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Der „St. Ing berter An zeig er“ mit seinem Unterhaltungsblaite erscheint woöͤchentlich dreimal; Dien brag, Donnerstag
und Samstag. Abomemenispreis vierteljährig 15 Hrzr. pder 13 Silbergr.. Anzeigen werden mit 8 Krzr. die dreispaltige Zeile
Blattschrift oder deren Raum berechnet. ———
—TWFWWW Donnerstag, den 28. Maiii—,. 1868
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J — * Deutschland.“ 29
Mänqhen 24. Mai. Die schwurgerichtliche Verhandlung
gegen den Grafen Gusiav Chorinstky ist auf die Tage vom 22.
din um 26. Juni einschließlich festgestelt. —8399
Zufolge Entschließung des Handelsministeriums werden bis
zuf weiteres bei allen Kassen der loöniglichen Verlehrsanstalten
ächsische und preußische Kassenanweisungen angenommen und zü
wefallablieferungen verwendet.
MN un chen, 28. Mai. Das heute ausgegebene Regierungs
lait enthält nachstehende aus Berg datirte Proclamation des Kö
nigs: „Heute vor fünfzig Jahren hat Baherns erster König, mein
Urgroßbater Max Joseph J., dem Lande die Verfassung gegeben
Die Grundsätze, auf welchen dieses Staatsgrundgesetz ruht, sind
seit jenem deuͤlwürdigen Tage in ungeschmälerter Geltung geblie⸗
ben, und die Segnungen der Verfassung haben das feste Band
welches Fürst und Volk in Bayern seit Jahrhundert umschlingt,
mger und herzlicher geknüpft. Daß beseligende Gefühl freudiger
Siolzes ist es, das mich, Bayerns König, am heutigen Tage er
füllt. Treue dem Vorbilde meiner erlauchten Ahnen werde auch
ch das Banner der Verfassung hoch halten, unter derem schirmen⸗
dem Dache die Macht und die Wohlfahrt meines geliebten Landes
immer kräftiger erblühen möge, denn mein höchstes Gut finde ich
in dem Glüge meines Volkes.“ — Aus Anlaß des Verfassungs
jubiläums und um die Landtagskammern zu ehren, hat der Koö—
nig den beiden ersten Präsidenlen als deren, Repräsentanten Or
deasauszeichnungen verliehen: dem Frhrnv. Stauffenberge das
Großkreuz vom h. Michael, dem⸗ Dr. Pözl das Comthurkreuz de⸗
Pronordenßss.
München 25. Mai. Der Nath im Staatsministerium des
Acußern Fthr. v. Völderndorff ist heule Vormittag von Berlin
wieder hier eingetroffen. Die Staatsmiuister. Fürst Hohenlohe
und v. Schlör werden heute Nachts hierher zurücklehren. — Das
ciegeminuterium hat durch Entschließung vom 16. d. genauert
Zesn mmungen über die Einsammlung und weitere Behaudlung
derjenigen Beträge zu je 800 fl. zu erlassen, welche Seitens der
wehrpfuͤchtigen Kautnonssteller nach Maßgabe des Artibels 88 des
Jeuen Wehrverfassungsgesetzes au die Militärbehörde zir Stellung
eines Ersatzmannes uͤberwiesen werden. — Morgen werden die
Zeschzblattet Nr. 29, 80 und 31 erscheinen· Das erste enthälr
das Gesetz über den Malzaufschlag, das zweite das Gesetz über
die Vervoͤllständigung der bayerischen Staaiseisenbahnen und da⸗
dritte das Gesetz über das Ungehorsamsverfahren in den zur Zu⸗
fländigkeit der Bezirksgerichte gehörigen Straffällen.
München, 26. Mai.Zur Versassungsfeier ist heute im
Sitzungssaal der Abgeordnetenkammer das Original der Berfas⸗
sungsurkunde qusgestellt. Zu dem Festdiener im „Bayherischen
Hof“ hatten sich gestern 200 Perfonen aus den verschiedensten
Slanden angemeldet. Heute Abend Festfackelzug um das Mo—
ment des Gebers der Verfassung, des Königs Mar Joseph;
die Fesirede dabei hält Professor Pözl. 25
Pünchen, 26. Mai. Heute wurde der bayerisch ameri⸗
anische Staatsvertrag unterzeichnet. 34.
Darmstadit, 26. Mai. „Die „Darmst. Ztg.“ erklärt
officis, durch Annahme des Antrages von Bamberger habe das
Zollparlament seine Competenz überschritten, indem nach dem
Zolldertrag das System der Besteuerung der Landesgesetzge bung
überlassen seie. M
Verün, 28. Mai. Das auf Tivoli zu Ehren der Süd—
deutschen veranstaltete Fest war zahlreich besucht, sowohl von den
süddeutschen Fraktionen (Thüngen, Sepp, Bamberger, Deffner)
uls von den“ norddeutschen Liberalen. Der Haupttoast wurde
von Prosessor Holzendorf auf die Süddeutschen und ein einiges
Deutschland ausgebracht. Präsident Zu⸗Rhein dankte im Namen
der Suddeutschen Prof. Bluntschli brachte ein Hoch auf Berlin,
Auerbach auf. Erfüllung des Wortes: „Wir wollen sein ein einig
Volt von Brüdern,“ Metz auf Germania, Bamberger ein Pereat
Adie Mainlinie: Walded erinnerte an die Bedeutung des 22
Mai (1818 Versprechen der Constitution und 1848 Eroͤffnung
der National⸗Versammlung) und schloß mit, einem Hoch, auf
Hoffnungen an den Mai geknüpft. Voölk brachte ein Hoch
auf den Wunsch, daß das Silber in der norddeutschen Fahne bald
dem Golde weigen möge. Das Fest währte bis 12 Uhr. Graf
Bismark, die Mitglieder des Bundesraths, und die norddeutschen
Conservativen waren nicht anwesend rut
Die sang. süddeutsche Fraction“ hat sich an dem Frühstück,
velches der Berliner Gewerbe⸗ und Handelsstand im großen Saale
der neuen Börse zu Ehren der süddeutschen Abgeordneten gegeben,
nicht betheiligt. Dieselbe handelt zur Zeit in ihren Klubsitzungen
eine Ansprache an ihre Wähler, welche noch von Berlin aus
erlassen werden und die Resultate des gepflogenen Wirkens be⸗
annt geben soll. 3
Berkäin, 25. Mai⸗ Die Ausgaben für die Mibitär⸗
derwaltung des Norddeutschen Bundes find in
dem Etat für 1869 auf 66,840,275Thr. veranstschlagt —
77 298 Thlr. niedriger als im Vorjahr Die Friedenspräsenz
stärke beträgt 299,000 Mann.
Berlin 25. Mai. Der „Rechenschaftsbericht“n der süd⸗
deuischen Coalition ist erschienen. Derselbe verlangt die Samm⸗
lung der staatlichen Kräfte Süddeutschlands zum gemeinsamen
Dandeln, wodurch die Erfüllung der vertragsmäßigen Pflichten
Jegen Rorddeutschland ermöglicht werde, ohne daß ein Aufgehen
n Preußen für Süddeutschland zu befürchten wäre, welches so
dem Ziele eines einigen freien Deutschlands entgegenge⸗
führt werdee 87*
Berhin, 26. Main Der „Staatsanzeiger? dementirt aufs
Formellste die Nachricht des, Journal des Debats,“ England
habe sich hier amtlich gegen die Ueberschreitung der Zollpar laments-
ompetenz ausgesprochen. Der“Staatsanzeiger“ erklärt ferner,
daß über die von der „Morning-⸗Post“ gemeldeten Abrüstungsbe⸗
mühungen Englands hier nichts bekannt sei.
Berlin'26. Mai. Das „Militärwochenblatt“ meldet:
Durch Cabinets⸗Ordre vom 13. Mai werden auch dieses Jahr,
wie bereits voriges Jahr geschehen, die beiden älteren Land wehr⸗
ahrgänge von sernerer Dienstpflicht enthoben.
Wien, 22. Mai. Das Ehegesetz, das Schulgesetz und daz
Besetz über Regelung der confessionellen Verhältnisse haben die
jaiserl iche Unterschrift erhalten, und werden wahrlich übermorgen
veröffentlicht werden.
- Das Oberlandesgericht hat das Urtheil des Landesgerichtz
Wien gegen Julie Ebegenyi v. Teleles über die von Victor von
Ebergenyi, Vater der Verurtheilten, nur gegen das Strafmaß er⸗
zriffene Berufung, in Bezug auf die Strafe bestätigt. In den
kẽintscheidungsgründen werden jedoch u: A. die Milderungsgründe
velche das Landesgericht angenommen, als thatsächlich nicht vor⸗
„anden erklärt. Das Obergericht findet im Gegentbeil nur Er—
ichwerungsgründe.
Kiel, 28. Mai. Die Aufnahme der Zollparlaments-⸗Mit
zlieder bei ihrer Ankunft heute Morgen um 10 Uhr war eine
nthusiastische. Am Bahnhofe waren die Matrosen und Marine⸗
Waten miu Musit aufgestelli. Um 11 Uhr fand die Absahrt zur
A Marine⸗Officieren Statt,
ind die Panzerfregatte Friedrich Karl wurde besonders besichtigt,
inter Saluischüssen von den übrigen Schiffen. Die Matrosen
tanden in Paradeaufstellung auf den Raen. Das Frühstück war
in Bord der Gefion bereitel. Dann fand ein Ausflug nach Fried—
richsort Statt. Das Diner wurde um 4 Uhr'auf Bellevue ge—
halten, und zahlreiche Toaste wurden dabei ausgebracht; der erste
on Contre⸗Adiniral Jachmann auf Seine Majestät den Koͤnig,
den Gründer der Seemacht; dann v. Dechend auf das Zollpar—
ament, von Waldedk auf die Gastgeber, von Lasker auf Moltte,
son Volk auf die aus dem Zollparlamente zurückkehrenden Mis-
—E
Feststimmung.