Vermischtes.
*Speyher, 29. Jan. Eine Anzahl Männer von hier
worunter Regierungspräsident Hr. von Pfenfer, fordern zur Be⸗
theiligung an einem „historischen Vereine der Pfalz“ auf, „um
die daselbst vorhandenen alten Bau⸗- und Bildwerke nicht vollig
derfallen zu lassen, jeden, sowie verborgenen Schatz in Sage und
Lied, in Mundart des Volkes, in Sitte und Brauch, in altem
Recht und in alter Lebensgewohnheit — zu sammeln und zu
lichten, aber auch zu erläutern zur allgemeinen Belehrung.
WMunchener Blatter erzählen: Einen Fall eigener und
äußerst seltener Art dürfte nachstehende Thatsache bilden. Vor
20 Jahren wurde dahier ein Mädchen geboren, und bald darnach
in Koost und Pflege einer Familie übergeben, regelmäßig dafür eine
dinreichende monatliche Alimentation bezahlt, — ohne zu wissen,
zon wem dieselbe geflossen, Kurz vor Weihnachten kam nun unter
der Adresse der Pflegeeltern besagten Mädchens (welche, nebenbei
gesagt, ihren Pflegling auf das Sorgfältigste erziehen ließen) eine
Summe von 380,000 fl. an, mit dem Beifügen, dieselben seien
in Christgeschenk für das Pflegekind — und war auch hiebei die
Zusendung eine anonyme. (Der „B. K.“ erinnert dabei an die
Thatsache, daß in dem Testamente des kürzlich verstorbenen Bür⸗
germeisters d. Zelinka in Wien die Summe von 30,000 fl. als
„Deposit“ aufgeführt war, bestimmt für ein in Bayern lebendes
Mädchen, welche Summe nach dem Willen des Erblassers einem
Münchener Auwalte zu Handen gestellt und jenem Mädchen ent⸗
veder bei dessen Verheirathung oder nach erlangter Volljährigkeit
nusbezahlt werden sollte. Es wäre also wohl möglich, daß das
oben berichtete Ereigniß hierin seine Erklärung finden könnte.)
F Mannheim, 26. Jan. Am Nachmittag des 22. d. M.
wurde von, einem Fremden, in einem Anfall von Geistersstörung,
einem Manne in hiesigem Schloßgarten eine bedeutende Summe
in Papiergeld und Gold übergeben, ohne daß das Geld bis jetzt
wieder zurückgestellt worden ist. Das Bezirksgericht erfucht nun
um sofortige Rückgabe des Geldes und fordert alle Diejenigen auf
welche über diesen Vorfall Auskunft geben können, dies mündlich
oder schriftlich anzuzeigen. Der Fremde, welcher das Geld wegege—
benn, ist im Alter von 35 Jahren, 5 Fuß rhn. groß, und trug
einen blonden Vollbart, bekleidet war er mit einem braunen Ueber—
zieher, Pelzmütze und grau und weiß karrirtem Shawl. Für
ꝛtwaäige Auskunft, oder für ganze uder theilweise Beibringung
auch der fehienden Summe ist eine Belohnung von 50 bis 100 fl.
ausgesetzt.
In Baden gibt ein Vr heilsspruch der Mannheimer
—Strafkammer für und wieder zu reden. Wegen Zusammenstoßes
zweier Eisenbahnzüge, wodurch mehrere Personen Verletzungen
rlitten, wurde der Zugführer Mülbert, welcher, nachdem er 2
Nächte und 1 Tag unaufhörlich in Dienst gewesen, in Frie⸗
drichsfeld einschlief und nicht halten ließ, zu 3 Monaten Kreis-
Befängniß und 4000 fl. Schadenersatz verurtheilt.
F Zur Feier des 28jährigen Regierungsjubiläums des Her⸗
ogs Ernst von Coburg⸗Gotha erschien heute, 29. Jan. die „Cob.
Zztg.“ mit hoffnungsgrünem Rande.
Gra;z, 29. Jan. Ein neuer Hirkenbrief unseres Bischofs
rklärt es als eine Versündigung gegen den heiligen Geist,
inen der Wanderprediger, wie Ronge, Uhlich ꝛc, auch nur zu
zrüßen.
p Der treue Verfechter des Republikanismus, Georg Fein,
der im Jahre 1833 als Flüchlling in die Schweiz kam, das
Bürgerrecht von Basselland erhielt, die Freischaarenzüge gegen die
duzerner Jessuten organisirte, sich nach langer Gefangenschaft in
diestal, dann in Zürich anfiedelte und dort seine Thätigkeit der
Draanisation aller deutsch-schweizerischen Kräfte widmete, ist in
dießenhofen (Kr. Thurgau) gestorben.
F In Rom Gtaat Newyork) wurde kürzlich ein Mörder
nach einer gänzlich neuen Methode durch den Strang hingerichtet.
Man kieß den Deliqueten am Galgen Chloroform einathmen, und
ils Besin nungslosigkeit eintrat, riß ihm der Scharfrichter den
Poden unter den Füßen fort, so daß der Tod ohne die mindesten
Anzeichen von Schmerz eintrat und der Puls nach Berlauf von
12 Minuten zu schlagen aufhörte. —16
Volkswirthschaft, Handel und Verkehr.
Wien, J. Febr. Bei der heutigen Serienziehung der
500 Gulden-Loose von 1860 sind gezogen worden: Serie 85
330, 779, 792, 1033, 1050, 2405, 2567, 2823, 2953, 3018
022, 3119, 3264, 3616, 4413, 4529, 4557, 4902, 53041,
,955, 6496, 6537, 7415, 7705, 7849, 7887, 8338, 8600
3686, 9013, 9544, 9792, 10552, 10692, 11040, 118323,
1461. 11501, 11544, 11839, 11960, 11967, 12075
12581. 12697, 12743, 12862, 13173, 13203, 13533
3608, 15275, 15928, 16906, 17285, 17494, 17962, 18009
asss8... — 57
—
ooadpelilacht Bon ag:
FRIMVBIX
— 8 Dienstag F
ASMNBAIA.
Georg Jung.
Eichen-Misselholz⸗
Versteigerung.
Samstag, den 6. Februar, Mittags
2 Uhr werden im oberen Lokale des
herrn Oberhauser in St. Ingbert
283 Klafter
Eichenmisselholz
P bis IVe Klasse
zus den Waldungen der Herren Ge—
hrüder Kraemer versteigert.
Nähere Aufschlüsse bei Oberförster
Küßwetter.
Zonntag den 7. und Dienstag
den 9. Februrrr
.
Froimusik.
Moutag den 8. Febr.
AIAFMOMĩCMIIVSICI
ausgeführt von der Kapelle des kgl.
bayr. 5. Jägerbataillons,
unter persönlicher Leitung ihres Stabs—
hornisten Herrn Klingler. — Bei
der Tanzmusik wird auch Bier
verzapft.
L. Weirich.
Frucht⸗, Brod⸗, Fleisch⸗ ꝛe. Preise
der Siadt Zweibrücken v. 4. Febr.
Weizen 5 fl. 40 kr., Korn 4 fl. 45 kr.
Gerste Zreihige, — fl. — kr., Gerste vier⸗
reihige, 4 fl. 21 kr. Spelz 4fl. 3kr.
Spelzkern — fl. — kr. Dinkel 3 fl.
42 kr. Mischfrucht — fl. — kr. Hafer
4efl. 26 kr. Erbsen — fl. — kr. Wicken
4fl. 7 kr. Kartoffeln 44 kr. Heu 2 fl.
4kr. Stroh 1fl. 22 kr. per Zentner.
Weißbrod 112 Kilogr. 15 kr. Kornbrod
3 Kilogr. 23 kr. ditto 2 Kilogr. 16 kr.
zitto 1Kilogr. 8 kr. Gemischtbrod 3 Kil.
27 kr. 1 Paar Weck 9 Voth 2 kr. Rind⸗
leisch J. Qual. 16 kr. A Qual. 14 kr.
7albfleisch 12 kr. Hammelfleifch 14 fr.
ʒ„chweinefleisch 16 kr. per Pfund. Wein
24. tr. Bier 6 kr. per Liter, Butter 30 kr.
per Pfund.
Fruchtpreise der Stadt
Kaiserslautern vom 2. Febr.
Weizen 3 fl. 32 kr. Korn 4 fl. 40 k
Spelztern — fl. — kr. Spelz 4fl
Letr. Gerste 5 fl. 16 kr. Hafer 4 ft
31 kr. Erbsen — fl. — kr. Linsen 5 fl
12 kr. per Zentner.
Brodpreise: 6 Pfd. Kornbrod 22 kr
2 Pfd. Gemisch tbrod 12 kr. und 2 Pfd.
Weißbrod 12 kr.
4 Redaction, Denck und Verlag von F. X. Demetß in St. Ingbert. —W