u P. In Worms werden 120 Mädchenals Kellnerinnen für die Steinway, im Werthe von 13500 Dollars, bemerkenswerih. Bre⸗
Kestauration in der Festhalle am Lutherplatz fürn die »Tage des men spendete eine Ehrengabe von 250 Thaler Gold.
24., 86. und 26. Juni gesucht. e 4 Zum Wiener Schützenfeste stellt Throl nach der „A. 3.
f Am Kolner Dom haben die Arbeiten wieder begonnen; am — ein Contingent von wenigstens 1000 Mann, von Innsbrud
südlichen Thurm wurden die Gerüste aufgeschlagen, um die da⸗ allein werden 259 Mann mit einer Musikbande dorthin ab⸗
selbst seit mehr als 400 Jahren ruhenden Arbeiten wieder in gzehen.
Angriff zu nehmen. v FWien, Das Verschwinden einer Comtesse macht unter
FHeilbronn, 17. Mai. In demebenachbarten Boclingen den Curgästen in Baden ungemeines Aufsehen. Man schreibt über
zdat sich gestern Vormittag auf der Bahn ein entsetzliches Unglück den mysteriösen Vorfall Folgendes: Seit dem 12. d. M. wohnt
zgetragen. Bei Annäherung des von Bietigheim kommenden m hiesigen „Gasthof zum goldenen Hirsch“ die Gräfin Bieber⸗
Bahnzuges 68, nachdem die Barrieren des Wegübergangs schon kein-Zabatzky aus Galizien. Sie hat die erste Etage inne und
zeschlossen waren, bestieg unweit derselben ein dreijähriges Kind verweilt hier mit einer Tochter, einem liebenswürdigen Mädchen
die Böschung und lief Angesichts des heranbrausenden Bahnzuges von 18 Jahren. Am 15. d. M. um die Mittagsstunde wurde
auf das Schienengeleise. Ein Bürger von Böckingen, Schmied, die junge Comtesse aus dem Hausthore des Gasthofes gehen ge⸗
meister Volz, von der gegenüber liegenden Barriere aus die To sehen. Man behauptet, sie habe dabei sich etwas scheu nach allen
zesgefahr des Kindes wahrnehmend, eilte, als er seine Warnrufe Seiten ümgeblickt und sei dann schnelletn Schrittes dei dem Post⸗
erfolglos sah, unter der Barriere durchschlüpfende dem Kinde zu amte vorbei durch die Wassergafse gegangen. Die Comtesse ist
halfe. In demselben Augenblicke aber, als er das Kind erreichte, seit jener Stunde spurlos verswunden. Ihre Mutter, die Grüfin,
vutde er vom Zuge erfaßt und sammt dem Kindé überfahren. welche iim ersten Augenblicke der Meinung war, die Comtesse mache
Beide waren auf der Stelle todt. Der Unglückliche, welcher sei. nur eine kleine Promenade, wurde nach geraumer Zeit dennoch
nen Edelmuth mit dem Leben bezahlte, war ein braver, allgeinein unruhig, und bald erhielt sie durch auzgesendete Boten die Gewiß⸗
geachteteter Mann; eine Wittwe und 5 unerwachsene Kinder ha⸗ jeit, es sei keine Spur von dem Fräulein aufzufinden. .. Dat
hden in ihm ihren Ernährer verloren.“ Dem am Wegübergans Hlötzliche Verschwinden der jungen Dame wird zum Räthsel, wem
hostirenten Wärter soll keine Versäumniß zur Last fallen, da der- nan hörk, daß die Comtesse von ihrer nächsten Umgebung als
elbe außerhalb der anderen Barriere stehend, das Heraufsteigen sehr schüchtern und stille geschildert wird. Man derfehlt nicht im
und Hineinlaufen des Kindes auf das Geleise wegen seines da⸗ Tuͤrorte von den verschiedensten Motiven des mysteribsen Verschwin⸗
wischen stehenden Schilderhäuschens zur Hüůlfeleistung nicht bald dens zu sprechen. Es heißt unter anderm, die junge adelige Dame
zenug wahrnehmen konnte. — sei serblich in einen gut bürgerlichen Wiener verliebt gewesen, die
F Die neulich erwähnte Gräfin Schoͤnborn, welche“ sich fräfliche Mama wäre dagegen, und da habe denn das Fräulein
eniführen ließ, ist in Regensburg eingeholt und mit sanf- esolut den Knoten durchgehauen, der Kopf sei ihr mit dem Her⸗
ser Gewalt nach München zurückgebracht worden, und, jo wäre en und sie mit dem Anbeter desertirt. Bis zum 16. d. M.
zrei Kindern die „liebende“ Mutter vorläufig wiedergegebeini. Htittags, also durch volle 24 Stunden, war das Fräulein nicht
Der Entführer soll über diese Wendung nur in gelinde Bestürz. in die Wohnung zurückgekehrt.
ang gerathen sein. Ein in seiner Art einzig dastehendes Kunstwerk ist in
Der nachfolgende traurige Vorfall, den man aus Chem⸗ Wien in der Karlsstraße ausgestellt. Es ist dies eine aus Brod
nißz berichtet, ist in besonderer Weise geeignet, vor dem so oft erfertigte astronomische Pendul⸗Uhr, welche nicht nur die Stun⸗
dortommenden sorglosen Alleinlassen kleiner Kinder in abgeschlosse den, sondern auch die Monate. Tage und Jahre angezeigt. Der
nen Zimmern zu warnen. Das Weib eines dortigen Bergarbei⸗ Fünstler, der nie das Uhrmacherhandwerk gelernt hat, ist ein
sers begab sich am 1. Mai Morgens auf ihr Erdäpfelfeld und zerunglückter Wiener Gewerbsmann A. Schmid. Derselbe hat
perrte wie gewöhnlich, ihre drei finder von 8, 5 und 210 Jah- ein Werk innerhalb 2 Jahren und 4 Monaten im Gefängnisse
ren in das Wohnzimmer ein. Als die Mutter um 11 Uhr zu— u Stein aus einer Ration Roggenbrod ohne Zuhilfenahme ir⸗
rückkam, fand sie nur das jüngste Kind im versperrsen Zimmer eines anderen Werkzeuges als eines ganz einfachen Taschenmessers
auf eine verschlossene Truhe deutend, in welcher beim Oeffnen die ertig gemacht. Diese Uhr, die alle 12 Tage aufgezogen wird,
misetzte Mutter den 8jährigen Knaben und das 5jährige Mäd- jat 17 Räder, die alle fammt der Achse aus Brod sind; aus
hen zusammengekauert todt fand. Um 8 Uhr hatte die Nachba- Zrod gemacht ist das Zifferblatt, das Gehäuse, kurz Alles an der
rin die Kinder noch lärmend herumlaufen gehört und“ dieselben ühr, mit Ausnahme der Zeiger, die aus Holz sind, und den Zif⸗
durch das Fenster zur Ruhe ermahnt. Da die Truhe von selbst ern am Zifferblatt, die aus dem Stroh ausgeschnitten sind, das
nicht zuschnappte, mußte man annehmen, daß jüngste Kind habe die Lagerstälte des Gefangenen bildete. Die Uhr geht nun volle
zuf irgend eine Weise deren Verschluß veranlaßt oder sei durch 2 Jahre stets richtig und wurde von einem Museum in VLondon
die in dem Schreine spielenden Kinder unversehens herbeigeführt angekauft. Unter der Uhr befindet sich auch ein Blumenbouquet
worden. uaus Brod. Die äußerst zart geformten Blumen wurden nur
— (Aus dem Programm des deutschen Bundesschießens in Wien): nit den Fingern aus Waizendrod gearbeitet. Es ist in der
24. und 25. Juli festlicher Empfang der corporativ ankommenden That werth, diese so künstlerisch ausgeführten Werke zu
Bäste an den betreffenden Stationsplätzen; Abends gesellige Ver- vefichtigen. —
einigung; 26. Juli: Festzug. dabei auf dem Stephausplaße Be— In Glückstadt fand am 16. Mai, den Hamburger Nach-
zrüßung der Festgäste Namens der Stadt Wien durch den Bür⸗ ichten zufolge, die Vollstreckung des Todesurtheils an Timm⸗
zermeister und Gemeinderath, feierliche Uebergabe der Bundes- Thode (Eltern⸗ und Geschwistermörder) statt. Er wurde vom
'ahne an den Bürgermeister. Um 2 Uhr Bankett in der Fest- Scharfrichter mit dem Beil enthauptet; der Delinquent mußte den
Jalle. Nachmittags gesfellige Unterhaltung, Abends Musikproduc- Zopf auf den Block legen und vor. demselben niederknieen. Er
ion und großes Feuerwerk; 27. Juli: Beginn des Schießens, starb zerknirscht und reuevoll. —
Abends Fest-Liedertafel des niederösterreichischen Sängerbundes i In Tyrol hat der Mechaniker Kravogel ein
der Festhalle. An den weiteren Festtagen täͤglich Abends Musik- Hewehr erfunden, mit dem 80mal in der Minute abgefeuert
production, Feuerwerk, Ball in den hiezu hergerichteten Räumlich⸗ werden kann.
leiten; an noch zu bestimmenden Tagen Festausflüge auf den7 In der Nähe von Krems (Oberösterreich) hat ein furcht⸗
stahlenberg, in die Dreher'sche Brauerei in Schwechat und auf darer Wolkenbruch Verheerungen angerichtet; derselbe traf beson⸗
den Semmering, an verschiedenen Abenden Festvorstellungen in ders den Spitzer Graben (Spitz liegt an der Donau zwischen
nehreren Theatern. — Am letzten Festtage Vertheilung der Haupt- Möll und Krems); es gingen 20 Menschenleben verloren.
und Ehrenpreise. Die Gewalt der Wasserstromung war so groß, daß Steine im
fWien 16. Mai. (Zum 8. deutschen Bundesschießen.) Bewichte von mehr als hundert Centnern wie Spielbälle stunden⸗
Runmehr ist auch die Weinkarte für die Festwirihschaft von dem veit fortgetragen und dadurch Felsen wie durch Pulver zersprengt
zetreffenden Comite in Wien festgestellt worden, und zwar befin- vurden. In das Eder'sche Gasthaus in Spitz brachen die Wo—
den sich auf derselben 22 Gattungen österreichishher Weine und jen im ersten Stock ins Gastzimmer hinein und, noch in der
17 Sorten Ausländerweine. Für die Bestellungen sind vorläufig Donau, rissen sie die mehrfach am Ufer befestigten Schiffe mit sich.
n Aussicht genommen: 12,500 Flaschen ausländische Weine - und Bei dem am 15. ds. in Stkettin stattgehabten gis⸗
17.5800 feine österreichische Bouteillenweine und 160,000 Flaschen jen Brand, sind u. A. folgende Feuerversicherungsgesellschaften
Schützenwein, zusammen 190,000 Flaschen. — Der Vorsiand des hetheiligt: der „deutsche Phönix“ mit 70,000 Thaler, die Mag⸗
württembergischen Schützenbundes — Vorort Ulm — hat nach deburger Feuerversicherungsgesellschaft“ mit 40,000 Thaler und
Wien gemeldet, daß mindestens 400 Schüßen aus dem Schwaben⸗ die „baierische Hypothekenbank“ mit 33,000 Thaler.
ande nach der Feststadt ziehen werden. Die Schützengesellschafi f In It alisen nehmen die Verbrecher mehr und mehr
zon Karlsruhe hat 50 Stück Festgulden des zweiten badischen iberhand: denn im Monat März allein haben die Karabinieri
candesschießens als Ehrengabe festgesetzi. 35749 Verhaftungen ausgeführt, darunter 220 wegen Mords
Unter den angemeldeten Festgaben ist besonders die Ehren- 346 wegen Körperderletzung, 1450 wegen Diebstahls, 2571
zube der deutichen Schützen in New⸗-Pork, ein Pracht-Clavier don wegen derschiedener Reate ꝛ2c. In einem einzigen Monar