werdem Schließt sich auf diese Weise an das Aufgebot deut· zwei hochedelige Namen in die Verichfe aijs —
scher Hehrfraft des Nordens. ꝑ00 oq Mannet, Moch der statte Lord Willoughby d'Eresby/ erblichhẽt! —8 Groß! amnmerer von
liche Juzug der 100,000 suddeutschen Fidgenossen, zeigt man, wir England, hat seit dem Jahre 1849 miti der Gräfin diAlteyrac,
nur dee ferne Gedanke rines Eingtkiffs; geschweige ines *Angriffée die seitdem von ihrem Gatten,“ einem franzöfischen Marine-Offi⸗
alles — von Koͤnigsberg bis Basel, vom Nordseestrand biß zur cier pesieden wurde, bißz zum Jahre 1864 erft in London, ge⸗
dipenleile/ wie inan Mann bereit und schlagfertig findet dann, ebt. VDer Lordi Groß · Mnmerer war veim Beginne dieses Ver⸗
ürwage dann ist der Friede⸗ unser innerer Friede felsenfest ge dältnisses noch nicht Erbe seines Titels, Grafin d'Alteyrac, pas⸗
zrimded und gewonnen. Dann bwird sman weder in Paris noch irte als seine Gattin, und eine Tochter, die beiden geboren wurde,
in Wien — denn uur d Finfalf menschlichen Hepzens uud harm⸗· rhielt den Namen Miss Willougby, wurde in Frankreich erzogen
loser Unschuld in der Po iti kaun — vogeden: man werde ein ind' blieb über das Verhälmiß ihrer Eltern im⸗ UnktkarenBis
vierhundertjaͤhriges —5— — Idnsn Regen Aen gr· n Jahre 1864 lebten diese friedlich und einträchtig zusammen,
neuten Versuch aufgeben und“ in vernunftiger“ Selbsserkenniniß sei. ils aber die Gräͤfin nach Paris hinüberging, dort ihre Tochter
ner Plane und Nuf? Deufschland, mindeftenz Auf den u holen, irat plötlich ein Umschlag ein.HDer Hebel scheint ein
gleichstammigen Sübostent fuͤr immer fich entschlagen AN dann wird Lammermädchen der Gräfin gewesen zu sein, die dei Seiner Lord-
nan auch nicht in Parig und Wien x«5. magen. daß Hausrecht chaft Gnade gefunden hatte.: Zunächst erjchten in' franzosischen
*8* Ration zu stören, Dann sppird man endlich auch aufhhar zeitungen eine Erklärung des Hon. Willoughby, worin er an⸗
ren, in Mänchen und in Stuttgart“tinen Feuerbrand zu rigte nicht für die Schulden der Gräfin haften zu wollen. Letztere
welcher verhaͤngnißboll wie jenerimm von der Alihea, sicher Aur ehrte mit ihter Tochter nach England zurück und begab sich nach
es agene Haus vernichten wurde . Grot! und don welihistori- hrer Wohnung: bel Twickenham. Hier fand sich ein Agent Wil—
scher Bedeutung ist die Aufgabe des deutschen Zollparlaments. ougby's, der inzwischen Vermögen und Titel seines Hauses geerbt,
An seinen Namen kann sich eine Kette, von Segmungen- Enuüpfen ꝛin und forderte sie Zuf, das Haus zu raumen, was fie indessen
fur ünser und das kommende Geichlecht. *375 gerwejgerte, dq. Möhel Silberzeug ꝛt. ihr Eigenthum waren.
— — 5 e wurde ein Compromiß gefchlossen, wonach Lord Wil⸗
tougby ihr'4000 8. sofort und 1200 L. Jahresgehalt auszahlen
ollse, eine Forderung, die bei einem Jahreseinkommen zwischen
79780,000 2. gewiß nicht zu hoch fur die Mittel des Lords
vaͤr Inzwischen wurde das Mobiliar ⁊c. des Hdauses für Rech⸗
nung des Groß Kämmeres zgßt und realisixte 8000 . aber
weder von dieser Summe Ryshe son den ve einharseũ eldern
erhielt die Gräfin etwas zuriich nur 300 8. iht in zwei
Zahlungen ausgehändigt. Die jetzige Klage der Gräfin verlangte
die Beträge für ihr verkaufies Mobiliar zurück, und der Lord-
Oberrichter des Gerichtshofes der Queen's Beench rieth den Par-
zeien, sich gütlich zu pergleichen. Leßteres ist denn nun auch
reschehen und heute dem Gerichte angezeigt worden..
In Ventimiglia (Oberitalien) hat sich die Signora Emilia
Manuzzi mit Kohlendampf erstickt; eine Zeit lang Geliebte des
Erzherzogs von Parma, reiste sie ihm, als er sie verlafsen, nach,
wvurde aber auf dessen Anregung sowohl aus: Fraͤnzösischen, als
talienischen Städten ausgewiesen und suchte daher lebensmüde
den Tod.
— Aus Petersburg wird der Tod eines die dortigen Verhält⸗
nissen characterisirenden Mannes gemeldet, der niemals Medicin
ludirt und niemals ein ärztliches Examen überstanden haben soll,
ennoch aber es bis zum Staatsrath und zu einer höheren Mi⸗
itärarztstelle gebracht hatte, so wie auch seine Brust mit höheren
Irden geziert war. Der Zufall hatte ihn, so berichtet man, in
den Besitz der Zeugnisse wohlbestandener medicinischer Prüfung ei⸗
res nahen Verwandten gebracht und diese eroͤffneten ihm eine
daufbahn erst im Kaukasus, später in Petersburg. Der Behand⸗
iung der Kranken im Hospital, dem er angehörte, wußte er quovis
modo sich zu entziehen. Als ein? Oberarzt ihm einst mehrere Kran⸗
lensäle übertragen wollte, bat er diesen davon abzustehen, da er
das Unglück habe, daß ihm fast alle Kranken sterben. Einmal
als dienstthuender Arzt ließ er allen während der Dienstzeit auf⸗
genommenen Kranken Ricinusöl (oleum ricini) reichen, dessen
Wirkung bei den übrigen Hospitalärzten, die davon keine Kunde
ind keine Ahnung hatten, den Wahn hervorrief. daß ein plötzli⸗
chher Wechsel des Krankheitsgenius eingetreten. Er erreichte, daß
hm Krautfe nicht weiter zur Behandlung übergeben wurden.
f An der Warschau⸗Wiener⸗Eisenbahn wurden Veruntreuungen
m größten Maßstabe dadurch begangen, daß viele Stationsbeam⸗
en unter sich überein gekommen waren, nur einen Bruchtheil der
Frachtgüter in die Bücher einzutragen und den größten Theil der
Fracht unter sich zu theilen. Bis jetzt haͤt die Untersuchung be—
eits nahezu 200,000 S.⸗Rubel als unterschlagen herausgestellt.
In Genfwurde ein aus Württemberg gebürtiger Falschmün⸗
jer, Namens Stadelmann, nebst Zuhälterin und Gehilfen verhaftet.
Nach den neuesten Berechnungen beträgt die Bevoölkerung
der Erde 18350 Millionen, welche sich in 3664 bekannten Spra⸗
hen ausdruͤcen und 1100 bestimmten Religionen huldigen. Das
nittlere Lebensalter des Menschen ist auf 33 Jahre 6 Monate
geschazt. Ein Viertheil der Kinder stirbt vor dem 7. Jahr und
die Hälfte vor dem 17. Von 100 Personen erreichen 6 das
Alter von 60 Jahren und darüber; von 500 wird eine 80
Jahre und von 1000 nur eine bis 100 Jahre alt. Jedes Jahr
derben 33 Millionen Menschen, also 91,000 den Tag, 3730 in
der Stunde, 60 in der Minute, Dagegen ereignen sich im Jahre
zurchschnittlich 441,.5 Millionen Geburten; nur wird diefer Zu⸗
aahme des Menschengeschlechts durch Krieg und andere außerhalb
des regelmäßigen Ganges der Natur liegende Verhältnisse häufig
Ubbruch gethan.
f Kaiserslautern,11. Febrar Durch die hiefige Ein⸗
wohnerschaft wurden 500 . auf, die Entdedung des Morders der
Julie Schaͤffet a Trippftabt ausgesetzt.“ Bis seßt waren 'alle Be⸗
mühungen der Sicherheitsbehoͤrde trotz der groͤßten Anstrengungen
Foiglos; hoffen wir jedoch daß das Scheusal seinergerechlen
Strafe nicht entgehen wird. J
Mainz 12. Febr.“ Die Generalverfammlung ver Actio-
näre det hessischen Ludwigsbahn hat entsprechend den Anträgen
des Verwaltungs-Raths den Bau dexr xrheinhesfischen Bahnen,der
Odenwaldbahn, der Worms-Benshetinet‘ Bahn und der Ried-Bahn
die exsteren mit 800 Stimmen gegen 90, die letzteren einstimmie
deschlossen. —77 WW
Efsen, 9. Febt. Aüf der Krupp'schen' Gußstahlfabrik
ist jetzt eine zweitr Riesenkanone in Arbeit, welche die Dimensionen
der in Paris ausgestellt gewesenen und jetzt wieder hier sich be⸗
findenden Kanone überragen soll.
Ein Aufsehen erregender Vorfall ereignete sich am 1. Febr.
im Düsseldorfer Schwurgerichtssaal. Ein Mann stand vor den
Afsisen, des Mordes angeklagt. Wegen Mangels an Beweisen
wurde derselbe freigesprochen. In dem Augenblicke, als das Ur⸗
theil verlündet, wurde, stürzta der Angeklagte zu Boden und war
eine Leiche.
Berhin, 10. Febr. Eine der reizendsten jungen Ver-
läuferinnen im Zazar für die nothleidenden Ostpreußen ward ge—
fragt, was ein Kuß koste. Stück für Stück 100 Thlr.:“ er
widerte schalkhaft lächelnd die Vetkauferin. aber — setzte sie hinzu
— dieser Artikel wird pränumerando bezahlt.“ Der Herr, eine
anserer bedeutendsten Geldgrößen, holte ein Notizbuch hetaqus und
opferte einen Hundertthalerschein. Sein süßer Lohn blieb nicht
aus, die holde Verkäuferin spitzt das Mäulchen und warf dem
erwartungsvoll Harrenden das graciöse Handküßchen zu, wie sich
denken laßt, zur lebhaftesten Heiterkleit der Umstehenden.
BDie Vermählung des Erzherzogs Heinrich mit der Schau⸗
pielerin, ist ohne, ja gegen den Willen des Kaisers erfolgt; der
Erzherzog wird seinen Rang als Feldmarschall⸗Lieutenant guittiren
und künftig wahrscheinlich in Voßen wohnen. Daeree
7 In Wien wurde der Lieutenant Graf Kaunitz wegen
Schwindels und Betrugs verhaftet.
1 Für die hamnoverschen Getreuen, die Konig Georg am
Tage seiner silbernen Hochzeit, 1I0. — 20. d., in Hietzing er⸗
wartet, hat derselbe beim Theater an der Wien die Offenbach'⸗
sche Oper „Blaubart“ und „Großherzogin von Gerolstein“ bestellt
und sämmtliche Logen des J. Rangs, sowie sämmtliche Parterre⸗
und Balkonsitze occupirt. Im Curhause findet ein Bankett zu
1200 Gededlen siatt.
t Als der Mitschuld an der Ermordung der Graäfin Cho—
rinsty verdächtig wurde in Wien die Mehlhändlerin Franziska
Zechmeister verhaftet. Veranlassung hiezu gab eine aufgefangene
Torrespondenz mit der Ebergenyi.
zGastnachtsoch sen.) Am 58. Febr. wurden in Pa⸗
ris wie alljährlich auf dem großen Koncurs für Schlachtvieh die
Fastnachtsofen ausgesucht. Dieses Jahr fand der KHoncurz aif
dem neuen Biehmarkte die Villette statt. Wiederum schlug das
NRioͤpre· Departement die altherberühmten Züchter der Normandie.
Der erste, dritte und vierte Preis fiel auf das Niévre-Departe-
ment; der zweite allein auf die Normandie. Die vier Thiert
viegen je 1361, 1311, 1480 und 1355 Kilogrammes.
London, 7. Febr. Eine Scandalzeschichte, die besonders
auf den Angeklagten ein doͤchst unangenehmes Licht wirft, bringi
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