Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Der St. Ing berter Anzeig exrmit seinem Unterhaltungsblatteerscheint wöchentlich dreimal Diensta g, Donnerstag 
und Samsbfage. Abonnementspreits vierteljährig 48 Krzr, oder 13 Silbergr. Anzeigen werden mit 3 Krzr. die dreispaltige Zeil⸗ 
———————— Blallschrift oder deren Raum berechnete. 3 
MNro 4 . Donnerstag- den 23. April 1868. 
2 —58 —A * 2 ⏑⏑———— * — 
4Munchen 18. April. Ich beeile“ iiich, Ihnen mitzuthei⸗ 
en, daß das Kriegsminifterium 'als Waffe der baherischen Armee 
⸗ Werder'sche Hinterladungsgewehr definitid angenommen — ünd 
in diesem Sinne seine Vorschlaäge an allerhöchster Stelle unter⸗ 
reitet hat. Die Schießcommission. unter General Steinle hat 
Aefez Shstem deüglich ver Einfachheit Trefffähigkeit und Sqhieß- 
uelligkeit allen andern Systemen (und es lagen der Commission 
Huster von allen Erfindungen der Neuzeit vor) vorgezogen. Die 
Hatrone ist etivas theüer, indem das Stück auf 2 Kreujer zu 
Jehen komnen wird.n Seit gestern ist hier die Nachricht ver⸗ 
— 
AApartei dertauft. Erkundigungen an competenter Stelle berech⸗ 
en mich zu der Versicherung, daß an dieser Nachricht kein wah- 
3 Wort ist. 33 
M um ch ein, 19. April. Der Finanzausschuß der Abgeord⸗ 
ietenkamnier hat bei Aufstellung des Budget fur die Xd Finanz- 
oeriode von einer Erhohung der directen Steuern vollständig Um⸗ 
zang genommen Lund bei Berechnung der directen Staatsauflagen 
genau den für die VIIIx Finanzberiode bestandenen Maßstab zu Grunde 
gelegt Hiernach sollen — die bitzherigen Steuern mit, den Bei⸗ 
Slägen zusammengenoͤmmen — zur Erhebung kommen': 1) die 
Jrundsteuetr mit 218. Simpla2) die Haussteuer 3. die Areal- 
teuer mit 6910 Simpla, b, die Miethsteuer mit 280 Simpla, 
aie Gewerbsteuer mit 1110 Simpla:“4) die Kapitalrentensteuer 
mit L30 Simpla, 5) die Einkommensteuek. mit' 1930 Simpla. 
Die l. Staatsregierung hat für die IX. Finanzperiode einen 
ahrlihein Zuschuß von 20,000 fl. zur Verdesserung der Lage des 
entamtlichen Hilfspersonals verlangt und der Finanzausschuß em · 
pfieblt der Abgeordnetenkammer dieses Postulat unbedingt zur Ge⸗ 
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eün chen 19. April.“* Gestern Adend witrde die ganze 
Auflage der dahier erscheinenden freisinnigen Wochenschrift“ Deut⸗ 
chez Volksblatk“ beschlägnahmt, aber bis jetzt — Vorm. halb 
cühr— dein Redacteur derselben noch keinen Grund dieser 
Tonfiscation angegeben ··· 8— 
2.Mäünchen, 19. April.' In der gestrichen Abendsitzung des 
Finanzausschusses wurde der definitive Abstrich vom Militäretat 
uit 800,0007 fü. festgehalten. Der Kriegsininistet ist nicht darauf 
ingegangen; doch soll noch Hoffnung auf Verständigung vor⸗ 
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A Mun 9 en20. Abril,' Die Majorität der combinirten 
Ausschüsse II.L und I. der Reichsrathekammer empfiehlt, den 
Maljzaufschlag in der Pfalz erst dann einzuführen, wenn ein für 
zas ganze Koͤnigreich giltiges Gesetz. über die Taxen der freiwil ⸗ 
igen Gerichtsbarkeit in Kraft tritt 
Munchen,-20. April. Die Abgeordnetenlammer stimmte 
dem Gesetzentwürf wegen der Dissidentenehen in der Fassung der 
Raͤchsräthe zu, nachdem Brater und Schultes erklärt halten, daß 
ich die Difsidenten vorläufig damit begnügen. 3 
Munchen,'21. April. In der heutigen Sitzung der Kam— 
mer der Reichsräthe wurde das Gesetz über die Einführungdes 
Mulfaifssch lasgs! in“ der“ Pfalße mit dem! NRinscheiden'jchen 
Modificationsgntriag müt allen gegen steben Stimnfeü 
an gen om men 8 * 
Der Umbscheiden'sche Antrag lautet: 
e e e e Dathautdtag ftn. Rechnung 
gg Ftaatstasse eingeführt sobald. Line Gleichste lung à dieses 
Regierungsbezirles mit den rechtsrheinischen La Ddesstheilen 
Ei hezüglich der. Taxen und des Stempels-hergestellt sein wird, 
aa⸗so daß beide Bestimmungen gleichzeitig. in Wirksamkeit treten. 
Münchem, 215. Apfril. 98 Konigi hat die Dauer der 
Sitzungen des gegenwärtig versamnielten Lundtages bis zum 2. 
Maͤi einschließlich verlaͤngert. 353 
Hre idel ber g, ISc. April. Der ultramontane Zollparla⸗ 
mentsabgeordnete Lindauj der in Folge des Verbots der von ihm 
veabsichtigten Bühler Volksversammlung an Minister Jolly im 
Pf. Bot.“ einen offenen Briefer gerichtet hatte, wurde wegen 
„grober Schmähung und Erregung von Haß,“ Verachtung und 
Unzüfriedenheit gegen die badische Regierung“n und Gefährdung 
zer dffentlichen Ruhe uno Ordnug“ zu 6 Wochen: Festungsftrafe, 
50 fl. Geldstrafe und; in die Kosten verurtheilt. —»4 ν. 
Freibu'r ge 16. Aprile: Der Erzbischof hat das hiesige 
Znabenseminar zum Haupterben eingesetzt. Es ist dasselbe von 
dem Verblichenen im Jahre 1855 aus eigenen Mitteln gegrün⸗ 
det worden. —: Den hiesigen, Blättern zufolge hat das Dom⸗ 
zapitel gestern den Herrn Weihbischof Dr. Kübel zum Bisthums⸗ 
jerweser gewühlt.· 
Beerlin,“ 18. April.* Heute trateder Ausschuß des Bun⸗ 
desraths des deutschen Zollvereins füt Zoll⸗ und Steuerwesen 
üsammen; üm über die Präsfidialdorlage, die Tabalksbesteuer⸗ 
ing! betreffend, zu berathen. Der? zum Referenten: ernannte 
zayerische Staatsrath v. Weber, stellte den Antrag, die von 
Preußen vorgeschlagene Morgensteuer von 12.Thaler auf 6 Tha⸗ 
ler herabzusetzen, sonst aber überallden Vorschlägen der Präji- 
ialregierung beizutreten. Baden stellte den Antrag, die Besteuer— 
ung wie foigt zu noxmiren: I3 Pfennige pro je 8Quadrat⸗ 
ruthen und 1 Thaler pro Centner geernteten Tabaks. Die 
Praͤsidialregierung bekämpfte beide Gegenvorschläge aind blieb bei 
ihren Anträgen. J 
Berlhuͤn, 20. April. Anläßlich einer Verordnung des 
Bolizeipräsidenten Madai in Frankfurt a. M, über das Anmelde—- 
vesen bringen Lasker und Genossen im Reichstag eine Interpel⸗ 
ation folgenden Inhaltes ein; Hat das Vundespräsidium Kennt⸗ 
niß von desen Vntehungen ded Freizügigkeitgesetzes und des Paß⸗ 
gesetzes ? Sind Schritte dagegen geschehen 
Wien, 18. April.: Die erste österreichische Ex« und Im⸗ 
ort⸗Gesellschaft hat ihre Zahlungen' eingestellt. F. M.L. Mens— 
orff ist zum Hoöchstrommandirenden Ungarn's an Stelle des Für—⸗ 
ten · Lichtensteins desiguirt . 
Wien 18. April.(Neue Münzscheine.) Das Ministerium 
jat im Abgeordnetenhause einen Gesetzentwurf eingebracht, wo⸗ 
Rurch das Ministerium der im Reichsrathe vertretenen Laͤnder zum 
Abschlusse eines Uebereinkommens wegen Ausprägung von neuen 
Scheidemünzen und Einziehung der Münzscheine mit dem Mini— 
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Millionen neue Scheidemünze, und zwar 70 pCt. diesseits, 80 pCt. 
enseitas der Leitha geprügt werden, und“ zwar“ Silberscheidemünze 
— 
Die,Presse“ will wissen, daß Victor Emanuel nach' der 
Bersnählung des Prinzen Humbert abdanken werde. Der Prinz 
Rapoleon soll kurz vor seiner Abreise mit dem Kaiser seine sehr 
lange Unterredung über diesen der Tuilerienpolitik zusagenden 
Schritt gehabt haben. — Einige französische Journale, das Pays 
iatürlich voran, erzählen mit aller ihnen innewohnenden Suffisanz 
die wunderbare Mähr, daß Gen. Moltke in bürgerlicher; Trächt 
azuf den Wällen pon Metz festgenommen wurde, zals er grade über 
die Befestigungen dieses Platzes sich Notizen machte. Der Tele— 
graph ordneie aber von Paris aus 20 Minuten später an, man 
olle; den · Sieger, von Sadowa in Freiheit setzen und enach Gut 
ünlen dier Festungswerke sich besehen lassen. — 
ag Wile n.“20. April. InFolge der Feststellung der Seitent 
der rumänischen Regierung bisher hartn äckig abgeläugneten Ver⸗ 
plgungen der Juden ineder Moldau ist nunmehriges Collectiv⸗ 
inschrxiten mehrerer Großmächte in, Bukarest wahrscheinlich. 
Der Kronprinz pon Preußen passirte gestern· Junsbruck, woseldbsf 
re vom Statthalter und Militärcommandanten; begrüßte wurde. 
Die Felssturzsteller der z Brennerbahu wurde zun Fuß über⸗ 
chrittene ι — — —— J *744 
Wirn⸗e 21.2Appil. Wie die „Morgenblätter“ melden, würde 
Im bessarabischen Ufer des Pruth die Bequartierung eines regu— 
lären Cavaleriecorps von 40,000 Mann nebst Kosacken vorberei⸗ 
et. — Der österreichische Generalconsul Kallay hat gestern in 
Belgrad seine Beglaubigungsschreiben überreicht.