Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Der „St. Ingberter Anzeüger“ mit semem nntethattunehblatn erscheint wöchentlich dreimal: Dienstag, Donndr 88u0 
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WGlaitschtift vdet deren Raum berechnet. i 
Rro 132 9 F —3 X Donuerstag, den 5. November 3 * 1838 
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vireckionsrath Pailler verireten sein. Derselbe reist heute Abends 
nach Berlin — J F — — 9* J —— 
Mümchein, 1. Nob. Mitister des Innern v. HObrmann 
ist' gestern zurüctgekehrt unb hat heute sein“ Portefeuille wieder 
übernommen. 
Münch en, 2. Noben. Die gemeinschaftlichen Brutoeinnah— 
men an Zollen im Zollverein sür das J. und II. Quartalb 1868 
ꝛetragen 13, 100, 183 Thlr./ woxan füt Verwaltungskosten (Zoll⸗ 
erhebimg, Zollschutz c.) 1,623, 593 Thlr, abgehen, so daß zur 
zemeinschaftlichen Theilung 11,476.540 Thlr., sommen. Bayern 
hat eine Bruttoveimahme von 713,521 Thlr., wovon 189,893 
Thlr. Verwaltungskosten, so daß es 523,628 Thlr. zur gemein⸗ 
schaftlichen Theilung zu stellen hat, während ihm aus derselben 
nach Verhältniß der Bevölkerung 1,488, 473 Thlr. zukommen. 
Der Norddeutsche Bund hat 1,289,309 Thlr., Hessen 83,256 
Thlr. herauszuzahlen, während Luxemburg 23,179 Thlr. Wuürte 
emberg 269,8583 und Baden 114,688 Thlr. zu empfangen 
haben. 3 ——— 
Karlseruhe, 1. Rov. Die Conferenz wegen Abschlusses 
eines Postvertrags zwischen dem Norddeutschen Bunde, Badern, 
Würtemberg und Baden einerseits, Italien anderseits nimmt, am 
2. Rovember ihren Anfang in Berlin. Die badischen, Bevollmäch⸗ 
ligten Geh. Rath Zimmer und Postassessor Heß sind, gesterg. zu 
diesem: Zwecke nach Berlin gereistt. 8 
Darmstadt, 31. ct. Königin. Auguste. von Preußen 
vurde, von Baden kommend, am Bahnhofe vom Großherzog und 
allen hier Anwesendern der großherzoglichen Familie eipfangen: 
Nach eingenommener Tafel beim Großherzog erfolgte die Weilar⸗ 
reise nach Coblenz. ——⏑⏑ — 7 — 
Berlin, 2. Rov. Das auch vomTelegraphen, in die 
Welt geschickte Börsengerücht von Bismarcks Rüchtritt, warauichts 
anderes als eiur Schwindelcombination, die sich gauf die anehrt 
fachen Unterredungen des Königs mit dem Genexal v. Mantenel 
gründebe, der sich übrigens schon gestern aAuf seinen Postenennäch 
stönigsbergzurückbegehen hat. αι . 
Wien 2. Nop. Das „Tgbl.“ meldet: Der preußssche 
Besandte soll aus Anlaß der Denhschrift des Kurfürstenvon 
Dessen vertrauliche Vorstellungen dagegen erhoben haben. daß, der 
qönig vonHannpver und' der Kurfürst die Gastfreundschaff Oe—⸗ 
sterreichs zu preußenfeindlichen Agitat:'onen benutzen. Baron 13. 
Beust sandte hierauf eine Vertrauensperson nach Prag, um mit 
dem Kurfürsten die Bedingungen seines, ferneren Verbleibens in 
Desterreich festzustellen. Die Resaltate dieser Mission sind zur 
vollkommenen Befriedigung des Reichskanzlers ausgefallen. 
Wien, 2. Nov. Die -Abendpost“ erklärt die Mittheilung 
des heutigen „Tagblattes“ bezüglich des Aufenthalts zweier de⸗ 
possilirter Fürsten in Oesterreich in ihrem ganzen Inhalt für er⸗ 
funden. 
Die officiöse „Wehrzeitung“ bestätigt, daß neulich in Prag 
ein preußischer Artillerie-Hauptmann verhaftet wurde, weil-er sich 
Nolizen über die dortigen Festungswerke und Munitionsvorräthe 
zemacht habe. Er wurde bald nach der Verhaftung wieder frei 
zelassen. Die Prager Festungswerke sind übrigens nur von ge⸗ 
ringer Bedeutung. Auch ist es ein öffentliches Geheimniß, daß 
die österreichische Armee höchstens 400,000 brauchbare Hirterlad⸗ 
ingsgewehre (System Wänzeh) besitzt. Der Gewehrfabrilgujt 
Werndl in Steyr, welcher vom Kriegsministerium einen Vorschuß 
bon 750. 000 Gulden erhallen hat, kommt seinen Verpfliniungen 
aicht nach. Er sollte biß Ende dieses Jahres eine Viertelmillion 
Hinterlader seines Systems liefern und mit den Lieferungen im 
Fuli beginnen. Jetzt heißt es wieder, daß der Anfang- Im 
nächsten Monat gemacht werde; dann werde Werndl wöchentlich 
8000 Stück liefern.. 
— Auch' der Färstbischof von Vreslan hat in seiner. Eigen⸗ 
schaft als Oberhirk österreichischer Staatsangehörigen einen fulmi⸗ 
nanten Protest gegen die Maßregeln des Ministeriums, dio Hei⸗ 
rathsacten betreffend, erlossen. 
Deutschland.. 
Munchen 30.Oct. Ueber die Zussände in der Ober⸗ 
pfalz gibt die dortige Regierung folgenden grauenerxegender 
iiufschluß 2... , 
Bem I.u Oct. 1864 bis leßten Seplember 18608 betrug die 
Zahl der Brandfälle 86. vom J. Oci. 1868 bis vahin 1866 
87, vom L1. Oct. 1866 his dahin 1867 126, vom 1. Oct 
I867 bis setzten Sept. 1868 aber 134, in Sumnmm also 483 
don welchen nachgewieseneymaßen 74 in fahrlässiger, 101 in ab— 
sichtlicher Brandfftung ihren Grund haben. wahrend in 189 
Fallen die Entstehuugsurfache zwar unbekannt blieb, jedoch anzu⸗ 
hehmen ist, daß dieselben gleichfalle entweder in Fahrlässigkeit 
oder rechtswidriger Absicht zu suchen sei. Theils wegen der den 
Berichtspolizeibehörden, den Gerichten 0. dadurch erwachsenden 
Deschaftslast vielmehr aber noch wegen der sich dadurchconsta⸗ 
irenden sinntlichen Verkommen beit werden die Di⸗ 
grictspolizeibehörden aufgefordert, das Volk über die gesetzlichen 
Strafbestimmungen eindringlich zu belehren, demselben lebhafte Ab⸗ 
scheu por so verbrecherischen Thaten einzupflanzen, zur vorsichtigen 
Behandlung von Fener und Licht zu ermahnen, Die feuerpolizei 
ichen Vorschriften periodenweise zu verlünden, deren Einhaltung 
itrenge zu coniroliren und jede Uebertretung zu bestrafen, Ueber 
bersicherungen bei Mobiliarfeuerversicherungen und den damit ver— 
hundenen Gefährdungen vorzubeugen, die Bildungen von freiwil 
ligen Feuerwehten zu befördern und auf Anschaffung der erfor 
declichen gulen Löschrequisiten zu dringen. Zugleich werden die 
zenaunten Behörden heauftragt, zur öffenlichen Kenntniß zu 
bringen, daß nskünftige bei Vrandfällen die Ausdehnung der 
Bewilligung zu Sammlungen auf andere Regierungsbezirke —— 
mehr bei ganz besonders dringenden Ausnahmisfällen und bei dem! 
Nachweife, einer pollstaͤndigen Nichtberschuldung der belreffeüden Be⸗ 
cheiligten stattfinden mird. euun 133 
WM ü n hee n 31 Oct. Das Handelsmihiflertuͤn hat das 
Lehrerpexsonal der kechnischen Lehranftalten angewiefen, an dem 
Turncurt Theil zu nehinen, der im Winter dahier für Lehr 
amtscand:daten abgehalten wird. Die Prüfung für das Lehramt! 
der franzoͤsischen Sprache haben von 9 Candidaten5 bestanden. 
Die Generaldirection der Verkehrsanstalten giebt bekannt, 
daß für Alle, welche als Amtgehilfen in ihren Dienst treten wollen, 
tine Prüfung am Sitze eines, jeden Poste imd Bahnamts und 
Dberpostamts abgehallen wird, der sich auch die bereits vorhau⸗ 
denen Privatgehilfen zu unterziehen haben. Die Gesuche um Zu— 
lassing hierzu mössen bis längstens 258. Nobember bei der Ge⸗ 
neraldirection der Verkehrsanstalken eingereicht werden; der Prü— 
jungstag wird noch besonders bekannt gegeben. 
Da nach den hierher gelangken Mittheilungen die Rinderpest 
ecemalen in Ungarn, Galizien, Siebenbuürgen, Niederösterreich aId! 
der Bukowina und zwar in Galizien und Siebenbürgen in— ci 
zeter Ausdehnung herrscht, und die Gefahr einer Verschleppung! 
derselben gegenwärtig in erhöhtem Maße besteht, werden die be— 
treffenden oneden Eintriltsorten aufgestellten Vollzugsorgane zitr 
punktlichen Handhabung der gegen die oben bezeichneten Länder 
erlassenen Einfuhrverboie wiederholt angewiesenß. 
Das 'definitive Resultat der Volkszählung im Koͤnigreich 
Bahern vom 3. Dez. 1867 wird socben vom statistischen Bureau 
bekannt gegeben. Hiernach b an diesem Tage die Seelenzahl 
des Königsreichs Bayern 4,824.121, und zwar 1,697, 722 Man 
ner und Jünglimge, 1,755, 193 Frauen und Jungfranen, 
877240 Knaben und 694 266. RPrädchen unter vierzehn 
dalten — 
Die Vruttoeinnahme an Salzsteuet im ersten und zweiten 
Quartal 1863 beträgi im ganzen Zollberein 4,697,362 Thlr. 
nn Bayern 766,6321 Thlr.. 
München, 81. Ork. Bei der am nächsten Montag in 
Berlin beginnenden Conferenz von Bevollmächtigton der norddent⸗ 
hen Staaten und Italiens, wird Vayern durch den General⸗