Full text: St. Ingberter Anzeiger

(Schwindeleien.) Im Interesse des Handelsstandes 
ist auj gewisse Schwindeleien aufmerksam zu machen, welche F. W Loh—⸗ 
mann in New-PYork, früher Waffenhändler in Hamburg. verübt, 
indem er sich Waaren kommen läßt und durch gefälschte Wechsel 
deckt. In Hamburg hat er. uns zugegangenen Nachrichten 
zufolge, einen oder mehrere Spießgesellen. Mehrere deutsche 
Häuser (in Solingen, Nürnberg und Hagen) haben bereits em⸗ 
pfindliche Verluste durch diese Betrügereien erlitten. 
f* Der Weizen⸗Export San Francisco's im Monat Jannar 
d. J. erreichte die Höhe von 22,000 Tonnen im Werthe von 
1,200,000 Doll. Im Ganzen wurden 19 Schiffe, davon 16 
nach Europa verladen. An Weizenmehl wurden in derselben Zei 
44,100 Faß im Werthe von 407,000 Dollars verschifft. 
nung. Die gesteigerten Milch und Butterpreise geden imemer 
mehr Veranlassung, auch die für die Nachzucht bestimmten Kälber 
sehr frühzeitig abzugewöhnen. Daher muß es von Interesse sein, 
ein Verfahren, das wir nicht nen nennen wollen, kennen zu lernen, 
mit H'lfe dessen die frühentwöhnten Kälber beim Abbruche der 
Milch in ihrer Entwickelung nicht stille stehen, oder gar zurück⸗ 
fallen, sondern sich nakurgemäß weiter entwickeln. Dieses Ver— 
ahren wird am Rheine mit bestem Erfolge geübt und verdient 
nuch anderwärts bekannt zu werden. Es besteht dasselbe darin, 
daß man die für das Kalb bestimmten Futterstoffe: Heu, Kleie 
Schrot, Oelkuchen, Gelberüben ꝛc. zusammenkocht, dann durchseiet 
und die laugewordene Flüssigkeit dem Kalbe als Tränke über— 
weist. Die durch das Abseien sich ergebenden Rauhstoffe kön— 
nen natürlich dem Futter der erwachsenen Thiere einverleibt 
werden. 
Landwirthschaftriches. 
Ernährung der Kälber nach der Abgewöh— 
— — 
Bekanntmachung 
e 
(Aushebung der Conscribirten der-Altersklasse 1846 betr.) 
Am Freitag, den 27. März nächsthin, Morgens 7 Uhr nird sich die 
obere Visitationscommission und am darauffolgenden Samstag, den 28. März. 
Morgens 9 Uhr, der oberste Rekrutirungsrath der Pfalz dun den Lokalitaten 
des α—α zu Speyer behufs der Messung und körperlichen Un— 
tersuchung, beziehungsweise Aushebung der Conferibirten der Allerstlasse 1846 der— 
sammeln. 
Zu diesen Verhandlungen haben sich alle Conscribirten unfehlbar einzufinden, welche 
nicht bereits nutguglich oder unwürdig erklärt oder zur nächsten Ziehung 
(zur Altersklasse 1847) verwiesen worden sind oder bereits freiwillig in der Ar— 
mee dienen. Es find dem nach zum Erscheinen vor der oberen Visitationscommission 
und dem obersten Rekrutirungsrathe der Pfalz gemäß des Ausschreibens hoher k. Regie⸗ 
rung der Pfalz, Kammer des Innern, vom 13. laufenden Monats im Kreis-Amtsblatte 
der Pfalz Nr. 13 insbesondere auch dipegey Conseribirten verpflichtet 
welche sich im Voraus Ersatzleute gestelit haben. insofern sie bis jetzi 
noch nicht gesetzlich ausgewandert sind, da diese Conscribirten im Fall ihre 
Tauglichkeit der Landwehr, im welcher sie gemäß Art. 85 Abs. 3 des neuen Wehr 
verfafsung Sgesetzes einzutreten haben, überwiesen werden müssen, ferner diejeni gen 
Conseribirten, für welche Caution gestellt worden ise eventuel deren 
Stellvertreter und endlich auch diejenigen Conseribirten der Alters 
klasse 1846, welche zum einjährigen Freiwilligeundienst gelasen 
werden und sich hierüber durch ein Zeugniß der Woeilitärbehörde aus 
weisen können. 
Die ohne genügende Entschuldigung wegbleibenden Conscribirten werden gemäß des 
vporerwähnten hohen Regierungs-Ausschreibens Ziff. 6 sofort nach der Aushebung 
dem zuständigen Gerichte zur Verurtheilung in die gesctzlichen Strafen und Straffolgen 
wegen Wiederspenstigkeit angezeigt werden. 
Alle Conseripirten haben in sauberer Kleidung und in veinli— 
chem Zustande bei der Messung, Visitation und Aushebung zu 
erscheinen. 
Als genügender Entschuldigungsgrund für das Nichterscheinen 
gibt nur durch ein beglaubigtes ärztliches Zeugniß constatirte Krankheit und ein nachge⸗ 
wiesenes, nicht zu beseitigendes anderes Hinderniß. Die nicht erscheinenden 
kranken Conscribirten werden gemäß Art. 60 des neuen Wehrverfassungsgesetzes auch 
als tauglich behandelt, insoferne nicht neben der Krankheit zu;⸗ 
gleich gänzliche Untauglichkeit durch ein Zeugniß zweier Aerzte 
deren einer ein öffentlicher d. h. ein k. Bezirksarzt sein muß und 
durch ein Zeugniß der betreffenden Gemeindebehörde naächae 
wiesen wird. 
Die bereits untauglich oder unwürdig erklärten, sowie die zur nächsten Ziehung ver 
wiesenen Conscribirten werden durch die Bürgermeifterümter hievon Mittheilung erhalten 
Sie sind gleich den bereits freiwillig dienenden Conscribirlten, wie oben erwaͤhnt, von 
dem Erscheinen vor der oberen Visitation?scommission und dem obersten Recrutirungsrathe 
der Pfalz befreistt. Endlich wird noch bekannt gegeben, daß sich der oberste Recruti⸗ 
rungsrath der Pfalz am Freitag den 27. März nmächsthin, Nachmittageée 
3 Uhr, im Regierungsgebäude zu Speyer zum Zwecke der Vescheidung 
der Gesuche von Conscribirten um Aussehun g des Dienstesantritts, sowie 
um gänzliche oder zeitweise Befreiung vonder Wehrpflicht ver 
sammeln wird und daß das Erscheinen in dieser Sitzung den betreffenden Conscribirten 
welche solche Gesuche eingereicht haben, freigestellt ist. 
Koönigl. Baver. Bezirksamt 
Daumm. 
—A 
Bekanntmachung. 
Am Samstag, den 7. März nächsthin, 
Nachmittags um 2 Uhr, im Bürgermeisterei— 
locale, werden die der kath. Kirchenfabrik 
dahier gehörigen Ländereien auf 8 Jahre 
verpachtet. 
St. Jugbert, den 27, Februar 1868, 
Das Bürgermeisteramt 
Ehaudon. 
In der Gemeindekasse von Rohrbach, 
Bezirkkamt Zweibrüchen, liegen 
2060 fl. 
disponihel, welche gesen sichere Hypotheke 
verzinslich augelegt werden sollen. Hierauf 
reflektirende wollen ihre Beweisschriften auf 
dem einschlägigen Notariat zur Prüfung 
hiuterlegen. 
Rohrbach, 29. Februar 1866. 
Bürgermeisteramt: 
Hauck. 
Heiurich Ehrlich hat gutes 
— 
billig zu v rkaufen. 
Photographie a 
Ich beehre mich hiermit ergebenst arzu— 
zeigen, daß ich jetzt von Morgens 9 bis 
Abends 3 Uhr in meinem neuen Atelier 
gef. Aufträge entgegennehme um bromptest 
auszuführen. 
IAufnahmen finden im geheitzten 
Salon bei jeder Witterung statt 
St. Ingbert im Febr. 1868. 
B. Oklig, Photograph. 
Koblenstraße, neben der Holzhandlung des 
Hr. Otto Weigand. 
Umschreibkataster 
vorräthig in der Druckerei d. Bl. 
Mainz, 28. Febr. 
(ruchtpreise.) Weißmehl das Mal— 
ter à 140 Pfund — fl. — ir. — Rog⸗ 
genmehl ditto — fl. —kr. — Weizen (290 
pfd.) 16 fl. 45 il. — 17 il. 30 h— 
Korn (180 Pfd.) 14 fl. 45 — 13 fl. 
kr. Gerste (160 Pfd.) 12 fl. 10 kr. tis 12 
ifl. 15 kr. Hafer (120 Pid.) 3 fl. 50 tr. 
bis 6 fl. — fr. 
— — — 
— 
Säcke und wasserdichte Wagendecken, 
Fabrik von E. Bodewig & Freydanck in Müblheim aNh., 
zu haben zu Fabrikpreisen bei dem Agenten 
Louis Pasquai in Kaiserslautern. 
— — — — 
NRedaction, Druck und Verlag von F. RX Demeß in St Inghen—