in der Haupisache ganz“ausgeschlossen; wir hallen sie mit inter⸗ staat, wenn er zu fürchten, sindet seine Foͤrderung in der feudalen
nationaler Eneherzigteit aufrecht gegen den Nichtbaher und geben, großpreußischen Partei, welche der Einigung des Nordens mit dem
durch eine unglaubliche Dehnbarkeit der gesetzlichen Bestimmungen Südeu nicht hold ist, sondern nach Umständen lieber Eroberungs
uber ihre Zulaͤssigkeit gegen , Inländer. dig persduliche Freiheit politik treiben möchte, — eine Partei, welche Unterstützung-erhaält
den verschie denen Anschauuugen der Kolleglalgerichte, wie jedes durch die Zuneigung unserer feudalgesinnuten „Palrioten“n
Finzelrichters preis. n Zollparlamente.
Zur Hebung des landwirthschaftlichen Credits hat Preußen. Machen wir uns doch einmal frei von der Herrschaft der
von dem wir auch mit seiner Berggesetzgebung die Bergrechtsfreiheit Phrase, von begriffsleeren Ausdrücken der Doktrinäre und den
angen ommen haben, ein Gesetz entworfen mit dem Grundsatz der Schlagwörtern der Pacteimänner! Füllen wir doch den sich immer
freien Beweglichkeit der Hypotheken unter Zutassung des Indossa- im sich drehenden Ideenkreis eingesogener Vorurtheile gegen den
ments; wir dagegen haben neuestens in Bayern den notariellen Rorden aus mit Ergebnissen der Selbstanschauung und eigener
Beurkundungszwang auf die Uebertragung von Hypothekforderungen Untersuchung, welche deutscher Gründlichkeit so wohl ansteht! Und
ausgedehnt und gesährden hiemit consequenier · Weise wegen des überwinden wir endlich, was auch drüben gefehlt worden, das
Mangels einer notariellen Beurkundung der Uebertragung auch unangenehme Gefühl, das wir in Folge unserer nicht genug über
das Hypothekenrecht der Inhaber hypothekarisch versicherter und legten Betheiligung an dem Streite der ihre historische Rivalität
Partiai⸗Obligationen. 3 austragenden deutschen Großmächte und in Folge unserer⸗ Nieder
Ganz besonders wird der „Steuerdruck“ im Norden zur lagen naturmäßig eimpfunden haben! Groll und Haß unter den
fabelhaften Schreckgestalt für das glückliche Bahern gemacht. Man deutschen Stämmen, genährt onn Parteimännern, die sich mit dem
beschwört sie aus annectirten Provinzen herbei und verschweigt Namen der „Patrioten“ schmücken, ist der Gegenstand, um welchen
da Verhaäliniß zu Sachsen, das doch auch zum norddeutschen Bunde die Feinde Deutschlands wie zu den Zeiten des Tacitus auch
zehört. Eine Vergleichung des Steuerniaßes ist genau nicht mög- noch heute in den Tagen des Geschichtsschreibers des französischen
ich bei verschiedenartigen Steuersystemen und ein bedeutender kkaiserthums zu den Göttern flehen.
Factor, die wirthschaftliche Leistungsfähigleit der Steuerp ichtigen, „Einigung und Freiheit“ möchten wir den liberalen Elemenien
wird hiebei viel vergessen. Sonderbar! in demselben Athemzuge, Bayerns auch unter sich zurufen. Einizung in der deutschen
in welchem man das Steuergespenst von Norden zur Abschreckung Frage zu einer großen deutschen Partei gegen den gemeinsamen
hꝛeruft, wird dem bayerischen Volle vorgehalten, daß es leine Freiheiisfeind in den sonderbündlerischen Rückschritt.
Mitiel mehr für eine Steuererhöhung erschwingen könne. Und Mit dem Princip des Rückschritts und der Absonderung ist
letztere Anschauung findet einigermaßen einen düsteren Hinkergrund keine Versöhnung möglich nach den obersten Lebensgesetzen. For—
in der bedenklichen Zahl der Anwesensversteigerungen und der entwicklung ist das Gesetz alles geistigen Lebens, Rückschritt —
erfolglosen Executionen überhaupt, insbesondere aber auch für Verwesung und Fäulniß in demselben. Die Abtrennung vom
Rückstände au indirecten Steuern, Taxen genannt. Man sah bei großen Ganzen ist Selbstvernichtung; vom Baume losgerissen,
dem Kampfe gegen den Zollverein in der Salzsteuer das Schreck- verdort der Zweig. Ein geistiger Kampf um das Dasein liegt in
bild der Salzbertheuerung aufsteigen; in der That zahlten wir dem entbrannten Streite gegen jene Geister, welche die Umwäljung
borher ebenso hohe oder höhere Preise unter dem tlassischen Ramen des Staates zu der miitelalterlichen Vermengung alles Kirchlichen
des Monopols. Schon wieder schreckt eine freiheitsfeindliche Schaar und Staatlichen mit allen früheren Vorrechten nach dom Buchstaben
in Taubeneinfalt oder Schlangenklugheit das bayerische Volk mit des Kanons anstrebt, und die freien Grundsäte großer Kirchen⸗
der beabsichtigten Biersteuer im Norden, als ob wir nicht seit väter zu Zwangsformeln für die Gewissen und zur Alleinherrjchaft
Jahren auch eine Biersteuer in dem bayerischen Malzaufschlag päpstlicher Meinung verkehren wollen. Ein sittliches Ringen um
Jätten, der uns von den vorschußpflichtigen Bräuern nicht geschenkt die Selberhaltung ist der Kampf gegen die Sondersbundesgenossen
dird. Ein weiterer Factor für die Steuerbeurtheilung ist ihre aristokratischer Demagogen und „klerikaler Demokraten“, weiche mit
weckmäßige Verwendung. An dem bahyerischen Staatshaushall der Bolksfreiheit im Munde die Vollsknechtschaft unter ihrem
zerzehri der Herresaufwand schon länger den dritten Theil, und Scepter im Sinne führen.
was haben wir militärisch bisher geleistet, was die preußische Einigung der freiheitlichen Elemente Bayerns sei das Wahl⸗
Heeresmacht? Norddeutschland hat die zweitgrößte Handelsflotte zeichen! In ihm ruht die Stärle; an diesfer Seite steht die
suropa's; schon zu ihrem Schutze hat es eine Kriegsmarine her⸗ Macht des deutschen Geistes, die Kampfesarbeit deutscher Helden
zustelien. Deutschland muß mit Opferfreudigkeit eine Seemacht und Vaterlandsfreunde und das gewaltig dahinschreitende Genie
schaffen ud wirde auch damit. den deutschen Namen zu Ehren der deutschen Geschichte. In ihm liegt auch der Sieg über den
bringen. fteiheitsfeindlichen Rückschritt, daher sein fieberhafter Haß gegen
Der norddeutsche Bund hat eine Wehrverfassung, welche das dieses Zeichen.
Staunen der Welt und Nachahmung hervorgerufen hat. Dieselbe Bei der gegenwärtigen Lage der politischen Verhältnisse haben
schließt das Privileg der Reichen, die sog. Blutsteuer aus, enthält die bayerischen Wahlen einen außerordentlichen Einfluß. Sie können
n weiser Berüchsichtigung der wissenschaftlichen Bildung das beliebte eine Weltfrage ihrer friedlichen Löosung näher bringen. Von einer
Institut der Freiwilligen und hat eine gesetzliche Ordnung des großen, freisinnigen, deutschgesinnten Kammermehrheit getragen,
militärischen Strafrechtz und Strafverfahrens. Eigenthümlich! wird das bayerische Ministerium nene Schwungkraft erhalten, um
bon Norden, wo der „unerträgliche Militarismus“ mehr als die Einigung des deutschen Südens mit dem Norden einzuleiten.
anderwaͤrts herrschen soll, haben wir eine freiheitlichere Wehrver- Diese ist nicht der Eintritt in den Norddeutschen Bund. Mit der
fassung herübergenommen und im bahyerischen Verfassungsstaate Einigung würde ein gemeinsames drutsches Bundesstaatswesen
sahen wir lange Jahre hindurch ohne Gesetz über Freiheit und entstehen. Der politischen Stimmung der Bevölkerung Nechnuug
deben des Wehrstandes aburtheilen. Der „stramme Militärstaat“ kragend hat das bayerische Ministerium zwei Wege; Die Erwei⸗
hat keiaen derartigen Zustand der Gesetzlosigkeit. serung des Zollbundes zu einem staatlichen Bunde mil einer dem
So steht die Gleichung zwischen der Freiheit in Bahern und Zollbunde ma ngelnden Executivgewalt, oder die Einigung des
im deutschen Norden. Und das nennt die Noblesse Rückschritts Rordens und Südens auf Grundlage einer Revision der Rotd⸗
die „Bettelarmuth' des Nordens an Freiheit. Welch ein Miß deutsschen Bundesverfassung. Der erste Weg kann schwieriger sein,
hrauch mit dem Namen Freiheit im gleißnerischen Sprachrohr wesil alle Vertragsmächte zustimmen müssen; der zweite wäre selbs
freiheitsfeindlicher Herzen für Bayern allein mit Zustimmung des Nordens möglich,
Die Freiheit also ist es nicht, die unsern bahyerischen Die Einigung auf dem einen oder andern Wege enzieht und
Liberalismus hindern könnte an der Einigung mit dem Norden. So nichts an Freiheit und bringt großen nationalen Gewinn. Sie
ist es wohl der Einheitsstant, der in der Verfassung des Nord- beeinträchtigt nicht die berechtigte Selbstständigkeit noch die Krone
deutschen Bundes drohen soll? Die Nachahmung der nordame- Ba herns, sie hilft beide bewahren, Schon einmal hat der Fürsten⸗
rikanischen Verfassung trägt aber noch keine Spur einer einheits- vund un ter Preußens größtem Könige dem bahyerischen Volke seine
staatlichen Verfassung an sich. Die natürliche Stärke der Präsi- Selbstständig keit und dem Wittelsbach'jchen Haufe die Kroue gerettet.
dialmacht ist gerade der vor dem Bürgerkrieg schützende Vorzug Und neuestens hat wieder ein Bündnißvertrag Bayerus mit
dentraler Gewalt vor der nordamerikanischen und schweizerischen Pre ußen das schöne Innland dem Verlangen eines ehemaligen
Bundesverfassung. Abgesehen von der Kriegsverfassung, welche, Bundesgenossen entzogen, Eine bundesverfassungsmäßige Eingung
wenn nicht die alten zerfahrenen Zustände der früherrn Reichs- nit dem Norden wird die ausgesetzten Landeslheile auch gegen
und spätern Bundestruppen wiederkehren sollen, einheitlich gestaltet ünftige Gelüste von Westen oder Osten für die Krone sicher stellen.
sein muß und auch durch die Kriegsbündnifse zwischen dem Norden Der Einigung droht nicht der Krieg, die Lösung der deulschen
und Süden bereits so gestaltet ist, hat die Präsidialmacht nicht Frage ist der Friede.
einmal die Stimmenmehrheit, sondern die nach dem ehemaligen
Stimmyerhättniß des deutschen Bundes ihr Ländergebiet treffende
Zahl 17 gegen 26 Stimmen (B.-V. Art. 6) und wenn der
Süden mit seiner ehemaligen Stimmenzahl hinzukommt, 17
denen 280 Stimmmen., alig eng der dritton Theis, Nor Finheita
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