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M93. a Eountaa den 17. dumi * J 21877.
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Deutsches Reihh.
Mäünchen, 14. Juni. Nachdem durch die Erbauung einer
festen stehenden Eisenhahnbrücke über den Rhein die Festung Ger⸗
mersheim bedeutend sowohl an strategischer als taktischer Wichtigkeit
zewonnen hat, soll beabsichtigt sein, noch einige Vorwerke über die
letzige Fortslinie hinaus und zwar hauptfächlich in westlichet Richt⸗
ung zu erbauen. Die Ecrrichtung einiger solchee vorgeschobenen Werke
wird sowohl gegen ein Bombardement der Stadt und Festung selbst,
wie auch zum Schutze der Eisenbahnen Germersheim⸗Landau und
Speyer⸗Lauterburg⸗ Siraßburg für nothwendig gehalten. Weiter
sollen sämmtliche Vorwerle durch Schienengeleise mit einander ver⸗
bunden werden.
Berlin, 14. Juni. Der „Reichs⸗Anzeiger“ theilt das neue
Programm der kaiserlichen Reise mit, wongach die Abfahrt von
Berlin morgen Abend um 9 Uhr 45 Minuten, die Autunft in
Ems übermorgen Vormitags um 8Uhrr 10 Minuten Sialt findel.
7Aussand. V
Vere i, 12. Juni.“ Telegramm des Tagblait“ aus Thurn-
Severin: Die Rossen scheinen den“ Donau⸗Uedergang auch in
hiesfiget Gegend zu beabsichtigen. Die Türken find hierauf vor
obereitet und lonzentriten Truppen an der Mundung des Timol.
Der Kaiser von Rußland ist leicht erlrarkt und in Folg
dessen wurde seine angelündigte Reise nach Bukarest verschoben.
AD auf⸗
gehalten. So ist wegen angesagter grober zufsischer Militartram⸗
porte die Sperrung der Bahnlinien Butarest —Turn ·Severin für
den Privalverlehr bevorstehend. Der Durchzug tussischen Militara
durch Serbien wirb setzt vffenkundig vorbrretter In Serbisch⸗ KNladowa
wird der General · Intendant des neunten russischen Armeekorps er⸗
warlet. Lebteres soll bei Slaina koncentrirt werden. Dort stehen
dereits 28,000 Mann welche die kleine Walachei ottupiren sollen.
Es scheint daß die Russen den Uebergang über die Donau aucqh
in der Nahe der serbisch-turkisch osterreichischen Grenze, bei Thurn⸗
Severin, versuchen werden. Die Türten sind bierauf vorbereitel
und lonzentriren ihre Truppen an der Mundung der Timek. Den⸗
noch demonstrirt man auch in andren Gegenden sehr eraftlich und
ss ist es ganz glaublich, daß gestern bei Getschei gegenüber von
Braila. eine xussische Batterie errxichtet und die ersten Geschutze pla⸗
citt worden seien. Jedenfals dementirz man russischerseins das
Berücht von der standrechtlichen Erschießung des Herrn v. Kraut,
jenes angeblich deutschen Offisiers, der in Plofefti festgenomme ,
vorden war.
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ee ecmishte.
f Neust adi, 10 Juni. In den letztverflossenen Tagen
haben wir die Macht der Concurreng in einer Ari kenuen gelernt
die auch in anderen Studten der Pfalz eine Beachtung finden
durfte. Die Bäcermeister unserer Stabt waren in den Vreisen des
ersien Nahrungsmittels — vb. derabredet ober nidu — ziemlich
einig. Vor Kurzem stand das Brod hier den Getreide⸗ und Mehl⸗
preisen gegenüber nach allgemeinem Urtheil ziemlich hoch, das ge⸗
mischte zu 4 Pfucnd kosteie 66 Pf. dae schwarze zu 6 Pfund
80 Pf. Eben wollten die Bäcker diesen Preis noch um 10 Pf. er⸗
hoͤhen, als ein Müller bei det Stavi ane Vaderei errichtete und
die Preise auf 60 Pf. resp. 72 Pf. herabsetzte. Wirthe und Private,
ohnehin über jnen hohen Preis entrüster wiesen darauf hin alles
Brod zurück, welches mehr kosten sollle. Heute lesen wir schon in
den Localblüttern, daß einzeine Backermeistet, getrennt von ihren
Tollegen demischtes Brod ju 64 Pf. und schwarzes zu 86 Pf. der⸗
daufen. Wird am diese Preise noch ein Gewinn erjielt, der gewiß
jedem Gewerbbmann gegonnt wird, so ist dem Publicum klar dagelent,
was in diesem Geschaft seither berdient wurde. Jedenfalls ist unsert
Stadt jenem Müller⸗Bäcker einen besonderen Dauk schuldig.
r Iun der Gemarkung von Schweigen fell das Wetter von
——A degleitet war, groste Ver⸗
deerungen angerichtet haben; im den Weinberaen Fei düe unn
——
geschlagen. In Rinuthal MWerfluthete daß schlammige Wasser der
QDueich viele Wisen und verursachte auf diese Art großen Gcqhaden.
Auch von Annweiler, sowie von Wachenheim und Deides heim wird
uber Wetterschaden gekiogt .
Der bayerische Ort Cham geichnete fich auch im vorigen
Jahre wieder durch feinen Eier⸗Export aus, indem nicht weniger
als 18,293,000 Stück verschidt wurden.
S t. Io danin, 15. Juni. Gestern Nachmittag gerieth
auf dem hiesigen Bahntzof — öostlicher Flügel ecste Weiche — der
Schaffner Dankert beim Herabspringen Zud einem XXEXV'
die Räder, wodurch ihm beide Oberschenkel überfahren und ab⸗
zequetscht wurden. Der Unglücliche lebie troß der gräßlichen Ver⸗
ietzung noch kurze Zeit, dis ihn der in Folge Verblutung ein⸗
tretende baldige Tod von seinen Leiden erlste.
7Suliburg, 11. Juni. Letzte Woche ereignete sich hier
Ner gewiß einjzig dastebende Fall, daß sich ein LLiahriger Knnabe er⸗
zängte, veil er in der Schule am zwei hinunter kdam.
, VRainaze I8. Juni. Durch Urtheiu der Kassations hofen
vurbde das gegen einen diefigen Schwetnemeßger in Sache der Bei⸗
nischung voun Karioffelmehl zur Wursfi ergangent Urtheil erser und
weiter Instanz (200 M. Geidstrafe) besttigt. Damit iß alsoe
ntshieden, daß das Zusetzen von Kariohfelmehl in die Wurß
traibar ist. 2 3
fNeuß, 12. Juni. Zwischen Gubidrath und Nosellerheide
wurden heute Nachmitlag ein junger Mann aus Gohr und wel
pferde vom Blit erschlogen · 177—
fBerlin, 12. Juni. Die der Koln. Zig.“ entnomnmene
Nachricht, daß Feldmarschall Weangel sehr krank seĩ und man für
ein Leben die groͤßten Besorqnisse habe, ist nicht eichtig, dielmehr
rirtut sich Wrangel der besten Gesundheit 5
Bertin, 12. Juni. Heuie Nachmittag 520 Uhr wurde
das Urtheil in dem Procek gegen den Reichstagsabgeordneten Bedel
vegen Beleidigung des Fursten Bitmarg gesprochen MDaejelb ·
rautet neun Monat Gefängniß. 5
rBerlin 183. Juni. Der durch das gestrige Hagelweiter
angerichtete Schaden wird auf 1 Million Marlk geschaͤͤht.
fEine Bleibergiftung mit todtlichem Autgange, die
ürzlich eine Boerliner Famclie in die tiefste Bettübniß verseyt hat.
Zerdient die Beachtung des Publikums, weil fie zeigt, wie dorsichtig
in jeder sein muß der irgend mit Blei zu' whun hatn In der
Anhalistraße wohnt ein Blumenhaändler F., desfen Sohn ein be⸗
reits erwaqhsener braftiger Mensch, mit dem Winden umd Arrauniren
ber Bouquett beschaftigt war. Ploͤßlich wird der junge Mann vleiqh
and immer bleicher, mußte sich legen und flarb. Der Arztton⸗
tatirte eine Bleivergifiung. Der junge Mensch hatte die Gewohr⸗
Jeit gehabt, die Bleistreifen, mil denen die unleren Enden der Bou⸗
suets umwickelt und befestigt werden in den Mund zu nehmen· unb
uhrte so das toͤdtliche Gift in sich über.
fAMÆola, 12. Juni. Einem elsaffer Fabrikanten, welcher am
10. Juni den Abends gegea 11 Uhr don hier abgehenden Schnell⸗
ug benußle, um nach Belgien zu fahren, ist ein boͤser Streich ge⸗
pielt worden. Genannter Herr, welcher? allein in einem Coupe
aß. bermißte bei der Aukunft in Herberthal, dis wohin ec Veschiesen
jatte, sein Handgepock, welches er bei sich sührte und einen Werth
von etwa 100, 000 Franken enthielt. Es hatte fich ein Dieb unter
dem Schuße der dunleln Racht auf den Zug geschlichen und den
est Schlafenden zu berauben gewußt. Den sosori angestellien Nach⸗
jorschungen der Eifenbahnbeamten in Herbeßthal besonders dem
rnergischen Einschreiten deß Babnhoft⸗Inspeelors Hartung daselbst,
st es jedoch gelungen, die Gegenstaͤnde dei Station Allenet, in eine
decke liegend, undersehrt wiederzufinden. Der Passagiet ist somit
nit bloßem Schrecken davongelommen. Den Died hat man noch
nicht, doch liegt die Vermuthung nahe, daß irgend ein Industrie⸗
titter von den Werthstücken Kenntniß hatle und dem Hexrn nachge⸗
eist ist, um die erste beste Gelegenheit wahrzunehmen, walche ihm
enn allch in etmas leichtfertizer Weise gebblen wurd⸗
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