geld: 1. Anhalt Bernburger Staatskassenscheine a 1 Thlr. und
3 5 Thlr. vom 18. Marz 1850, 5. Februar 1852, bezw. 26.
Jumi 18563 2. do. a 25 Thlr. vom 26. Juni 1856; 83. .do
11 Thlr. vom 25. Juli 1839;3 4. Anhalt Köthen ⸗Bernburger
Fisenbahnkassenscheine a 1 Thlr. vom 2. März 1846; 5. Anhalt⸗
Dessauische Kassenscheine — 10 Thlr. vom 1. Oct. 18355; 6)
Zurhessische Kassenscheine aà 1, 5 und 10 Thlr. vom 26. Aug.
1848 und 24. März 1849, sowie 7. Nassauer Landesbanluoten
a L, 5, 25 und 50 fl., die nur noch bei gewissen Kassen ange⸗
nommen werden.
—f München, 24. Dec.!, Auf den⸗bayerischen Ostbahn zwi⸗
schen Isarhofen und Platting wurden vorgestern um halb 1 Uhr
Mittags in Folge des Entgleisens eines belgischen Wagens, aus
roch unbekannter Ursache, worauf derselbe quer über die Bahn
zu stehen kam, acht Güterwagen“ des gemischten Zuges Nr. 18
nehr oder minder zertrümmert und die Bahn so beschädigt, daß
sie erst um Mitternacht befahrbar gemacht werden konnte. Ein
Bremser wurde dabei so verletzt, daß er vier Stunden darauf
verschied. Weitere Verletzungen von Personen sind glücklicherweise
nicht vorgekommen .
f Saarbrücken, 27. Dec. Die Königl. Eisenbahn⸗
Direction macht Folgendes bekannt: Mit dem 1. Jannar 1869
rritt auf der Station Neunkirchen eine besondere Eilguts⸗
Erbedition ins Leben, welche die Verladung und Auslieferung
der Eilgüter auf dieser Station vermitteln wird. Ebenfalls wird
bon dieser Stelle die KohlenExpedition auf dem Ziehwaldstollen
und die Beförderung det loco Neunkirchen aufzuliefernden Stein—
kohlen und Coaks besorgt werden.
rTrier, 28. Dec. Der Wasserstand der Mosel beträgt
heute Morgen 15 Fuß am Pegel. Das Wasser ist zwar im
Fallen begriffen, wenn sich aber die -Nachricht bestätigt, daß
Jestern in Meßß ein Wolkenbruch stattgefunden, der in zwei Stun⸗
den die Mosel 8 Fuß steigen, machte, so dürfen wir heute auch
wieder ein. Wachsen Der Mosel hirrorts erwarten ...
Offenbach, 26. Dec. In der Christnacht gegen 11
Ahr wurde. ein ·junger Mann, bon hier, Portefeuille - Arbeiter
Bos, welcher seine Braut in Rumpenheim besucht hatte, auf dem
Heimmege ermordet, Seine Leiche fand man mit zerschmeitertem
Schädel mitten im Wege. Eine Beranbung scheint nicht beab—
sichtigt gewesen zu stin da- er seine Baarschaft noch bei sich
und die erhaltenen Christgeschenke in Händen hatte. Die Leiche
vurde einstweilen nach Rumpenheim gebracht und eine Unter—⸗
uchung eingeleitete.
FIn *Tyrol treibt ein angeblich päpstlicher Zopfabschneider
iein Unwesen.““ Es ist ein schlauer Italiener, der den frommen
Tyroleriunen ihre langen, schonen. Zöpfe-das Stück zu 12 Gulden
abkauft, und um die Inhaberinnen dem Handel geneigter- zu
nachen, versichert er ihnen mit ernster Miene, der heilige Vater
in Rom brauche die Zöpfe, um die vielen Muttergottesbilder
und die Statuen der audern heiligen Frauen mit dem nölhigen
Haarschmuck zu versehen. Die Polizei läßt auf den speculativen
Beschäftsmann fahnden..
fvLeipzig, 22. Dec. Ein interessanter Prozeß wird sich
möglicher Weise aus dem nachstehenden Vorfalle entspinnen. Vei
einer dieser Tage von der hiesigen städtischen Bauverwaltung ab
jehaltenen Auction von alten Holze und Eisentheilen erstand ein
hiesiger Tischler eine Partie derselben, darunter ein verrostetes,
nit Grüuspan überzogenes, anscheinend aus Eisenblech bestehendes
dreuz von etwa 15 Zoll Höhe. Bei näherer Besichtigung entdeckte
der Ersteher, daß er einen sehr werthvollen Fund gemacht habe,
denn das Kreuz bestand aus massivem Silber im mindesten
Werthe von 300 Thlr. und zeigte aus verschiedenen Inschriflen,
daß es rin Schmuck von dem Sarge des im dreißigjährigen
Kriege in der Nähe Leipzigs gefallenen und hier beerdigten schwe—
dischen Hauptmannes Erich Schlange war, dessen Grab im vorigen
Jahre bei Anbringung von Kischenheizungs-Anlagen entdeckt wurde.
Der Stadtrath hat vorläufig, weil das Kreuz irrthümlich unter
die Auctions- Gegenstände gelangt sein soll, auf dasselbe Beschlag
e·
F In der Stadt Schleswig ist eine Vergiftung eigen⸗
hümlicher Art vorgekommen. Bei dem nach Aufstellung einer
reuen Tabaksfabrik angestellten Richtschmaus sollte noch eine be⸗
ondere Sorte Wein aufgetischt werden, und die Anwesenden
zenossen durch eine unglückliche Verwechslung Nicotin. Ein
Arbeiter ist gestorben; 5 Mann sind mehr oder weniger be—⸗
denklich erkrankt, trotzdem sofort alle Gegenmittel angewandt
wurden.
Gaiserliche Pietät) Zu der Sammlung, welche veran⸗
daltet ist, um dem Erzherzog Ferdinand Max in Triest ein Denk—
nal zu errichten, hat auch Kaiser Napoleon — voll Pietät! —
einen Betrag von 5000 Fres. gesendte.
Bern, 23. Dec. Der durch die großen Ueberschwem
nungen angerichtete Schaden« beträgke nach amtlichem Ausweis
14,200,000 Fr. ohne die Eisenbahnbeschädigung.
7 In und um Petersburg fiel vorige Woche zehn bis
woölf Fuß hoher Schnee; viele Dorfschaften find vollständig
erschüttet.
f Ueber den Ursprung der Gußeisenfabrikalion erzählt man
ich, schreibt die ‚Gemein. Wochenschrift“, daß im Jahre 1700
ein gewisser Abraham Darby, welcher Inhaber einer Messinggießerei
zu Bristol, in Eagland, Versuche ansteilte, um Gußeisen an Stelle
)on Messing zu verwenden; allein ohne Erfolg, bis nachstehendes
Vdorkommniß sich ereignete. Ein waliser Schafhirtenjunge Namens
John Thomas, rettete eine Heerde Schafe aus Schneewehen,
ind später, in dem darauf folgenden Frühling schwamm er
vährend eines starken Regens und Aufthauens von Schnee über
einen Fluß, um rine Heecde Rindvieh aus den Bergen heimzu—
reiben. Nachdem er das Vieh zusammengebracht hatte, fand er
auf dem Rückwege den Fluß so angeschwollen, daß er hoch auf⸗
chäumte. Nichtsdestoweniger setzle er auf dem Rücken eines
IAchsen sitzend, über denselben und brachte die ganze Heerde unver⸗
etzt heim. Aus Dankbarkeit und Anerkennung seines Muihes
chenkte ihm sein Herr vier Schafe von der geretteten Heerde.
Der Hirtentnabe verkaufte erst die Wolle der Thiere, um sich besser
zu kleiden, und mit dem Gelde, das er aus den Schafen eriöst
hatte, reiste er nach Bristol, um sein Lebensglück zu versuchen.
Um zu verhüten, zum Soldat gepreßt zu werden, ersuchte er
einen Herrn, ihn dort einem seiner Verwandten empfehlen zu
vollen, welcher Geschäftstheilhaber? von Abraham Darby war.
RNuf solche Weise kam er in die Messinggießerei,“ bis er ein besse⸗
res Unterkommen finden konnte. Nachdem er eine Zeit lang zu—
Jesjehen hatte, wie die Arbeiter versuchten, Eisen zu gießen, sagte er
inmal zu Darby, daß er glaube, zu begreifen, warum diese Be⸗—
nühnugen bisher keinen Erfolg hatten, und er bot sich an, eine
Methode anzugeben, nach welcher dieß gelingen müßte. In jener
Nacht blieben et und Darbh allein in der Werkstältte, und noch
»or Anbruch des Morgens war es ihnen gel mgen, einen eisernen
Topf zu gießen. Sofort erhielt der arnie Hirtenknabe Anstellung
in der Fabrik und dafür, daß er das Geheimmiß bewahrte, eine
entsprechende Belohnung. Auch bewahrte er dasselbe getreulich,
obgleich ihm andere Fabricanten das Doppelte dessen boien, wa?
ein regelmäßiges Einkommen bildete. Wohl gegen hundert Jahr
ang wurde jene Methode Gußeisenwaaren in einer Form von
Zand mit zwei hölzernen Rahmen und Luftlöchern zu fertigen, in
ener Fabril ausschließlich angewendet und als Geheimniß bewahrt,
wobei die Schlüssellöcher der Werkstätte verstopft und die Thüren
verrammelt wurden. 5
Ju Buenos-Ayres hat sich jüngst eine Conpagnie gebildet
um lebendes Vieh nach Europa zu transportiren, da dern Export,
jon getrocknetem oder eingekochtem Fleisch nicht das gewünschte
Resultat gegeben. Diese Compagnie, waährscheinlich von der An—
icht ausgehend, daß sich ViehDampfer, ebenso gut bezahlen dürf⸗
sen als Vieh-Bahnzüge, beabsichtigt, sieben große Dampfer zu
hauen, von denen jeder für mindestens 1200 Stück Vieh Raum
jat. Hierdurch rückt das Problem, Europa billig mit frischem
Fleische zu versorgen, seiner Losung immer näher.
Laudwirthschaftliches.
Ein Mittel zur Verbesserung der butter—
armen Milch. Ein französischer Laudwirih macht nach der
„Schles: landw. Zeitung“ darauf aufmerksam, daß häufig bei den
dühen der Fall vorkommt, daß ihre Milch, obwohl sie sonst ganz
jut von Qualität ist, doch gerade der butterbildenden Eigen schaften
ntbehrt, und daß d eser Mangel sich in dem Maße als nachtheilig
rweist, daß. wenn man solche Milch mit der Milch von den
ibrigen Kühen vom Kuhsiall zusaummengießt, das Product von
zutter aus dieser zusammengegossenen Milch ebenfalls sehr gering
ind von untergeordneter Qualität auszufallen pflegt.Derselbe
Landwirth bemerkt hierzu, daß nach seiner langjährigen Beobach-
ung selbst solche Kühe, welche gewohnheitsmäßig butierreiche Milch
zeben, troz guter Haltung und Pflege, doch auch Milch von
jeringerer Qualität geben, daß er nachstehendes Mittel als ein
ehr wirksames nud probat gefundenes Heilmittel gegen diesen
lebelstand herausgefunden hat. Es besteht darin, daß man sol⸗
hem Thiere 2 Unzen (1 Unze gleich 2 Loth Zollgewicht) Schwe⸗
elantimon, mit 3 Unzen Koriandersamen zu Puͤlver gemahlen
ind gult untereinander gemischt, verabreicht. Diese Medicin wird
»arauf als sanstes Abendtränkchen applicirt, und man läßt danach
3 Morgen nacheinander einen Trank folgen, der aus einem halben
Quart Weinessig, einem Quart Wasser, einer Handvoll ordinärem
Salz zusammengesetzt und bereitet wird. Schon nach der ersten
Dose davon macht sich die Verbesserung an der Butter bemerkbar
ind hat in stufenweisem aber bessändigem Zunehmen eine immer
zutterreichere Milch zur Folae.
*—