prochen, aber nicht freigelassen, sondern bis zu ihrer vollständigen
Heilung in das Irrenhaus gebracht. Er habe mehrere solcher Per—
onen in seiner Anstalt, fie würden aber nie geheilt, und er hoffe
daß er durch seine Ausführung Veranlassung gegeben habe, daß
die menschliche Gesellschaft künftig vor solchen Personen gehörig
zeschützt werde. V
Dr. Gudden, Director der Irrenanstalt zu Werned, theilt
zöllig die Anschauungen der Collegen Martin und Solbrig, und
zibt sein Gutachten dahin ab, daß, wenn der Angellagte nach dem
Artheile der Geschwornen der Theilnahme am Morde der Julie
Ebergenyi für überwiesen erachtet werde, dann die volle Verant—
vortlichleit für dieses Verbrechen demselben zur Last falle, d. h.
daß er in diesem Falle für vollkommen · zurechnungsfähig erachtei
werden müusse. Ganz anders würde er urtheilen, wenn der Graf
Thorinsky persönlich z. B. einen Nebenbuhier in der Aufregung
rrstochen hätte, so aber habe er nicht nur die Tragweite seiner
Hhandlungen berechnen und überlegen lönnen, sondern er habe auch
die Folgen gekannt, wie es aus seinen Briefen, die er in den kei
lischen Tagen schrieb, deutlich hervorgeht. Die Auffassung des
herrn Dr. Morel sei ihm nicht geläufig; er wisse nicht, was er
ich unter dem moralischen Wahn oder der moralischen Krankheit
denken solle.
Staatsanwalt richtet noch an Dr. Maher die Frage, ob
die Lehre von dem moralischen Wahne schon in der Wissenschaft
sich Geltung verschafft habe.
Dr. Mahyer erklärt, diese Lehre gehsre zwar noch in
das Bereich der Controversen, aber fie gewinnt täglich mehr An⸗
jänger.
Der Präsident läßt hierauf den Angeklagten wieder in den
Saal rufen und eröffnet ihm kurz die von den Sachverständigen
ibgegeben Gutachten.
Hiermil schloß die Sitzung um 125 Uhr Mittags.
Fortsetzung folgt.
der Blüthe und zum Reifen des Samens gebraucht, der Knollen⸗
ildung zugewendet und es kann durch eine verhältnißmäßig ge⸗
inge Mühe der Kartoffelertrag erheblich gesteigert werden.
F An dem Hause des Hrn. Bürgermeifiers Pflüger in Col⸗
nenst ein sind ausgewachsene und wirklich seiten schoöne und
iber 1 Pfund wiegende Riesentrauben wahrzunehmen. Die
zaselbst befindlichen Muskateller fangen schon an sich zu färben.
Ibgleich schon öfter von ausgewachsenen Trauben gelesen wurde,
o dürften doch Trauben von solcher Große zu den Seltenhei⸗
en gehören.“
F Die Entschädigungssumme für diejenigen Thiere, welche
us Anlaß der Rinderpest in sämmtlichen Regierungsbezirken Baherns
n denen die Seuche auftrat, getödtet worden find bet rägt etwas
nehr als 12,000 fl.
Frankfurt a. M. Wie der „Irkf. Anz.“ meldet, wer⸗
en viele unserer Schützen von ihren Frauen nach der Feststadt
Wien begleitet werden und zwar in Uniform: kurzen grauen Klei⸗
)ern mit grauen Jaden und grünen Aufschlägen; runden Hutchen
ind schwarzen Federn. — Gülige Vorsehung, wohin treiben wir?
Imazonen in Paraguah — Amazonen hier
F In Genf hat eine Krankenwärterin mehrere (8) ihrer Auf⸗
icht anvertraute Personen mit Atrophin vergiftet, lediglich aus
ranthafter Mordlust. W
fF In Sluk (Polen) brannten am 18. v. Mis. 478
Wohnhäuser, 100 Kauflaäden ec. ab; 600 Familien wurben
bdachlos.
f Auf dem Eriesee fsind wiederum durch Zusammenstoß zweier
Fahrzeuge und Sinken derselben 20 Menschen ertrunken.
Zwifschen England und Amerilka soll in Kurzem eine neu,
Dampferverbindung errichtet werden, vermöge welcher die Reis
don London nach New⸗-York in sieben Tagen wird zurũcgeleg
verden koͤnnen.
Der Gesammtbetrag von Gold. Der Gesammibetrag von
Bold auf der ganzen Erde ist gegenwärtig 1, 190, 000, 000 Pfb. St.
an Werth bexechnet. Würde dies zusammengeschmolzen, sfo gäbe
iez einen Klumpen 660 Kub. Yards groß. In Goldblatter
zusgeschlagen, wurde es einen Flächenraum von 10,000 englische
AQu.M. decken.
miichtes.
F Da jetzt gerade die Zeit der Kartoffelblüthe ist, so werden
alle, welche Karioffelbau betreiben, darauf aufmerksam gemacht,
aß es von Wichtigkeit ist, zeitig alle Kartoffelblüthen abzupflücen.
Dadurch werden die Säfte, weilche die Pflanze zur Entwickelung
Bekanntmachungen.
BVB—
8) ein Kinder⸗Röckchen von weißem
Baumwollbieber mit breitem wei⸗
zem Besatz.
fünf baumwollene weiße Frauen⸗
strümpfe, theils geflickt; ein Paar
mit blauen Perlen gez. F. H.
10) ein Mannshemd von blauem Baum⸗
wollzeug mit gelben sog. Rost⸗
ttreifen ohne Zeichen
drei graue wollene Strümpfe schon
geflickt ohne Zeichen;
12) ein Paar hellgraue, roöthlich car⸗
rirte Hosen auf beiden Knieen mit
dunklerem Zeug geflickt.
eine Weste von hellgrauem
Burkin; innen gelb, außen schwarz
gefüttert, mit hellen Knöpfen wo⸗
rauf Figuren.
ein lederner Gürtel mit eiserner
Schnalle.
Ich verwarne vor dem Ankauf dieser
Begenstände und ersuche Jedermann,
der Auskunft über den Dieb oder den
Verbleib der gestohlenen Sachen erthei⸗
len kann, mir hievon Mittheilung zu
machen.
St. Ingbert, den 17. Juli 1868.
Der Königl. Polizeicommissär:
b. Es sind zu derselben die benach⸗
harten Feuerwehren eingeladen und
verden unser Fest gewiß mit ihrer
Begenwart beehren. An die verehrl.
Bürger St. Ingbert's ergeht nun die
freundliche Einladung, hier, wie ander⸗
värts es auch der Fall war, ihre
däuser zu decoriren und zu beflaggen,
um den auswärtigen Gästen einen
reundlichen Willkomm zu bereiten.
Nach der Uebung findet ein Cou-
zert, ausgeführt, von der rühmlichst
ekannten Schützenmusik zu Zweibrücken,
m Chandon'schen Garten statt; das
rntroͤe für dieses Concert beträgt à
Person 9 Kreuzer.
Abends ist im Oberhauser'schen neu
rrbauten großen Saale ein Rall, wo⸗
zu das Entroͤe für Herren auf Üfl. 12 kr.
festgesetzt ist.
Ballkarten gewähren freien Eintritt
in's Nachmittag⸗Concert und sind zu
bekommen bei E. Conrad, J. Ban-
jerbieter, Y. Stief, Aranz Woll
uind Abends an der Kasse.
Feuerwehrleute und deren Angehö⸗
rige haben überall freien Eintritt.
Freunde und Gönner der Feuer⸗
vehr werden hiermit freundschaftlichst
ꝛingeladen, dieses Fest durch ihre Ge⸗
genwart zu verherrlichen.
Der Verwaltuungsrath der
freiwilligen Feuerwehr
zu St. Inabert.
Ausschreiben.
In der Nacht vom 25. auf 26. v.
Mts. wurden hier von einer Bleiche
jestohlen:
) ein neuer Bettüberzug, weiß und
roth carrirt, mit weißen Bün⸗
deln, ohne Zeichen
) ein neues hänfenes Mannshemd
mit Porzellan⸗Knöpfen, ohne
Zeichen;
3) ein Frauenhemd, am linken Aer⸗
mel geflickt, mit rundem einge⸗
jaßtem Ausschnitt; ferner in der
Nacht vom 6. auf 7. l. Mts:
4) ein hänfenes Leintuch, gezeichnet
I. O. 6;
3) ein Gebild⸗Tischtuch, mittelfein,
klein Carreaux⸗Muster, mit sog.
Kettenstich zusammengenäht, ge⸗
‚eichnet J. H. 6;
zwei leinene Frauenheniden, ohne
Zeichen, abgetragen; das eine mit
rundem, das andere mit vierecki⸗
zem Ausschnitt;
drei neue Mannshemden; das eine
von Shirting mit breiten Aer⸗
meln, Manchetten und eingesetzter
Brust; alle haben breite Bind⸗
hen, schmale vorn ausgeschnittene
Umlegkrägen, Porcellan-Knöpfen,
ind sind gez. J. O.
Krieger.
Einladung.
ßonntag den 26. Juli d. 5.
zäͤlt die hiesige freiwillige Feuerwehr
hr Hauptübung Nachmittags 4 Uhr