Full text: St. Ingberter Anzeiger

pelcher die große Mehrheit der Norda nerikaner den sch ve'gsanner 
beneral zu ihrenn Präsidentschaftskandidaten autruft, und ina 
möchte, wie die „N. Allz. Zty.“ bemehkt, beinahe vorausjsetzzen 
zaß auch der starre republikauische Sinn der Amerikaner sich en 
nächtigen Zauber nicht zu entziesen vermig, den der Ninet be 
rühmter Kriegshelden in allen Epochen der GWeschichte auf seim 
ee e auf die Nach velt auszuüsen pflegte. Die streng— 
echtlichteit Geants, seine unbeugsame Vaterlandsliebe haben ma 
zreitig auh das Jgre gethau, un seiner Candiditar zahlre ah 
Anhänger zu gewinnen, und es bleibt nar zu wünschen, daß dar 
Elück, welches ihn auf dea Schlachtfeldern u adänderlich trer 
geblieben, ihn auch in das weiße Haus gelcite und ihn die rich 
sigen Wege einschligen lasse, un dem Parteikampfe in den Ver 
einigten Staaten ebeuso erfolgreich ein Zel zu setzen, wie er deu 
Hydra des Bürgerkrieges mit mähtigen Sh verte bewaltigt ha 
g — — — — 
Vermischte«e. 
Zweibrücken, 9. Nohd. Bei dem kgl. Bezirksgerichte 
dahier wird dem Vernehmen nac minächster Zeit ein Civilproce 
anbängig gemacht, der wehl nur sehr sellen in der Praxs erlebt 
wird. Ein sehr vermögender Mann hatte sich muͤt einer juunge 
Wittwe, die ohne Vermögen sein soll erloat. Es wurde Alses 
zeordiet, dis Prar aus zerufen und der Trauumstag festgeseß 
kUn diesem Tage bewegte sich ein feierlither Hochzeitezug quf das 
Bürzermeisteramt, der Heirathsact wurde in aller Foͤrm Mechtens! 
zeschriben, da auf einmal verläßt der Bräutigam das Lecal mit 
der bestimmten Erktärung, er heirathe nicht. Ob er mohl recht 
zehabt? Mun verhingt die Exbraut eine hohe Euischädigune, 
wegen gehabter Auslagen, der erlittenen Schande und des cutgan⸗ 
genen Vorth ils. 
— Der langst projectiete Thurmbau auf dem 1904 Fuß 
hohen Weinbietberge bei Neustadt wird in der jürngten Numme 
der „Neust. Z.“ wieder in Anregung gebracht. Der betr. Artile 
schließt mit den Worten: „Hat das gegenüberlie,ende Heidolberg 
einen Kaiserstuhl, so wollen auch wir hierinaen der Zeit Rechnung 
tragen und einen Winzerstuhl erbauen“ 
—t Die Trier'sche Volkszeitung berichtet, daß ein Mann in 
der Nihe von Saarbrücken, welcher ein Geldstück gestoblen hatte 
und dasselbe in der Weise verstecken wollie, dan er es verschluckte, 
an diesem ohnehin unverdaulichen Gegenstande durch Erwürgen 
den Tod fand. 
.In Frankfurt sind bis jeßt 29,500 Ir, faͤr die 
Wasserbeschänigten in der Schweiz eingegangen. 
*Aus Württemberg, 9. Nov. Aus allen Theilen 
es Landes laufen Nachtichten von starken Schneefällen ein ;fo 
us Böblingen, wo in Folge der Schneemasse die Biume zu— 
ummenbrachen, aus Leonberg (Fuß och). aus Rentlingen, wo 
3 seit drei Tagen ununterbrochen schneite und Taufende don 
zäumen Schaden litten und theil:veise zusamm ubrachen; (auch 
as Sonmnertheater stürzte zusam nen), aus Unterbohingen, aus 
zeislingen, von der Alb, Mimsigen, Stuttgart re. 
r Die Königin Elisabeth von Preußen hat den Schweizer 
Basserbeschädigten 2000 Fre. übe macht. 
F In Ber hin starb der Hofratyh Dr. Fr. Förster, der be— 
tannte Freund Theodor Körner's, im 78. Lebensjaher. 
FeKürzlich fanden Studenten in Paris des Abends einen 
hwer betruukenen Mann in der Straße. Sie trugden ihm in 
»inen Wagen, ließen ihm auf dem Kopfe eine Tonjur scheeren, 
leideten ihn in das weiße Gewand der Augustigenmönche mi 
Sandalen und einem Rosenkranze und dann brachten sie Hihn in 
das Augustinerkloster in der Rue Enfer. Der Thürsteher nahm 
hn auf und die jungen Leute empfgen einen sehr warmen 
Dank für ihre Mildthatigkeit. Die Mon he vermutheten, er ge⸗ 
sre einem Zweige ihres Ordens in Marseille. A.n nächsien 
Morgen erwuchte der Trunkenbold in einer Zelle und — ein 
Hoͤnch jaß neben seinen Bette, der ihnm Vorwürfe über seine Un— 
näßigkeit machte. JIetzt stellie e sich aber herauz, daß man es 
nit gar keinem Mönche, sondern mit einem Krser in Paris zu 
thun hatte. 
FReizend blonmdes Haar. Ein junger Maler von 
der Akademie in der 10. Straße in Newyork verli— bte sich in 
eine schöne Dame, welche er' häufij am Fenster auf der audern 
Seite der Straße sitzen sah. Nich diesem Feaster rihteten sich 
eine leidenschaftlichen Beicke, so oft er nach der Akademie ging 
»der fie verleüß. Endlich eines Tages erblickte er de Dume Line 
Strecke vor sich auf der Straße, jagte ihr nah, stürzte auf fie 
zu und sprach, am gaszen Korper zitternd: „O, Frautein, Ihr 
eizend blondes Haar! Ihh sterbe, wenn ich es niht malen kannmi 
Die Dame machte eine rasche Beweguug mit beiden Händen nach 
dem Kopfe und sie dann nach dem Maler ausstreckend, rief sie 
hastig: „Da nehmen Sie sie hin und schicken Sie sie mir wieder 
venn Sie fertig find, aber hören Sie auf nach meinem Fenster 
zu glotzen — mein Mann ist entsetzlich eifersüchtig und würde 
Sie Ihre Unklugheit schwer entgelten lassen.“ Der junge Künstler 
nahm die „reizend blonden Haare“, Flechten, Bänder und alles 
Zugehörige pexplex in die Hände und schickte sie folgenden Tages 
der Eigenthümerin zurück. Seitdem ist er nicht mehr auf die 
Jagd nach „blonden Haaren“ ausgegangen.“ 
— 
5In einem noch näher zu 
hestimmenden Tage des 
Monates Decemberl. J. 
läßt Herr Doctor Rinck dahier 
sein an der Hauptstraße gele— 
genes 2stöckiges Wohnhaus auf 
langjührige Zahlungstermine 
in Eigenfhum versteiger. 
Bis zum Versteigerunstage 
kann dasselbe auch erkauft 
werden. 
Das Nähere zu erfragen auf 
der Amtsstube des kgl. Notars 
Horn dahier. 
* * 
Licitation. 
Sanmstag, den 21. Novemb. 1868 
Nachmittags 8 Uhr 
iu St. Ingberter Eisenwerke im Sterb⸗ 
hause des Erblassers, werden auf Anstehen 
der Wittwe und Kinder des zu St. Ing⸗ 
herter Eisenwerk verlebten Zimmermannes 
Johann Jaeob Neumaun nachbe 
eichnete Liegenschaften St. Ingberter Bannes 
zuf Eigenthum versteigert, nämlich: — 
Plan Nr. 2379, 8 Dez. Pflanzgar⸗ 
len in den Bruchrechgärten, neben 
Lorenz Offner und Wtwe. Thiery; 
2. Plan Nr. 2580, 19 Dez., Acker rechtb 
an der Saarbrücker Straße, neben . 
Jacob Müllers Erben und folgendem 
Ucker; 
b. Plan Nr. 2582, 46 Dez. Acker unter 
der Saarbrücker Straße, Kleestück, 
neben Jacob Müllers Erben und fol⸗ 
gendem Stückz. 
1. Plan Nr. 2583, 29 Dez. Acker allda 
neben vorigenn Stücke und' Staats⸗ 
eigenthum; 
5. Plan Nr. 2402, 17 Dez. Wiese im 
Bruchrech, neben Johann Jos. diach 
und Fichter vom Eisenwert. 
8. Ptan Nr. 1799, 40 Dez. Wiese im 
Hartweiher neben Peier Schmelzers 
Erben und Georg Kiehm. 
Horn, kgl. Notar. 
Aussfelreiben. 
Die Verweserstelle an der kalh. Knaben— 
porbereitungsschule zu St. Ingbert ist er— 
ledigt und soll demnächst wieder besetzt 
verden. — Der Gehalt beträgt 350 fl. 
zaar aus der Gemeindecasse. Beheitzung 
ind Reinigung der Schule wird von Sei— 
en der Stadt besorgt. — Allenfa llsige 
ßewerber wollen ihre Gesuche innerhalb 
4Wochen persönlich auf dem unterzeichne— 
en Bürgermeisteramte einreichen. 
St. Ingbert, den 13. Nov. 1868. 
Das Bürgermeisteramt: 
* Chandon. 
Wiener Bier 
1 Sgr. per Schoppeun bei 5* 
H. Jus. Gaßt. 
———— 
—Ein junger, halbiähriger 
schwarzer Hühnerhund 
(Hündin) glatthaarig, mit starkem Be— 
hang und auf den Namen Isord 
hörend, ist uns am letzten Montag 
Abend von unserem Hofe entlaufen. 
Wer denselben wieder bringt, oder be—⸗ 
stimmte Anskunft zu geben vermag, 
erhält eine gute Belohunung. 
I Vor Ankauf wird gewarnt: 
Gebr. Porr, 
auf Trippscheiderhof. — 
6 gute 
Schreinergesellen 
finden dauernde Arbeit bei — 
AI. GQAss. 
ings· Anzeige. 
Ich wohne jetzt bei Herrn Jato? 
Shief in der Kohlenstraße. 
Ludwig Paul, 
Schneidermeister.