Full text: St. Ingberter Anzeiger

zemeinden. Die Freudeim Herrn, welche die Gustav⸗Seelen sich findet, wo vor 25 Jahren eine Oede und Haide ge— 
Abolfsgemeinde über den Gustav Adolfverein wesen, dittet um Hilfe und freute sich, daß allmälig zwischen dem 
zat— war der Grundgedanke, und zwar 1. über die theilnehmende bayerischen und preußischen Verein die Verbindung mehr und mehr 
Sorge, 2. über die wohlthätige Liebe, 3. über das einträchtige, angebahnt werde. Der Ortspfarrer hielt Schlußgebet und ertheilte 
Wirken. Sehr schön wies der Prediger nach, wie die Noth in den Segen. Zwischen den einzelnen Ansprachen wurden theils 
dielen evangelischen Gemeinden den Scharfblick der Liebe geweckt Lieder von der ganzen Gemeinde, theils Chorgesaänge gesungen. 
und den Drang des Herzens zu helfen entzündet hat, wie nur ein,Die Collecte für Dahn ertrug 90 fl. 27 kr. 
lebendiger Glaube der in der Liebe thätig ist, auch wahre und Gleich nach der Kirchlichen Feier begannen die Verhandlun⸗ 
nachhaltige Liebeswerke thun kann, wie der Gustav⸗Adolfvereingen. Das Resultat derselben ist: 1. als Abgeordneter sür das 
für uͤnsere Kirche ein Einheilspunct unter den Bekennern seines am 25 —-27. d. Mis. abzuhaltende Centralfest wurde Hr. Consi⸗ 
Wortes geworden sei und die Aufgabe habe, durch Gründung und storialrath König gewählt; 2. Dahn erhält 1000 fl. nebst der 
Bau von Kirchen und Schulhäusern, den evangelischen Glauben und Collecte, Landstuhl 800 fl., Ensheim 800 fl., Blieskastel 100 fl., 
die in Gottes Wort gebundene Freiheit hochzuhalten und zu Mechtersheim 150 fl., Lemberg 100 fl., Luthersbrunn 50 fl. für 
verbreiten. eine Glocke, Eppstein 100 fl., Imsbach 80 fl., Frankenstein 100 
Herr Pfr. Hofer von Edenkoben erstattete mit Zugrundeleg⸗ Ifl., Ludwigshafen 100 fl., Mörlheim 40 fl., außerdem erhielten 
ung von Psaim 67, 2 und 3 den Jahresbericht. Gar schön wußte noch 25 außerpfälzische Orte Unterstützungen. 8. Als Festort 
er zu beginnen, wie dieses Psalmwort am 6. November 1682 wurde in erster Linie Otterberg, in zweiter Lambrecht Gre— 
don dem Heere Gustav Adolfs gesungen wurde, durch welche die venhausen bestimmt. 4. Die vom Hrn. Amtmann Stempel in 
ebangelische Sache Deutschlands gerettet worden ist. Der Jahres⸗ Frankenthal gestellte, von Hrn, Commissär Schlick in Speier 
bericht kounte mit Dant gegen Gott und mit Freude eonstatiren, revidirte Rechnung wurde für richtig befunden und beiden der 
daß die Einnahmen gestiegen seien in diefem Jahre um 850 fl. dank der Versammlung ausgedrückt. Auch hatte Hru. Pfr. 
gegen das Vorjahr mehr, nemlich auf 7616 fl. Auch ein Ver- Schmitt von Saargemünd über die Verhältnisse der prot. Ge— 
machtniß von einer Wiitwe Upert aus Oggersheim im Betrag von meinde in Forbach berichtet und für dieselbe um Unterstützung ge⸗ 
150 fl. konnte berichtet werden. Er erzählte‘ eine innige Ge- beten. Zum Scluß dankte der Vorstand des Vereins dem Fest⸗ 
schichte von einem Galeerensträflinge in Toulon, dem durch die committee, dem Presbyterium, dem Bürgermeister, dem Stadtrath, 
Hilfe des Gustav Adolfvereins Trost und Beruhigung zu Theil wurde der ganzen Stadt und besonders der Gafifreundschaft der St. 
Herr Prälat Zim mermamn aus Darmstadt, der bekannte Gast bei Ingberter, welche in sehr reichem Maße die empfangene 
derartigen Fefsen, der an der Wiege des Vereins gestanden ist und den- Liebe vergolten haben. — — 
selben hat mit großziehen helfen, deutete in sinniger und ergreifender Weise Um 922 Uhr endete das Fest schöͤn und lieblisch wie es 
das Lutherdenkmal in Worms, die einzelnen Figuren, in Gruppern zu angefangen hat. 
ammengefaßt auf den Gustav Adolf-Verein, seine Wirksamkeit, Thä— Nachmittags 2 Uhr vereinigte ein Fessessent die Abgeordneten, 
tigkeit, Arbeit, Segen und hob besonders hervor, daß der Verein Festgäste und hiesigen Bürger in dem Oberhauser'schen Saale, wo 
ftehend auf dem ewigen Worte Gottes stets neue Liebe aus diesem mancher pikante Toast ausgebracht und noch eine Collecte im Be—⸗ 
Worte sziehen muß, wenn er nicht zu Grunde gehen will, bekennen trag von 105 fl. erhoben, welche dem Bethaus in Ensheim 
muß er den Einen Herren und protestiren gegen Alles, was fich zugewiesen wurde. 
nicht mit dem Epangelium von Jesu Christo verträgt. Jx Wir können zum Schluß nicht umhin allen und jedem, der 
Herr Prof. Baum brachte Grüße von Elsaß, auch aus Africa] in irgeud einer Weise zur Hebung beigetragen hat, innigen Dank 
und wies darauf hin, daß je mehr und mehr eine Union der That auszusprechen und sind überzeugt daß St. Ingbert sich in 
und Wahrheit eutssehen möge, wo einer für alle und Alle für Ei- den Herzen manches Festbesuchers einen Gedenkplatz erobert hat. 
nen stehen und helfen. Fügen wir hinzu, daß das Wetter so günstig gewesen, so können 
Herr Pfarrer Ssch lä kum begrüßte die Versammlung mit wir sogen, daß dieses Fest, an das sich morgen die Einweihung 
Hebr. 14, 20 und 21, erzählt besonders die Gemeinde Oberhausen des Beisaales in Enusheim anschließt, seinen Vorgängern in keiner 
aIm Niederrhein, wo jetzt eine Bevöl kerung von 3000 protest.! Weise nachsteht. 
— 
„Verwandten und Freunden 
zur Nachricht!“ 
Dem Ällmächtigen hat es gefallen, 
heute den 5. August unser liebes Töch— 
terchen 
Selene 
im zartesten Alter in das bessere Jen⸗ 
seits abzurufen. 
Goffontain, 5. August 1868. 
G. Grauvogel & 
Kath. Erauvogel geb. Thiery. 
ulle diejenigen, die rechtlich ba— 
irte Forderungen an meinen verstorbenen 
Ehemann, den früheren Bürgermeister Fe⸗ 
lix Schaller von Niederwürzbach, zu 
machen, oder auch Zahlungen an denselben 
zu leisten haben, werden hiemit aufgeford— 
ert, ihre desfallsige Ansprüche iunerhalb acht 
Tagen bei mir geltend zu machen.“ 
Annahof bei Niederwürzbach, den 2. 
August 1868. 
Wittwe Schaller. 
In der Spital⸗-Kesse liegen 
— 
” 836 ii. 
5 ausleihen bereit. Näheres 
AMhei Herrn Notar Horn hier 
zu erfragen. 
Bekanntmachung. 
Nach einer Mittheilnng der k. Baubehörde dahier vom 2. 1. Mts. wird wegen der 
Erbauung einer neuen steinernen Brücke auf der Staatsstraße von Einöd nach Blieskastel 
vom 17. dss. Mis. an der allgeme ne Verkehr auf gedachter Straßenstrecke während der 
zweimonatlichen Dauer des Baues eingestellt. 
Die für den kleiren landwirthschaftlichen Verkehr angebrachte Nothbrücke darf nur 
mit leichtem einspännigen Kuhfuhrwerk durch Angehörige der Gemeinde Einöd— 
Ingweiler befahren werden. Für Alles mit Pferden bespannte, sowie das Gewicht von 
20 Zentner übersteigende Fuhrwerk ist die Benützung der Brücke durchaus untersagt. 
Was hiemit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. 
Zweibrüchen, den 3. August 1868. 
Königl. Bezirksamt. 
Damu. 
Zahnarzt Brader 
aus Speier ist Freitag den 14. ds. von 
Mosrgens 7 Uhr bis Abends 6 Uhr im 
Hotel Laur“ zu consultiren. 
Indarnat KRleesamen 
zei J. Uhl jr., in St. Ingbert. 
Fruchtpreise der Stadt 
Kaiserslautern vom 4. August. 
Weizen 6 fl. 44 kr., Korn 4fl. 32 kr. 
Spelzkern — fl. — kr.,, Spelz 4 
20 fr., Gerste 4 fl. 55 kr. Hafer 2 
28 kr., Erbsen — fl. — kr., Wicken — fl. 
— kr., Linsen — jl. — kr. per Zentner. 
Brodpreise: 6Pfd. Kornbrod 21kr. 
3 Pfd. Gemischtbrod 12 kr. und 2 Pid. 
Weißbrod 13 fr. 
Frucht⸗, Brod⸗ Fleisch⸗ ꝛ⁊c. Preise 
— der Stadt Zweibrücken vom 6. August 
Weizen 6 fl. 24 kr., Korn 4 fl. 21 r. 
Gerste Areihige, — fl. — kr., Gerste vier⸗ 
reihige, — fi. — kr., Spelz 4 fl. 12 kr. 
—AD 
— kr., — Mischfrucht — fl. — kr., Hafer 
4 fl. 5 fr. Erbsen — fl. — kr., Wicken 
— fl. — tr., Kartoffeln IA. — kr., Heu 
Ufl. 20 kr., Stroh 1fl., 12 kr., per 
Zentner. Weisbrod 115 Kilogr. 18 kr. 
Kornbrod 3 Kgr., 22 kr., ditto 2 Kgr., 
15 kr., ditto 1 Kgr. 8 kr., Gemischtbrso 
3 Kgr., 28 kr., 1 Paar Weck, 8 Leth 
—A— 
Qual. 16 kr., Kalbfleisch 14 kr., Hammel— 
fleisch 16 kr., Schweinefleisch 18 kr., per 
Pfd. Wein 24 kr. Bier 7 kr., per Liter. 
Butter 30 kr. per Pfund. 
—“ 
Kedaction, Druck und Verlag von F. X. Demetz in St. Inguuvert