Rege— ist von der Bildung eines Lagers in der Nähe von Toulouse 
lung steht ein vertrag in Verbindung. durch welche der freie Ver—. die Rede. 
kehr mit Branniwein und Bier zwischen dem Bunde und dem — Die „France“ dementirt auf's Entschiedenste das Gerücht. 
ibrigen Theile Hessens hergestellt werden soll. Der Haushaltungs · nach welchem die Reise Czartoryalis nach Wien zum Zwede habe, 
i Vandes fur 1860 wird Ihnen borgelegt werden. Die über die Abtretung Galiziens, Posens und Warschaus zur Wi⸗ 
Schwierigleilen, welche seiner Aufstellung in den ersten Mongten derherstellung eines Konigreichs Polen Unterhandlungen an⸗ 
des Jahres entgegenstehen, haben dem Wunsche weichen ansenzutnupfen. ) —8 
Sie Ju einer Zeit zu berufen, welcher Sie sich Ihrer gewohnten, Paris, 22. März. Gestern fand in Bordeaur eine neue 
Zeruf sthatigkein min den geringsten Opfern eutziehen können. —A aus Veranlassung der Revision der Rationalgarde 
Regelung des internationolen ostvertehres auf Grundlage der in tatt. Es bildeten sich Vollshaufen, welche eine rothe Fahne ent ⸗ 
Ihrer lehten Session beschlossenen Gesetze ist weit vorgeschritten. falteten. Dieselben waren mit Stöcken bewaffnet. von welchen 
Ie serne mit ben fipbeuischen Staelen mit DOexlerreich, mit sie beim Zufammentreffen mit den Polizeiconimissären Gebrauch 
duremburg, mit Norwegen und mit den Vereinigten Staaten von machten. Zuletzt mußte die Gendarmerie interveniren. Ein Po⸗ 
Amerika sind abgeichloffen un) werden Ihnen vorgelegt wer⸗ lizeiagent wurde verwundet. Unter der Bevölkerung ist die Ruhe 
den, mit anderen Siagten sind sie dem Adschlusse nahe und wer- wieder hergesiellt. 
den, wie ich hoffe, noch zu Ihrer Berathung gelangen. Ein mit, Paris, 22. März. Vor einigen Tagen empfing der Hai · 
den Vereinigten Staaten von Amerika abgeschlossener Vertrag ser den Sohn des Erziehers des Herzogs von Reichstadt den dster 
it dagn besmmnt, die Staalsangeboörigteit der gegenjeitigen Ein. eichishen Hauptmann Varon Ferdinand Obenaus-Feldsohaz lan⸗ 
wanderer zu regein und damit aus den Beziehungen zweier durch her Dienst en). Derjelbe überbrachte dem Kaiser als Geschenl 
Verkehrsimeressen und Familienbande eng verbundener Nationen 120 vers hiebene Gegenstände, welche dem Sohne Napolcons J. 
den Keim von Zwistigkeiten zu entfernen. Im Einverständniß mit angehört hatten. Der Baron erstattete dem Ka iser, der sich auf 
meinen Verbündeten habe ich behufs Unterhandlung dieser Ver⸗ Deuisch mit ihm untergielt, einen längeren Beri cht über das Le⸗ 
age und um dievoölkerrechtliche Stellung des Norddeutjchen 2cu des Herzogs und hob dabei hervor und, bewies es auch durch 
V ndes ur Geltung zu bringen die in der Verfaffumng vorgese· die Briefe des Hetzog welche er ihm vorlegle, daß dessen Er⸗ 
hene Veriretung des Bundes im Auslande hergestellt, und ist diejer ziehung, wie man vielfach behauptet hatte, keineswegs vernach⸗ 
Schritt ju menner lebhaften Genugthuung allseitig in dem Geiste läjfigt. worden sei und daß derselbe besonders bedeutende Sprach 
dufgefaßi und erwidert worden, aus welchem er hervorgegangen udien ber verstand Deutsch, Französisch, Italierisch. Englisch La⸗ 
war Er hat die freundschaftlichen Beziehungen befördert und ge⸗ zeinisch und Griechisch) gemacht hat. Die 120 Gegenstünde, welche 
festigt, welche zwischen dem Norddeutschen Bunde und den ans. der Baron dem Kaiser überbrachte, sind im Museum der Sou⸗ 
en igen Didchen destehen und deren Pflege und Erhaltung der berüne im Loupre unlergebracht worden und befinden sich neben 
Gegenstand meiner unausgesetzten Sorgfalt bleiben wird. Ich denen des Kaisers Napoleon J. Sie bestehen aus Kleidungestü· 
dars daher der Ueberzeugung Ausdruck geben, daß der Segen den, Buchern, dem Siegel des Herzogs, einer Anzahl von Brie 
des Fricdens auf den LAnstcegungen ruhen werde, welche Sie fen ꝛe Was die fterhlichen Ueberreste des Herzozs anbelangl— so 
der Zorderung der nationd len Imeressen widmen wollen. zu de. derden dieselben nachstes Jahr nach Paris gebracht werden, 
den Pflege und zu deren Schuß das gesammte deutsche Vaterland ie sollen an dem 1ödiahrigen Geburtstag Napoleon's J. hier 
sich verbuͤndet hai. inehen sa, 23. Marz. Buefe aus Rom besaden, der Heil 
Berhin, 23. März. Morgen findet eine Sitzung des aris, 283. Marz. Briefe aus Rom besagen, der Heilige 
Reichsraths statt, 9 der — steht F —* Stuhl werde die diploniatischen Beziehungen wit Oesterreich ab 
dentenwahl. Ve e, Vö e en llege 
Die „France“ (ein Hofbla eglückwünscht die oͤstrreichische Re⸗ 
Berlin, 24. Marz. Der Rorddeutsche Bundesrath gee Jerung wegen der Vegeisterung, welche die Verwerfung des Min⸗ 
nehmigte in seiner heutigen Plenarsitzung die Gesetzentwürfe über I 535 3,3 
Herheitsantrages im Wiener Herrenhause in der Bevölkerung der 
die Verwaltung des Staatsschuldenwesens und die Aufhebung der 
holisciuichen Beschrantungen bei Eheschüeß daubistadt hervorgerufen hat. 
zeilid ĩ sn g i Eheschließungen. Paris, 24. März. Der „Moniteur“ meldet, daß gestern 
Wien, 20. März. Der ultramontane „Volktsfreund“ er⸗ hier Transportschiffe in Cibita⸗Vecchia angekommen sind, um die 
gählt: Anläßlich detr belanuten Vermählung des Erzherzogs Brigade Pothier nach Frankreich zurüdzuführen. 
Heinrich soll der Kaiser den Minister des Innern, Dr. Gistra, S 
haben rufen lassen und ihm erklärt haben. es sei sein Wunsch— Schweiz. 
zaß wider den Bischof don Trient, der in dieser Augelegenheit Bern, 28. Maärz. Unmittelbar nach dem Abschlusse des 
enijchieden widerrechilich sich benommen, mit aller Strenge des Postvertrages mit dem deutschen Postvereine werden Unterhand⸗ 
Befetzes vorgegangen werde. Dr. Giskra erwiederte hierauf, daß ungen zwischen der Schweiz und Deutschland über den Abschluß 
nach den Bestimmungen des Concordats der weltliche Arm in die- eines Dandelsvertrages aufgenommen und solche über