Full text: St. Ingberter Anzeiger

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J .* Blatthschrift odet deren Raum berechneee. —— 
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Nro“624 üt artüt i P rr * Samston. e 374 —— ι — —1868. 
ru Deutfchland. J 1 
an Wünch en, 19. Mai. Dem Vernehmen nach hat der 
Zoönig seinen bishexigen Flügeladjutanten Oberlieutenant Frhrn, 
„. Künßberg von der Charge enthoben. — Ueber. das Verhalten 
derx einberufenen deenen adrepnhoner ist an den Kriegsmi⸗ 
nister yon B zu 8. Tagen Bericht zu erstatten. Der erste dieser 
Berichte Jautet sehr günstig. Noch keine einzige Bestrafung hat 
tattgefunden. Nicht wenig mag hiezu das Bewußtsein beittagen, 
haß die Dauer der Präsenz von ihrem Betragen abhängt. .. 
* Im Stagatsministerium des Innern wird ein Gesetzent⸗ 
wurf über die künftige Bürgerwehr ausgegrbeitet. Eine Commis- 
clon aus“ Stabsoffizieren umd Distrikis-Inspektoren der jetzt noch 
hestehenden Landwehr aͤlkerer Fofmatjon wär kürzlich versammelt, 
um über Vorschläge zu beräthen, welche der Statsregierung über 
oie zwedmaßigste Organisatisn det hunftigen Vürgerwehr eg 
sich mitgetheill werden, und bei Asurheig des bezuglichen e 
eßentwurfes Berücksichtigung finden sollen 
Muünchen 19, Maj. Dje jungste Nummer des, „Vollks- 
boten wurde wegen eines Arlikels üͤber das augeblich in Bayern 
jetzt hetrschende Denunciationswesen confiscir ee 
Kassel 17. Mai. Die „Hess. Volks⸗Ztg.“ Ichreibt: Das 
Ausscheiden des Major Prinzen Moritz von Hanau, Sohn des 
urfürsten von Hessen, aus preußischem Militärdienste findet seinen 
Grund lediglich darin, daß derselbe in letzterer Zeit zu verschiede⸗ 
nen Malen durch Beförderungen jüngerer Offiziere seiner Charge 
nn seiner Anciennetät übergegangen wurde. Der Prinz hat auf 
eine ihm zugestandene Pension Verzicht geleistet und soll dem Ver⸗ 
gehmen nach Willens sein, in österreichische Dienste überzugehen.“ 
Berlin. Wie jetzt aus Kiel berichtet wird, werden die 
Vorarbeiten für die Herrichtung des großartigen Kieler Marine— 
Jafen⸗Etablissements nicht, wie ursprünglich infolge der Verwerfung 
des Bundesschuldengesetzes angenommen wurde, sistirt, sondern 
bielmehr ungestört fortgesetzt werden. Ebenso werden die compe— 
tenten Behörden der erweilecten Vefestigung aller an den Küsten 
des Kieler Meerbusens belegenen wichtigen Anhöhen unveröändert 
ihre Aufmerksamkeit scheülen. 
Berlin 20. Mai. Wie die „Provinzial-Corresp.“ meldet, 
wird der Schluß des Zollparlaments spätestens zu Anfang näch— 
jer Woche und der Schluß des Reichstages poraussichtlich am 
20. Juni erfolgeen. 
— In der heutigen Verhandlung des Staalsgerichtshofes 
uaͤber den hannoverschen Hochverrathsproceß wurde der Eisenbahn⸗ 
pnduckteur Freese freigesprochen, der Schneidermeister Howald auf 
Rrund des F 66 des Strafgesetzbuches zu 15monatlicher und die 
ibrigen Angelklagten zu 12monatlicher Einschließung verurtheilt. 
Berlin 21. Mai. Das von der Berliner Boͤrse zu Ehren 
der Süddeutschen veranstaltete Fest fiel äußerst glänzend aus. 
Zahlreiche Toaste wurden ausgebracht, worunter einer vom Grafen 
Bismarck auf die „süddeutschen Brüder;“ Fürst Hohenlohe trank 
auf die „Vereinigung der deutschen Stämmer... — 
Dres den, 20. Mai. Die erste Kammer lehnte mit 22 
Stimmen gegen 15 den Beschluß der Abgeordnetenkammer, betref⸗ 
send die Abschaffung der Todesstrafe, ab. 
Wien, 20. Mai. In der heutigen Unterhaussitzung legte 
der Handelsminister eine Vereinbarung mit Bayern vor über den 
Anschluk der tyroler Gemeinde Jungholz an das bayerische Zoll⸗ 
ystem und einen Schifffahrtsvertrag mit England. Hieraͤuf wer⸗ 
zen die Budgets des Ackerbaues und des Justizministeriums an— 
zgenommen. Zu dem Capitel Staatsschuld beantragt Ryger Ver— 
agung der Debatten bis zur Verhandlung der, Finanzvorlagen. 
Der Finanzminister widerspricht, der Antrag Rygers wird indeß 
nit 71 Stimmen gegen 58 angenommen.˖ Hierauf wird die 
Sitzung unterbrochen und es tritt der Budgetausschuß zusammen, 
im e zu fassen über die weitere Geschäftsbehandlung. Nach 
Wiederaufnahme der Sitzung erklärt der Generalberichterstatter, 
»er Budgetausschuß habe beschlossen, mit vorläufiger Umgehung 
»8 Staatsschuldcapitels in Berathung des Staatsvoranschlags 
Vα 
'ortzufahren, die dritte Lesung aber erst nach Fylepigung der Fi⸗ 
zanzypoxlagen vorzunehmen, e 
Der Budgetausschiß — JJ ——— 
raͤge dez Subcomites bezüglich der Stagtsschushen⸗Conpertsrune 
ind Besteuerung der Lolleriegewinnsle angengmnen. Die Stagts 
otteriegewinnste follen mjt * Procent, die, Gepinnste bon Pri— 
attotierleen mit 15 ——————— Der Ahg, Banf 
jans meldete ein Minoritätẽ votum an, beanlragend daß die Cou⸗ 
onssteuer nicht höͤher als 20 Procent und, bei den bisherigen 
leuerfreien Effecten nicht höher als 13. Procentt seĩ, pon den de⸗ 
vinnsten der Staatslotteriepapiere eien aͤher, nur 20 rocent 
Steuer in Abzug zu bringen. 
Prag Id Ras Gestern fonn ein hansavtiüsches Ver 
zrüderungsfest zwischen Russen. Croaten, e Czechen stagt 
wobet von den Czechenführern nur Palazky auwef end war. Zpaste 
interhtjeben um Demounsttationen zu verie den. : 
IJ. Agrazm, 19. Mai. Die Polizei züntersagte die Abhal⸗ 
ung der feif Jeslacieʒ Tode üblichen Jeltafit Ietler. ———— ** 
dee J e nSraukreich.. ni —, 
Paris, den 20. Mai. Im Gesetzgebenden »d Koͤrper 
erklärte der Staatsminister Roucher zu der vom Deputirten 
kouyer Quertier angexegten Frage über die Passirscheine für den 
emporären freien Eingang von Rohmaterial (acquits 2 oautions): 
Die Regierung werde allen Interessen Genüge zu Rleisten suchen, 
nan dürfe aber das Princip der itentischen (schutzzöllnerischen) Ine 
eressen nicht aufrecht erhalten, man würde dadurch die fuͤr die 
aationale Arbeit nothwendigen tempotären zollfreien Zulassungen 
nufheben. Rouher erklärt die bestehende Handelskrisis durch die 
Leberfülle der Production und den zir geringen Consum; die Kri— 
is sei aber“ in Abnahme begriffen. Rouher schließt mit den 
Worten: die Regierung werde den Handelsbertrag nicht kündigen, 
ondern in gemäßigter Weise auf der lieberalen Bahn faortschrei⸗ 
sen. Es gebe zwei Arten Tarife herzustellen: die ves gandel s⸗ 
dertrages und die durch das Votum des Gesetzgebenden Körpers; 
ie Regierung erkläre aber, daß es itzr Bestreben sei, bezuͤglich 
der Handelsreformen hinfort anf die Kammerm zurückzugreifen 
and die Regierung werde aufdieser Bahnn derharren Jeder 
Biderstand werde dald vergessen sein ünd die Handelsfrelhen die 
Broße des Landes constituiren Nach kLiner Rede Inles Si⸗ 
mon's votirt die Kammer in Bezug auf die Interpellalionen die 
Tagesordnung. 5 2 
Belgien 
Die neuesten Nachrichten aus — D— der 
daiserin Charlotte constatiren eine ploͤtzliche Verschlimmerung 
hres Zustandes. Eine eigenthümliche Manie, welche an der 
Zranken schon in Miramare beobachtet murde, hal fich der Unglüg 
ichen neuerdings bemächtigk; sie nagt mit ihren. Zähnen die in 
den Ecken ihrer Sacktücher ꝛc. eingestickken Kronen heraus.Der 
körherliche Zustand hat in letzter Zeit ebenfalls stark gelitten. 
Italien. . 
Floremz, 16. Mai. Genetal' Dumonk bedroht in einem 
Tagesbefehl die französischen“ Soldaten mit“ 30 Tagen“Arrest, 
velche sich weigern, das ihnen wegen dezs Sieges von Mentanga 
erliehene Kreuz zu tragen. EGrxf. 3.) 
—Florenz, 21. Mai. Die Deputirtenkammer nahm fol⸗ 
zende Vorlagen der Regierung an: Besteuerung“ der von der 
Regierung ertheilten Concessionen (240 gegen 136 Stimmen), 
Steuer⸗ und Einregistrementssteuer (2352 gegen 148), Mahlsteuer 
219 gegen 15823. — 
ESpanten. 
Die „Correspondencia“ sagt, daß die Aussteuer der Infantin 
Isabella 22 Millionen Realen in Geld, und 3,300,000 Realen 
an Geschmeiden beträgt, dazu sind aber noch zu zu rechnen 8 Mil— 
ionen Realen, welche der Palast werth ist, den man für die In— 
antin⸗ baut, 1,900,000 Realen für ihre Privatcassette und