kleinen Vorirab von Auswanderern hier eintreffen; für hente und
morgen sind bereits Züge von je 80 bis 60 Köpfen aus dem
Dberlande hier angemeldet. — Wie wahrhaft ungeheuer der Ge⸗
sreide⸗Export aus Ungarn in vergangenem Herbste und Winter
gewefen. davon kann man sich einigermaßen eine Vorstelung
machen, wenn man die großen Getreidemassen betrachtet. welche
gegenwärtig noch in der großen Glashalle des Direction⸗Gebäude!
der Khein. Eisenbahn hierselbst lagern, und rings herum die Ge—⸗
reidesäde, fast durchgehends Waizen enthaltend, hoch aufgestappelt
liegen. Uebrigens ist dieser ungarische Waizen nicht so vorsichtig
—, wie der hiesige, enthalt vielmehr viele schwarze und
unde Körner, den Samen einer rothen Blume welche in Ungarn
besonders reichlich in den Waizenfeldern wuchert.
rGotha— 29. Febr. Der „Zukunft schreibt man: „Der
Herzog von Coburg⸗ Gotha wird heute im Schlosse Friedensiein
su Gotha vor einem eingeladenen Publikum als Bolinghroke im
Glas Waffer“ auftreten. Seit Nero der als Citherspieler, und
eit Ludwig dem Vierzehnten, der als Ballettänzer die Bühne be—
rat, hat unseres Wissens die fürst iche Vergnügungsfähigkeit sich
auf diesem Gebiete nicht versucht. Hoffen wir. daß der 2332
heute ebenso zufrieden hinter die Coulissen geht, wie bei Eckern⸗
forde und bei ee J
Der P. Fuͤcher st don Stuttgart nach Wien abgereist,
vo et noch Auftrage seines dahingeichiedenen Herrn zu besorgeü
haben soll in seiner Begleitung defindet sich der von Marimilian
an Sohnesftati angenoimmene Großneffe des früheren Kaifert
Iturbide. *
Detr ehemalige Adjutant Marimilianz W. v. Montlong
Vetfasser der . authemischen Enthüllungen aber die lehten Ereig⸗
aisse in Mexico“ ist als Hauptmann in wurttembergische Kriegs
dienste getreten. W —
eber das Motiv des Attentats Meyendotffs auf Baron
Budberg läßl sich die N. fr. Pr. aus sehr verläßlicher Quelle
Folgendes mittheilen: Der junge Meyendorff, Sohn des bekann⸗
sen russischen Diplomaten, ist (in Folge einer im Kaukasuskriege
als Garde-Offizier erlittener Verwundumg) jeitweiligen Geistes—
torungen unterworfen. wahrend deren er Streit mit den harm⸗
osesten Personen jucht. So hatte vor Kurzem. während eines
dieser Anfalle, Baron Meyendorff zu Paris einen Zan mit einem
jranzösischen Edelmanne Herrn v. P... provocirt; es sollte
ein Zweitampf stattfinden, allein es fanden sich Vermitler, welche
ich diesem Duell im Hinblick auf den Geisteszustand des Barons
vidersetzten. Der Beleidigte, Hr. v. P. begab sich zu dem rus⸗
ischen Boischaiter und ersuchte denselben unter der Bürgschaft
jeines Ehrenwortes um ein Schreiben, das den Zustand des Ba⸗
'ons bestaͤtigte. Dieses Schreiben wurbde abgefaßt. Seit jener
Jeit trug sich Baron M. mit dem Gedanken, an dem Botschafter
Kache zu nehmen; von der bevorstehenden Ankunft debselben um⸗
errichtet, reiste M. uach Köln. von wo er sich jeden Morgen
aach Verviers begab, um dorl endlich dem R, den
Weg zu treten und sein Vorhaben auzzuführen. — Auf Begehreu
es Botjchafters wurde Baron M. zu Verviers zurückgehalten
ind überwacht, aber mit aller Schonung, die vurch seinen Zustand
ind die Rücksicht auf seine Familie geboten schien, welche iele⸗
zraphisch verständigt worden war. F
Eundwitc chastliches.
Die Monate Februar und Marz sind die Zeit, in welcher wir
unsern Obstbaͤumen eine befondere Aufmerksmerksamkeit zu schen—
en haben, wenn sie nicht für immer Schaden nehmen vder an Frucht⸗
jarkeit für das Jahr verlieren follen. Joßt gilt es den ge⸗
aͤhrlichsten Feinden zu Leide zu gehen umd eine gesunde Entwic-
ung zu fördern!? Die Feinde uber, denen 88 nachgehen mits⸗
en, sind dorerst die Raupen, um ste zu serstören, ehe sie aus⸗
riechen und zwar dadurch, daß wir die an den Zweigen sichtba⸗
en Nester abbrechen und verbreunen und daß Moos, wowie
die losen Rindentheilt an Baum und Ueften abfcharren und beidr
mit Kallmilch anstreichen. Dadurch“ erzeigen twir den Bäinnen
ine große Wohlthat und fordern ihr Wachzthum und ihrr Frucht⸗
rarkeit. Ein ebenso gefährlicher Feind, namenlich ver Apfeibämnet
ist die Kraft und Saft des Baumes verzehrende Mistel, dit man
eider noch immer so häufig auf diesen Bäumen sieht, obschon
zuf ihre Schädlichkeit schon in ben Schulen hingewiesen wird.
Es ist jener gelbgrüne Busch mit weißen Beeren. der, wenn er nicht
bald grundlich vertilgt wird, nach und nach alle Upfelbünimne in
hrer Nachbarschaft überzieht und in wenigen Jahren auch den
räftigsten Baum aussaugt und tödtet. — Wer solche Biljche fort⸗
vuchern lassen will, mache lieber gleich seine Büuume aus, damit
er nicht auch seinen Nachbarn schade. Nutzen wird er sicher nicht
von solchen Bäumen haben. Die Miftel zu tilgen ist jjetzt noch
Zeit aber höchste Zeit, denn wenn die Blätter sich entwickelt ha⸗
zen, können wir die kleineren Pflanzen nicht mehr wahrnehmen.
— Dann hören auch die Bäume jetzt geputzt,. d. h. die duͤrren
und übderflüssigen Aefte aus ihrer Wurzel, fest am Baume, abge⸗
zeschnitten, damit die Krone überallhin Licht and Luft erhalte,
vas auch zum Gedeihen dez Baumes nöthin ist. Moͤchte zu die⸗
em zweifachen Werke, das so sehr sich lohnet, hierdurch Line er⸗
olgreiche Anregung geaeben sein.
—
Hausversteigerung.
Mittwoch, den 11. Marz nächsthin, Nach⸗
mittags 2 Uhr, in dem zu versteigerndern
Hause, lassen die Wittwe und Erben des
hahier deriebten Johaun Ragel ihr
zahier im Josephsthal gelegenes Wohnhaus
mit Hofraum, Garten und Zugehör öffent⸗
lich in Eigenthum versteigern.
HSorn, tigl. Notar.
— 2
l
J
— ß
Holzversteigerung
zu Ormesheim.
Montag den 16. Märzel. J. um 10
Uhr Vormittags, werden zu Orme⸗
heim im Schulhaufe aus dem da—
sigen Gemeindewalde Schlag „Bettel“
nachverzeichnete Holzsortimente bersteigert:
15 eichene Baustämme IV. Glasse.
8 buchene Nutzholzitaämme II.
11 hainbuchene Rittzholzstämnte II.
3,200 gemischte Bohnenftangen,
1714 buchen Scheitholz, knorrig,
329/ gemischtes Prügelholz,
227. eichen Krappenholz,
34,80 gemischte Reiserwellen,
3,75 eichene
Erfweiler den 4. März 1868
Das Bürge rmeisteramt:
— Zur Beachtung.
Ich erlaube mir den verehrl. Damen
jiesiger Stadt die ergebenste Anzeige zu
nachen, daß ich von Saarbrücken hiehet
ibersiedelte und mich als Kleider
mach e rin etabsirt habbe.
Um geneigte Kundschaft bittend, glaube
ich die Versicherung geben zu duͤrfen,
zaß gegebene Aufträge in dem modernsten
Schnitt auf das geschmackvollste, unter Zu⸗
icherung promter und re⸗ler Bedienung aus⸗
geführt werden.
Auch werden einige Mädchen bei mit
mgenommen, um das Kleidermachen zu
kriernen.
ãIELXDVEORROCCV
dohnhaft in der Kohlenfiraße, gegenüber
der Maschinenfubrick. J
Avis für Damen!!
Um ben vielseitigen Wünschen ber
Damen Genůüge zu leisten, erlaube mir
die ergebene Anzeige zu machen. daß
neine Frau von ihrer Krankheit wie⸗
der hergeftellt ist und noch vor Ostern
hier eintreffen wirb, um die Damen
welche nichts passendes auf unseter
Riederlage gefunden haben zu befrie⸗
igen.
Tag und Aufenthalt werden durch
arten bekannt gemacht. J
Vilhelim Herges,
Lorsettenfabrikant aus PNrier
— —
Verpachtung.
Samstag den 14. Marz 1868. Rachmit—
ags 2 Uhr in ihrem Hause lassen die
Winwe und Kinder des dahier verlebten
Backers und Wirthes Peter ESchmeljer
hr sämmitliches Ader⸗ und Wiesenland
hiesigen Bannes öffentlich auf mehrere Jahte
berdachten.
HSorn, kal. Notar
M·⸗⸗
2— 7e.
BR
28 —
J — 5
—— — —
Photographie æ.
Ich beehre mich hiermit ergebenst anzu—
eigen, daß ich jetzt von Morgens 9 bis
en S Uhr in meinem neuen Aielier
gef. Aufträge entgegennehme um drompiest
auszuführen.
V Aufnahmen finden im geheitzten
Ealon bei jeder Witterung statt.
St. Ingbert im Febr. 1868.
B. Ollig, Photograph.
stohlenftraße, neben der Holzhandlung des
dr. Otto Weigand.
Au⸗ Sorten Nohr· SEtrob
und Weidenftühle sind vor
zäthig und werden billigst angefertigt.
bei Wilh. Dinjes, Stuhlmacher
vohnhaft bei Hrn. F. Foos, Schuhmacher
ver Aoblenstrake
4Stück guterhalteee
Fenster,
pon 4* 79 höoch uud 3‘ breit, mit
Kiegel, sind billig zu verkaufen bei
Schreiner Vogelsang.