als Ruhestiftex in Florenaz und in Fonstantino pr dar⸗
gestelt. 3 128 —3 J
Rebenbei traumen die Kageehaudpoltiler don einer franzd⸗
sischen Erpedition nach Jiadan' wo der brade Taikun
gegen die bose Daimos (d. h. ven Feudaladel) geschützt werden
joll. Dabei soll England mithelfen und die gemeinschaftliche Action
joll sich zu einer großartigen Demonstration gegen Ruß⸗
lanud, selbst in Afghanistan erweifern... q
.Der strengen Jahreszeit“ halber ist ein Theil der in Civita
Vecchia liegenden Franzosen weiter ins Land hinein, nach
Viterbs, übersiedelt worden.
.Paris, 10. Jan. Die franzoͤsisch Fregatte Orenoque“
in mit Kriegsmateriel in Civila Vecchia eingetroffen. *
BParis, 10. Januar, Abends. Lord CTlarendon ist in
Neapel angekommen und wird daselbst den Winter zubringen.
— Graf v. d. Golzß hatie seit seiner Rückkunft zwei Conferenzen,
gestern und heute, mit Hrn. d. Moustier. — „Elendard“ be⸗
hauptet gegenüber anderslautenden Angaben der Berliner Kreuz⸗
zeituug, die Aufhebung des französischmecklenburgischen Handels⸗
vertrages stehe unmittelbar bebor.
Paxis, 10. Jan. Heute hatte Graf v. d. Golß seit seiner
Rüͤckkehr die zweite Besprechung mit Hrn. v. Moustier, und man
fährt, fort Wunderdinge zu sagen von einer Schwenkung Preußens
in der Orientalischen Frage von Rußland ab zu England, Frank⸗
reich und Oesterreich. „Patrie“ citirt die Worte des Grafen
d. Bismarck in Barby in dithhrambischer Weise und sieht Ruß
land mit seinen Absichten auf den Orient nunmehr gänzlich iso⸗
lirt dastehen. Vergebens sieht man sich nach einem positiven An⸗
haltspunkte für diese Phantasien um.
Paris, 11. Junar. Wie die “France, meldet, hat aus
Anlaß des Jahresantritts zwischen dem Kaiser Rapoleon und dem
Zoönige von Preußen ein sehr freundschaftlicher Briefwechsel stattgefun⸗
den, zu welchem der Koͤnig die Initiative ergriffen hat, dessen
Brief in Ausdrücken abgefaßt ist, welche geeignet sind, eine Ver⸗
standigung der beiden Souderäne und Völker über die schweben⸗
den Fragen zu erleichtern. — Dasselbe Blatt sagt bei Besprech⸗
ung einer neuen Brochüre über „Das Papstihum und Italien“;
Die ein ausnahmsweises Interesse erregende Brochüre werde einer
Persönlichkeit zugeschrieben, deren Urtheil über dergleichen Fragen
eine große Autorität hat wegen der Stellung, weiche diese Per⸗
jöͤnlichkleit einnimmt, und wegen der Funclionen, welche sie be⸗
kleidet hat.
Paris, 11. Jan. Wie groß die Unzufriedenheit über das
neue Militärgesetz ist, beweist u. A. die Thatsache, daß einer der
größten Industriellen Frankreichs, einer der Fünfundzwanzig, die
bei der diesjährigen Ausftellung einen großen Preis erhielten, an
Hrn. Latour⸗Dumoulin kürzlich ein Schreiben gerichtei hat, in
welchem er im Namen aller seiner Arbeiter für die Bekämpfung
jenes „unsinnigsten aller Gesetze“ dankt. — Auf der ganzen Nord
ostgrenze sind die Festungen nunmehr in völligem Vertheidigungs⸗
justande. Es wird behauptet, daß die Regierungen mit denin
ausländischen Fabriken bestellten Chassepoisgewehren keineswegs
zufrieden sei; nur die spanischen Fabrilen sollen brauchbares Fa—
dricat geliefert haben. Uebrigens werden in sechs Wochen sämmt⸗
liche Regimenter der activen Armee mit den neuen Gewehren be—
waffnet sein. In Brest werden Versuche mit submarinen Torpillos
mit vielem Erfolge, wie es heißt, angestellt.
Paris, 12. Jan. Der heutige „Moniteur“ eiklärt die Be—
wegung eines Theiles der französischen Truppen von Civita-Vecchia
nach Viterbo mit dem Grund der Mangelhaftigkeit der Bequartierung.
kin Theil der Truppen sei gendthigr gewesen, auf den Anhoͤhen
um Civita-Vecchia zu campiren. Da die Rauhheit der Jahres⸗
jeit aber das Campiren nicht mehr gestatte, so habe die Regietung
beschlossen, einen Theil des Expeditionscorps nach Viterbo zu diri⸗
ziren, wo die Truppen seit einigen Tagen angekommen und in
einem Gebäude einquariirt seien, das in gesundheitlicher Beziehung
alle Sicherheit darbiete. — Der „Moniteur“ kündigt ferner an
Telegraphische Nachrichten aus Lissabon bestätigen, daß das
neue portugiesische Cabinet in den beiden Kammern kine sehr ent⸗
gegenlommende Aufnahme gefunden habe. — Der brasiliaunische
Besandte in Lissabon ist am 8. d. M. gestorben. 2
Italiien.—
Florenz, 10. Jan. Die Hauptforderungen des Finanzex⸗
poses sind: Einführung der Mahlsteuer 100 Miüionen, Erhõöhung
der Geundsteuer 30 Millionen, Erhöhung der Einregistrirungs⸗ und
Stempelsteuer 20 Mill., Einnahme aus den Kirchengütern 400 ()
Peill. Dagegen soll das Tabaksmonopol aufgehoben werden.
Florenz. 10. Jan. Nachm. Die „Ilal. Corr.“ sagt zur
Berichtigung eines Artikels der WienerDebatte“: Der Pforte
seien von den Vertretern einiger Mächte siurx einfache Rathschläge
in pfficioser Weise gegeben worden, der von England, Oesterreich
α ν — αα
ader nicht die Sxagweite, welche die „Debatte“ ihm beilegt; die
Ital. Corn) glaubt sogar nicht, daß an die Pforte don Seiten
der Vertreter derr Maächte welche die Coleckiverklärung vom 29.
October v. J. unterzeichnet haben,*ernste Vorstellungen in offi—
tidser Weise gemacht worden seien. Bezüglich der von der „De—
batte“ gemeldeten Zurückhaltung der Regierungen Italiens und
Rußlands bemerkt genannte Correspodenz“: Sie könne in einer
derartigen Fernhaltung dieser Mächte vorlommenden Falls nichts
inden als die nothwendige Consequenz ihrer Betheiligung au der
Tolectiverkllarung vom 29. October. n
Florenz, 10. Jan. Raittazzi ist heute Morgen hierher
zurückgelehrt. — Nach der Schätzung me hrerer Zeitungen wird
das Ministerium bei der Berathung des Budgets die Majorität
der Kammer erhalten. Rente 48. 55. Napoleons 23. 08.
Florenz, 12. Jan. Die Nazione“ dementirt, daß
Massari mit einer Mission nach Rom gegangen sei — Die Kam⸗
meéroppositon hat beschlossen, dem Ministerium gegenüber eine
abwartende Haltung zu beobachten. — General Cialdini ist
hier angekommen. *
Türkei.
Konstantinopel, 10. Jan. Der' Großvezier wird
nächste Woche von Kreta zurückerwartet. Neuere Nachrichten von
der Insel sind noch nicht eingetroffen. —
Amerika.
Newyork, 28. Dez. Präsident Johnson hat nach einer
dabinetsberaihung beschlossen, der General Pope vom Kommando
des dritten Militärdistrikts zu entfernen, angeblich weil derselbe zu
der Bewaffnung der Neger und der Entwaffnuug der Weißen seine
Augen zugedrückt. Auch Gerüchte von Veränderungen im Mini—
terium werden wieder vielfach besprochen. — Jefferson Davis: iß
nuf dem Wege nach New⸗Orleans in Havannah eingetroffen.
Xer mua ch —
Am 10. d. Mts. Abends halb 6 Uhr ereignete sich auf der
Bahn zwischen Welesweiler und Bexbach der Unfall, daß ein da⸗
herbrausender Kohlenzug auf einen auf der Ueberfahrt sich be—
indenden, mit 40 Ceniner Pulver beladenen Wagen stieß und
ertrümmerte. Das Pulver explodirte sogleich. Der Lokomotiv⸗
ührer und Heizer wurden verletzt.
F Kaiserslautern, 11. Jan. Bei der heutigen Gene-
ralversammlung der Actionäre der Düngerfabrik Kaiserslautern
vurde für das abgelaufene Betriebsjahr die Dividende auf 11pCt.
per Actie « 100 fl. sestgesetzt. Gewiß ein ehrentes Resultat für—
das Etablissement.
In den Waldungen des Forstamts Kaiserslautern wurden
eit dem 5. d. M. 7 Wildschweine erlegt. ——
F Kaiserslautern, 9. Jan. Unserem Gewerbeverein
vurden vom kgl. Handelsmiuisterium 1000 fl. zur Errichtung einer
svewerbehalle zugewendee.
F Im Amisbezirke Pirmasens wurden vom 15. Novb. 1867
»is 8. Jan. J. J. schon 26 Wildschweine erlegt und den Schützen
zie hiefür ausgesetzte Schußprämie von 5 fl. angewiesen.
Dürkheim, 11. Jan. Der hiesige Armenpflegschafts⸗
ath hat mit Rüchsichtnahme auf die Theuerung aller Lebensver⸗
jältnisse und die durch den strengen Winter veranlaßte Verdiensi⸗
osigkeit der arbeitenden Classe, die Errichtung einer Suppenan⸗
talt beschlossen, welches Beispiel auch anderwärts Nachahmung
zerdient.
FSpeyer, 6. Jan. Oberlieutenant Jacobi, der vor: einigen
MRonaten das Unglück hatte, auf der Jagd einen Kameraden zu
chießen, wurde vom Militärgericht unterm Heutigen zu 14 Tagen
Festung verurtheilt. Derselbe hatte bereits durch nicht unbedeutende
ekuniäre Opfer freiwillig sein Versehen zu sühnen gesucht. Ueb⸗
cigens unterliegt das Erkenntniß noch der höheren Bestätigung.
ESüdd. Pr.)
Mainz, 8. Jan. Der diesjährige strenge Winter brachie
ins zahlveiche Zugvögel; auf dem Rhein sieht man viele Seemb⸗—
ven schwimmen und mit eigenthümlichem Geschrei umherfliegen
UAuch haben sich viele wilde Enten eingefunden und tummeln sich
im Strom. — Da die Rheinmüller dem Wetier nicht trauen, sa
benützen dieselben das gegenwärtig offene Fahrwasser, um ihre
Mühlen per Dampfboot nach dem neuen Winterhafen schleppen
zu lassen. Bevor sich das Rheineis oberhalb Worms fesigesiellt
hatte, befanden sich die Müller mit ihren Mühlen in einer be⸗
denklichen Lage, da die Dampfbooteigenthümer mit Rücksicht
auf den starken Eisgang das Schleppen der Mühlen verweigerken.
7 Es ift den Grenzbehörden der Rheinprovinz mitgetheilt
vorden, daß in dem Konigreiche der Niederlande und in Belgien
in jüngster Zeit Rinderpestfälle vorgekommen sind, ein Beweis, daß
die Seuche noch keineswegs ganz erloschen und Vorsicht sehr noth.
vendig zist.