Full text: St. Ingberter Anzeiger

Wege nach Callao sich des. Capiltäne und der Mannschaft be— den Ausdrusch ommen, die dann ein, sehr sorgfältiges Putzen 
nächtigten und eine Reihe: von, Gräuelthaten verübten. 800 nit viel Abfall veranlassen und so den Ertrag bedeußend schmalern. 
Zulies waren für Zuckerplantagen bei Piscamayo und Chereve diesen Uebelständen lann nur durch die Einführumg der Drillsaat 
in der peruanischen Küste bestimmt und wurden in dem Haupt- begegnet werden, welche es möglich macht, die Saatkorner alle in 
adimgsraum befordert. Am vierten Tage der Reise, während ast ganz gleiche Tiefe unterzubringen. Die Gründe, mit denen 
er Morgemwache wußten sie auf das Verdeck zu klomme, wo fsie nan noch vor wenigen Jahren gegen die Anwendbarkeit der 
nit Aexten und Spaten einen Angriff auf die vier wachhabenden Orillsat bei kleineren, sekbst mittelgroßen Parcellen gekäpmff hat, 
Matrosen machten und einen derselben tödteten, die anderen drei iud heute nicht mehr stichhaltig, indem die Drillmaschinen eine 
elteten sich durch einen Sprung in's Wasser zdie Kulies aber Lervollkommnung erfahren haben, die sie fähig macht, auch da 
eßten ihnen in einem Boote nach und schlachteten sie mit ihren nit Vortheil verwendei zu werden, wo die Maschinen der älleren 
—0 4Mann ronstructionen allerdings ansgeschlossen wer den mußten. — 
velche bis jetzt in einer Kajüte eingesperrt gewesen, auf's Ded Exfolge der Kalidüngung au'f Wressen: Im 
ebracht, gebunden und vermitteist eines Ankers lebendig in die Anschlusse an unsere vielfachen guünftigen Mutheilungen aber die 
tiefe geworfen. Der Koch, welcher den Kulies auf der Reise Foige der Anwendung der Kalisatze, zum Zmede der Düngung 
hre Nahrung zubereitetet hatte, war ein Chinese, er bat für das Fringen wir hier einige Ersahrungen über venselben Gegensan 
deben des Kapitäns, da er der einzige sei, det das Schiff zu uus Stadelmanns Zeischrift für dandwirischaft. Herr Oberforfter 
ienken perstehe, und die Kulies willigten ein- ihn zu schonen, wenn Zons, Seckions-Director fur Wiesenbau und Dramage am chein— 
x fie nach China zurüdhringe. Die Geschichte über die Reise seußischen landwirthschaftlichen Verein verichtet in der General⸗ 
urch den stillen Ocean ist unbelannt; so viel aber geht aus den jersammlung des Vereins iber die Erfolge dee Kalidungung duf 
Mittheilungen der Chinesen hervor, daß sie etwa 4 Nonate unter· auren Wiesen. Herr Sons hatte ein von der Firma Forfier 
vegs waren und schließlich bei einer eisumringten Insel ankamen, ind Grimeberg zu Kalt und' Staßfurt unter dem Namen Wie— 
ꝛeren Bewohner mit Pelzen belleidet waren und auf Schlitten endünger bezogenes Kaudüngergermenge (10 Kali 4 Phosphorsaure 
uhren, welche mit Hunde bespannt waren — wahrscheinlich die 3 Stidstoff) angewendet und zwar SPfund pro Quadrairuthe. 
züste von Kamtschatta. — Hier wurden 4 Wochen Aufenthalt der Duünger wurde Anfangs Maärz gufgedracht und äußert sich 
emacht, um Nahrungsmittel und Wasser an Bord zu nehmen. zald in einem üppigen Gedeihe der damit gedüngten Flache. 
hei dieser Gelegenheit wußten der Kapitän und der Koch zu ent —chon beim ersten Schnitt erschien das Wachsthum der füßen 
ommen. Die Kulies setzten die Fahrt fort ohne Compaß und zräser, besonders des Honiggrafes erheblich erhoͤht, Beim zwenen 
hne Jemanden, der das Schiff führen konnte. Zum Ueberflußz Schnitt hatten dieselben die sauren Grafer fast ganz verd rungi 
zerloren fie noch den Anker während eines Sturmes. Sdließlich im schienen lehtere volliändig überwuchern zu wollen da die Wur— 
angten fie in Habokadi an, wo die Consuiarbehörden sich ihrer elstöde z. B.“des Honsggrases einen anßerorde ntlichen Blätter⸗ 
vemaͤchtigten. da das Schiff weder Papiere noch Kapitän hatte. eichthnm zeigten. Die ganze Ernle betrug pro Morgen 117. Cent⸗- 
lach japane sischem Gesetze müssen ihrer so viele sterben, wie fie jer Heu und 7. Cemner Grummet mehr als von emnem daneben 
atnordet haben, und der Gouverneur setzte voraus, daß die Rae liegenden Morgen, welcher keine Dungung erhalten hatue Bei 
ꝛelsführer sich selbst tödten würden. en. augenblicklichen Heupreisen hatte diefe Nehrernte einen Werth 
f. In Spring Erze Qustralien) ist vor Kurzem ein von ca 15 Thaler To Sgr. mahrend bie Kösten der Düngung 
nues und sehr ergiebiges Goldfeld entdedt worden. Obmwohl die 8 Thaler bet rugen. Herr Sous empfiehln dringend — 
ẽntdedung erst vor einem Monat bekannt wurde, zählt det Ort 77 7 5 
ug er anen delann e Der Heandelsgewächsbau. Schon oflmals haben 
etzt bereits eine Bevölkerung von über 12,000 Personen. Die] vit darauf dingewiefen daß die heoße Wasse des Lanbwirihstendes 
zoldgräberei soll sich daselbit als hochst lohnend erwiesen. ur darauf hatzgeween, daß die großge Massed 
g u unverzeihlicher Weise an allem festhält, was althergebracht ist 
— — ind daß die vortheilhaftesten Neuerungen' oft Jahrzehnte gebrau⸗ 
..dhen, bis sie in die Masse des Volkes den Weg gefunden haben. 
Volkswirthschaft, Handel und Verkehr. Zwar ist es unverkennbar richtig, daß Viele, die Faulenzen und 
doch leben wollen, in den verschiedensten Formen des Schwindels 
nuff die Leichtgläubigkeit und die Börse des Landmannes spekuli⸗ 
zen und ihn ängstlich gemacht haben. Allein es gibt eine große 
Zahl von Thatsachen, die, in jo unverkenn barer Weise sie sich auch 
ils wahr und gut erweisen, doch zu wenig beachtet werden, sei 
es, daß man sich nicht genug vertraut damit gemacht hat, sei es, 
)aß man sich zu sehr au das Herkömmliche gewöhnte oder zu 
ingstlich ist, zu wenig Selbstvcrirauen hat, das anerkannt Gute, 
nit Eifer zu ergreifen. Eine unzweifelhast feststehende Wahrheit 
— 
vie auch die Arbeitslöhne hoch sind, keine lohnende Rente mehr 
zringt, und daß es daher klug ist, fich nach Culturen umzusehen, 
zie einen höheren Reinertrag gewähren. Hierher ge hören die 
andelsgewächse, namentlich der Bau der Gewürze, Fabrik-⸗, Ge⸗ 
pinnst⸗, Oel⸗, Farbe⸗ und Arzneipflanzen. Es sind dies meistens 
zflanien, die viel Geld einbringen und schon einen hohen Gewinn 
jeben, wenn man auch kleinere Flächen damit bebaut. Wenn es 
zuch wahr ist, daß sie mitunter unsichtbar in ihrem Ertrage sind 
und sich deshalb nicht wohl auf einem und demselben Gute zum 
ehr ausgedehnten Anbau eignen; wenn sie ferner auch meistens 
eigenthümliche Absatzquellen voraussetzen und endlich guten Boden, 
ziel Dünger und viel Arbeit erheischen, so gibt es doch allent⸗ 
jalben Verhältnisse genug, die der lohnenden Cultur der einen 
»der der andereren Gattung von Handelspflanzen besonders gün⸗ 
tig sind. Es handelt sich nur darum, Umschau zu halten, was 
für die gegebenen Verhältnisse am Passendsten ist. J 
Es hat sich als sehr gefäührlich erwiesen, mit den Schafen 
uuf Feldern zu hüten, J welche Staßfurter Düngersalz gestreut 
und nicht untergepflügt ist. Ein Mutterhaufe von 200 Stück er⸗ 
rankte, nachdem derselbe nur zweimal über das Feld (welches 
in Folge des ausgestreuten Salzes einen reichlichen Unkrautwuchs 
eigte) gehütet war. Es krepirten einige Stück, und bei der Un⸗ 
ersuchung ergab sich, daß die Magenwände durchgefressen waren. 
eeew gilt diese Warnung auch für Rinder und 
zchweine. 
Vom 1. April an kann Reisegepäck von 40 Stationen der 
zaherischen Staatsbahn nach namhaften badischen Stationen 
ia Würzburg directe Abfertigung sinden, auch wenn zwi— 
chen den betreffenden Stationen keine directe Billetausgabe 
tattfindet. 
Der Gartenbauderein in Bamberg veranstaltet vom 18. -21. 
April eine allgemeine Blumenausstellung mit 64 Geldpreise von 
225 Gulden. 
.Bei der am 31. März stattgefundenen Prämienziehung der ba⸗ 
ischen fl. 35 Loose sielen auf folgende Loose die beigesetzten Gewinne: 
stx. 62366 fl. 40,000; Nr. 882,748 fl. 10,000; Nr. 5,200 
l. 4000; die Nummern 85,630, 117,048, 332,747, 59,308, 
266,606 gewannen je fl. 2000; die Nummern 67,596, 280, 626, 
374807, 68808. 381,741, 180048, 275,877, 157,474, 
230,512, 5188, 234,177, 302,962 gewannen je fl. 1000. 
Landwirthschaftlicheoͤ. 
Gersten bau. Eine der empfindlichsten Culturpflanzen 
st die Gerste und zwar in so ferne, als kleine Unterschiede die 
ich bei der Keimung zeigen, durch die ganze Entwicklung hindurch 
ꝛemerkbar bleiben. Da nun aber die Gerste in der neuesten Zeit 
in sehr bedeutendes Handelsproduct gewortden ist und also auch 
die alle Handelsproducte, der Preisschwankung, je nach der Qua— 
ität unterliegt, so muß es als Hauptaufgabe erscheinen, di Qua⸗ 
ität möglichsi zu steigern zu suchen. Gesteigert wird dieselbe aber 
urch Ausschließung der zu feuchten Felder, sowie derjenigen 
Felder, die in zu frischer Stallmistdüngung stehen, ferner durch 
dermeidung der Gerstensaat bei Beeibau und der breilwürfigen 
Saat bei starkscholligen Feldern. Gerude der letztgenannte Umstand 
erdient mehr Beachlung, als ihm gewöhnlich gezollt wird. Ge⸗ 
neinhin ist es der Fall, daß bei scholligen Feldern die Saatfrucht 
illzusehr in ungleiche Tiefe kommt; in Folge dessen kann es nicht 
musbleiben, daß die Keimung ungleich erfolgt. Die Gerste zeigt 
ann einen sehr verschiedenen Grad der Entwicklung, während 
nanche Halme noch ganz grün find, sind andere bereits zrr völ⸗ 
igen Reife gelangi. Will man dann den Schnitt bewerksftelligen 
venn die meisten Halmen am Einbrechen find, so kann es nicht 
nusbleiben, daß eine Masse ungenügend entwicdelter Körner in 
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