Full text: St. Ingberter Anzeiger

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der St. Ingberter Anteiger (und das mil dem Haupiblatte verbundene Unlerhaltungsblatt, mit der Dienstags⸗ Donnerdinge⸗ und Sonnfage⸗ 
ttemmer) erscheint wöchentlich wi.e r m al: Dienstag, Donnerstag, Samsstag und Sonn'tag. Abonnementspreis vtertellãhrin 42 Krzr. ere 
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M 33. —. ESonntag, den 27. Februar 170. 
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DDeutfchland. 
Muünchen, 23. Febr.: Nach dem alten Sprichwoti, „was 
ange mührt, wird gut“ wüßte, der Grsetzentwurf bezüglich der 
daxen und Stempet, zw dessen Bearbeitung sehr viel Zeit ver— 
vendet wurde, sehr gut werden; allein das, was wir über den 
enswurf vernehmen, ist der Art, daß das erwähute Sprichwort, 
jer nicht zutreffen wird. Der Entwurf soll nämilich die Taxen! 
ehr hoch gegriffen haben, so hoch, daß an eine Annahme desselben 
neder Kammor kaum zu denken sein dürfte, wenn derselbe nicht 
och bei den bevorstehenden Schlußberathungen im Justzministe 
jum sehr wesentlich modificirt werden follie, Bei vieser Geldfrage 
eerden die Ansichten in der Kammer der Abgeordneten im Allge 
neinen kaum sehr weit auseiander gehen. Der Gesetzentwurf he— 
ieht aus 191 Urtikeln und ist demselben ein sehr ümfangreicher 
dars für die Thaxen beigegeben. 
Mäünmchen, 23. Febr. In dem Budget für die Jahre 
1870 unde 1871 ist bei den Einnahmen an Walzaufschlagsgefäslen 
iür die Pfalz eiue. solche mit 2309. 000 fl. eingesetzt;“ nach den, 
isher gelinden Rormativen hatte die Pfalz eine Pauschalsumme 
vn 100,000 fl., welche durch Steuerbeischlag gedeckt wurde, zu 
aahlen, und entzifferten sich sonach in Zutunft 130,000 fl. mehr 
München, 24. Fehr. Im Budget der X. Finauzperiode 
indet sich eine, Positisn von 2180 fl. behuss Errichtung eines 
ritlen Gymnasiums in der Pfalz und zwar zu Kaiserslautern 
für die. Universitat Würzburg ist ein. außerordentlicher Zuschuß 
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In den nächsten Tagen steht; das k. Reskript zu erwarten 
durch welches die Dauer des Landiages auf weitere zwei Monat 
oerlaͤngert wird. 
Rümchen, 24. Febr. Der bayerische Volksschullehrervereu 
at in Betreff der Verbesserung der materiellen Lage der Vehrer 
ip, den deutschen Schulen Bayerns eine Vorstellung an die Kammer 
xr, Abgeoroneten eingereicht, welche dex UÄbgeordnete Lehrer Sittig 
us Bayreuth sich angreignet hat und welche mit einer Modification 
us Leßteren also lautet? „Es sei eine Ergänzung des Schul— 
ntationsgesetzes vom Jahre 1861 in der Weise vorzunehmen, baß 
et. Anfangsgehalt A, der definjtipen Lehrar in der 1. Klasse und 
d Orten bis zu 800 Einwohnern nauf 500 fl. und 50 fl. 
Bohnuugsentschädigung, 2. Klasse und in Orten bis zu 22300 
änwohnern auf 550 fl. 50 fl. Wohnungsentschädigung, 3. Klasse 
und in Orten bis zu 10,000 Einwohnern auf 600 fl. und 75 fl. 
Bohnungsentschäödigung und in der 4. Klasse und in Orten 
in uber 10,000 Einwohnern auf 650 fl. und 100 fl. Woh⸗ 
Angsentschadigung sestgestellt werde. — Der Meßnerdienst sei vom 
huldienste zu rennen, eventuell die Bezüge aus niedern Kirchen⸗ 
asten seien in den Congruaigehalt nicht einzurechnen. Zugleich 
an aus Staatsmitteln Alterszulagen im Max malbeirag von! 
*0 fl. und zwar in Quinquennien à 50 fl. zu dewilligen. Die 
derechnung der Allerszulagen beginne 10 Jahre nach dem Austritte 
vs dem Seminaxe, B3. Für die Schulverweser sei ein Gehalt 
zustellen in 1. Klasse zu. 300 fl. und 25 sl. Wohnungsent— 
—V 2. Klasse zu 325 fs. und 25 fl. Wohnungsentschadigung 
Wisse zu 359 fl. und 38 fl. Wohnungsentschädigung, 4. Klasfe 
175 fl. und od fl. Wohnungsentschädigung, und ebenso aus 
ntralfonds fünf Quinquennial⸗Alterszulagen von je 25 fl. 
hür die Schulgehilfen werde ein Gehall ausgeworfen in 1. 
n. 2 Klasse von jährlich 250 fl. und in 83. und' 4. Klasse von 
rlich 300 fl. Zugleich sei denselben ein von der Schulgemeinde 
beschaffendes heizbarcs Fimmer anzuweisen. D. Der Vinderbelrag 
Its densionirten Lehrers gehe nicht unter 450 fl. jährlich herab 
Außer den Bezügen aus den bestehenden Kreiswittwentessen 
n aus Staatskafsen noch zu verabreichen für eint Lehrerswittwe 
tlich 60 fl., für eine einfache Waise 15 fl, und sur diu 
odelweise 20 ft. 
Die „Augsb. Abendztg.“ veröffentlicht folgende Erklärung: 
eRöffentliche Blaͤtter haben Ihre Mittheilung aus München 
Megebri daß „ein angesehener Gelehrler“ in einer Bnicks— 
bersammlung der Forischrittsparlei Aulaß genommen, den Entjchluß 
Sr. Mai. des Königs kund zu geben, sich unter keinen, Umständen 
von den Herzen welche sich zur Zeit Patrioten“ nennen, meistern 
zu lassen“ c. ꝛc. auf mich bezogen. Ich erkläre hiemit daß ich 
weder von Sr. Maj. ein derartiges Wort gehört, noch Allerhöchst 
demselben in den Mund gelegt habe. München, 24. Fehr. 
1870. Dr. Ernst Förster. 
— Franukreich. 
Paris, 24. Febr. Boulevardrente von gestern Abend 
78.90. Matt, angeboten wegen des Gerüchtes, es sei eine franzo⸗ 
äsche Note nach Berlin bezüglich des Prager Friedens abgegangen. 
Italien. 
Rorm, 19. Febr. Die größter jetzt auf dem Tapet befind⸗ 
iche Neuigkeit aus der vatikanischert Airig ist wohl diese, daß hier 
jeit Kurzem ein kleines Häuflein von Bischöfen existirt, wolches fest 
enischlossen ist, mit Eclat ais dem Konzil auszutreten, meum das 
bereits seit längerer Zeit auswärtigen Blättern kolportirte Ges 
ücht eine volle Wahrheit Gerden soll, daß die Opposttionsmitglieder 
lünftighin gar nicht mehr in der Verjammlung, reden dücftenz 
sondern ihre von der Kurie abweichenden Meinuttgen nur schriftlich 
zu überreichen sind. Es ist eine böse Zect, wenn schan gaur diẽ 
Bischöfe aufangen, Strike zu machen. — Das oöfficielle Blatt be⸗ 
nüht sich, diese höchst fatale Neuigkeit des Massenaustritts der 
iberseeischen und orientalischen Bischöfe unter möglichst plausibler 
korm unter die Leute zu bringen und sagt, daß der Wunsch der⸗ 
selben, abeeisen zu dürfen, von der Commifion der Eutjf huldigungen 
— doelle escusazioni* —Irtiflich geprüft und von der General- 
Kengregation als begründet anerfünnt wurde. Sie könnten atss 
in ihre Diözesen unbehindert zurückkehren, nut müsse dieser Be— 
ichluß noch früherdem heil. Vater zur Venehmigung vorgelegt 
werden. 6R. fr. Pr.) 
Amoe⸗rika. 
Die Legislatur des Mormonenstaates Utah hat ant 7. ds. 
ꝛin Gefetz genehmigt, welch's den Frauen Stimurechte verleiht. Es 
stausgerechnet worden, daß auf Grund dieses Gesetzes 25,000 
Frauen stimmberechtigt sind, eine Zahl, welche die der mannlichen 
Vühler im Staate bedeutend üdberfleiat. 
Vermischte s. 
Die große Bedeutung und Nützlichkeit, welche ein geord⸗ 
netes Feuerlöschwesen durch richtig organisirte Feuerwehren hat 
uud der weitere Umstand, daß wohl die Stadte und Märkte, nicht 
aber die Landgemeinden in Bayern bisher vestrebt waren, ihre 
Feuerlosch Einrichtungen nach uns nach zu verdollkojmnmnen, deran 
laßte das Generalcomite des landwirtuschaftlichen Vereins, die 
Bezirkscomite auf die Wichtigkeit ordentlicher Fruerlöschansalten 
aufmerlsam zu machen. Zagleich wurde diesen die Zeitung für 
Feueclsschwesen“ und ein Werkchen des Jospektor L. Jung „das 
Feuerlöschwesen in Markt und Landgemeinden“ empföhlen.“ 
Das Kohlenbergwerk Morfa in Süd Wales war wieder 
rinmal der Schanup'atz einer entsetzlichhen Expission und zwar dies 
nal einer von schlagenden Wettern, wobei eiwa zehn Bergleute, 
die zum Auffuchen zer Leichen ihrer bei der jüngsten Palverexplosion 
derunglückten Kameraden, in die Tiefe hinabgestiegen warea, ent⸗ 
veder getödiet oder schwer verletzt wurden. 
fAus Rußlaud, 19. Fedr. Die Cholera gewinnt krotz 
zer strengen Winterkälte im Innern Rußlands eine Wweitere Ver— 
zreitung und ist nach den letzten Nachrichten bereits bis zum 
Bonvernement Tula vorgedrungen. 
Ernstgemeinter Heirathgantrag.) In einem 
ungarischen Blatt lesen wir folgenden Heirathsanträg, der Wort 
für Wort lautet: Ich bin der Popi und meine Schrester heißt 
stetti. Die gütige Natur hat uns mit allen weiblichen Keizen 
geschmickt. Beide sind wir beim National Theater eugagirt, ich 
us Ghoristin, Netti als Ballettänzerin. Wir sind noch ganz 
unverdorben, besonders eben die Netti; die ist noch immer der