Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Nrb 120. ——— z, den Oetober 1868. 
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Mamchen, 4. Hlt. Der Konig ist heute Miltag'13 Uhr 
don Schloßk Berg hieher gelommen, wird sich Rachmittags auf die 
Festwiese be eben, die gufgehellten Preis. und Zuchtthiere besichti⸗ 
zen und Hie Preisevertheilung vornehmen. — Zum Bau der Kirche 
in der Vorstadt. Giesing hat der König gus seiner Kabinetskasst 
die Summe von 5000 fl. gespendet. — Der Herzog . Alengon 
rifft mit seiner Gemahlntheute Mittag am Bahnhofe dahier in. 
wo er von idem Hetzog Mar empfangen wird, begibt sich von da 
zum Besuche des Prinzen und, der Prinzessin Adabert nach Schloß 
Pymphenburg, und wird heute Abend uͤber Augsburg die Reise nach 
England fortsetzen. — Die Militärkonferenzen der jüddemschen Stac 
len werden morgen fortgesetzi werden. Der württembergische Be 
——S— Staatsrath Scheuerleu, ist bereits wieder hier ein⸗ 
zetroffen. — Generaldirections ⸗Rath Gumbart wird morgen von 
Baden Baden abreisen, um als Bevollmächtigter Bayerns an den 
sonferenzen des deutsch⸗dstreichischen Telegraphen · Vereins Theil zu 
rehmen. —Oberzollrath Berr, welcher als —A 
VBayerts“ in den' Zollverhandlungen im: Schwerin bezüglich des 
Anschlusses derbeiden Großherzogthünter“ Medlenburg und der 
freien Stadt Lübeck Theil genommen hat/ nist gestern hieher zurück 
gelehrt, nachdem dieser Anschluße:erfolgle und die hiemit verbun⸗ 
dene Nachbversteuerung durchgeführt is. 
Muünchen, 4. Olt. Dag neu verinählte Paar, der Her⸗ 
jog und die Herzogin, v. Alengon, werden heute von Pofsenhofen 
hierher kommen und sich morgen in Begleitung des Herzogs 
Farl Theodor zum Besuch der Kaiserin von Oestreich nach Wien 
acgeben. eg! — 
i Dienstesnachrichten ·... 
Rfarret ghristian Hanchen in Kandel ist auf sein Ansuchen 
bon der Funclion eines k. prot Districtsschulinspectors für den 
— 
laus Wundisch in Germersheim übertragen worden. —Der Schul 
diensterspectant Jacob Schmitt von Brenschelbach ist zunm Schulber 
weser an der prot. Schule zu' Heuchelheim, der Schulverweler 
Friedtich Eduard Laur in Sietten zum Schuͤlderweser“ ur der ge 
mischten kath. Vorberecitangsschule in Neuftadt, der Schmoieunft 
exspectant Peter Lang voun Nerzheim zum Schulverweser an der 
drot. Schule zu Rothselberg, der prob. Lehrer Valentin Baͤcker in 
Ramsen zum Lehrer an der dortigen prot. Schule in definitiver 
Figenschaft; der Schulverweser Georg Michael Lauck von Roden 
dach zum Lehrer an der kathol. Schule in Kleinsteinhausen und 
der Schuldiensterspectant Johannes Wohlgemuth von Ruchheim 
zum Schulverweser an der prot. Schule zu Sichelbach ernaunf 
worden. — 
Berlin, 8. Oct. Den Vorgängen in Oefterreich folgt man 
dier mit großer Aufmerksamkeit, da man den Duglismis, der als 
Damm gegen die Folgen der Ereigniffe von 1868 aufgerichtet 
wurde, keineswegs für lebensfähig hält. Auch entgeht Niemand 
das Schwanken in den maßgebenden Kreisen und die daraus 
entspringende Gefahr für den Bestand des Ministeriumz Beust. 
Hr. v. d. Heydt trifft heute Abend aus Varzin wieder ein'; 
es heißt, daß seine Reise dahin auch mit dem Protest des Kur 
fürsten von Hessen in Verbindung hestanden habe. Der Kurfürst 
soll übrigens beabsichtigen, seinen Woöͤhnsitß nach der Schweiz zu ver⸗ 
legen, wahrscheinlich um den archimedischen Punkt zu finden, auf 
dem. die preußische Macht aus den Angeln gehoben werden 
nnte. 
Der FeKorr. der „K. Zig.“ schreibt: * Die Gerüchte über 
einen bevorstehenden Wechsel in der Person des hiesigen Botschaf⸗ 
izrs jind von Paris aus offiziös in Abrede gestellt worden. Zur 
Orientirung darf vielleicht daran erinnert werden, daß zwischen 
Preußen und Frankreich seit geraumer Zeit politische Eroörterun⸗ 
gen so gut wie gar nicht stattfinden. Beide Ihrile befinden sich 
dabei am besten. —VV—— 
Der „Krzata.“ wird naus London als ein Gerünt. — bas 
d 48 m 3 74 
aber in guten Kreisen verbreifet sei — gemeldet, Nonig Georg 
wolle während der nächsien Sitzung des Parlaments seinen Sih 
als Herzog von Cumberland' jm Oberhause einnehmen.“ 3 
‚Wien, 2. Ott. Kenner der hanischen KFustände sind der 
Ansicht, daß nicht das Montpensir'sche Ehebaar, nicht der Koͤnig 
von Portugal, nicht der Graf von Girgenti Aussicht habe, den 
durch die Flucht der Königin Jsabella erledigten Thron einzuneh⸗ 
men. Von einer Republik könne eben so wenig die Rede sein. 
Da aber die constituirende Coͤrtes gus der allgemelnen Volksab⸗ 
stimmung hervorgehen sollen und das spanische Volk. das eigem⸗ 
liche Volk, stets carlisiisch gesiunt gewesen und geblieben e 
habe der Graf v. Montemolin, der Sohnꝰ deg Von Carlos, die 
meisten Chancen. Auch für Rabpoleon werde diese Losung die 
angenehmste sein, und daß die französische: Reglerung den carlisti⸗ 
schen Prätendenten begünstische, gehe darauͤßz herbor, daß derselbe 
mit großem Gefolge die franzdhsch/shpanische Grenze überschreilen 
tonnte; er nahni Proklamationen mit, welchedie aufrichtig konsti⸗ 
tutioneslle Monarchie verheißen. —V 5 
Wien, 3. Oli. Johannet Ronge hielt vorgestern in der 
Schottenfelder Bierhalle por einem zahlreichen Audiiorium einen 
Vortrag über das Chezgesetz Er bezeichnet die Civilehe als die 
einzig rechtliche und auf dem Naturgefehe beruhende Ehe . Vas 
österreichische Ehegeseß kenne wohl auch die Gipilehe, aber nur' als 
Ausnahme, während sie doch Regel sein sollte. Redner kommt 
sodann auf die Agitation der Bijchöfe gegen das Ehegesetß zu spre 
hen. Wer sind denn. fragte er, Diejenigen, die“ über die Sitt 
ichkeit der Ehe richten woͤen d Sie find keine Familiendäler, 
wifsen nichtss von der edlen Gatienliebe, e haben keine Fraͤuem 
die sie veredeln. Nicht den eimzelnen katholijchen Geiftlichen kbnut 
man hiefür dveraniwortlich machen, sondern das ungküchselige vor 
300 Jahren' von einem herrschfüchligen Papste eingeführte Codli⸗ 
bat. Redner betonte, in Religiwussachen müffe stets das Volk die 
Juitiative ergreifen und nicht auf die Regierung wärten. Aufgabe 
ꝛer Reformpaͤrtei sei es aber, das Volk über die Sittlichkeit der 
Civilehe aufzuklären. Als Antwort auf die Brandbriefe der VBi⸗ 
ichbfe gegen das Ehegesetz empfiehlt der Vortragende eine Pehson 
au den Reichsrath, mit welcher ein Gesetz verlangt wird, das jene 
Geistlichen schützt, die heirathen wollen, denn wir müssen eine Geif⸗ 
lichleit haben, sagt Ronge, die auch ein Vorbild im Familiente— 
den ist. Weil sie (die Kleriker) die Gattenliebe, die Liebe zu 
den Kindern nicht kennen, so ist auch ihr Herz verbittert; denn 
Liebe lann nur durch Liebe begründet werden, Ich jpreche dies 
aus Erfahrung, schließt der Vortragende, ich war nur 192 Jahre 
katholischer Geistlicher und weiß, wie das Herz eines solchen ver— 
bittert is. Zum Glücke habe ich die Fessein der römischen Hie⸗ 
carchie bei Zeiten abgeschültelt, und was ein Einzelner thun konnte 
das kann anch ein ganzes Vollt. 7 
Ju Tepiitz ist eine Cibilehe abgeschlossen “ worden, weil das 
Decanalamt den Brautleuten Reberse abverlangte; der katholischen 
Braut verweigerte man schließlich das Buß⸗ und Altarssacrament. 
Diese Verweigerung erregte in der Bevölkerung Verstimmung, und 
28 nahm in Folge dessen der Act des Abschlusses der Cib ilehe 
inen demostrativen Charakter an. Der Bezirkshauptmann hielt an 
das sehr zahlreich versammelte Publikum, welches beim Schlusse der 
Ceremonie Hochrufe auf den Monäarchen und die Verfassung girs 
hrachte, eine längere Anspruche. 39 
Wien, 4. Oct. Auf seine Anfrage wurde der diesseitige 
Besandte in Madrid angewiefen auf feinem Posten zu bleiben md 
sich „unter Vermeidung jedoch. sedipeden direct abzuleitenden 
Prajudizes“ mit der jeweiligen factüchen Gewalt in Verkehr 
zu setzen. — F 
Wien, 5. Oct. Gutem. Vernehnen nach ist auch der eng⸗ 
lische Gesandte in Madrid angewiejen, zu bleiben und zugleich dem 
Haupte der neuen Regierung Spauiens zu erllären, daß England 
'einer in voller Freiheit gefaßten Entscheidung der spanischen Ra⸗ 
tion über ihre eigene Zukunst principiell entgegentreten merde 
venn dieie Entscheidung nicht eine unmittelhan Bedrohnn