des oͤsterreichischen Deuuschthums. Wenn der. Uebermuth der Ma—
dyaren und, der „Aberwiß der Tschechenʒ und Polen die Zex
lrummerung ·der Robsdurg kottzrin geueschen⸗ Monarchie herbefüh
ren gug so wuen allerdings die Deutsch·Oesierreich er am we⸗
nigsten bobel Veneren es dleibt ihnell immer dhie Wiedervereinig
ung mit Deutschlanß. — Die Ungarn sollten, anstatt unersättlih
naqh Gebietserweiterungen zu trachten, erst im eigenen Lande eine
Ordnung herstellen, welche den Begriffen, die man von einem
civilisirten Staate hat, einigermaßen entspricht. Gegenipärtig isl
in Ungarn nicht ejumal so viel Sicherheit der Person und des
Tigenthums zu finden, wie in der Türtei. Die Regitrung hat
dieser Tage wegen der in starkem Aufschwung sich vermehre iden
Rauberbanden verfügt, daß jeder Postwagen, welcher Werthien⸗
vungen ienthält, von einer Sicherheitsescorte“ begleilet werden
aruß Die Betyaren werden umer dreister. Die gefürchtet
Bande des Räuberhanptmanns Juhaß hat sich das Vergnügen
— Polizeibehocden durch Z'isendung ihrer
— zu Abrtraschen. „Mit Hülfe derselben wird man
die Nitglieder der Bande leichter fangen können,“ hatten der
dauptmann beigefugt. Der in der Pußta von Seegedin haüsend—
Kchuberhauptmaun Vabay wurde in den innn als im Kampfe
gefallen gemeldet. Vor einigen Tagen ader schickte er einem von
din öfter heimgesuchten Gutsbesitzer die briefliche Aufforderung
Du wirst mit Vergnügen gelefen haben, daß ich gestorben bin
schide mir deßhalb ohne Säumen 200 Gulden als Beitrag zu den
often meines Begtäbnisses: Pefther Blätter berichten mit Ent
nfiung, daß in einem einzigen Badeort 21 Siuhtrichter wochen
—XX— artenspiel fich amlsixter, während die Bezirte
dur! deren Sicherheit sit lorgert solten von den Räubern ausge⸗
ptundert wurden. 324 J
W eni Iugust. DieDebatte? veroffentlicht ein
Berliner Telegramm, nach welchem die drenßische Regierung
—D igendeNote hinfichtlich
der Usedom'schen Depesche abgesandt habe, die bereits übergeben
sein dürfte 38 ——
A gerbem, 8. August. Die Erdffuinng des cvo a P
sch e n Landtages sindet ficherem Vernehmeun naͤch am 12. Sep
— —
Paris 25. Augnst.Der Liberte“ —geht durch Pribal
drieke die Nachricht zu, daß der preußische Generalstab seit eini
gen Tagen über Bingen und Kreuznach xin Lager bei Saarlouis
usammenzieht.
Parisn 25. Aug. Die heute aus Madrid einlaufenden
Rachrichten sind nicht von Bedeuiung. Der Hos hat jeine Rück⸗
lehr ans Lequeito aufgeschoben. Der Ministerwechsel soll moch im⸗
mer in der Absicht der Königin liegen. Das gegenwärtige Cabinei
ist in Unterhandlung mit Hexrn Fremy wegen eines Antehens
don 50 Mill onen ais Entgelt zur die von diesem Finanzmann
augestrebte Bewilligung dex Bodencreditanstali. Herr Fremy
wünscht. daß zuerst die von ionaugesuchte Bewilligung ertheilt
werde, daun wolle or weiter sehen. Herr Noredal, der Chef der
neukaiholischen Paxtei, ist in Paris gewesen, um sich mit den Car—⸗
listen zu verstündigen. abet es scheint, daß er nicht dazu gelkom⸗
men ist. Der Minister Catalina hat in Eaur bonnes eine Unter⸗
redung mit Emissären der Jesuiten gehabt und ist von diesen mit
tiner Sendung an die König beauftragt worden. Dieser Herr
derdankt sein Portesenille dem päpftlichen Nuntius in Spanien.
Die von der „Girbonde? mitgetheilte Nachricht vom Tode des Ge
rerals Dulce bestätigt sich nicht; derselbe ist vielmehr auf dem
Wege der Besserung. Im Ganzen genommen befindet Spanien
in diesem Augenblide sich in einem Zwischenacte. Doch wird der
Vorhang bald in die Höhe gehen, deun der Scenario ist fertig
und die Rollen sind vertheilt.
Die Nachrichten von Unterhandlungen zwischen Paris und
Florxenz wegen baldiger Räumung des Kirchenstaates durch die
ranzoͤsischen Truppen verdienen wenig Glauben. Bisher hielt der
Faijer den Augenblick des Rückzuges aus Rom für noch nicht ge⸗
hommen. Mit Herrn Nigra hat er seit mehreren Wochen über
ven Gegenstand gar nicht gesprochen. Sonst wird aus Italien
gemeldei, daß die Opposition immer schärfer gegen die Regierung
Zuftritt. Doch glaubt man nicht, daß diese besonders viel zu
fürchtenm habe. Die öffentliche Meinung Italiens sieht ihrem Thun
nit Gleichgiltigkeit zu, wie denn üderhaupt gegenwärtig politische
Gleichgiltigkeit jenseits der Alpen herrscht. Auch der Brochüren⸗
trieg sängt an, das Publicum zu iangweilen. Nur ewig blühen⸗
der Cancan han die Gabe, die Aufmerksamkeit der Florentiner zu
fesseln. Drei Theater haben sich in der Hanptsiadt der schönen
Zuͤnste dazu heegegeben; eine Pflanzschule vou Mabille zu werden,
ind Mailand und Neapeleifern dem edelen Brispiele der bellis·
nma Fiorenza nach.· . —
aris 265 Rugust. Der „Moniteur“ veröffentlicht die
vom Minister Paillant im Conseil general zu Dijon gehaltene
Rede. Es heißt varin; „Wir Peginnen unsere? Arhbeiten untet
den besien Auspickene Die Ernte ist im Ganzen duechaus zuftie ·
denstellad. Ucberfluß belohut die Anstrengungen der Land virthe.
Dieser Ueberfluft“ ft Rum *so höger zu —52*— „*als die
sprigen Unstande volled Zuversi ht eiuflößen. Der Kaiser sagte,
der Friede werde nicht gestoͤrt werden, indem er auf die Dauer
desselben hinwies. Wohlstand und Ueberfluß im Frieden ohne
nuj Kosten des Patriotismus erkauft zu sein: das ist die heutige
dage uunseres Laͤndes. 9*
J— Englaud⸗
London, 26. Aug. Die Aufloͤsung des Parlaments wird
uim 9. Nobeinber. die Eroͤfnung des neuen Parlamenhßs gegen den
10. D cemder stattfinden. 77556
Aln der Ost- und Südküste Englands haben furchtbare Stürme
geras't, die großen S haden arf dem Lande, größeren aber noch
u Wasser gethin haben. Das Gestade ist an vielen Stellen
mit Shff iru nern übersät. Das aus dem Meriey, ebeu nach
Duebec ausgelausene S hiff „Tara“, 1017 Tonnen, warde auf
die Saundbauk Formby Spit geschleudert und ging aus den Fugen.
Bon der ganzen Bemannung, 24, Kopfen, kam nur der Capitän
Armstrong mit dem Leben davon. Schwimmend erhielt er ich
auf der Oberfläche, bis er von einem herrannahenden Dampfen
aus gerettet wurde. Ein anderes großes Sqchiff, welches vor dem
tärtsien Sturme in der Nähe des Formby Leuchtthurmes gesehen
vorden war, ist ganz aus den Augen verschunden und wahr⸗
scheinlich mit Allen an Bord zu Grunde gegangen. Im CKanal ist
wie die Küstenwache bei Portland meldet, in ahnlicher Weise eiue
Brigg spurlos von den Wogen verschlungen worden. Die Rel⸗
X manchen Stelsen rühmliche Dienste geleistet.
deider ist anzunehmen, daß die bis jetzt lund gewordenen Unglücs
fälle nur einen kleinen Thetl des ganzen Unheils aus machen, das
der Sturm auf dem Meere angerichtet hat. 2
—25. d. M. murden alle Opfer des Eisenbahuunglücks in
einem gemeinsamen Grabe zu Abergele bestattet. Eine großt
Meuscheumenge wohnte der Feierlichkeit beee.
A ESEchweiz. 7x 24 —8
Bern, 27. Auz. Am 1. Sept. treten die Poftvertraͤge
mit Deutschland nnd Oesterreich in Kraft.
Italien. 673
oin, 17. Aug. Das Corps. der päpstlichen Zuaven erhieit
in letzter Zeit aus dein deutschen Adel mehrere Streiter, darun⸗
ler zwei Grafen v. Galsen aus Münster, welche als Ge⸗
meine eiutraten... —
z* — Türkei a4 178
— In Konstantinopel gibt die jungtürkische Partei wie
ver: Lebenszeichen von sich. Die Polizei hat zahlreiche Exemplare
anez neuen türlischen Blattes mit dem Titel Hurriei (. Freiheit“)
nit⸗ Beschlag belegt und einige Verhaftungen vorgenommen.
Mau will wieder ein Komplot gegen die bestehende Regierung ent
zedt haben.
2 Rußland.
Pedershumg- 26. August. Der Czar wird in Warschau
erwariet, wo ein Mandver stattfi iden ivird. Die Concession,
velche Herrn Ericson für. Legung eiaes Cabels, zwischen Li—
au' und Kopenhagen ertheilt werden joll. liegt den Minister-
mnite vrr. —
Amerika.
Mew⸗Yot, 18. August. (Dampfernachricht.) Die geseh⸗
gebende Versammlung von Neuschottland hat gegen die Conförde⸗
ration mit Canada protestirt.
Vexrmii sschtes.
* Der Vorschußverein Zweibrücken hatte im ersten Halbjahre
d. J. einen Gesammtumschlag von 851,500 fl. und einen Rein⸗
gewinn von 785 fl. 42 fc. Die Zahl der Ritglieder betrug 116
die Stammantheile 6211 fl.,“ der Reservefond 528 fl., welch“
Letzterer aus dem Reingewinne um 400 fll. erhöht wurdt. — Der
Vorschußverein Dürkheim erzielte 281,852 fl. halbjährlichen Umi⸗
hlag; Mitgliederzahi 293, Stammantheile LI,167 fl.. Reserve—
sond 724 fle 3
Speiec, 22. August. Es ist nicht uninteressaut, die
Berufsarten kennen zu lernen, nach welchen die 118 Examinanden
sich ausscheiden, die für den einzjährigen Freiw ilbligen—
dren si hier geprüft worden sind. Weitaus das größte Contingent
hatte der Kausinannsstand gestellt: es waren 92 Kaufleute 4 Ber
irks⸗ und Rentamtsschreiber. 3 Gerber, 3 Bierbrauer, 2. Gym
rafiasten, Bäcker, 1. Farber, 1 Hutmacher, 1 Dreher, Xoß
aarspinner, A Güctner, Goldarbeiter, 1 Mechaniker. 1Bau⸗
echniker, 1 Seiler, 1 Eisenbahnassistent und. 3. ohne aug ge venen