Full text: St. Ingberter Anzeiger

Wieng, 6. Gebr. vIn der Sitzung,“des —B———— 
dertheidigt, Bgron Beust, aus Anlaß der. Debatie über die Gesandt⸗ 
chaften, die en ꝛ Gesandtschaften« ünean 
ind Sachsen. — gierung abe pwvr schon früher verschiegene 
Vorgkage) die eigentlich“ über die Vden e vne 
Friedens hinausgingen und eine gewisse Zurüchsezung Oesterreichs 
involvirten, ruhig hingenommen und sei auch jetzt weit entfernt, 
auf die Entwickelung der deutschen Angelegenheiten störend einzu⸗ 
irlen, Trotzden sei die ganze fernere Entpickelung der. deutschen Vere 
*— für Oesserreich nicht gleichgiltig, wobel die Vorqussetzung 
richt ausgeschlossen sei, daß diese Eutwckelungin, tinem friedschen 
kinvernehmen zwischen Oesterreich und Preußen vor sich gehen 
3 „Aus diesem Interesse Oestereichs für die. Vorgüngez ig 
deuischland gehe die Nothwendigkeit hervor, die Vertreter an 8 
eutschen Höfen beizübehalten. Bezüglich Sachsens sei die Auf- 
cechterhaltung des diplomatischen Verkehrs durch die Pietät geboten 
Nas die dfterreichtsche Botschaft ine Rom beträfe, so0 empfiehlb 
Beust, keine Aenderung vorzutiehmen, damit' der 83 einer 
Demonstration gegen Rom, wegen der schwebenden ouikurdats⸗ 
berhandlungen, vermieden werde. J J * — 
Frankreich.. 6 
BPara s 7. Febr. Der „Moniteur?“ sagt, das griechische 
Cabinet habe seine Entlassung eingereicht; Bulgaxis habe den Auf⸗ 
rag, ein neues Cabinet zu bilden, übernommen! — Der: Etendard 
neldet Die in den Donaufürstenthümern gebildeten Banden be⸗ 
tehen aus 2000 Serben; Ruffen und Rumänen. Es wird bvers 
ichert, Frankreich, England, Oesterreich und sogar Rußland hätten 
VBorstellungen gemacht. — Die France“ dementirt, daß Uneinig 
leit zwischen Frankreich und Rom bestehe die Beziehungen'; feien 
nie besser und aufrichtiger gewesen; ebenss dementirt dieselbe die 
sachricht von der Bildung einer spanischen Legivn in Rom. 
Parris, 8. Febr. Die heutige, France“ begreift gar nicht, 
vie: die deutschen Blutter Lärm schlagen können über die Angele- 
zenheiten der luxemburgischen Eisenbahnen. Dieselben seien schon 
eit dem Jahre 1881mit derfranzösischen Oftbahn fufionirt, und 
dieser Vertrag gelte noch bis zu dem Jahre 1931. Es wurden 
zur augenbliklich einige- nene Arbeiten an den betreffeuden Bahn⸗ 
treden ausgeführt. Auch die „Patrie widerruft heute die beitn 
uh genden Gerüchte, die man über diesen Gegenstand verbreitet 
hatte. 
— Es besteht eine gie heime — wenn auch mündliche — 
Berabredung init dem Florentiaer Cabinet.“ Der Tag der gänz- 
ichen Abberufung der französischen“ Truppen aus dem rösnischen 
Bebiet ist nicht mehr fern; schon werden in Civita Vecchia Vor—⸗ 
ereitungen dazu getroffen. Natürlich wird Frankreich dem Papste 
ine gut angelegte Befestigung der Hauptstadt, Kanonen, Muni— 
ion und eine hinreichende Zahl von Legionären zurücklassen. Die 
Soldaten des Expeditionscorps werden übrigens gerade nicht als 
Anhänger der weltlichen Herrschaft aus Rom zuruͤckkehren, denn 
ie koönnen sich nicht genug über das Land und dessen schlechte 
Verwaltung beklagen. Man sagt, daß General Failly vor seiner 
Abreise von Rom daselbst eine Zusammenkunft mit dem Heiligen 
Vater gehabi habe, in welcher er diesem die persönlichen Ausichten 
es Kaisers Napoleon über die Zustände im Kirchenstaate und die 
n demselben einzuführenden Reformen mitgetheilt habe. * 
Paris, 9. Febr. Durch Rundchreiben des Kriegsministers 
vird in jeder Gemeinde unverweilt mit Einzeichnung der in der 
nobilen⸗ Nationalgarde Dienstpflichtigen begonnen, nud es sollen 
die Listen schon zwischen dem 16. und 28. d. Me yeröffentlicht 
verden. a 
Diänemark. 
Kopenhagen, 7, Febr.“ Aus guter Quelle stammende 
Angaben geben keine Aussicht auf einen, haldigen Abschluß der 
Bethandlungen wegen Nordsthleswigs; es soll große Meinungsver- 
chiedenheit zwischen den Interessenten herrschen, namentlich in Be⸗ 
reff der Garantiefrage. 
Amerikee. 
Newe⸗PYork, 5. Febr. Gerüchtsweise melden verschiedene 
Zeitungen, der nordamerikanische Gesandte Adams in London habe 
eine Entlassung einagereicht. 
—3 
ar Verimisscht es. «y 
1 38 eiberückhenz 8. Febr. Bei der Schwurgerichtssitzung. 
ür das J. Quarial 18658 kommen nachstehende, Personen zur Ab⸗ 
irtheilung: J. am 17. Febr. Joh. Gg. Nuber, Ackerer und 
Holzschnitter von Herxheim wegen Braudstiftung; 2. am 18. Si— 
mon Jochim, Tagner von Nülzheim wegen Nothzucht; 3. amI9. 
Jakob Weigel, Ackerer don Kandel wegen Brandstiftung; 4. am 
29. Wilh. Hermann. Tagner, von; Otterstadt wegen Kor⸗ 
»erberletzuug mit nachgefolgtemm Tode ;458. am A1. Adolph Catpar 
Ohl, gewesener Postassistent in, Landaue wegen Amisuniteue 
. um 22. Gæy Kitt. Schuhmercher von Ralzheinn wegen 
— 4, am 24 Heinrich Martin Schreiber, Witth in 
Ingstein Pegen Lörperverletzung t nachgefolgtem Tode3⸗B. am 
25. Aund den folgenden Tagen Reinhard Koch frühes Muͤllet und 
Sebastiaän Koch, Müller und Gutsbesitzer vons Asselheim wegen 
Meineids;9. Ludwig“ Wolff, gewesener Einnehmereigehilfe wegen 
Theilnahme an Amtsuntreue; 10. Wolf Isaak, Banquier von 
Fdenkoben wegen betrügerischen Bankerotts; 11. Karl Klein, 
Posthotengehilfe Ivon; Homburg. wegen. Diebstahlsz. 12 Jabob 
dlint dou Kübelberg und 13. Philipp Klein Raurergeselle von 
ẽdenkoben, beide wegen Körperverletzung, die letzten fünf flüchtig. 
f.Mannheim, 285 Jan. Der diesjährige Fruͤhjahrs⸗ 
Zandt. Aierdemurtt dahier findet (stckt wie sonst im“ Mai) am 
32. 28. uüd 24. März d. J. statt, da das Pferdemarkt-Comité 
den bezüglichen wiederhollen Vorstellungen der Käufer und Ver— 
äufer Rechnung trug, deren. beiderseiti es Interesse die frühere 
Abhaltung dieses Marktes verlangie, 5 23,. Marz findet,, wie 
hishere eine Pramliteeag porzüglicher zu Marlke gebrachter Pferde 
tati wofllr ju 160Pramleno 1425 fl in Baar ausgegeben und 
den Befitzern der pkämiitten Thlete außerdem' Dipliome zugeftellt 
werden:.“ Am 24. März ifnendie Ziehuuge der mit“ demVPferde⸗ 
markte verbundenen großen! Verloofijmng von den auf, dem Markte 
— —— 
fuisiten, Golde ünd Silherpreisen —— c. Zu dieser Ver⸗ 
oosung werden 85. 000Koofe à eausgegeben und deren gan⸗ 
er Ertrag, nach Abzug der auf die ane Bezug! habenden 
Ankosten, zus 5 fitr diese Verföofiung und zu s zu einer zweiten 
pon Rindvieh und landwirthschaftlichen Maschinen und Geräthen 
ec. welche am 5. Mai stattfindet, verwelndet. Das zu Lfl aus⸗ 
zegebene Loos hat Autheil an vbeiden Verlvofungen, kann also 
inter Umständen zweimal gewinnen. Für 100 fl.“ erhält man 
110 Loose. Der Mai⸗-Pferde-, Farren⸗ und Rindviehmarkt wird 
uim 4. und 5. Mai abgehalten, am ersten Tage ist; eine Prämi⸗ 
irung ausgezeichnkten Rindviehes, am zweiten Tage die oben be⸗ 
nerkte' große Verloosung von auf den Markt gebrachten Farren. 
ühen, Rindern, ferner landwirthschaftlichen Raschinen und Ge— 
cäthen. Mit dem Maimarkte werden dieses Jahr landwirthschaft- 
iichet Feste, Rennen ꝛtc. ecx. verbunden. Zut bequemen Unterbring 
ung der auf den Markt gebrachten Pferde sind auf dem dicht an 
der Stadt, vot dem Heidelberger Thor, gelegenen Viehmarktplatze 
zweckmäßige Stallungen hergerichtet, für die Lieferung der Fou⸗ 
rage zu festgefetzter billigen Vreisen mit soliden Unternehmern 
Allorde abgeschloffen worden — — — 
FaRofenfterld, 6. Fehr. Rofenfeld, bekannt als das schöne 
Schwarzwaldstädt hen,“ wurde gestern von einer fürchterlichen Feuers— 
zrunft hrimgesucht? vvn Morgens 129 Ahr bis Nachts 110 ugr 
raste und dernichtete daͤg wuthendẽ Element. 44. Wohnhüuser 
änd in Asthe gelegt'und' 88 Familien obdachlaßz u 
7 Schlze⸗Delitzch· wird im Luufe dieses Monats nach Oester- 
eich koinmen, um' die hiesigen foclalen Verhältnisse kennen zu ler⸗ 
ien; betangtlich haten in Wien die VLassalleaner über die 
Freunde der Selhsthilfe den Sieg davon getragen. * 
.1.Kart Shürz gegenwärtig in Wiesbaden, wird in unge⸗ 
ahr 14 Tagen nach St. douis zurlicktehren, wo er Redacteur 
het, Westlien Pos ine 
r Nach vem fünften Gabenverzeichniß des Hitfvereins für 
Istpreußen hatdie Einnahme desselben bereits 800,000 Thaler 
iberschrithen. J— 
4.Fuür das deutsche Buͤndesschießen wurde die 
Lieferung von 5000. Stüch silberner Festbecher in zweierlei For⸗ 
men ausgeschrieben. J 
r. Dortmund-e Die Westphälische Zeitung erzählt: Dier 
er Tage. kam in einem hiesigen Wirthshause eine Wette zum 
Austrag, deren Ausgang beinahe ein tragischer geworden wäre 
xẽs wettete nämlich ein Gast mit einem andern, er würde ihn von 
em Wirthshause, aus auf seiner Schulter bis zur nicht weit ab⸗ 
zelegenen Petrikirche tragen. Die Wette wurde ein egangen und der 
ꝛine Gast lud den andern auf die Schulier, indem er- ihm mit 
her einen Hand an der Halsbinde und dem Hemdtragen festhiett. 
Zwei Zeugen gingen hinterherr Eine gewisse Wahrnehmung ber— 
inlaßte dieselben, deme, Paare nachzueilennund, siehe du — 
her Getragene reckte die Zunge weit aus dem Hussereuud geigten 
Janz die Physiognomie eines dem-Erstickungstoden Mahent Gre 
ichreckt ließ natürlich der Träger sofort jeinen Freund zur, Erde 
nieder. Es währte „eine geraume Zeif, bis es gelang, den Halb⸗ 
erstickten wieder ins Leben zurückzurufen. Der erste Griff zwischen. 
dalstuch und Hemdkragen muß ein so mächtiger gewesen sein daß 
er · Getragene keine Fähigkeit mehr zum Ausstoßen eines Schreies 
jgehabt haben konnte, und das Zappeln mit, den Beinen c. er— 
chien dem etwas angetrunkene Träger, natürlich num als eine; 
Thicane, umn ihme: das: Tvaneinnzunerschweven Daß rer seinen 
rjceund inu alltrm Unschufde mirrgte, daranf dachle er: feeilich icht. 31