Full text: St. Ingberter Anzeiger

n unserer Nähe zugetragen Ein sehr belanntet Wiesbadener Arzk 
vurde zu einer adeligen Dame gerufen. „Nun, wie geht es 
yhnen, meine liebe Frau“, redete er sie in seiner gewohnten Ge—⸗ 
Rusblichteit an. „Ich bin Baronin“ erwiederte die Gnädige 
zereizt uns spitzig. „O, das thut mir recht leid“, versetzle der 
uͤczi „aber von diesem Uebel kanu ich se nicht befreien:? Dami⸗ 
ahm er Stock und Huk und empfähl ich .55 
x gn Bezug auf die Notiz wegen Eikführung kiner Billard⸗ 
ztener in Betlin ist gee nicht ohnen: Intetesse, zu erfahren daß 
jaris am meisten in der Welt Billatd spielt. Dort sind 20,000 
llards aufgestellt; deten tägliche Gresannmteinnahmt Figaro“ auf 
5000 Fres veranschlagtʒ nagenis spielt England am 
neisten, wo der großte Theil der Ten Damen theils zum 
hergnügen, theils auf ärztlichen . o dem Spiele hingibt, 
iqes u einer „Kunst“ er J Jurde, als Mingaud zu 
Inseng dieses Jahrhunderts J Sedexseschlag an der Spitze des 
giliardstockes erfand. Ein Vãriser Arzt muß ihm wegen diefer 
rcfindung besonders dankbar sein. Der Lederbeschlagehatte das 
Hillardspiel kurz zuvor allgemein. gemacht, als jener Arzt vom 
Jganquier Hoguet gefragt wurde, wie seiuer Fran zu helfen sei, 
ie an Appelitlosigkeil leide, sehr nervös und trübsiunig geworden 
., Kaufen Sie ein Billard und spielen Sie fleißig mit ihr“, 
intwortete der Arzt. Drei Monate spüter schickte ihm die geheilte 
sIntbare Frau ein Bankbillet von 10,000 Fres. wohl das größte 
Hnorar, was für wenige Worte jemals gezahlt wurde. 
(Der Dentsche Juristent a g) wird dieses Jahr 
in 26, 27. und 28. August in Heidelberg stattfinden. 
4In Amsterdam ereignete sich letzten Freitag eine 
narcht bare Explosion auf den Staatswerften. Man untersuchte 
ine unterseeische Höllenmaschine, die man für ausgezogen hielt 
ind entzündete dabei die noch in der Mine befindliche Erplosiv- 
nasse. Viele Arbeiter wurden verletzt, einer aus der Stelle ge— 
zdlet und ein anderer zum Tod getroffen. 
ammisumme der Einnahmen 662,482 fl. (Gegen April 1868 im 
Banzen weniger 34,897 fl.) —— 
New-York, 8. Mai. Heute um 12 Uhr Mittags wird 
die letzte Schiene der Riesenbahn gelegt, welche New⸗-VYort mit 
Sann Francisco verbinden soll. Das Ereigniß findet unter feier⸗ 
icher Ceremonien statt. Californien hat silberne und goldene 
Gerathshaflen dazu gesendet. Wenn die vollendenden Schläge 
des Siberhammers ferne in der wesilichen Wildniß erklingen, 
wbird der Telegtaph die freudige Botschaft allen großen Städten 
der Union zutragen; hier in Newyork werden die Glocken der 
Trinity Kirthe Guten, und die Stadtväter versammelt sein, um mit 
dem Magistrat von San Fraucisco über den Continent Gruß 
ind Glückwünsche auszutauschen. Der Punkt, wo sich die beiden 
Theil? der Bahn treffen, ist von dem östlichen Ausgangsorte, 
Dmaha, 1032, und von dem westlichen, Sacramento, 730 engl. 
Meilen entfernt; fo daß die Länge der ganzen „Pacific-Eisenbahn“ 
762 Meilemn beträgt. Von Newyork nach Omaha 1403, von 
Zacramento nach San Francisco 120 Meilen, die ganze Ueber⸗ 
andstrecke 3285 Meilen. 
Landwirthsch aftli ches. 
Das Heumachen.« Wir haben im vorigen Jahre den 
—Schaden nachzuweisen versucht, der durch das zu späte Mähen der 
Biesen erfolgt und erhielten daraufhin von dem Herrn Oekonomen 
Schäfer in Eidorf die folgende Mittheilung, zu deren Veröffent 
ichung wir die Erlaubniß haben. Herr Schäfer schreibt: Ich 
hin immer von der Ansicht ausgegangen, daß man in trocknen 
varmen Jahrgängen das Gras um 14 Tage mitunter um 8 
Wochen früher mähen müsse, als in mittelfeuchten und mittel⸗ 
nassen Jahren. Weil mir aber meine Nachdarn immer wieder⸗ 
prachen, so ließ ich vom Jahre 1857 an (blos 1860 ausgenom⸗ 
men) eine Wiese jährlich um circi 14 Tage früher mähen, als 
die allgemeine Mähzeit war. Die betreffende Wiese ist, wie die 
nebenanliegenden, mittelfeucht. Obwohl nun meine Wiese seit 
jener Zeit nicht im geringsten gedüngi worden ist, so war doch 
eit einer Reihe von Jahren ihr Ansehen, wie auch heuer wieder 
crisch grün, während die Wiesen aller meiner Nachbarn mit den 
lerschiedensien Farben, herrührend von allerhand Unkräutern, 
eziert waren, gerade so, wie ein 2—3 Ruthen großes Stüdchen 
neiner Wiese, das ich des Vergleichs halber auch immer erst 
pat mähte. Dazu kommt, daß ich im vorigen Jahre pro Mor⸗ 
Jen 1215 Centner Heu mehr erntete, als meine Nachbarn, und 
zaß meine Wiese bei guter Behandlung noch lange bleiben hrer, 
vährend meine Nachbarn daran denken, eine Verjüngung kann 
Wiesen durch Umbruch vorzunehmen. 
Volkswirthschaft, Handel und Verkehr. 
München, 25. Mai. Von Seite des norddeutschen 
tundes wird die Erhebung der dortigen Uebergangsausgabe von 
en aus den süddeutschen Vereinsstaaten eingehenden Tabaken und 
rabakfabrikaten mit Rücksicht auf die Bestimmung im 8. 9 des 
JZollvereinsgesetzes über die Besteuerung des Tabaks vom 1. Jul' 
. Is. ab eingestellt werden. 
Verkehr auf den k: privilegirten bayerischen Ostbahnen im 
Nonai April 1869. 283,214 Personen 1383,665 fl. Einnahmen 
iefür; 2007,113 Centner Güter 496,392 fl, Einnahmen; für 
lkeisegebäck. Equipagen, Thiete ꝛc. 52,373 fl. Einnahmen; Ge⸗ 
Möbelversteigerung. 
Samstag 5. Juni 1869, Nachmitags 
Uhr, dahier im Hause des RMetzger⸗ 
neisters Jolob Schwarz, werden die zum 
Nachlasse der dahier ledig verlebten Mag⸗ 
dalena Schuster gehörigen Mobiliargegen⸗ 
tände auf Zahltermine öffentlich ver⸗ 
teigert, nämlich: 
Jvollständiges Bett mit Bettlade, 1 
jeuer Kleiderschrank, Frauenkleider aller 
Art, Hemden, Weißzeug und dergleichen. 
Rorn kal. Notar. 
Pis 
fiesern in größeren und kleineren Parthieen aus ihren Kellern billigst. 
Bei Wagenladnugen oder regelmäßigen Bezügen entsprechende Preisermäßigung. 
Landau, den 15. April 1869. 
Rnobhboceh & Consorten. 
——— 
*0 
Wichtige Anzeige 
für Taube und Harkhörige. 
Dr. John Robinson in London macht auf sein erfundenes Gehör-⸗Oel 
lle Gehör⸗Leidende aufmerksam. Dieses Oel heilt binnen kurzer Zeit die Taubheit, 
aIls selbige nicht angeboren ist, es bekämpft ferner alle mit der Harthoörigkeit ver⸗ 
undenen Üebel, als: die Ohrenschmerzen und das Sausen und Brausen in den 
Ohren, und erlangen selbst ältere Versonen das feinste Gehör wieder, salls keine Un⸗ 
nöglichkeiten obwalten. Hr. Kaufmann H. Brackelmann in Soest in Preußen 
ummt Bestellungen für mich entgegen, an den man sich gefälligst zu wenden hat, und 
wird jeder Auftrag promt ausgeführt. 
Thatsachen beweisen. 
Die große Heilkraft des Dr. Robinson'schen Gehör⸗Oels betre ffend 
Weißensee (Sachsen), den 16 Februar. 1864. 4. 
Im vorigen Sommer sandten Sie werther Herr, mir, durch Post vorlchuß e 
ommen, ein Glas Gehör⸗Oel. Da ich dieses nur den 8. Theil verbraucht und mein 
Gehör sich dann völlig wieder eingeftellt hatte, so sage ich Ihnen hiermit nochmals 
meinen verbindlichsten Dank u. s. w. gez Benjamin Vetterling. 
Tuttlingen, Königr. Württember g, d. 10. Aug. 1864. 
Herrn Kaufmann Brackelmann in Soest. 
Da ich schon einigemal von Ihrem Gehöͤr⸗Oel bezogen habe, welches gute Dienste 
zeleistet hat, jso kam ein guter Freund zu mir mit der Bitte, ich möchte ihm solches 
estellen 2c. 2c. Folgt neuer Auftrag. 
Versteigerung 
aines Vauplatzes mit HGarten. 
Monntag 14. Jum nächsthin unmittelbar 
gach der Versteigerung der Güter der Frau 
heter Muller sen. Wuͤtwe, im Cafo Ober⸗ 
jauser läßt Herr Heinrich Westphälinger, 
Veschäftsagent, als Beaufiragter der Herren 
hebrüder Dörr von hier, jetzt zu Tripp⸗ 
cheid, den Bauplatz der lehteren mit Gar⸗ 
en zu St. Ingbert an der Hauptstraße 
neben Johann Hoffmann und Georg Kiehl, 
iebst den Baumaterialien, an Holz, Ziegeln 
ind Steinen auf achtjährige Zahlterm ine 
in Eigenthum versteigern. 
F Sorn ilgl. Notar. 
Eegeute frische Sendung Nürn⸗ 
verger Ochsen gaumensalat erhalten 
Joh. Aof. Seinrich 
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gez. Jette x. Stadtbaumeister