Sl. Ingberler Anzeiger.
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Dienstag, den 29. Deceember ε, 1868
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.. Deutschland. — Dienstesnachrichten. *
München, 24. Dec. Am 11. faufenden Monats wurde 3*
die von Rußzland in Anregung gebrachte Convention, den Uus.Der Forstamtsassistent H. Becker von Kaiserslautern wurde
schlutß des Gebrauchs von Sprenggeschossen im Kriege betreffend, in gleicher Eigenschaft an das Regierungsforstbureau in Speyer
von den Vertretern sämmtlicher europüischer Staaten (mit Aus- verfetzt und der i. Forstgehilfe 88. S hröder von Wilgartswiesen
nahme Spaniens und des Kirchenstaates), ferner pon Persien, zum Assistenten am k. Forstamt Kaiserslautern ernannt“
in St. Petersburg unterzeichuet. Die contrahtrenden Theile ver Der Telegrapheningenieur Edunts Seifert in Speher ist
pflichten sich, in der Erwägung, daß es den Geboten der Huma-⸗ zum Telegrapheniuspector bei der Generaldirection der k. Ver⸗
mität zuwider sei, den Zweck des Kampfes, die feindlichen Kräfte kehrsanstalten, der Bauassistent Otto Michel in Günzburg zum
möglichst zu schwächen,. mit unnöthiger Weise derwüfienden oder Telegrapheningenienr in Ludwigshafen, ferher ist der Zollinspec⸗
unfehlbar tödtlichen Waffen erreichen zu wollen: auf den Gebrauch dor uͤnd dermaͤlige Vereinscomroleunn hr Hermann Schaller in
aller explodirenden oder mit entzundlichen Stoffen gefilter Pror Breslau auf die erledigte Oberzollinfpectorstelled in Neubrrg a. Rh.
jectile im Gewichte unter 400 Gramm zu verzichten Der Zuirut befördert worden. — Zum Lehrer an da tatholischen Schule in
u dieser Uebereinkunft ist den Staaten. welche fich an derfelben Neuhofen wurde der Schulberweser Phlipp Igel von Mechtersheim
his jetzt nicht betheiligt haben, offen gelassen. Es ist ausdrücklich ernannt. — Der Communaloberförster Kart Gauly in“ Kaifers⸗
hervorgehoben, daß die Bestimmungen des Vertrages nur für lautern ist in den Ruhestand verfeht, auf das Communalrevier
etwaige Kriege zwischen den coutrahirenden Theilen gelten und Kaiserslautern M. der Oberförfier v.— Jäckle von Hohenecken und
auch dann außer Kraft treten sollen wenn einer der letzteren mit an dessen Stelle auf das Revier Hohenecken im Forstamt Kaisers⸗
einem nicht contrahirenden Theile berbündet wäre. Schließlich ist autern der Communaloberforster Franz Anton Steierbrink von
der Vorbehalt ausgesprochen. über die Berückfichtigemg luünftiget Eusserthal I verfetzt; und der Forstamtsassistent und Functionir
Verbollkommungen, in der Bewaffnung, soferne sie sur die Absuhr im Kreisforstbureau zu Speher Juug Rüdle, zum provisorischen
ten der Conventionen in Betracht kommen können, auf Grund Oberförster auf das CTommumnalrebier Eusserthal U. im Forstamte
formulirter Vorschläge ins Benehmen zu treten. — ernannt worden.
Münmschen, 25. Dec. Von einer befreundeien, über die gun3 Wnen werden jett in den Spalten der Koöln. Ztg.
Stimmung in den hoͤheren Kreisen sehr 32Ww883 Person die wohl zu der gegenwärtigen Stimmung
ehalte ich eben eine Nachricht, die ich Ihnen, weil sie auch durch pas 9 aber noch vor kurzer Zert in den Organen
Wahrscheinlichkeitsgründe unterstützt wird, nicht vorenthalten wilf ane * iberalismus mit geringschätzigem Unglauben hinweg⸗
Die Mehrzahl unseret Herren Reichsräthe aus dem Adelsstande 1 hn Hatte. h man dem genannten Blatte unterin
soll nämlich fest entschlossen sein, den Minister Hohenlohe und die 5 z g— nhe des ziorddeutshen Bundes — es ware
diesem befreundeten umd gesinnungsverwandtken Mitglieder des Abel oder Andere darüher käufchen zu wollen· — ist nie⸗
Nabinets noch im Laufe dieser Sefsion zu stürzen (nur Instiz— i gr en, m bodishen dende ud sest wei Jahren
minister v. Luß soll bei den hohen Herren schonuugsvolse Verüa— n Inhten ier Nesnung winer puehr Zurückgeggngen. Unter
sichtigung und warme Anerkennung finden) und in Ausführun —383 — Dhinen Lindrucke der Ereignisse von J8o6 gab fich
dieses Entschlusses zunächst den Ministern bei Berathung der neuen unde e des vor den hatsachen und, den aus den·
Gesetzesvorlagen die möglichsten Schwierigkeiten zu machen. Wer s e gr per diring hervorgehenden Nothwendigkeiten
die politischen Anschauungen und die Lieherige Haltung eines & ir ——u— war micht Hingebung, aber Er—
Thüngen, Zu⸗-Rhein und der zahlreichen aristokrat ischen Freunde ge wr ee damat Fin: Vergicht zu schwer geworden sein
dieser beiden, daun des Herrn Bonzhard studirt umd beobachtet n — d hejtere Gang der Dinge aber hat diese Stimmung
hat, der vermag solche Gerüchte nicht ohne weiteres als müßige u — g geshndnt. Mit der Allmählichen Abnahme des
—D Qur) e anedgeprennunhbet ve übexall in Deutschland, so
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M ün ch en 26. Dec. Die officiöse Hoffmanu'sche Corre— Umschau gehalten e daß Vndie vnhe Fboten
spondenz schreibt;: „Die Rede, welche derk. württembergische ganz so siehen, wie es in der erftẽn Ueberraschung mach 3 gu
Staatsminister, Frhr. v. Varnbüler, am 19. Dec bei“ da de Koniggrätz schien. In Baden fehlt freilich jene Art des 88
Adreßdebatte gehalten hat, beurkundet in erfreulicher Weise das dvinciellen Selbstgefähls, welches die schwäbische Opposition cs 38
freundnachbarliche Verhältniß zwischen Bayern und Mürttember; die neue Ordnung der Dinge in Deutschland und gegen di gegn
Frhr. v. Varnbüler sagt: „Ich habe zu constatiren, daß wir spe⸗aus derselben ergebenden Folgerungen kehnzeichnen; b de dr
ciell mit Bayern im besten Einverständnisse stehen, daß es unser Baden ist der deutsche Nationalgeist bei Weilemmit —* d
Bestreben ist, Alles, was fich als gemeinschaftliche Thätigkeit mehr zenug, um dem P.irtikularismus eine ernstliche und u
nützen kann denn als particulare, wo moͤglich gemeinschaftlich zu zeschweige denn eine freudige Selbstverlen ndne h
erledigen.“ Außerdem glauben wir zwei Siellen jener von so Und da' der Eiutritt in den norddeutschen Bin dduenen.
großem Erf lge begleiteten Rede hervorheben zu sollen. Der Jahr und Tag als unvermeidlich darstellte henle eaese r
k. württ. Staatsminister sagte: Die Eingehung des Schutz mehr als eine Sache des unmittelbaren Zoauge⸗ ver 9 —
und Trutzbündnisses und des Zollvertrages war eine nationase erscheint, warum sich nicht alle Moglihlalen dar e nse
Pflicht, sie müssen gehallen werden; weiter zu gehen, ist damals halten? Das ist der Touͤ, welcher heute in der en geen
lein Anlaß g wesen und ist auch heute keiner. Ich habe aber nung des badischen Volkes deutlich durchklingt.“ Stim⸗
öͤffentlich zu erktären, daß von Seite der preußischen NRegierung Frankfurt a. M. Die Framfurer Zeitung“ ist
in gar keiner Beziehung auch nur eine Andeutung oͤder auch nur zeklagt, „die Führer der preußischen Truppen bei der ui r
der Versuch gemacht worden ist, diejenige Grenze zu überschreiten, Frankfurts und die damaligen Milutarbefehlahaber vo raen
welche dem gegebenen völkerrechtlichen Standpunkte auf's genaueste beleidigt und verleumdet zu haben.“Si— emãßt drei n
nspricht.“ Auf die militärischen Verhältnisse speciell übergehend, Leser eine Aufforderung. in welcher sie sagt: 8 en —9* Paer
jagt dann Frhr. v. Varnbüler Folgendes: „Wir sind auf dem steht uns die Einrede der Wahrheit zu und d —* Fe
militärischen Gebiete fortwährend bestrebt, uns in der Weise zu Male Gelegenheit geboten ist, die bei sener —æ deeen
verständigen, daß die süddeutschen Heere, im Falle eines Conflic⸗ menen und so oft abgeleugneten Thatsachen gerichtlich —
es mit dem Auslande, künftig zusammenwirken und ihrem Vater⸗ so ersuchen wir diejenigen Mitbürger, he vr 3
ande Ehre machen können, aber nicht gegen unsere Brüder im sachen per'önliche Kenntniß haben, uus —* 3 3 e
Norden, sondern mit ihnen und für dieselden. üͤber Mittheilung zu mahen, damit wir um so — —