In Fritzlar in Kurhessen ist am Montag der Domthurm
eingestürzt und hat Fiele Besucher, der Frühmesse, unter seinen
Truůmmeyne begrabrn. blsNachut ags waren 16VLeichen ausge⸗
graben, 10 wurden noch vermißt. Aus London wird telegraphirt,
daß au der irischen Küfte zahlreiche Unglücksfälle ftattgefunden;
u. a. ist der Dampfer Hiberniau““ gesunken, wobei A8. Personen
verunglückten, 92 gerettet wurden.
b. In diesen Tagen wird in Aix der Proceß der Marjseiller
Shnd perhandelt. —E v 4
Jahren stehen uinler der Anklage“ des fortgesetzten Giftmordes.
Die Sache verspricht pfychologisch interessank zu werden.iιι
PGroßmwarid enn.dLufiges Kriminawerfahren )nnuIn
einer benachbarten Ortschaft wohnten der Vater, die Mutter, der
Schwiegersohn und dessen Frau in einem Hause injteinander. We
zwei Hausfrauen und nir eine Küche ist, da gibt es in der Re—
L so kam eß auch, daß in Folge eines solchen
4 der Herr See eines Tages seinen Schwieger⸗
ater, und . seine Schwiegernuiter⸗ weidlich durchprügelte, HDie
—
den Schwiegersohn quf und dieser wurde gu einmonatigem
Gefängniß verurtheilt, appellirte jedoch gegen dieses Urtheil. Von
zox Verhandlung nach Hause, zurückgekehrt, bat er seine Schwie⸗
zexeltern um Verzeihung, welche jhnt jedoch nur unter der Bedin
zung zugesichert wurde, daß er sich die Schläge zurückappliciren
afse, welche den Gegenstand der Klagen: bildeten. Was war zu
chun d MDer Schwiegersohn willigte ein und bekam dann zuerit
pom Schwiegervater, dann von der Schwiegermutter seine Tracht
Prügel aufgezählt. Nach Beendigung dieser Procedur reichten die
Schwiegereltern eine Petition an die königliche Tafel ein, in
welcher sie im Anschlusse an die Appellation des Schwiegersohnes
um dessen Begnadigung bitten, da derselbe genau dreselbe Strafe
zxlitten, wie das Vergehen warn welches er begangen. Die ge
müthliche, Famisje harrt jetzt der, Entscheidung der Föniglichen Ta⸗
fel entgegen. —V——
F (Versunken). Das reizende Dörfchen Pella am Orta See
in Oberitalien ist von schwerem Unglück betroffen worden, mie aus
Novara telegraphirt wird. Mehrere Gebäude am Marktplatz und
ein Theil des Platzes selbst sind sin den Seel berfünten.
caf Neapel, Die neapotztaujsche Patria“ erzählt von fol⸗
gendein Seemanns-Direll, in Folge dessen einer der Gegner dem
Tode nahe und wahrscheinlich nicht mehr zu retten ist. Die Waf—⸗
fen waren weder Pistol, noch Säbel, noch“ Degen 5 dergleichen
penden Seelente nicht an. Das Terrain, welches sie gewähll
hatten, war das Meer. Nachdem sie sich ihrer Kleider entledigt,
sprangen sie beide zugleich in die See, und es galt, so lange zu
schwimmen, bis einer von den beiden bis zum Tode erschöpft sein
pũxde. So geschah es auch, der eine verlor die Kraft und das
Bewußtsein. Er verschwand. Vier Schiffer, die in einem Kahne
mitgefahren waren, konnten ihn wieder herausfischen, noch lebt er
awuar, aber die Aerzte zweifeln dargn, daß sie ihn werden am
Leben erhalten koͤnnen.
7 In San Francisco soll demnächst ein Passagierschiff von
der Größe des Great CEastern in baulichen Angriff genommen wer⸗
den; dasselbe soll 4mal so viele Pafssagiere befördern, als die
zrößten Auswandererschiffe, statt der unbequemen Schlafftätten or⸗
dentliche Betten, dann 2 Restaurgtionen erhalten, in denen sich
—
Die größte Küche der Welt ist — dem Buenos Ayres
„Standard““ zufolge ⸗— das Etablifsement der Liebig's Fleisch-
Ertract⸗Compagnie in Frah Bentas am Uraguay. Dieselbe be—⸗
deckt 20,000 Quadrat⸗Fuß und ift in eine Anzahl von Räumen
abgetheilt, welche sämmtlich ihrer Bestimmung gemäß construirt
ind.“ Der Besucher tritt zuerst in eine große dunkle, mit Flut—
platten velegte Halle; in welcher das Fleisch ahgewogen und durch
zie Oeffnungen den Schtiesdmaschinen zugeführt wird. Diese, 4
eu der Zahl, sind im Stande, das Fleisch von je 200 jungen
Ochsen ver Stunde au zerschneiden. Aus-diesen Masshinen kommt
das Flejsch in sogenannte, igeratgren ar meichet, dossxlbe mil
inem Dampfdrucke von 75 Pfind pro Quadiatzoll. zexseßt wird.
Sie sind aus Schmiedeeisen angefertigt und, —7 — jfn xwa
soodö Pfo. Fleisch; die Anstall detzt ihren ee
ioch drei writere aufzustellen: Aus, diesen Digeralsren pird die
Flüffigkeit vermittelst Röhren in eine Anzahl Geisße —
velche das? Fett abjondern, und aus dlesei — —
iserne Klärpfannen, deren jede 1090 Gallonen hnteLuftpum⸗
ean, durch Vampfkraft getrieben, hebia die⸗ Fluͤstgteit von hien in
wei Küuhlschiffe, von wo sie nach verschiedenen Filt virpro zessen in
be Berdunstungs⸗ Apparate abfließt, n Kannen gesammelt Zind
Zags: daxauf in großen Behältern dekrystallisirt und vgrpackt wirda
Der Megger det Compagnie tödtet 80. Ochsen pro Fiundd purch
Trennung der vertobrae cerebrae ind 150. Nanu kind anit zoyr
—
zzunne 233 LTandwirthschaftlicheg8g.
VBerwpeithung der Steinköhlenas * Man
zlaubt aflgemein, auf, dem Lande,daße die Steinkohlendsche nicht
nur ungeeignet ist, den Boden zu· důng en und zu derbessern son⸗
dern den ücker sogar unfruchthat; wachtt, In Folge dessen ban
ich die Kaudwirthe derselben auf jede Weise zu entledigen jreuen
ie laugs der Wege, gerade so, als handle es fich um ganz nutz⸗
oje Ueberreste. Die Menge der auf diese Weise zährtich verloxe
nen Asche jit befrächtlich. Dieser Thatsache gegenüber herichtet der
„Cosmos““ vpmn 23. Mai ein interessuntes, von VLandwirth⸗
ausgeführtes Experiment. Er füllte jm Herbste drel Blumentbpfs
nit reiner Steiukohlenasche und saete in den ersten KRoggenz in⸗
den zweiten Hafer und in den fritten Erdbeerlorner. Diese Töpft
vurden dann in eine Rabatte des Gartens vonr wormer Vage
ingegraben und sich selbst überlaffen. Die Keimung vollzog vch
wahrend des Winterg nach Wunsch und im folgenden Marz hatz
len die Pflanzen das beste Aussehen. Im April standen die drei
ßflanzen in üppiger Vegetation. Der Roggen und Hafer kamien
zollständig zur Reife, die Körner waren groß, glänzend und sehr
chwer z· das Stroh hatte beim Roggen eine Höhe von 1,4 Metei-
und beim Hafer 1,1 Meter, Die Erdbeeren waren in fräftigster
hegetation bis zum Oectobet, poo man ste aus den Topfen Neh⸗
sien mußte.“Dieser Versuch zeigt also daß die Steinlohlengsche
ohne Zusatz von Erde oder VSünger gusreicht um bis zut! Reife
deu Roggen und Hafer mit Vrde zu versehen, und die Erdbekren
ein ganzes Jahr lanug zu speisen. Die Steinkohlenasche kanr nuch
in Folge ihrer Beschaffenheit den Boden locker machen und, Jomit
in Fällen von zu festem Erdreich sehr nützlich seinge sien würde
ilso gleichzeitig als Dünger und zur Bodenverbesserirng idienen.
Dieser Schluß folgt aber nicht aus dem- erwähnten Exrperimente
illein, sondern auch aus der chemischen Analyse, die mehrere Che⸗
niker, u. A. Dary, ausgeführt, diese Untersuchungen erggaben, Ddaß
die Steinkohlenasche in verschiedenen Verhältnissen je nach dem
Arsprung, enthält: schwefelsaures Kali, schwefelfauren Kalk, ver⸗
chiedene Verbindungen von Säuren mit alkalischen Erden, kohlen⸗
auren Kall, Thon und Kieselsäucte. 272*7
— —
Rüruberg, 5. Dec. (Hopfenbericht A. H. Z.) Der
Wochenumsatz, über 83000 Ballen betragend, war bei fieigender
Tendenz, die sich seit acht Tagen durch 2—23 fl. Preiserhöhung
ausprägte, doch ein günstiger zu nennen und blieb guch das heu⸗
tige Geschäft in gleich fester Haltung. Bei geringer Zufuhr, kaum
70 Basllen, wurde sür Marktwaare 17219 und 20 25 fl. je
nach Qualität bezahtt. Unter 17 fl. ist nur kranke Waare er—
zältlich. Bei Regenwetter; und bezugsweise Mangel an Vorräthen
purden nur Abschlüsse zu genannten Preisen bekannt. 12 Phr:
Außer den sämmtlichengertugen Qualikäten‘ der“ sogeliannten
Narktwaare kamen auch mehtere Käufe in Hallertauer uü. Spalter
uud zu den Preisen von 2440 jl. ausnahmsweije ˖ zu 42 und
43 fl. zum Abschluß.
Die Lederhandlung von P. Thiery in St. Ingbet
emdpiieblt auch als „Gesrchenke“ besonders geeianet . —
8 AAAMSIXLAILMGC.. 22 5
Messer. Scheeren ꝛe von Gebrüder Dittmar in Heilbronn.
67 MedailIIen. Patente — Preis von 8BO0O DuKkaten für
von Deutsehland- Frau Ixreich Rusirimesser von besonderer
ULuntlamil ete. Härte & Feinheit.
ee Feder⸗ & Taschenmesser⸗ Tranuchir⸗, Tisch⸗ & Dessert-Messer & Gabeln, I
Scheeren, Patent-⸗Rasirmesser für jeden Bart, Patent-Streichriemen,
Garten⸗ S Oeulirmesser, Gartenscheeren, Messerschärfer, Metzgermesser ꝛe.