Berschwoͤrung, wurde in Haft genommen, in der er sich bei Ab⸗
jang der letzten Post, die bis zum 27. Mai reicht, noch befand.
das Bestechungs⸗Complot liegt jetzt klar vor den Augen der Oef⸗
fentlichleit. Aus den eingeleiteten Verhören und Beschlagnahmen
jat sich Folgendes ergeben: Das Centrum des Bestechungspla⸗
ies war der sogenannte Whisky-Ring“ in New⸗-PYork, bestehend
mis Leuten von der rebellenfreundlichen. fogenannten demokratischen
Partei, die durch berüchtigte Unterschleife sich großes Vermögen
rworben haben. Nachweisen läßt sich, daß in diesem Kreise 25,000
doslars zur Gewinnung dreier Senatorstimmen gezeichnet wurden,
ind daß außerdem 100,000 Dollars in New⸗York für die Be—
oldung der Vertheidiger des Präsidenten zusammenkamen. Es
zingen 50,000 Dollars von dieser letztern Summe an die Ver—
heidiger: Wohin die andern 80,000 Dollars und der größere
Theil jener 25,000 Dollars gezahlt wurden, darüber verweigert
zer in Gewahrsam genommene Wooley, dessen Character als Agent
ver Bestechung nachgewiesen ist, die nähere Auskunft. Durch ein
Zusammentreffen von Nebenumständen ist man' jedoch auf die Na⸗
nen der drei Senatoren gekommen, in deren Hände das Geld
Jeflossen sein muß. Es sind Männer, auf deren Gesinnungstreue
zie Partei noch am Vorabend des Verdictes gezählt hatte
Die Auswanderung von Farbigen aus den Vereinigten Staa-
en nach Liberia, der Neger-Republik auf dem heimathlichen Boden
Afrika's, ist im Zunehmen begriffen; die zu diesem Zwecke gebil⸗
zete Colonisations-Gesellschaft kann wegen Mangels an Mitteln
nicht allen an sie gestellten Anforderungen genügen. Von Savan—⸗
zah expebirte dieselbe mit ihrem Schiffee, Golconda“ am 14.“ Mai
(51 solcher Auswanderer, fast sämmtlich Farmer oder Handwer⸗
er, die größtentheils lesen und schreiben können.
Mün — 94 Junl. omn *n dea
bayerische Armeeim 36. ASchluß).
Wahrscheinlich ig der Abchtz die wel. Veitshöchheim geschlägene
Schiffbrüde zu bedrohen, zeigten sich Mittags feindliche Abtheilun⸗
zen, hauptsächlich qus Cavallerien unde! Artillerit bestehend; auf
dem linken Flügel des Gegners, diese wurden von dem 6. Che
paurlegers⸗Regiment, der schweren Cavalleriebrigabe “und' dem 8.
Uhlanen · Regiment zurückgeworfen, undhildete dieses mit Erfolg
gekrönte Reitergefecht einen schönen Abschluß der zwbeitägigen bluti—
zen Gefechte von Würzburg. Es wird der Rückzug über den
Main befohlen. Betrachten wir nun die Bewegungen der Preu⸗
zen in dieser Zeit, 11—26. Juli. Sie hatten nach den Gefech—
en ber Aschaffenburg diese “ Etads sowie Hanau und Frankfurt be—
etzt und rückten am 21. Juli, nachdem sie noch die oldenburgisch-
zanseatische Brigade Wetzien an sich gezogen hatten, gegen Tau—
der⸗Bischofsheim, Werbach und Werthheim dem 8. Armeecorps
nach. — 4. Abschnitt. Am 27. Juli stand die Wahrische Arinee
wischen Rottendorf und Veitshöchheim und konnte bel dieser Be—
chießung von Marieuberg (Würzburg) sich nur mit der Artillerie
hetheiligen· Da nach einene Telegramm des bayrischen, Minister⸗
räsidenten Frhrn. v: d. Pfordten“vom 2. August an ein Waffen
tillstaud ⸗abgejchlossen war, wurdet vis dahin eine Waffenruhe, je—
doch mit 24stüudiger Mundigungsfrift, vereinbart? In der Nacht
vom 31. Juli wurde die‘ Waffenruhe zwar preußischerseits gekün⸗
digt jedoch nach der Uebergabe Würzburg's, mit Ausnahme des
Marienberges und des Mainviertels gehalten. zAm 2 Au⸗
zust, Krat Waffenstillstand, ein. HDie 5Stellung da bayerischeũ
heeres zwischen der, preußischen Mainarmee und dem bis
Nüruberg vorgedrungenen Reservekorps unter demmniGroß⸗
herzog von Mecklenburg war fürden Fall, daß sich die Friedens⸗
erhand lungen zerschlugen, eine höchst mißliche; weßhalb der Feld-
marschall beschloß, den ihm gebotenen 8wöchentlichen Zeitraum zu
benützen, um seine Truppen auf die Donau, als den zunächst
zroßen Terrainabschnitt zu basiren, woselbst die als befestigtes La—
jer einger ichtete Festung Ingolstadt einen sicheren Stützpuukt bot.
Nachdem am 22. August die Unterzeichnung des Friedensaktes
zoslzogen war, wurde unterm 29. August die Auflösung der mo⸗
zilen bayrischen Armee anbefohlen
—V2—
Vermischtes.
In Speyer hat am Dienstag zwischen einem jungen Für—
ken Leiningen und einem badischen Officier ein Duell siattgefun⸗
»en,das einen ganz glücklichen Verlanf nahm und keinen der
duellanten verwundete. ,
fSpehyer 16. Juni. Seit einigen Tagen besindet sich ein
Laucher aus Oesterreich hier, der unter Submarine⸗Ingenieur
Bauer bei der Hebung des Dampfers ‚Ludwig“ im Bodensee be⸗
chäftigt war und nunmehr am Rheine Taucher-Vorstellungen gibt.
Fur Solche, die noch nicht Gelegenheit hatten, Aehnliches zu sehen,
iud diese Vorstellungen jedenfalls von Interesse.
4. Nach einer Landauer Correspondeuz in der „Frankf. Zig.“
ollen die Geldmittel für ein ultramontanes gagliches Blatt, wel
des in Speyer gearündet werden loll.' bereits zusanimengehbracht
.. 712 494ααα3
ein. Man durfte demnach wahrscheinlich nicht hnglsueht auf
die neue Erscheinung zu warten haben, 3 —
t Der „Fr. Kurier“ regt die Idee an, daß bie Feier der
Jufstellung des Lutherdenkmals zu Porms nicht bloß in Worms,
sondern in allen protestantischen Kirchen und Gemeinden des
Inn- und Auslandes gefeiert werden möge. Es wäre dieß noch
zu ermöglichen, wenn die Presse sich dieser Idee, schnell
riachne ν—
F WMannheim 14 Junl. Das Obergericht hat gestern die
on J. Schneider, dem Redacteir und Verleger der N. B
2.3. eingelegte Nichtigkeitsbeschwerde gegen, das VUrtheis der
—An wird
ich also demnächst füt drei Monate auf eine Festung zun beger
ven haben. 338* —
. f, Man n hei m.“ Im hiesigen Hafen und in Ludwigshafen
ahern gegenwärtig 805 bis 100,000 Etr Betreide.Ein Theil
)esselben ist für Frankreich bestimmt, der zrößere Theil aher war⸗
et auf Abnehmer, die, bei glünstigen Ernteaussichten jäglich zurüd,
zaltender werden.Die Preise sind seit Ende März weichend,
Seit der Ernte von 1867 bis dahin wurde hiet gezahlt für Wais
en erster Qualität 16 fl. 14 kr. bis 17 fl. 45. sur Gerste er⸗
ter Qualität 10 IP. dis 11 40 kr. für Hafer Jo' l. bis 10 I.
30 kr. gegenwärtig wird angeboten: Waizen erfter Qualität
u 14 fl. bis 14 f1. 60 kr. Gerste 9 I. 29 kr. Hafer 10 fl
zer 100 Kil. * ——
f Mainz, I un Der gußerordentliche Aufschwung, wel⸗
hen der Handel mit Schlachtvieh zwischen Ungarn und England,
iamentlich durch die immer weiter greifenden Speculgtionen hie⸗
iger Händler genommen, hat jetzt eine Gesellschaft ungarischer
Biehhaͤndler veranlaßt, Zwischendepots am Rhein jgu erxrichten
zunächst ist zu solchen eterg Seen dqu Solachtvieh V
hofssheim am Main ersehen. Die Versendungeu gehen über bie
sterreichisch ⸗bayerischen Linien und die Ludwigsbahn ⁊xc. Einen
Tbeil der Waare konsumirt das Rheinlanden d )
FJu Mainz sind in der Letzten Zeir falshe — ——
enstücke mit den Jahreszahlen 1850 und 1855 und falsche preuß.
Thalerstücke mit der Jahreszahl 18589 und 1860 ausgegeben worn
den. Ihr Glanz ist matt, dien Oberfläche poros, die Kande un⸗
gal, das Gewicht gering.uac, J
fIn Frankfurl fand ein⸗der I Nacht ved 124.18.. Jumi eine
zroße Schlägerei zwischen etwa 30 Personen statt; auch Vaßs Mes—
jer spielte dabei eine. Rolle. ,
.Aßmanmn s ya ugeenr. Junir⸗Heufte ereignete?tisich
ner nachstehender Unglücksfall. Ein Hr. Fr. Becker in Mühlheim
in der Ruhr gehörendes Kohlenschiff, das,u mit Kalksteinen.be⸗
aden, anf der Rückfahrt begriffeu war, strandete dichtDdor dem
„Hotel Anker“ durch das Anlaufen an einen hervorragenden Fel⸗
en.“ Leider ist dabei der Verlust eines Menichenlebens zu Bes
lagen, indem der Steuermann Schneider aus Bingennim dem
S„trome seinen Tod fand, uls er zur Rettung jeines der Beman—
uͤng des Schiffes angehbrenden Sohnes ins Wasser sprang- Der
Leßlere wurde gerettet. — 71
12565. Manbaut tzetzt vor den Thoren von Paris eine klente
kisenbahn mit nur einer Sthiene, die auf dem gewöhnlichen Fahrs
veg angebracht wird, ohne daß: detscibeeiner besonderen “Berän⸗
erung hedürf. Die Maschine hat, drei Räder, von denen zwei
nuf dem Wege gehen und eines auf der Schiene. Diese trägt
die ganze Last des Zuges. Diese Versuchslinie, die“ von Rainch
nach Montmiraibngeht, (nicht ganz eine preußsschẽ Meile)
vird in den Tagen bom 15. bis 20. Juli dem Pudbfikun ge—
ffnet werdenz ———
124 Ginen merkwürdige Erfindung) Ein Nordamerikaner
angte vor wenigen Tagen in Paris an uüd verlangte von der
xanzöfischen Regierung ein ausschließliches Privilegium,z für eine
neue Erfindung, welche darin besteht, beim Drucken von, Büchern
ür nächtliche Leser statt, der Druckerschwärze Phosphoꝛ anzuwenden
und deuselben am Papiere zu fixiren, so daß beim' Löschen des
Aichtes die Buchstaben leuchten und des Text des PHedffnesee Bu⸗
hes flammend erscheint. Das ganze Verfahren soll ein ungemein
infaches und billiges sein und dürfte daher bald allgemeine Ver—
hreitung finden.
t Der zoologische Garten in Antwerpen besitzt seit längerer
Zeit zwei prächtige bengalische Tiger, von denen einer, um nach
London befördert zu werden, in einen soliden Transportkäfig ge—
zracht worden war. Nachts wwischen 83 und 313 Uhr sahen öi-
enbahnbeamte ein Thier über die Mauer springen, die, den Eingang
uum zoologischen Garten von der Eisenbahn trennt““ Es, war der
Tiger, dem zuerst ein Abtrittskarren in den Wurf dam“er fiel
iber das Pferd her, an dessen Weichen er sich festirallte, währenden
er ihm eiuen Biß am Schenkel versetzte.n Der Fuhrmann, der
ich zuerst auf sein Pferd gerettet hatie, erhielt durch die Tate.
ine Wunde am Schenlkel und flüchtete sich auf den Karren, wäh⸗
end das Pferd in Anast den Moarkipläße von — 5