St. Ingberler Anzeiger.
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Dienstag, den 7. Apiii 1868.
ro ꝛ4 —
Deutschland. — hohen Kreisen an öffentlicher Tafel auszurufen wagt: „Ein Hunds-
München, 3. April. Nach den bisher vom Finanzaus- 'ott wer zu Preußen halt, entschieden wird auftreten müssen. F
1. Berlin, 3. April. Die bei der Discontogesellschaft
chuß der Abgeordnetenkammer zum Budaet gefaßten Beschlüssen ind vei Bleichedder zur Zeichnung aufgelegten Allsienn z—
würde die von der Regierung in Aussicht genommene Steuer⸗ 398 g“ — D—
I (50, Procent) gar nicht nothwen— inn heitllessen murucn
dig. Berlinn, 3. April. Der amerilanische Gesandte Bancroft
Mün chen.4. April. Der Oberstaatsanwali deim Ve jat Vollmacht erhalten, mit dem Zollverein einen Handels⸗ und
sirksgerichte Münchcn- hat die pom Erzbisjchof v. Scherr beantragte ci abrideectrag atcuichueßen
Einleitung einer strafrechtlichen Verfolgung gegen die Redaction — vurag ahnt
d Berlin. 3. April. In 1867 hat der Zollverein
der „Neueste Nachrichten absele hnt 24,197,191 Thlri eingenommen. Davon sind in Bayecn einge⸗
— In der heutigen Sitzung der Kammer der Abgeordneten —— hi. —
wurde zunächst ein k. Rescript verlesen, durch welches der Land⸗ —*8 aus deꝛa Besanmieinnahmen erhalt, 2,602 1U63 —*
iag bis zum 25. April inclh. 5 d depn ein * dedea den mieinne 2,602,
nchesentwurf über die provisorische Forter hebung der Steuern is riß 4 Abril Der Siand der Verhumdeangen we ⸗
ende April ie aingetragt. Abg. Adt erhaͤlt wegen Unwobl— zen Nordschleswig soll nach glaubhaften Angaben —— sein:
em dreiwöchentlichen ai m65 —— Preußen bezeichnete vorläufig als Grenzlinie das Amt Haders—
wWuie die Pfaͤlzer Ztg. aus München berichtet, soll die Pfalz bentbis — d⸗
—V In Nialüschlag vershon ben bis zur gienner ucht unter Garantie er Herstellung de
wahrscheinlich bis auf Weiteres vom Malzaufschlag Zustandes von 1846 jenseits der Grenzlinie. Dänemark lehnte
oleiben. * V —— dies ab und hielt, ohne Bezeichnung einer bestimmten Linie, an
Müͤnbe n.4. April. Die Abgeordnetenkummer hat deder freien Abstimmung nach dem Princip der Nationalitäten in
Stats der Staatsschuld, des Hofes. des Landtags und des Mini- Jen nördlichen Diftricten Schleswigs fest. Weiter wären die Ver—
teriums des Aeußeren nach den Vorjchlägen des Ausschusses ane andlungen bis jeßt nicht gelangt.“ Im Reichslag ist der
gerommen, für die Gesandtschaften 2532,000 fl. genehmigt uud dasker'sche Antrag in Belreff der parlamentarischen Redefreiheit,
an den König den Autrag auf Einsichtnahme der Inventarien der den auch Graf von Bismart lebhaft unterstütte, mit 119 gegen
Hofstabe: sowie einen Antrag auf Ersetzung des Staatsrathes durch z5 Slimmen angenommen worden. Der Anirag' unterliegt nun
rine andere zeitgemäße Institution gestelht. noch gleich dem l(abgelehnten) Antrag Waldecks in Betreff der
Dar urstadt; 4. April. Nach nunmehr —erfolgter Staats- Diätenzahlung einer Schlußberalhung. —
zarantie wird die hessische Ludwigsbahngesellschaft schon in nächste Aus Bremen schreibt die „Weser Ztg.: Die diesmalige
Woche ein fünfprocenti es Prioritätsanlehen von 9 Millionen! Expedition von Auswanderern ist eine der stärksten, die wir je
Thalern Tontrahirem. Davon josten jedoch bis zum A. Mai 1869 zesehen haben. Seit mehreren Tagen'schon sieht man sie schaa—
aur 4 Millionen Thaler zum Paricours emittirt werden. Das enweise durch unsere Straßen ziehen und schätzt die Zahl auf
Anlehen wird während einer Dauer von 10 Jahren weder ge 5—28000. Die Erpedienten arbeiten mit verstärktem Personal
kündigt, noch convertirt werden. Tag und Nacht. Suhsen, Shlesien, Thüringen, Pommern sind
Frankfurt, 1. April. In der Receßfrage haben die ahlreich vertreten, dus bedeutendste Contingent stellt aber Böhmen.
Stadtverordneten bis jetzt folgende Beschlüsse gefaßt: Es möge In wenigen Tagen wird eine Flotille von 16 — 18 Schiffen aus
das Eigenthum der Stadt Frankfurt an sämmtlichen von ihr er- unserm Hafen segeln, um dicse Europamüden über den Ocean
»auten Eisenbahnen anerkaunt werden; dieses Eigenthum soll an nach Amerika zu fügren.
den Staat nur gegen Zahlung von 3 Millionen Gulden Entschä— Wien 3. April. Das von dem Feldmarfchall⸗Lieutenant
digung abgetreten werden; von den der Stadt bis jetzt verbleiben- Frhru. v. Koudelka an den Kaiser wegen Strafnachsicht einge—
den Pensionen im Betrage von 92,000 fl. möge der Stant noch eichte Gnadengesuch wurde abschlägig beschieden, daher derselbe
veitere 52,000 fl. übernehmen; der Staat möge einen jährlichen emnächst in einer der böhmischen Festungen seine Strafe antre—
Zuschuß don 35,000 fl. zur Irrenanstalt übernehmen. en wird.
Berlin. Am 831. März sind die Flaggen der sümmtlichen In dem Briefe, den der Papst an den Kaiser von Oester⸗
Staaten des Norddentschen Bundes gestrichen, und vom 1. April eich betreffs des Civil⸗Ehegesetzes schrieb dentet derselbe, wie das
ab weht von der Gaffel aller Schiffe des Norddeuschen Bundes J. d. P. wissen will, auf den traurigen Tod des Kaisers Maxi—
die schwarz · weiß⸗rothe Flagge, die von nun an in allen Zonen nilian hin, weil derselbe in Mexico die Sache der Kirche aufgegeben
perkünden soll, daß die Staaten des Norddeutschen Bundes als jabe, er spricht auch von dem interessanten Zustand der Kaiserin, der
ein Ganzes dem Auslande gegenüberstehen, daß es nicht mehr ür die kaiserliche Familie den himmlischen Schutz nöthiger als je
Preußen, Hanseaten, Oldenburger und Meckleuburger, son⸗ nache und läßt die Eventualität der Zurückbernfung des Reprä—
dern Norddeutsche, Deutsche sind, die mit den Voölkern der Erde sentanten des heil. Stuhles durchblicken.
in Verkehr treten. Wien, 3. April. Das Unterhaus nahm das inter—⸗
Berlinm, 1. April. Sie werden durch die jetzt erst auch onfensionellte Gesetz an und vertagte sich hierauf bis
anderweitig auftretenden Mittheilungen über Dänemards Art, mit zum 20. Apri. I
Preuken zu verhandeln, nicht überrascht sein: — ich habe Sie ge- Pesth, *. April. Die, Deputirtentafel des Reichstags hat
augsam darauf vorbereilet und kann Ihnen nur wiederholen, daß deute die Wahl Kossuths in Waizen bestätigt.
die Partei Dänemarcks in dem Augenblick verloren ist, wo Düp⸗ Fraukreich.
zel und Alsen zurückgefordert wird. Preußen, Deutschland willigen Aus Paris, 1. April, wird geschrieben: Darf man den
in diese Forderung erst, wenn sie den Kampf mit Frankreich nicht Versicherungen sonst Wohlunterrichteter glauben, so stände trotz
nehr fortsetzen koöͤnnten, Oesterreich kann Danemardin dieser Drei- der Dementis der Offfciösen die Wiederernennung des Hrn. Droyn
tigkeit nicht unterstützen, keine Macht in Europa wird das Prin- um auswärtigen Minister näher bevor, als gewoͤhnliche Menschen—
rip der Sprachengränze vertheidigen. Abgeordnete unterhielten sich iinder meinen, und unmittelbar darauf werde im „Moniteur“ ein
heute lebhaft über diese Angelegenheit und es ist sicher, daß gleich laiserliches Friedensmanifest erscheinen, das selbstverständlich darauf
nach Oslern wenn nicht früher, eine Interp llation an den Bun⸗ hinauslaufen wird, der Nation zu sagen, daß die Heeresreorgani—
eskanzler gerichtet werden wird. Auch über die Stimmung in atiou nöthig war, um Frankreichs Stellung im europäischen Con—
Ministerkreisen Darmstadts wurde Mancherlei erzählt, und die all⸗ cert zu sichern, daß es aber jetzt im Stande sei, Frieden zu hal—
gemeine Ansicht ist die, daß Preußen in Darmstadt, wo man in ten, wenn die Juteressen und die Ehre ... . Uebrigens — doch