Full text: St. Ingberter Anzeiger

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ücksichten halten die Regierung ab, gegen schrieben; Dies Ereigniß ist namentlich für uns hiesigeed 
pe RX Vrene einzuleiten. —** die sofortige jehr wichtig: ist doch jetzt zum ersten Aee das e e als 
Beschlagnahme seines Vermogens involviren würde. Die Regie. Zolitische Einheit bei der großen Republik des Weften vertreten. 
cung wirs evenluell vorziehen, den Gesetzgebungsweg zu beschrei. Wir sind besser als unsere Landsleute in der Heimath— befähigt, 
en um das Gesammtvermögen des Königs Georg für die Kosten die große Tra gweite dieses Actes zu würdigen, weil wir bisher 
der Ueberwachung und Abwehr, sowie aller Confrqueuzen des aur als Individuen, als Privatmenschen geduldet und in unserer 
sttaaatsgefährlichen Unternehmens Georg's und seiner Agenten politischen Stellung auf Schritt und Tritt an die Miseren der 
hastba — J — leinstaaterei erinnert wurden. Der alte Satz des roömischen 
Wien, 24. Febr. Gegen einen Akt, der ausdrücklich die Rechtes, wonach jeder so lange für gut gilt, bis er sich als 
kürkische Oberlehnsherrlichleit über Montenegro anerkennt, ertlärte schlecht ausweist, hieß hier in freier Ulebersetzung auf uns ange⸗ 
sich die Pforte bereit, bedeutende Landstriche der Herzogewinga wandt; Jeder Deutsche gilt als ein Esel, bis er sich als leidlich 
uleen Lerständig ausweist, — während umgelehrt in den Augen der 
ww⸗ Rdie „N fr. Pr.“ schreibt: Die feudalen Herrenhaus- Amerikaner die hier eingewanderten Engländer und Franzosen, 
mitgliedet Graf Les Tyun und Genossen haben auf ihre Würde ja selbst Polen und Ungarn, so lange ais gescheidt und klug ge⸗ 
oerzichtet. Derartige Erscheinungen gehoͤren zu den österreichischen halten. bis sie sich als Esel auswiesen. Nicht. daß es uns an 
aatsrechtlichen Endemien. Heute zieht sich diefe. morgen jene offizieller Vertretung gefehlt hätte: nein, wir hatten deren immer 
Bruppe aus den Vertretungskorpern zurück. und dies geschieht zu viel: aber sie war auch danach. Mit einziger Aus nahme von 
mit einer Regelmäßigkeit, welche an Pendelschwingungen, an das Liechtenstein halten alle noch so lleinen Fürstlein sich hier ihre 
Heben und Sinken von Wagschaien erinnert. Zuerst find die Ungarn Consuln. Schwarzburg · Xudolstadt verlieh vor zwei Jahren sei⸗ 
zusgeblieben, dann sind die Czechen aus dem Reichsrathe getreten. tem Consul und dessen Chancellier (auf Deutsch Schreiber) seinen 
Dem folgte der außerordentliche Reichsrath, von dem mußten sich die zöchsten und zweit hoͤchsten Orden R Belohnung ihrer diploma⸗ 
Deutschen enthalten, und als der ordentliche verfassungsmäßige Reichs. ischen Dienste dafür, daß sie mit „Umsicht, Geschic und loblichem 
cath wieder zusammentrat, da blieben die Czechen ferne. Jungft ist Diensteifer einen kleinen Negerjungen, der zum Schloßdienste bei 
die slavische Partei aus dem kroatischen Landtage ausgetreten, Serenissimo acquirirt worden war, wohlbehalten und gesund an 
und nun macht die Partei Thun, die Czechen des Herrenhausez, »en Ort seiner Bestimmung befördert hatten. Der fruͤhere nas— 
in dieser staatsrechtlichen Wechselbewegung den Abschluß. Diese auische Generalconsul erregte vor etwa 748 Jahren ungeheure 
Herren sind genau an demselben Tage ausgeblieben, an dem die Heiterkeit dadurch, daß er im Auftrage seines „erhabenen Sou⸗ 
Erzherzoge des Haufses Habsburg in dasselbe getreten, und Jene beräns“ einen Brief veröffentlichte, wonach dieser jein allerhoch⸗ 
find wesentlich gerade aus dem Grunde ferne geblieben, aus wel⸗ stes Mißfallen darüher ausgesprochen, daß die Obligation der 
chem diese gekommen sind: weil das Herrenhaus nunmehe aus Srie-Eisenbahn, worin Serenissimus bedeutete Kapitalien anut. 
seiner unklaren Stellung berauggetreten ist und eine feste verfas⸗ egen geruht hatten, unanständig lange eine „weichende Tendenz 
sungsrechtliche Basis gewonnen hat. — Demselben Blatte schreibt behaupteten. Die Voͤrse war verstedt genuq, noch tiefer zu sin⸗ 
man aus Pesth: „Durch die Blätter cursiren seit einiger Zeit len. „Ich habe mein Consulat aufgegeben, sagte mir vor ei⸗ 
thatsächliche Angaben über russische Agitationen in Oberungarn. niger Zeit der Consul eines anderen thüring'schen Zwergftaates, 
Aals Thatsache kann ich Ihnen mittheilen, daß mehrere Popen veil mir die Regierung nur nufrautirte zweckwidrig dicke Briefe schicte 
und Comitatsbeamte, an die von russischer Seite Geldsendungen und nicht einmal das Porto ersette. Ein anderer dankte ab, weil jein 
zu agitatorischen Zwecken gelangt sind, das Geld sofort dem Mii⸗ Amt ihm taum ein Kistchen guter Havannah⸗ Cigarren eiubrachte. 
nisterium für Kultus und Unterricht zugeschikt haben. Die Be— Sleichwohl wurden diese Poͤftchen von den hiesigen deutjchen 
gleitungsschreiben dieser Sendungen sollen unumstößliche Belege aufleuten eifrig gesucht, weil sie von dem Dienste in der Jury 
für die Existenz der von betreffender Seite rundweg geleugneten und Miliz befreiten und auch sonst manche kleine indirecte Vor · 
Agitnion sein heile boten. Denn diese Consülchen waren auch zugleich die dip⸗ 
Prag, 25. Febr. Die hiesige Jesu'tenCongregation hat lomatischen Vertreter ihrer Souveräne.“ Obgleich es nun in ge⸗ 
vom fürstlich Salm'schen Garten, nächst ihrer jetzigen Niederlas⸗ wöhnlichen Zeiten nicht viel zu vertreten gab, so mußten jie doch 
sung einen Grundkompler von 400 Quadratklaftern behufs Er⸗ bei außerordeutlichen Gelegenheiten Diplomatelei pielen. So 3. 
weiterung ihrer Lokalitäten angetauft. B. unmittelbar nach der Ermordung Linkolns, wo sämmtliche 
8 Fonsuln von ihren Regierungen beuuftragt wurden, Condolenz⸗ 
Fraukreich. schreiben an das Minssterium des Auswärtigen in Washington 
Aus Paris, 25. Febr. wird geschrieben: Gestern war zu richten. Manche der Herren wußten nicht recht wie sie das 
der 24. Februar!! Es fanden zahlreiche Bankette zur Feier des anstellen sollten, da sie doch ihren Schreibebrief miht mit einen 
Tages statt, nach welchem Louis Napoleon Bonuaparte an Lamar⸗ tereothpen: Neein ergebenes Lehtes vone b⸗stätigende anfan 
tine, Ledru-Rollin, Louis Blauc, den Arbeiter Albert und andere jen kunnten; sie wandten sich deshalb an vinen mit befreundeten 
Mitglieder der provisorischen Regierung von damals folgenden Advotaten, der mit der Feder umzugehen wußte und auch einige 
Brief gescheieben hatte: „Meine Herren! Nachdem das Volk von done Briefe zu Stande brachte, vorauf Semard sich höflich be 
Paris durch seinen Heldenmuth die lezten Spuren der Invasion 6 Wagte dagegen eines dieser Confülchen, sich anf feiue 
zerftoͤrte, eilte ich aus der Verbaunung herbei, um mich unter Privilegien oder gar auf das Voöllkerrecht zu berufen, so 
die Fahne der proclamirten Nepublik zu schaaren. Ohne anderen durde es, wie noch vor einem Jahre der hicsige, üͤbrigens 
Ehrgeiz als die meinem Lande zu dienen, zeige ich den Mitglie⸗ zunz in seinem Rechte defindliche oldenburger Consul Janfen 
dern der provisorischen Regierung meine Ankunft au und versichere en brutalen Fußtritte beseitigt. Naturlich erhielt jeder 
ich Sie meiner Hingebung für die Sache, die Sie vertreten. so- deutsche impuͤcite diefen Fußtritt mil und judte sich auch wohl 
wie meiner Sympathie für Ihre Personen. Genehmigen Sie“ ⁊c. zewissenhaft an der betreffenden oder vielmehr getroffenen Steue, 
Italien. Diesem unwürdigen und demoralisirenden Zustandeis jetzt ein 
Ende gemacht, und mit Befriedigung sagt sich Jeder, daß dem 
Gesandien einer 30 Millionen intelügenler Menschen repräaͤsenti⸗ 
renden Großmacht von vornherein alle schuldige Hochachtung ent⸗ 
gegengebracht werden wird. 
Rom, 25. Febr. Der „Osservatore Romano“* ist beauf— 
tragt, etwaige Käufer von neapolitanischen Domänengütern darauf 
hinzuweisen, daß der König Franz II. bereits 1861 und 1868 
gegen den Verkauf derselben protestirt habe. 
Dänemark. 
Kopenhagen, 25. Febr. „Berlingske Tidende“ mel— 
det, daß der König dem dänischen Gesandten am Berliner Hofe, 
Quaade, seine Creditive als Bevollmächtigter beim Prä—⸗ 
sidium deß Nordeutschen Bundes unterm 18. d. habe zuge⸗ 
hen lassen. 
Amerika. 
Schwurgerichts sitzungen für die Pfalz. 
I. Quartal 1868. 
Zweibrücken, 24. Febr. Heute kam die Auklage gegen 
Heinrich Martin Schreiber, Wirth von Ungstein wegen vorsätzli⸗ 
her Körperverletzung mit nachgefolgtem Tode zur Verhandlung. 
Um Abend des 9. Dezember abhin fauden drei von Dürkheim 
nach Freinsheim fahrende Personen kurz vor 10 Uhr in der Naähe 
pon Ungstein einen gewissen Joh. Philipp Vogt, Fabrikarbeiter von 
Landau auf der Straße liegend. Sie nahmen denselben zu sich 
auf den Wagen und fuhren im Schritte nach Ungstein, beim 
Aufheben entdeckten sie, daß Vogt am linken Beine eine stark 
hlutende Wunde hatte. Diese Wunde war eine tödliche, denn in 
Ungstein überzeugte man sich, daß Vogt bereits seinen Geist auf⸗ 
zegeben hatte. Noch an demselben Adend wurde constatirt, wo 
Vogt den Stich erhalten. Derselbe war am Abend bis gegen 
halb 10 Uhr in der Wirthschaft des Angeklagten und irug da— 
Havannah, 14. Febr. Die Nevbolution auf Hahii ist 
allgemein. Die bedeutenderen Städte waffnen gegen Salnabe 
General Soloman wurde zum Präsidenten proclamirt. 
¶ Deutsichlands Vertretung in den Vereinigten 
Etaaten.) 
Anlaäßlich der am 24. v. Mis. erfolgten Uebernahme der 
Vertretung des Norddeutschen Bundes Seitens des preußischen 
Gesandten Herrn v. Gerolt wird der K. Z. aus New-NYori ge⸗