Zpanien.
Aus Madrid, 28. Dec., wird dem Pariser „Constitut.“
zeschrieben: „Ich erhalte schlechte Nachrichten aus Andalusien.
In Cadix sürchtet man eine neue anarchistische Kundgebung; die
Berhaftungen daselbst dauern fort, und bald dürfte das Stadtge⸗
ängniß nicht mehr ausreichen. Die Entwaffnung der Miliz von
xerez hat eine starke Truppenentfaltung nöthig gemacht. Die Ent⸗
waffnung der Miliz von Sevilla wird bei der starken Garnison
dieser Stadt wohl ohne Unordnungen abgehen; aber es steht zu
zefürchten, daß, wenn einmal die Ayuntamientos (Gemeinderäthe)
in den zwanzig Provinzialhaupistädten, in welchen die Republikaner
iegten, eingesetzt find, die Entwaffnungsmaßregel auf ernsten
Widerstand stoßen wird. Eine gestern hier (in Madrid) abgehaltene
Parteiversammlung hat beschlossen, die Municipalitäten aufzufor⸗
dern, der Entwaffnung im Nothfall mit den Waffen entgegenzu⸗
treten .... Der General Caballero de Rodos wird sein Haupt⸗
quartier in Cordova aufschlagen, um sich rasch an jeden bedrohten
Punkt Andalusiens werfen zu können.
Die provisorische Regierung hat sich, laut der „Epoca, über
den vorzuschlagenden Throncandidaten geeinigt. Die „Esperanza“
bezeichnet als solchen den Herzog von Montpensier, (Vat⸗er oder
Sohn)) für welchen sich auch die Mehrzahl der Armee ausspreche.
Die Candidatur des Generals Espartero wird von den meisten
Madrider Blättern lebhaft bekämpft.
„Imparcial“ bespricht in einem längeren Artikel die Möglich⸗
eit eines Bürgerkrieges und glaubt versichern zu können, daß ein
olcher nur von der reactionären Partei ausgehen könne, jedoch in
jsedem Falle durch eine Einigung der Republikaner mit den übrigen
iberalen Parteien mit Sicherheit würde beschworen werden.
x Madrid, 30. Mec. Die Republikaner von Sevilla haben
zeschlossen, die Waffen abzugeben vor Aukunft des Generals Ca⸗
vallero; es herrscht überall Rehe, selbst in Navarra, wo die Car⸗
listen streng überwacht werden.
jan fand eine Minen⸗-Explosion statt. 22 Menschen büßten ihr
deben ein. *
Sämmiliche Morgenblätter erzählen heute mit allen Ein—
elnheiten den am 20. d. im atlantischen Ocean, 700 Meilen
—X—
auner“ (Sternenbanner) bei welchem von den 164 Passagieren ꝛc.
22 den Tod gefunden, die übrigen 42 aber sich auf ein in
iller Eile gezimmertes Boot gerettet und nach Ztägigem Herum⸗
Jjeworfenwerden auf dem Ocean durch ein französisches Barlschiff
ufgenommen und in Boulogne ans Land gesett wurden. Die
Marine Assecuranz⸗Gesellschaft Lioyd zu London bezeichnet jedoch
diese Mittheilung als eine Ente; bei ihr sei bis jetzt keine der⸗
irtige Meldung eingelaufen, die Schiffslisten des amerikanischen
dloyd enthalten kein Schiff solchen Namens und die- neuesten
griefe aus Boulogne erwähnen nicht das Mindeste von der an—
zeblichen Ankunft von 42 schiffsbrüchigen Passagieren.
7 Algs Motiv eines jüngft in St. Louis eingereichten Schei⸗
ungsgesuches macht ein unglücklicher Gatte geltend, daß ihm seine
Frau in ihrem unbezahmbaren Jähzorn die Kinder au den Kopf
u werfen pflegte.
F In Neu⸗Albany (Indiana) tödtete vor knrzem eine den
öhe n Ständen anzehörige Dame, Namens Morton, einen Herrn,
veil er ihr einen beleidigenden Brief geschrieben hatte. Sie lud
hn zu einem Besuche ein, und schoß ihm beim Hereintrelen in
hr Zimmer eine Kugel mitten durch's Herz.
Laudwirthschaftliches.
Einflhuß des Jätens und Behacens auf
Kübem. Einer der früher an der landwirthschaftlichen Lehr—
instalt in Worms studirenden Landwirthe schreibt uns: „Um den
finfluß des Jätens und Vehackens auf Rüben festzustellen, habe
ch auf einem mit Rüben bestandenen Felde 5 Klafter der aus
dernen erzogenen Rüben weder Jäten noch Behacken lassen. Im
Durchschnitte erndete ich auf jeder gejätet und behackt wordenen
dlafter 24 Pfund Rüben (im Preise von 2 Sgr.) mehr als auf
ꝛiner nicht gejäteten und behackten Klafter. Wenn ich den Jät—
ind Hackerlohn per Klafter zu 4 Pfennigen berechne, so hatte ich
n Folge des Jätens und Behackenlassens auf dem Morgen von
400 ee einen Nutzen von 22 Thaler. Run ist aber auch
er Weizen, mit welchem das Feld im vorigen Herbft befamt
vurde, auf den nicht behackt wordenen 5 Klaftern sehe weit zurück
jegen denjenigen auf dem behackt wordenen Theile. Die Lehre,
zie aus diesem Versuche folgt, ist zwar eine alte und allgemein
zekannte; allein denjenigen, welche wührend des Jätens und Be—
zackens gewissenlose Arbeiter ohne Aufsicht lassen, so daß der Bo—
»en wohl nur eine oberflächliche Lockerurg und Säuberung erfährt,
vüriten hierdurch doch auf's Neue die Augen geöffnet werden.
zdermischtes.
f An die Immobiliar-Brand-⸗Versicherungs-Anstalt der Pfal;
sind für das Jahr 1868 von 100 fl. Versicherungskapital 12kr.
zu entrichten, also 8 kr. mehr als im vorigen Jahre.
7 Der aus den 4 Veremen Teutonia, Liedertafel, Germania
uind Concordia neu gebildete deutsche Sängerbund zu
Paris feierte am 19. d. sein erstes Fest mit Concert und Ball.
London. Die siamesischen Zwinglinge sind in England
eingetroffen und werden nach einer Reihe von Vorstellungen sich
nach Paris begeben, um sich brkanntlich vom Dr. Nelaton trennen
zu lassen.
London, 31. Dec. In den Kohlenbergwerken bei Ur⸗
Die ausserordentliche Prweiterung, welche meine Rrusst-Ronbons-, Cho-
roladem- und Zueerιν FνäIc in den letztén Jahren erfahren hat,
eranlasste mich, meine drei altesten Söhne: Albert Uikelaus, Peter Joseph und
Feiurich als Theilhaber aufzunehmen.
Um denselben, da Sie seit einer Reihe von Jahbren die Arbeit mit wmir theilen,
ꝛinen Beweis meines besondern Vertrauens zu geben,“ werden wir das Geschäft unter
der Firma:
TeStIverel Sähne
Auf Verlangen!
und damit auch die Minderbemillelten die
38 schönen Körperbilder von Paris
»esehen können, so ist das Entre auf 3 kr.
ermäßiget und bis Mittwoch des 6. noch
u sehen.
Bei Unterzeichnetem ist für einen ledigen
Herrn ein möblirtes Zimmer zu vermie—
hen; auch kann die Kost dazu gegeben
verden.
ortsetren.
Auf der Verpackung für Brust-Bonbons bleibt die alte Firma unverändert be-
ztehen; für die ührigen Waaren können, bei dem ausgedehnten Bestande an Pti-
juetten, Pnveloppen, Stempeln ete, alle bezüglichen Erneuerungen nur successive
erfolgen.
Die strengste Reeéllität in der Herstellung dor WMaaren, welche dieselben z2u den
vesuchtesten ihrer Art im Gebiete des Zollvereins erhoben hat, wird auch in Zu-
kunft das Orundprincip der Fabrication verbleiben, und die vereinten Kräfte dahin
atreben, den Anforderungen der Neuzeit in den verschiedenen und vielseitigen Bran-
chen des Geschüftes mehr und mehr zu gefsprechen.
CBRIn. den 31. December 1868.
Gl. KRicel.
Nechnuungen
zu Jedermanns Gebrauch sind vorräthiz
in der Druckerei dieses Plgaites
PheAater im St. Ingbæert.
Direction von August S hroth.
Iim Saale des Herrn Oberhauser
Montag, den 4. Jannar 1869:
Zum Erstenmale:
Ein Stündchen auf dem
Comptoir.
Posse in 1 Akt von S. Haber.
Hierauf. Auf vieles Verlangen:
Das Fest der Handwerker.
eustspiel mit Gesang und Tanz in 2 Ac—
ten von Louis Augely.
Das Näbere besagen die Zettel.
Framnæ StolIwerelic.
Firma: Frauz toIwerele x lane,
Die
—AI
Waaren-Handlung
—
Die franzö sische
Zuckerbohnenfabrik
von
N —h—-
Fonditor in St. Johann,
npfiehlt den Herrn Kau fleuten und Hotel⸗
yesitzern sämmtliche Eon ditorei⸗Artikel
n gros zu den billiasten Preisen.
——XRX—
st auf längere Zeit zu vermiethen.
B— eS
Redaction. Druck und Verlag von F. X. Demetkz in St. Inabert.