Full text: St. Ingberter Anzeiger

zunen. Aber aur kurze Lehrbücher, kein Wust! Besser machen 
erden wir die Menschen freilich wohl mit aller unserer Weigheit 
aicht biel, Narren und Thoren werden fie sein und stehlen, be⸗ 
rrugen und Lugen, so lange die Welt sieht, aber die Aufklaͤrung 
zann es doch einmal dahin bringen, daß fie sich nicht morden und 
wie wilde Bestien zerfleischen. F 
VLob dem, derses ver dient, Za Auch in Frank⸗ 
reich brach Feuer aus und geiff rasch um sich. Aus einem bren⸗ 
nenden Hause hörte man schretenz H Retiet uns !Reitet uns!“ 
herzzerreißend iwar der Schrei einer Mutter: „Rettet mein Kindl“ 
Der Etzbischof don Auch, der bis dahin mit den Löschenden ge⸗ 
atbeitet krat vor und rief⸗ Fünfundzwanzig Louisd'or dem, der 
die Frau und das Kind aus den Flammen reitet!“ Mehrere 
Manner naherten sich den Flammen, traten aber wieder zurrüd. 
Abermals wiederholte der Vischof seinen Ruf, aber vergebens. Da 
nmimnt ver Etzbischof ein Tuch, kaucht es in einen Eimer Wasser, 
umwickelt sich damum und besteigt die Brandleiter. Die Volts⸗ 
menge fiel auf die Kniee, betend und das Auge unverwandt auf 
— 
Fenftet/ und don Flammen und Qualm umgeben stand am Feu⸗ 
er ine ergreifende Gruppe: der Erzbischof, die Mutter; das Kind 
r nahm vas Wind, hutf' der Frau und die Rettaug gelang.Un⸗ 
en angeldnmen, rißß ern Das tzalbberbranute Tuch von se iner 
Schulter, knieete nieder und dankte Gott für die Rettung.“ Daun 
rat R8 Frau. , Frau,“ sagteret/ ,ich hatte 23 Lousd'or 
dem dersprochen, der Sie retten würde. Ich habe die Summe 
verdient und Ihnen will ich sie schenten. 
izid on don v Ein sonderbares Testament hat ein vor kur⸗ 
er zu Abbeh Halluverstorbener Hert don etwas exentrischen 
Ideen hrnierlassen. n VDie Zeit hatte seine Erbitterung gegen die 
Tillotz · Gisenbuhn, die Uber einen Theil seines Grundbefitzes hin⸗ 
wegführte, micht zu besänftigen vermocht. Davon legte auch das 
Testament Zeugniß ab⸗ Einem Abvokaten, der die Anlage: der 
Fifenbahm⸗ur Zeit delämpft hatte, hinterläßt er nahezu 10008str. 
als! Feichen seiner Anerleunung; mit dem Reste des Vermögens ist 
ein Bekannter von ihmNein Mitglied der Fam lie bedacht — doch 
unter Ver Bedingung, daß er nie init den Virectoren der Eisen⸗ 
bahn ein? Wort idechsele, nie auf ihzr reise, noch auch Vieh oder 
anbere Güter mit ihr verschicke. Vernachlässigt er dieses, dann 
geht die Erbschaft an die Familie des Verstorbenen über. Aber 
auch die Direckoren der Silloih Eisenbahn hat Nr. Jounghusband 
— dies ist der Name des sonderbaren Erblassers — nicht leer 
usgehen lassen. Er vermachte ihnen je a Penny. (224 Pfennig.) 
7 In Frederilssunde(Dänemarh) hat eine große 
Feuersabrunst 20 Häuser eingeöschert und 200 Vtenschen obdach⸗ 
os gemacht. 2 A — — 
y Bei einer am 13. Juni stattgehabten Explofion einer Ni— 
roglycerinfabrik bei Stockholm fanden 14. Meuschen den Tod 
das Laboratorium mit werthvollen Apparaten, und das Wohnhaus 
wpurden total zertrümmert. 
7 In Moskau hat ein seit 20 Jahren daselbst angesiedeller 
Ingenieur, Ramens Stollenberg, eine Entdeckung gemacht, die wie 
die Börsen⸗Ztg. meint, zu einer der wichtigsten der Neuzeit wer⸗ 
den kann. Er ersetzt nämlich, und hat es auf der dortigen Gar⸗ 
enausstellung bewiesen, die bisherigen Brennmalerialien beim Kochen: 
dolz, Totf, Kohle, Coats c., durch eine Leitung von Luft durch 
dohlenwasserstoffgas in einem einfachen Apparate, wo die Luft 
ich entzündet und hell in langgestreckter Flamme brennt. Einen 
dochofen mit solchem Apparate hatte er zehn Tage lang, von 
10 Uhr Morgens bis: Abends 6 Uhr, für“ die Bedürfniffe des 
Ausstellungs · Buffets hingestellt. Auf drei großen DOeffnungen 
vurder das Kochen der Speisen bewirkt, die rascher als sonst don 
der intensiven Hitze gar wurden und während der ganzen Zeit nur 
ur 8 Rudet Kohtenwafserstoffgas erforderten. Die reine blaue 
Flamme hat eine viermal stärkere Leuchtkraft, als das jetzt im Ge⸗ 
drauch befindliche Gas. Die Hauptsache der Erfindung in Ersparniß 
des theuren Brennmaterials und die Erzielung derselhen Refultate 
mit einer verhältnißmäßig viel geringern Flamme.“. 
rFrankfurt, 18. Juni. Bei der gestern begonnenen 
und heute beendigten Ziehung 1. Classel534er Stadt⸗Lotterie wur⸗ 
den folgende höhere Treffer gezogen: RNr. 10045 2000 fl. 
—— 
Nr. 3851 400 fl. 5* 
t Wien. Der Haupttreffer der 1864er Loose (280,000 fl.) 
bei der letzten Ziehung wurde von einem in Gtaz domizilirenden 
k. k. Obersten gewonnen. Ein merkwürdiger Zwischenfalt war es, 
daß der Eigenthümer des Looses einen Tag vor der Ziehung ei⸗ 
nes von den zwei Voosen, die et besaß, ei jem Freinde zum Kauft 
inbot und dem Käufer die Wahl überließ. Durch einen gun · 
tigen Zufall behielt er gerede den Haupttreffer in der Hand, 
Bekanntmachungen. 
In der hiesigen Hospital⸗ 
5 Casse liegen 600 fl. auf 
8 Hypothek zum Ausleihen be—⸗ 
reit. Das Nähere bei dem 
J Mechner J. J. Grewenig 
—RE 
St. Ingbert, den 19. Juni 1868. 
Die Hospital⸗Commission. 
—n 
Ein großer Heuspeicher ist zu 
vermiethen bei 
Juil. Grewenig. 
0 Awei Glaser⸗ und mehrere Tisch⸗ 
* lergesellen können gegen guten 
— dauernde Beschäftigung er⸗ 
halten bie 
A. Jontaine in Sulzbach. 
MNainz, 19 Jun. — 
(Fruchtpreise.) Weißmehl das Mal⸗ 
ler à 140 Pfund — fl. — ktr. — Rog⸗ 
zenmehl ditto — fl. — ir. — Weizen (200 
Pfoↄ.) 14 fl. — tr. — 14 fl. 45h. — 
orn (180 Pfd.) 10 fl. 50 kr. —11 fl. —⸗ 
kr. Gerste (160 Pfd.) 9 fl. 80 tr. — 9 
l. 45 kr. Hafer (120 Pfd.) 8 fl. 50 tr 
bis 6 fl. — kr. — 
Wornis den 19 Junm 
Wir notiren heute: Weizen 14 fl. — kr. 
bis 15 fl. 30 kr. Roggen 10 fl. 30 kr. 
bis — fl. — kr. Gerste — si. — kr. 
bis — fjl. — kr. per 100 Kilo. Hafer 
— fl. — kr. bis — fl. — kr. per 60 Kilo. 
Mehl per Partie 13 fl. — kr. bis — fl. 
— kr. Roggenmehl 10 fl. — kr. bis — sl. 
— kr. Roggenvorschuß — fl. — kr. bis 
— fl. — kr. Weizenvorschuß — fl. — kr. 
— fl. — Akr. Blumenmehl. 18 fi. — kr. 
is — fh. — fr. per 70 Kilo., Reps 
— fl. — kr. bis — fl. — kr. per 85 
—V 
— fll. — kr. Leinöl vhne Faß 22l. 
— kr. bis — fl. — kr. Mohnöl ohne Fej 
— fll. — ftr. bis — fl. — tr. per 
50 Kilo. Repskuchen — fl. — kr, bis 
— fl. — kr. Branntwein 29 fl. — kr 
bis — fl. — ir. 
Acker⸗ Ver steigerung. 
Montag den 13. Juli 1868, Nach— 
mintags 3 uhr u Eb. Ingbert bin 
der Behaufung desSeifensieders 
Schmiti laͤßt die katholische Kirche von 
da Plan Nr. 2833 34 Ruthen Acker 
auf der Meß. Bann von St. Ing 
vert in 2 Parzellen öffentlich auf Ei⸗ 
zenthum versteigern. 5 
Horn, kgl. Notar. 
— 
Schöne MainzerHande 
kärs ch enn sind wieder eingetrofsen. 
Auch wird eine Parthie weicher Hand⸗ 
zaschen billigst abgegeben. 
Bifferoy's Käse stets 
rrisch. — A 
Parmesan Käse. 
Sester 5 ch wei zerkässe (Em—⸗ 
menthaler bee J 
Fritz Wanzerbieter. 
Wer an den verlebten 
—A 
Haas etwas zu fordern hat, wolle 
seine Rechnung gehörig specificirt dem 
derrn kgl. Rotar Horn oder dem Unter⸗ 
zeichneten ungesäumt einreichen; wer an 
*en Erblasser Haas etwas schuldet, 
vird ersucht seine Schuldigkeit anher 
u entrichten. 
— Concessionirtes Geschäfts-⸗Bureau 
3Westphälinger. 
Sehr schsne 
GBarcdellem x 
CGæpp x 
mpflehlt 
J Fritz Panzerbieter. 
Geschäfts-Empfehlung. 
Der Unterzeichnete hat sich dahier als 
Seiler etablirt, und empfiehlt sich einem 
zeehrten Publikum in allen in sein Fach 
inschlagenden Artikel, als: Flaschen 
ugseile, Rollenseile, Bindstränge, 
Bindgarne in allen Sorten ⁊c. ꝛc. 
Auch unterhält derselbe ein Lager in 
Sensenwürfen, Heu⸗ und Garten⸗ 
rechen. 
St. Ingbert 20. Juni 1888.— 
Meter VBrill, Seiler, 
vohnhaft im Ph. Klinck'schen Hause 
eis-a-vis der Materialwaarenhandlung des 
Hru. F. Panzerbieter. 
ate Iidtttn 
IV.—2 
—XV