Full text: St. Ingberter Anzeiger

pflanzung sein dreijähriges Leben zu beschließen, und durch das 
Weibchen dem Erdboden die Eier anzuvectrauen, denen die noch 
schädlicheren gefräßigen Engerlinge entschtüpfen. Werden wir auch 
jeuer kein eigentliches Flagjahr haben, so mag es immerhin nicht 
zu früh fein, auf eine Bertilgung der Engerlinge hinzuweisen, die, 
wenn auch eine unmittelbare, doch eine der wirksamsten ist. Der 
bekannte Hamburger Handelsgärtner, John Boot schreibt der 
Dr. Koch'schen Wochenschrift für Gärtnerei und Pflanzenkunde 
„In Ihrem Blatte sehe ich einige Mittel zur Vertilgung der 
Engerlinge angegeben Es wundert mich dabei. gar nichts von 
dem Mittel, das ich hier anwende, zu finden, um dem Mailäser 
gründlich den Garaus zu machen. Vor ungefähr 10 Jahren 
wurden wir auf das allerempfindlichste von dem . Engerlingsfraß 
heimgesucht, ganze Rhododendron- und Coniferien⸗ Anpflanzugen 
gingen verloren, ebenso litten die Kornfelder. Bei solchen Ver— 
vMangen hören alle künstlichsten Mittel mehr oder weniger auf 
zu wirken. Wir griffen zu dem sehr einfachen, den Staar zu 
cultiviren. Wir ließen gegen 100 Brutkästen von der allerein— 
fachsten Construction machen, und siehe da, im Frühjahre“ waren 
e alle besezt. In welch kolofsalem Maaße die, Staare alles 
Angeziefer finden, darüber finden Sie ans in Lang's 
Nalurgeschichte. Wenn der“ Maikäfer aus der“ Erde kommt, oder 
pielmehr kommen wilk, sdeist der Staar da; er holt ihn förmlich 
jeraus, pickt mit seinem Schnabel auf dem Erdboden herum und 
ändet so den Maikäfer. Fast bei jedem Loch, aus dem ein 
Maikäfer entschlüpft, findet man zugleich die Flügel und das 
sonst nicht Genießbare, Beweis genug, daß der Maikäfer sich keine 
Minute seines Lebens freut. Wir ließen die Brutkästchen ver— 
nehren und mögen jetzt gegen 170 -200 Stück haben. Mai— 
käferjahre haben wir in den letzten 10 Jahren seit Kinführung 
der Nistkästen genug habt. Der Engerlingsfraß, wie wir ihn 
viederholt hier gehabi haben, ist aber nicht wieder vorgekommen 
ind im Verhältniß zu früher ist das Aufsinden der Engerlinge 
bei tiefer Bearbeitung des Bodens weit geringer.“ 
m ÿ-ræ des Café Oberhauser 
Heute Dienstag den 20. Apri 
der Münchenery Metallharmonde. 
Anfang Abends8 Uhr. 
Entré« 12 kr. Programme werden aufgelegt. 
Allerneueste Glücks⸗Offerte. 
Has Spiel der Frei hurger Stantas- 
ↄr Amien⸗ OhIigationeon ist von der 
KSHigI. Rayeris chen Regierung 
stattet. 
Gottos degon beiCohnl 
GTOSSATIEiISC WiCderum mit 
GeWinmnen bedeutend vere 
mehrte Capitalisen-Ver- 
IOOSMg VOT NVher G MAI- 
IJ 110 n ?à m. n 
Die Verloosung garantirt und voll- 
zieht dise Staats -Regierung. 
Beginn der Ziehung am 3. Haĩ d. J. 
Nur 4 THIr. oder 2 ThIr. oder 
ITHHIS. 
kostet ein voin Staute garantirtes 
wirlc Iiehes Original-Stants- 
LOOS, (nicht von den verbotenen Pro- 
messen) aus meinem Dehbit und werden 
diese wirlkliehen Griginnt- 
Stunis-Loose gegen frankirte 
insendung des RBetrages oder zegen 
PoOoStvorsehuss, selbst nach den 
entferntesten Gegenden von mir 
versandt. 
Es werden nmur Gewinne ge- 
zogenm. 
—PDie HInupt-Gewinne betragen? 
2 mal 250, 0 00, 2 mal 150, 00 0, 
2 mal 100. 000, 2 ä 50, O000, 2 4 
0, 000, 3 à 25, 000, 4 à 20, 000, 
4 4 15000, 4 àñ 12, ooo, II, ooo, 
7 à 10, 000, 2 à S000, 6 à 6000, 
17 à 5000, 4000, 28 à 3750, 14 a 
000, 105 4 2500, 105 à 2000, 6 à 
I500, I1Ié 1200, 314 à 1000, 14 a 
750, 477 à 500, 6 à 300, 355 à 250 
219 4 200, 43100 à 150, 125, 117, 
IIO, 100, 50, 830. 
Gewinngelder und amtliche 
ZFiehungslisten s mde meinen Inte- 
ressenten nach Entscheidung Ppromipt 
and vers chwlegen. 
Durch meine von besonderem 
lIiniol begunstigten Loose habe 
méinon Interessenten bereits AIIein im 
Deutsehlancd die nIerhöehsten 
Unuunttreffer v. 200, 000, 225, oo00, 
187500, 152500, I500 o00, I20000 
mehrmals I25, o00, mehrmals I00, 000, 
k inr zlieh sehonn wieder das 
grosse Loos von 127, 000 und 
jünugst am 8. Mäiræ schon wie- 
der den allergrössten Haunt- 
ewinn in Hünehen nιαt. 
us Jede ResteéelIung auf meine 
Original-Stants-Loose kann 
man der Bequemliekkeit halher auch 
ohne Brief, einfaenh auf eine 
jetz übliehe Postkarte 
machen. 
Laz. Fams.Oohnin Eamborg 
Bank- und Mechselgeschäft. 
Auszug 
aus einem Urtheile desk. Polizeigerichts 
St. Ingbert vom 26. November 1868 
erlassen : 
In Sahen 
Franz Woll, Organist, in St. Ingbert 
wohnhaft, Kläͤger 
gegen 
Joseph. Römer, Apothekergehilfe in 
St. Ingbert wohnhaft, Beklagter; ꝛc. ⁊c. 
Aus diesen Gründen 
Erklärt das kgl. Polizeigericht den Beklagten 
RZmenr der Ehrenkruͤnsung des Klägers 
überführt und verurtheilt denselben in eine 
Geldstrafe von zehn Gulden und zu den 
Kosten, liquidiri zu sieben Gulden sechszehn 
Kreuzer, gestattet endlich, daß der Eingang 
und das Dispositiv gegenwärtigen Urtheils 
auf Kosten des Beklagten Römer im St. 
Ingberier Anzeiger publicirt werde. 
Also geurtheilt ꝛc. ꝛ⁊c. 
Unterschrieben Kieffer und Rosenberger. 
nigen Ehrenkränkung des Appellanten, wegen 
velcher der heutige Zeuge Röomer durch 
hbesagtes Urtheil als Thäter verurtheilt 
wurde, für überführt und verurtheilt 
den Appellaten zu einer Geldstrafe von 
zehn Gulden und zu den Kosten beider 
Instanzen, liquidirt zu siebenzehn Gulden 
vierzig iuen zu denjenigen der ersten 
InstanzMber solidarisch mit Römer; ge⸗ 
ttattet dem Appellanten auch das gegen⸗ 
wärtige Urtheil in seinem Dispositive. auf 
stosten des Appellanten Scherpyf im St. 
Ingberter Anzeiget einmal zu publiciren. 
Also geurtheilt ꝛc. ꝛcc. 
Unterschrieben: Uebel,. Wolfi, 
Osthelder, und Krieger. 
Der Unterzeichnete empfiehlt alle Arlen 
Gemüse⸗ und Blumensamen, aus der berühm⸗ 
ten Samenzüchterei Gebrüder Kölle 
in Ulm, zum Theil in ganz neuen Sor⸗ 
ten, zu billigen Preisen; dieselben werden 
den ganzen Tag über abgegeben durch 
Wtw. Daubhäusser. 
Geneigtem Zuspruch sieht entgegen, 
fFriedrieh Dietez, 
Kunst⸗ und Handelsgärtner. 
Meinen verehrlichen stunden und Gönner 
die ergebenste Anzeige, daß ich von meiner 
Finkaufsreise aus Frankreich zurück bin 
und die neuesten und gFeseh macgkk- 
vollstem Mode-⸗Artikel zur gefälligen 
Ansicht ausgestellt habe. 
Elise Vogelsang. 
— — 
aus einem Urtheile des k. Zuchtpolizei⸗ 
zerichts zu Zweibrücken erlassen in dessen 
Sitzung vom dritten März 1869 
In Sachen 
Franz Woll, Organist, in St. Ingbert 
wohnhaft, ursprünglicher Civilkläger und 
Appellant gegen ein Urtheil des k. Polizei⸗ 
gerichts zu St. Ingbert vom 26. Novem⸗ 
ber 1868, wodurch der nachgenannte Ap⸗ 
peslat von einer ihm zur Last gelegten 
Ehrenkränkung des Appellaten als nicht 
überführt freigesprochen worden ist; 
gegen 
Heinrich Scherpf, Geschäftsmann in 
St. Ingbert wohnhaft, Appellat und ur— 
prünglicher Civilbellagter; ꝛc. ꝛc. 
Aus diesen Gründen 
Erklärt das kgl. Zuchtpolizeigericht, als 
Appellationsgericht ertennend, die gegen des 
angefochtene Urtheil des k. Polizeigerichts 
zu St. Ingbert vom 26. Rovember 1868 
eingelegte Berufung für begründet und den 
Appellaten mittelst theilweiser Reformation 
dieses Urtheils der Theilnahme an derje⸗ 
Von heute an wieder J 
Ort lꝰgzohes 
Doppolbior 
vom Faß. 
per Schoppen 3 kr. 
Anch in Flaschen zu haben. — 
Den 1 Thaler preuß. Cour. nehme ich wie 
bisher zu 1 fi. As kr. 
dulius Crewenig. 
Gesucht werden 
wei ordentliche Jungen, welche das Blech— 
chmiedhandwerk erlernen wollen von 
Jacob Baumann, 
Blechschmied. 
ö ⏑ —— — 
VRedaction, Druck und Verlag von F. . Demeß in Si. Ingbert— — 
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