Sl. Ingberler Anzeiger.
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Deutschland.
München, 15. Maärz. Die gegen das Schulgesetz ins
Werk gesetzte Agitation und die Mittel und Wege, deren man
ich — „Alles zur Ehre Gottes“ — hierzu bedient. müssen es
dem UAusschutß und der Kammer zur doppelt heiligen Pflicht machen
das Schulgesetz nicht unerledigt zu lassen; ist dasselbe doch, wie
uns bedünlen will, gleich mancher anderen Regierungsvorlage
chon bisher in unserem Ständehaus nur allzu lange verzögert
vorden. u a
Mäuchen, 16. März. Der Landtagsabgeordnete Philipp
Umbscheiden wurde zum Appellationsgerichtsrath in Zwei⸗
hrücken besördert. 3
Dienstesnachrichen.
St. Maj. der Konig haben Sich allergnädigst bewogen ge⸗
sunden, dem Bezirksgerichte zu Frankenthal zur Gschäftsaushilfe
einen Richter außer dem Status beizugeben und den' Landrichter
Franz Bauer in Rockenhausen, seinem allerunterthänigsten Ansuchen
um Verleihung einer Bezirksrichterstelle entsprechend, zum Bezirks⸗
richter außer dem Status bei dem Bezirlsgerichte Frankenthal zu
ernennen
Frautfurt. 14. Marz. Die „Frankfurter Ztg.“ erscheint
eute mit einer Censurlücke. — Dasselbe Blatt hoͤrt, daß man
in Berlin, um Geld für die enormen Militärbedürfnisse aufzutrei⸗
»en zu der Absicht gekommen sei, unter Anderem auch eine Be⸗
teuerung des Petroleums im Zollverein zu beantragen, Die
‚K. 3. bringt dieselbe Mittheilung mit dem Beisatz, der Ein⸗
zangszoll soll 13 Sgr. per Etr, betragen. —
Aus Berhin, 14. März, schreibt Stern's Corresponden;z
„Der Prinz Napoleon hat gestern Rachmittag, wie man erzählt,
roch dem Grafen Bismarcd eine 115 stündige Abschiedspisite ge⸗
nacht, ist heute früh nach Dresden abgereis, wo er zwei Tage
erweilt, um über Essen uach Paris zurückzulehren. Er hat sich
u Berlin sehr amusirt, das wird er wohl gestern dem Grafen
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inders bdehauptet, macht Schwindel. So sagt Zeidler, — wer
wollte Zeidler in diesem Tone widersprechen? Die Reuigkeits⸗
rxamer werden sich freilich nicht abschreden lassen, Conjecturen zu
nachen und sie sind schon jetzt damit beschäftigt, die Frage auf⸗
uwerfen, welche Aufuahme der russische Großfürst Thronfolgerl
zer am 21. aus Petersburg hier eintrifft, anm Hofe haben wird.
Der Großfürst geht den nächsten Weg über Straßburg nach Rizza
vo er 5 Tage verweilt, um auf der Rücreise die Höfe von
Zarlsruhe, Stuttgart und Darmstadt zu besuchen.
Franukreich.
rechnet ist, es zur Anschauung zu bringen, daß der Kaiser wei⸗
sere Umgestaltungen nicht mehr für geboten hält. Den Schluhß
nacht dann ein statistisches Tableau, welches genau die Zahlen⸗
ꝛerhaltnisse aller der Abstimmungen wiedergibt, welche seit Ein⸗
Uührung des allgemeinen Stimmrechtes in Frankreich bei Gelegen⸗
zeit der verschiedenen Senatus⸗Fonsuln ꝛc, abgegeben wor⸗
den sind.)
Paris, 15. März. In der gestrigen Sißzung des Geseß⸗
gebenden Koͤrpers erklärte der Staatsminister Rouher aus Anlaß
eiuer beabsichtigten Interpellation über den Nothstand in Alge—
xien, daß der Bouverneur der Probinz, Marschal Mac Mahon,
uioch im Laufe des Tages eintreffen, und daßz man alsdann die
dohe der Summe bestimmen werde, welche für die Nothleidenden
u verwenden sei. Uebrigens habe die algerische Gesellschaft der
acerbautreibenden Bebolkerung 9 Mill. Fres. zum Anlauf von
Saatloörnern, zur Verfügung gestellt, wopon 8. Millionen bereits
»erausgabt seien. Sonst wurde über das Versammlungsrecht
derhundelt.
Dänemark.
Der Kronprinz von Dänemark gedenkt über Ham⸗
hurg, München, Paris, Marseille eine Reise zu seinem Bruder
nach Athen zu machen, dort einen Monat zu derweilen und über
London zurückzukehren.
Amerika.
Wasbington, 14, März. Der Genexal⸗Adpocat
Stanberry, die Richter Nelson, Black und Curtis
aind der Advoctat Ewarté fsind als geseßliche Vertreter John⸗
sons vor dem Senate erschienen. J
Der ehemalige peruanische Unterrichts-Minister, jetzt Bischof
pon Lima, befindet sich seit zwei Monaten in Madrid, um einen
Vergleich zwischen Spanien und den jüdamerlanischen Republi-
en herbeizuführen.
Malzaufschlagg.
In der für die Pfalz bedeutungsvollen Sitzung der Ab⸗
zeordnetenkammer vom 6. Maärz über die ungerochte Einfüh⸗
rung des Malzaufschlages in der Pfalz, hat Herr Abgeordneter
Rolb in folgenden Worten einen beredten Apell an den Gerech⸗
igkeitssinn der Vertreter des dayerischen und also duch des
fälzischen Volkes gerichte:
—Meine Hexren! Wenn ich in dem gegenwärtigen Falle das
Wort nehme, so geschieht es nicht weil ich Pfälzer, sondern weil
ich durchdrungen bin von der Ueberzeugung, daß die Annahme der
betreffenden Abthzeilung, so wie sie Ihnen vorgelegt wurde, ein
Parsia, 13. Marz. Das Jonrnal de Paris?“ erzühlt aber ünret sein würde.
ie Spazierfahrten Napoleons: Zwei zu der Tuilerienpolizei ge⸗ Indem ich mich anschicke, dies nachzuweisen, habe ich eine
ehörige Agenten begleiten jedesmal den Kaiser; gewöhnlich sind Bitte an Sie zu richten, eine dringende Bitte, geehrte Herren
» dieselben Leute; sie gehen ziemlich weit dem Kaiser voran oder Collegen! Diese Bitte besteht darin, daß Sie sich frei machen
iolgen ihm nach, halten sich bei dessen Aus⸗ und Einsteigen in mögen von allen Eindrücken, die Ihnen anderwärts geworden sein
xr Nähe, und sind nicht, wie man glauben sollte, mit — Sie entscheiden einzig und allein nach Maßgabe der
ondern mit einfachen Todtschlagern bewaffnet. — Der „Lieberte“ Gründe, die Ihnen hier — sei es von der einen oder von der
ufolge würde Prinz Napolton nach seiner Rückkehr von Berlin, anderen Seite — werden vorgeführt werden.
Wien, Pesth, Belgrad und Buchatest bereisen und über Constan⸗ Ich werde mich bemühen, heute ebenso wie immer, Ihre Zeit
inopel und das mittelländische Meer zurückkehren. zu schonen. Ich werde in Folge dessen eine ganze Reihe von
— Die „Liberte“ will wissen, daß am Dienstag eine Bro⸗ Punkten, deren Erörkerung eigenilich auch hierher gehörte, aber
hüre in Quart, betitelt; „Les titres de la dynastie napoléo- nicht unmittelbar eingreift, ühergehen. Ich werde in Folge dessen
nienne,“ die von den Tuilerien ausgehen soll, der Oeffentlichkeit Ihnen nicht auseinandersetzen, welchen Unterschied es mache, wenn
ibergehen werden wird. (Die „K. Ztg, läßt sich darüber berich“ in einem Landestheile von jeher eine derartige indirecte Auflage
en: „Die Brochüre in Quart wird augenblidlich in der kaiser⸗ hesteht und alle Verhältnisse des Lebens sich danach entwickelt ha⸗
ichen· Druckerei gedruct. Ihre Verfasset sind der Kaiser und ben, — oder einer entfernten Propinz, die disher frei davon war,
ein Cabinetschef, HerrKonti.nnSie enthält alle Documente, die die umgeben ist von lauter Ländern, in denen nirgends eine gleich
ich auf die Herstellung und Enticklung des kaiserlichen und na- hohe Auflage erhoben wird und in welcher sofort die Einführung
‚ole vnischen Regimes in Frankreich beziehen, Diese Actenstücke damit beginnen würde, eine Reihe von kleinen Geschäften, von
angen beim Consulate an und enden mit dem Verfassungswerke pon Senen sich die Geschäftstreibenden bisher ehrlich ernährten zu
852. Darauf folgt eine Darftellung der Vervollkommnungen, Srude zu richten, V *,
velche letzteres im Laufe der Jahre erfahren, und die darauf be⸗ Ich werde Ihnen auch nicht quseinanderseßzen daß die Pfal