f Der „Moniteur“ veroͤffentlicht folgende Heilmelhode des
dr. Buisson in Fällen der Tosswuih, Dieser. Arzt; hatte das
Anglück, bei der Behandlung einer von dieser Krankheit befallenen
yrau eine kleine Wunde an seinem Finger mit dem Speichel der
reranken in Bexührung zu bringen. Am neunten Tage nach die⸗
em Vorfalle fühlte er ploͤtzlich alle Symptone dex Hydrophobie,
sroßen Schmerz in der Kehle und in den Augen, Widerwillen
jegen jedes Getränk, Sucht zum Beißen, Speichel⸗Anhäufung im
Munde X. Er ließ Dampfbad bringen, wo
nach kurzer Zeit, sobald⸗ dies Temperatur auf 52 Centigrade
(113 Grad Fahrenheit) gestiegen, alle vorbenannten Sympiome
erschwanden. Er war gänzlich und für immer geheilt. Dr.
Zuisson soll seitdem mehr als 80 Personen auf dieselbe Weise
jon der Hydrophobie geheilt haben. Die Wirkung der Dampf—⸗
zäder ist selbstredend eine ungleich sichere, wenn sie als präserva⸗
ives Mittel augewandt werden.“ Sobald Jemand von einem
ollen Hunde, gebissenist,holl er zugleich ein russisches Dampfbad
nehmen und dieses auch während der folgenden acht Tage jeden
cag einmal wiederholen. Die Temperatur des Bades muß schnell
uuf 58 Grad gebracht und dann langsam, bis zu 636Grad
Centigrade) gesteigert werden. nt
xF In ihrem Schlosse am Genfersee starb kürzlich eine reiche
rentrische Engländerin, die sich als Braut des Heilands bei sei⸗
nem Wiedererscheinen auf der Erde bestimmt glaubte und daher
n ihrem Saloun einen konstbaren tronartigen Fauteil bereit stehen
jatie, dazu bestimmt, beim jüngsten Gerichte als Richterstuhl zu
ungiren; der Salon selbst aber ist durch die kostbarsten otienta-
ichen Teppiche von dem Brautgemache getrennt, jn welchem ein
noch unberührtes) Bett von solchem Umfange steht, daß mehrere
Jamilien bequem darin würden schlafen können.
fLondon, 16. März. In Lancashire und Hochschottlandl
zaben gestern Erdstöße statigefunden .
fk Aus London schreibt man unter dem 1. März wieder
non einem verheerenden Sturm, der zahlreiche Unglüdsfälle,
amentlich zur See herbeigeführt hat. Auch von Liverpool werden
ahlreiche durch stürmijches Wetter veranlaßte Seeunfälle gemeldet.
DBährend der vergangenen Woche wurden 42 Schiffbrüche gemel⸗
ut, so daß der Monat Februar“ mit 480 abschließt. Dem
Juteau Veritas“ zufolge beträgt die Zahl der im Hionat Jan.
869 total untergegangenen Schiffe 260, gegen 264, 421 und
110 in dem emisprechenden Monat der Jahrgänge 1868.67
uind 66. Unter den 269 untergegangenen Fahrzeugen befanden
ich 123 englische, 28 amerikanische, 18 franzoͤsische, 12 nord⸗
ꝛutfche, J holländische, 6 norwegische und 36 gehoͤrten verschiedenen
inderen Nationen am. —
Der Pracific⸗Dampfschifffahrts. Gesellschaft in Liverbol ist
ne Vachricht zugegangen, daß der noch ziemlich neue Dampfer
Zantiogo (2000 Tonnen) auf der Faͤhrt von Valparaiso nach
england in der Magellan⸗Slraße auf einen Felsen gelaufen und
aͤnzlich gescheitert ist; doch gingen nur drei Menschen zu Grund e
in Matrose, ein Schiffskellner und ein Kind.
fDen Hamb. Nachr.“ wird aus Ma drid vom 5. ge⸗
chrieben; Der Königin Ifabella sind dieser Tage drei Eisenbahn⸗
aagen voll' Roͤke in die Verbannung nachgeschickt worden. Schon
n Pau hatte Isabella ihre Freundin, die Kaiserin Eugenie, um
Intervention in Sachen ihrer Garderobe ersucht. Eugenie, von der
dichtigkeite dieser Angelegenheit durchdrungen, ließ durch den fran⸗
ofischen Gesandten dem Pairimoniaiausschuß wiederhoite Vorstel⸗
ungen machen. Aber-über den vielen anderweitigen Sorgen, von
euen man gegenwärtig in Madrid in Auspruch genommen ist,
vurde die Sache wieder vergessen. Erneute Schritte des Baron
Nercier veranlaßten endlich den Ministerrath, sich damit zu be⸗
häftigen. Man nahm die Schätzung der Kleider vor, welche
Mill. Realen ergab,“ übermachte die ganze Garderobe dem
hertreter Frankreichs und dieser ließ dieselbe denn auch ohne wei
ere Fuhrlichkeiter nach Paris schaffen. Dorthin waren bereits
wei große Kisten mit Sonnenschirmen und Faͤcher der Koͤnigin
wrausgegangen. Isabella pflegte sich zu jedem neuen Kleid einen
esonderen Faächer und Sonnenschirm machen zu lassen.
Aus. Christianssund, Aalesund und andern Kulstenstädten
Schwedens, gehen fortwährend Berichte über von dem Sturme in
er letzten Woche des vorigen Monais angerichteten Schäden ein.
das aus Sondmoͤre in Siodholm angekommene Dampfschiff
Halon Jarl“ brachte die Nachricht, daß gegen 80 Fischer, welche
hre Netze zu retten suchten, ihren Tod in“ den Wellen gefunden
atten Der Stutrm war schon wenigstens einen Tag borher aus
ndon telegraphisch angekündigt, aber die Fischer haben bis jetzt
ioch wenig Zutrauen zů solchen Vorhersagungen.
In Rew⸗York ist die Erxrichtung eines Venkmals für
Uerandet v. Humboldt zu deffen 100jährigem Geburtstag
14. Sept. d. JIR im Werke.
Die Bevoikerung der Stadt Pbiladelphia beträat
etzt 769,880 Einwohner, darunter. bestimmt 300,000 Deutsche
und mehr als 300,000, welche die deutsche Sprache sprechen⸗
F. Die „Round⸗Table“ erzählt ein merlkwürdiges Ereigniß,
das sich jüngst in einem New-Horker Gerichtshof zugetragen. Ein
unger Mann bekannte sich des Verbrechens der Noth zucht die er
unter erschwerenden Umsländen gegen ein 17jähriges Mädchen,
hamens Mary Velasco aus Elisabeth, R ⸗NYy., verübt, für schuldig.
Der Präsident des Gerichtshofes wolite ihm eben eine zwanzig⸗
ährige Zuchthausstrafe dictiten, als sich vas junge Mädchen erbol,
en Deliquenten zu ehelichen, und nachdem dieser mit Freuden sich
azu bereit erllärt, wurde vom Recorder auf der Stelle die
Trauung vollzogen und der Angeklagte mit einer Warnung in
Freiheit gesefkät. .
f. Ein moderner Sabinerinnen⸗ Raub wird aus San
x rancisco berichtet. Daselbst kamen am 24. Febr. an Bord des
Dampfsfchiffes „China“ ungeführ 400 chinesische Frauen an. Am
üfer harrten ihrer eine Anzahl männlicher Chinesen, welche, als die
Frauen unter Polizeiescorte das Land betraten, auf dieselben zu⸗
fürzten und einzelne davon zu entführen versuchten. Den An⸗
trengungen der Polizei gelang es einen allgemeinen Kampf zu
dermeiden, und machdem mehrere Verhaftungen vorgenommen, wur⸗
en die Chinesinnen nuter verstärkter Escorte nach ihren resp.
Quartieren geleitet. — —W
Madras Indien.) Kürzlich“ sind hier dier“ Europaer
— ein Bäckeer, ein Eisenbahnheizer und zwei Seeleute — zum
Muhamedanismus übergetreten, um wohlha bende Muhamedanische
Frauen heirathen zu kͤnnen. ri e
νναÜ— —X———
Volkswirthschaft, Handel und Verkehr·
———
Die Francomarken werden von jetzt an von den Postanstalten
nicht mehr mittels des Entwerthungéfiempels, sondern durch einen
ind noͤthige nfalls mehrere Abdrücdde des Ortsstempels entwerthet.
Munchen, 15. Maͤrz. Bei der heute stattgehabten Ver⸗
oosung der· 4proz· Grundrenten · Ablosungs Schuldbriefe wurden
olgend e Hauptserien mit den beigefügten Endnummern gezogen:
auptserie 107 End⸗Nr. 79, 84 - 17, 36- 72, 39 38 832 31
-07, 30 - 56, 79 01, 17- 83, 82 - 86 61 90 57-62,
2-08, 96- 58, 59- 738, 114-æ 82, 6 8678
16-30, 82-01, 6I-95, 106- 60, 31-97, 10579,
öL 4-44, 16-68, 78- 18, 113 - os, 60 67. mii
er baaren Heimzahlung der Kapitalien wird sofort begonnen und
reten dieselben jedenjalls mit dem 1. Juli d. J. qußer Verzinsung;
eine Wiederanlage d erselben ist nicht gestattt.
GPetroleumals Feuerungs⸗Ma iet Obwohl
die Verwendung von Petroleum als Dampffeuerung sich nicht
rractisch erwiesen, so scheint es, auf häusliche Zwecke angewendel,
rusgezeichnete Resultate ergeben zu haben. Eine von Thome
rfundener Dampflochofen war jüngst in der amerikanischen Socieiai
ür Fortschritt von Kunst und Wissenschaft ausgestellt. Das
u demselben verwendete Heizungsmaterial war Petroleum⸗Extract.
Der Explosionsgefahr wird durch Anwendung von Drathgaze, wie
in den Sicherheitslampen der Bergleute, vorgebeugt. ¶Der Ofen
erreichte in ein bis zwei Minuten eine Vackhihe, und in Gegen
vart der Mitglie der deg Meetings wurden Brod, Aepfel und
dartoffeln geb achen und gehraten,: wie auch ein Beafsteak
zekocht. —
7 (Mittel, das echte Gold oder Silber zu erlennen.) Um
ich zu ijbetzeugen, ob ein Stück Metall Gold oder Silber, oder
b es nur Gold⸗ oder Silbermitation ist, hat man zwar den Kieselschie⸗
er, (den schwarzen Probirschiefer), es gibt aber auch noch ein anderes,
recht gutes Probirmittel, und dies ist der salpetersaure Silberoryd, der
illgemein bekannte Höllenstein. Wenn man damit eine Stelle des zu
intersuchenden Metalls, nachdem man sie ein wenig befeuchtet hat,
jelinde reibt, so wird die geriebene Stelle kaum Spuren von der
deibung zeigen, wenn das Metall Gold oder Silber ist; dieselbe
ingegen alsbald dunkel erscheinen, wenn das Metall aus einer
gold oder Silbermitation best eht. Uhrmacher, welchen alte
Uhren zum Verkauf angeboten werden, koͤnnen sich dieses
Zerfahrens zur Prüfung der Geshäuse auf Gold oder Silber
edienen. — J
f Garbenwechsel der Blumen.) Zu den interessantesten
hemischen Veränderungen der Pflanzen gehört ohne Zweifel die
ünstlige Veründerung der Farben der Blumen durch Zufuͤhrung
ewisser Stoffe in die Wurze In derselben. Vermengt man die
Erde, in der sie sitzen mit Holzkohlen⸗Pulver, so werden die
Blumen der Georginen, Rosen, Nelken ꝛ⁊c. viel dunkler und ge⸗
üllter. — Kohlensaures Natron färbt die Kelche der Hyacinthen
oth, Eisenstaub färbt sie blau und violett; phosphorsaures Natron
erandert die Blumenpracht anderer Garienpflanzen auf die ver⸗
chiedenste Weise, je nachdem ihre frühere Farbe gewesen