Full text: St. Ingberter Anzeiger

7 Durch Zerspringen einer Gußstahlbandage an einer Loco⸗ 
molivachse ist ein Güterzug der oberschlesischen Bahn verunglüdt; 
ein Bremser ist todt, 3 Personen schwer verwundet, 830 Wagen 
jertrümmert. V 
7 In Beuthen Oberschlesien sind am 12. d. M.. 40 
häuser niedergebrannt. 
4 Bafsel, 11. Mai. Gestern wurde im badischen Bahn⸗ 
jof ein elfjähriges Mädchen, das einer Frau die Börse aus der 
Tasche stahl, von einem Landjäger arretirt. Als es untersuchs 
wurde, fanden sich bei ihm nicht weniger als 4 Portemonnais, 
hei der Hausvisitation sogar 20 vre. 
7 Vuremburg 10. Mai. Das „Wort? vernimmt, daß 
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redet hatten, welches den Mord der Wächter und die eigene Be— 
freiung zum Zwecke hatte. Das Complott wurde verrathen und 
die verbrecherische Absicht glücklicher Weise vereitelt. 
7Weinhandel. Wie die „Berl. B. u. H.Zig.“ mit⸗ 
heilt, hat die Einfuhr von Wein in den Zollverein in Folge 
der mit 1. Juli 18685 eingetretenen Herabsezung des Eingangs⸗ 
jolles auf 4. Thlr. für den Etr., 1866 eine Höhe erreicht, wie 
ie seit Bestehen des Zollvereins nicht vorkommen ist. Seit 1842 
jat der Bezug der fremden Weine im Verhaltnisse von 100: 168 
und noch in diel größerem Maße der Absatz vereinsländischer 
Weine ins Ausland zugenommen. Bis 1858 hat fortwährend 
Mehreinfuhr stattgefunden, seitdem ist aber die Ausfuhr alljähr⸗ 
lich stärker gewarden. Die Einfuhr betrug 1866: 394, 095 Ctr. 
die Ausfuhr aber 419,274 CEtr. Man kann annehmen, daß 80 
pCt. der Gesammteinfuhr aus französischen Weinen bestanden, 
vahrend Oesterreich mit 12 pCt. und die übrigen Länder mil 
3 pCt. betheiligt gewesen find.. 
Lan rthschaftliches. 
Zwetschen und Pfhaumen treten jetzt in ein Eni⸗ 
wickelungsstadium, bei welchem sich ein Rüsselkäfer einzustellen 
pflegt der seine Eier in die unreife Frucht legt und den Stie 
»erselben in der Mitte abbeißt so daß die mit einem Ei belegt 
Frucht zu Boden fallen muß. Das Ei entwickelt sich in der ab⸗ 
jefallenen Frucht zur Larve aus, welche sich bis in den Steir 
Fruchtkern) einfrißt und hier zur Reife der Verpuppung bringt 
5s ist selbstverständlich, daß, läüßt man diesen Käfer ungestoört in 
einem Entwickelungsgange, er sich mehr und mehr vermehren und 
endlich die Zwetfschen⸗ und Pflaumenernte sehr in Frage siellen 
vird. Wie ist abzuhelfen? Man lese fleißig die abgefallener 
Zwetschen und Pflaumen auf zerstampfe dieselben und übergieße sie 
mit kochendem Wasser. Das Eingraben hilft nicht. 
. Rahmpulvergegen das Sauerwerden de— 
Milch. Unter diesem Namen wird um ziemlich hohen Preis eir 
Mittel verkauft, wodurch dem Sauerwerden das Rahms in der 
Milch vorgebeugt wird. Es besteht aus kohlensaurem Natron 
gereinigter Soda) das man sehr billig aus jeder Apotheke be⸗ 
sehen kann. Eine Messerjspitze voll reicht hin, um ein Maas Milch 
der Rahm vor dem Sauerwerden zu schützen. Selbst bereits in 
Zäure übergehende Milch kann dadurch wieder so hergestellt wer— 
den, daß man sie kochen kann. Das Mittel theilt der Milch durch 
nus krinen Beigeschmack mit. Nicht blos für Haushaltungen 
ondern mehr noch für Milchwirthschaften ist es von Wichtigkeit. 
(BWoein Schatz zu heben wäre.) Birnbaum berechnetni 
einem Lehrbuche der Landwirthschaft den —8* e 
bienenstoces auf 6— 10 fl. Bei einigem rationellen Betrieb kön⸗ 
nen in dem Flugkreis der Biene (1 Stunde im Umkreis) 200 
Stode gehalten werden. Ju Deutschland würde auf diese Weist 
zie Bienenzucht jährlich 20—50 Mill. Gulden einbringen. Jetzi 
rägt sie aber kaum ein Sechstel davon ein. Der Bedarf au 
Honig muß zum gröͤßten Theile aus dem Auslande bezogen wer 
den qührlich etwa für 14 Mill. Gulden) und wäre ohne große 
Anstrengung, ja selbst zum Vortheile der Landwirthschaft im In⸗ 
land zu erzielen. 
— 
Bekanntmachungen. 
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„Schnappbach.“ 
Meine vererthen Freunde und Goͤnner 
u Schnappbach mache ich ergebenst darauf 
zufmerksam, daß ich von jetzt ab daselbst 
vieder Tüncher⸗ und Tapezierer⸗ Arbeiten 
ibernehme und prompt ausführe. Zu 
zleicher Zeit empfehle ich mein reichhaltiges 
Jager schöner Tapeten. Auch können zwei 
Jungen bei mir in die Lehre treten. 
Earl Iselt, 
Tüncher und Tapezierer in Sulzbach. 
Geschaäfts⸗Empfehlung. 
Unterzeichneter hat auf hiesigem 
Platze ein 
Ich bringe hiermit meine Niederlage voonn 
Malstatter Portland-Cement 
in empfehlende Erinnerung . 
Die vorzügliche Qualität dieses Portland⸗ 
Cementes ist von der Königl. Bergwerksdireetion, 
der Fortification Saarlouis, welche der Fabrik die 
Lieferung ihres Cementbedarfs übertragen haben, vou den 
stönigl. Canal- u. Eisenbahn-Baubehörden, sowie 
von allen Bauunternehmern und Fabriken hiesiger 
Gegend anerkannt. . u 
Scurbrũcken & St. oh α I868s. R 
yEer. 
b fl. 36 kr., Erbsen — fII. — kr., Widen 
— fl. — kr. Kartoffeln 1efl. 10 kr. Heu 
Ufl. 20 kr., Stroh 1fl. 12 kr. per 
entner. Weisbrod Ii Kilogr. 21 fr. 
ornbrod 3 Kgr., 28 fr., ditio 2 Kgr., 
9 kr., ditto 1 Kgr. 10 kr., Gemischibrod 
3 Kgr., 35 kr., 1 Paar Wech, 7 Loth 
2 kr.,, Rindfleisch, I. Qual. 18 tr, 2. 
Qual. 16 kr., Kalbfleisch 12 kr. Hammel⸗ 
leisch 16 kr. Schweinefleisch 18. ir, per 
Pfd. Wein 24 kr. Bier 7 kr., per Liter, 
Butter 32 kr. ber Pfund. 
Fruchtpreise der Etadi R 
Kaiserslautern bom 19. Mai— 
Eine Drehbank mit sämmtlich da— 
u gehörigem Werkzeug steht zu ver— 
'auien bei 
Ebristian Koch, Wirth. 
3 — zwei 
tüchtige 
Gesucht Cachtize 
cher⸗Gesellen gegen guten 
Lohn und dauernde Beschäf⸗ 
igung bei Jak. Echanne 
in Schnappbach. 
öbe 
aguæsnm 
·rrichtet, die er aus der Fabrik des 
drn. W. Loonhardt in Neustadt 
a. d. Haardt bezieht, und erlaubt 
ich solche einem verehrl. Publikum 
hestens zu empfehlen, als: Kanapees, 
8 Zauteuils mit und 
* ohne Einrichtung, Chif- 8* 
Afoniers, Secretäre, F 
Zzettstessen, mit und 8 
ohne Matratzen, Kleiderschränke, alle 
Arten Tische, Stühle, Spiegel etc. etc. 
Bestellungen auf Möbel in jeder! 
eliebigen Holzart werden rasch und 
sigft ausgeführt, und für gute dauer⸗ 
ite Arbeit wird Garantie geleistet. 
Ingbert im Mai 1868. 
Geore AMunæ. 
Zur Reperatur und An- 
. fernigung von Feuerwehr⸗ 
sSelmen, sowie zum auspressen von 
“lammen⸗ und Löwenköpfen em⸗ 
gfiehlt sich bestens Blechschmied Baumann. 
Frucht⸗, Bro d⸗ Fleisch⸗ ꝛc. Preise 
der Stadt Zweibrücken vom 22. Mai. 
Weizen 8 fl. 25 kr., Korn 6 fl. 11 ir. 
Berste Areihige, — fl. — kr., Gerste vier⸗ 
reihige, — fl. — kir., Spelz 5 fl. 12 kr 
Spelztern — fi. — kr., Dinkel — fl 
— kr., — Mischfrucht — fl. — kr., Hafer 
Weizen — fl. — kr., Korn 6 fl. 11 kr 
Spelzkern — fl. — kr., Spelz 5 ft. 
d tr. Gerste 5 fl. 11 r. Hafer 5 fl. 
28 kr., Erbsen 5 il. 44 kr., Wicken 4 fl. 
36 kr., Linsen — fi. — kr. per Zentner 
Brodpreise: 6Pfd. Kornbrod 28 kr. 
3 Pfd. Gemischtbrod 15 kr. und 2 Pifd 
Weißbrod 15 kr. 
Jedaction, Dr uck und Verlao von F. X. Demes in St. Wnabe rt