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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
* „St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wöchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2 mal wöchenilich mit Unterhaltungs⸗
zlatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich 14 60 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1IM 75 5, einschließlich
d ⸗ Zustellungsgebühr. Die Einrückuugsgebühr fur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 —, bei außerpfälzischen und solchen,
auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, 1I3.4, Reklamen 80 . Bei 4maliger Einrüchung wird nur dreimalige berechnet.
—0 155. Samstag, 14. August 1886.
21. Jahrg.
Deutsches Reich.
München, 12. August. Die Münchener
zemeindebevollmächtigten lehnten die Einladung des
zudapester Magistrats, an der zweihundertjährigen
zubelfeier der Rückeroberung der Hauptstadt Ungarns
heilzunehmen, unter Hinweis auf die gegenwärtige,
andselige Behandlung der Deutschen in Ungarn ab.
München, 12. Aug. Der Prinzregent hat
hrofessar Fritz August v. Kaulbach zum Direktor
er Kunstakademie ernannt.
Potsdam, 12. August. Der Kaiser ist
eute Vormittag 117/3 Uhr wohlbehalten in Babels—
ꝛerg eingetroffen, woselbst er vom Kronprinzenpaar
nit Töchtern und dem Prinzen Alexander empfangen
ourde.
Berlin, 11. Aug. Als Berathungsgegen⸗
ande der Fuldaer Bischofskonferenz werden der
Loss. Ztg.“ bezeichnet: 1) Immediateingabe an
en Kaiser, in der der Dank für das neueste
rchenpolitische Gesetz ausgesprochen wird. 2)
enkschrift an das Gesammt⸗-Staatsministerium,
etreffend die organische Revision der Maigesetze.
J Hirtenbrief an die preußischen Katholiken im
inblick auf die neugeschaffene Lage der Kirche.
Verwaltungsvorschriften für die Kuratgeistlichkeit
weit sich solche neuerdings notwendig erwiesen
aben. 5) Bericht an den Pabst über den Status
nuo innerhalb der katholischen Kirche Preußens,
owie Anträge auf kleine Aenderungen in der Ver—
oaltungsorganisation der oberrheinischen Kirchen⸗
xxovinz. 6) Mahnworte an die katholische Presse
um Zwecke der Herbeiführung eines versöhnlicheren
cones.
Berlin, 11. August. Am 18. Aug. feiern
er General der Infanterie v. Obernitz, kommandi⸗
ender General des 15. Armeekorps, General von
dannenberg und General v. Steinäcker ihr fünf⸗
iges Dienstjubiläum.
Berlin, 12. August. Der Reichskanzler
zütst Bismarck wird Ende August in Berlin ein⸗
reffen, kurze Zeit hier verweilen und sich dann
nach Friedrichsruh begeben.
Berlin, 12. Aug. Der Kaiser empfing heute
ach seiner Ankunft auf Schloß Babeisberg die
zesuche der zur Zeit in der Umgegend von Pots⸗
dam weilenden Mitglieder der königlichen Familie.
schen Gästen eine Rundfahrt durch das Lager von
draßnoeselo. Marquis Tseng wurde gestern vom
daiser und der Kaiserin in Abschiedsaudienz em
fangen.
Eokale und pfälzische Nachrichten.
* St. Ingbert, 18. August. Am kom—
nmenden Sonntag Nachmittag um 3 Uhr wird
inter der Leitung des Bezirksturnwarts Herrn
zartich im Becker'schen Biergarten dahier das
weite Vorturner-Turnen des L. Bezirks
»es Saar ⸗ MoselGaues abgehalten. Es sind dabe'
folgende Vereine vertreten: Scheidt, St. Johann,
SZaarbrücken, Malstatt, Forbach, Saargemünd, Dud⸗
beiler (Turnverein und Turnerbund), Bildstock
steunkirchen, Wiebelskirchen, Elversberg und St
Ingbert.
— Als Zeitpunkt für die Eröffnung der
Feld⸗-Jagd auf Feldhühner und Wachteln ist
der 23. d. M. bestimmt. Die Feldjagd auf Hasen
wird am 15. Sept. eröffnet.
— Die diesjährige Hauptversammlung der
pfälzischen Bienenzüchter findet Don⸗
nerstag, 16. September, nächsthin in Kaltenbach
statt. Mit dieser Versammlung ist wie alljährlich
ꝛine Ausstellung von Bienenprodukten, Geräthen
ind Werkzeugen, so zum rationellen Betrieb der
tienenzucht erforderlich, verbunden. Auch eint
Vherloosung von auf die Bienenzucht bezügl. Lehr⸗
üchern, Geräthen, u. dgl, an welcher sämmtliche
Mitglieder des Vereins theilnehmen, findet dieses
Jahr wieoer statftt.
— Eine merkwürdige Verwendung der Feuer⸗
vehr wird aus Pattersbach bei Kusel in der
neuesten Nummer der landwirthsch. Blätter gemeldet.
Der Commandant dieser Feuerwehr berichtet dar⸗
iber wie folgt: In meinem Orte klagte mir
nehrmals ein Oekonom über die vielen Ratten, die
er in seinen Schweinställen hatte, er könne sie mit
)en besten Mitteln nicht vertreiben. Da faßte ich
den Gedanken, ein Mittel zu probiren. Da ich
Feuerwehrkommandant bin, ließ ich Allarm blasen
und sagte dem Rattenbesitzer, er solle seine Schweine
uus den Ställen thun. Ich bin in dem Besitze
eines Hundes, der so viele Ratten fängt, als nur
kommen, den nahm ich mit, die Steiger ließ ich
nit Besen bewaffnen und stellte sie auch in und
hbei den Schweinställen auf, ließ die Spritze füllen
und beifahren, dann ließ ich den Schlauch hinein
und pumpen; aber da ging der Tanz los, es
war eine wahre Rattenschlacht, als das Wasser
eindrang. Ich mußte mit aller Strenge die
Spritzenmannschaft bei der Spritze behalten; Jeder
wollte sehen, wie fie da heraussprangen und getödtet
wurden. In einer kurzen Zeit hatten wir 27
Stück, es waren vielleicht noch einmal so viel unter
den Steinplatten eriränkt. Es war ein ganzer
dorb voll Ratten. Ich glaube, sollten noch ein
»aar zurück geblieben sein, daß sie sich alle jetzt
entfernen. Nimmt man an, was die täͤglich den
Schweinen weggefressen haben, so sollte man glau⸗
yjen, eine ganze Loose voll Ferkel damit halten zu
önnen. Ich rathe jetzt jedem Kommandanten, wo
er hört. daß Jemand von diesem Ungeziefer geplagt
vird, sich an seinen Ortskommandanten zu wenden.
In Zeit von ein paar Minuten ist er diese jahre⸗
ange Last los. Ich garantire Jedem, daß es das
este und billigste Mittel ist, welches es gibt. (Gut
nag das Mittel schon sein, aber doch ein wenig
zu drastisch, denn nicht überall dürfte man die
Allarmirung der Feuerwehr zur Rattenjagd so ge⸗
nüthlich aufnehmen, wie die in Patersbach ge—
schehen ist.) —
— Aus New PYork wird der „Pf. Vztg.“ fol⸗
gende vom dortigen „Herold' vom 283. Juli unter
der Spitzmarke: „Ein junger Deutscher angenehm
überrascht“ erzählte Geschichte zugesandt: „In die
eintönigen Geschäfte des Polizeigerichtes wurde
gestern durch das Knüpfen eines Ehebandes belebende
Abwechslung gebracht. Die Glücklichen waren
Hermann Loch, ein Maschinist aus Kaisers lau—⸗
tern, und Barbara Müller, die demselben Orte
entstammt. Hermann landete zuerst in Amerika,
als er noch ein Knabe war, kehrte aber mehrere
Jahre später nach der Heimath zurück. und machte
dort Barbara's Bekanntschaft. Ihre Herzen fanden
sich, aber da Barbara's Familie nicht zu den Ho—
aoratioren zählte, wie diejenige Hermann's. so legte
der Vater des Letzteren sein Veto ein. Der junge
Mann, einigermaßen zerfallen mit der Welt, kehrie
darauf nach Amerika zurück und ließ Barbara
schmachten. Allein schon nach 14 Tagen folgte sie
hm, langte hier wohlbehalten an und erfuhr, daß
der Treulose bei seiner Schwägerin wohnte. Sie
ließ ihn nach dem Polizeigericht citiren, und als er
zestern vor Richter Murrah erschien, wußte er sich
vor Ueberraschung kaum zu fassen, seine geliebte
Barbara vor sich zu sehen. Äuch weigerte er sfich
keinen Augenblick, sich in die Ehefesseln schmieden
zu lassen. Nachdem Richter Murray die Trauung
vollzogen, mußte die junge Frau sich dazu verstehen.
die üblichen Küsse auszutheilen.“
— Bei dem vorgestrigen Gewitter hat der
Sturm an den Obstbäumen und Hopfenfeldern in
der Umgebung von Bergzabern ziemlich großen
Schaden angerichtet. In Straßburg war der
Sturm so stark, daß ein Kastanienbaum im Con⸗
tades in der Mitte durchgebrochen und auf einen
vorüberfahrenden Wagen geschleudert wurde. Der
Wagen wurde durchgeschlagen und eine darin sitzende
Dame getödtet.
— Sonntag, den 15. d. M., wird im Saale
des Stadthauses zu Neustadt durch Herrn Dr.
Roͤder, Vorstand der Augenklinik Straßburg, eine
unentgeldliche Sprechstunde für Augenkranke abgehal-
ten. Für bemittelte Kranke ist Herr Dr. Roͤder
schon Samstag den 14. d. M. Nachmittags, im
Gasthofe „zum Löwen“ zu sprechen.
— Ludwigshafen, 11. August. Gestern
Nachmittag verunglückte in der badischen Anilin⸗
und Sodafabrik ein Zimmermann dadurch, daß
ihm beim Aufschlagen eines Baues ein Balken aus
beträchtlicher Höhe auf den Kopf fiel und ihn sofort
tödtete.
PO. Ludwigshafen, 12. August. Die
Vorarbeiten zur X. Hauptversammlung des Pfal-
zischen Kreis⸗LehrerVereins find so⸗
weit gediehen, daß nunmehr durch den Gesammt⸗
ausschuß an alle Lehrer und Schulfreunde Einlad⸗
ung zu dieser Versammlung ergehen kann. Der
Ausschuß wird.es sich angelegen sein lassen, den
Festbesuchern den Aufenthalt in Ludwigshafen, der
jüngsten Stadt am Rhein, so angenehm als mög⸗
lich zu machen. Um alle nöthigen Vorkehrungen
zur allseitigen Befriedigung treffen zu können, er⸗
sucht man die Herren Festtheilnehmer um möglichsi
frühzeitige Anmeldung und erbittet, solche bis
Patestens 8. September an einen der beiden Herren
Vorsiände des Wohnungs⸗Ausschusses, Generalagen
Peter Rixius oder Lehrer Jakob Esselborn. Iw
Ausland.
Brüssel, 11. Aug. Der Bürgermeister von
zrussel theilte dem Sekretär der Arbeiterpariei
rieflich mit, daß die Behörde die Arbeiterkund⸗
ebhung am Sonntag gestatte unter der Bedingung
»aß der Zug den Platz vor dem Königsschlosse
geidet. Die Arbeiterpartei hat diese Bedingung
ingenommen. — Bei der heutigen Schwurgerichts⸗
ethandlung in Mons gegen 18 Glas⸗ und andere
lrbeiter, welche beschuidigt sind, währerd des
lufruhrs in Charleroi die prachtwolle Baudouxsche
zlasfabrik in Brand gesteckt und zerstört zu haben
durden 5 freigesprochen, 2 zu 20jähriger Zwangs⸗
rbeit verurteilt; das gelindeste der übrigen Urteile
pricht 3 Monate, das schwerste 13 Jahre Zwangs⸗
ibeit zu. Die zahlreiche Zuhörerschaft war so er⸗
regt, es kamen jedoch keine Ausschreitungen vor.
SLondon, 12. Auguss. Nach der neuesten
vchätzung beträgl die Zahl der bei den Unruhen
n Belfast Getödieten 380. Die Stadt ist jetzt
vieder ruhig.
Petersburg, 12. August. Die Majestäten
gachten gestern mit ihren österreichischen und griech⸗