und daß Oesterreich weder als deutscher Staat noch als berufen! ginn der Feierlichkeiten wrrd um 6 Uhr Morgens durch die Ko—
gelten könne, auf Deutschlonds Geschicke einen leitenden Einfluß aus? none der Invaliden verkündigt. Der Tag beginnt mit Verthei—
zuüben, Preußen werde die innere Entwickelung Oesterreichs nicht lung der Natural-Unterstützungen, an die Bedürftigen sämmtlicher
stören und mit diesem gern Freundschaft halten, wenn seine Po- zwanzig Arrondissements von Paris. Um 1 Uhr findet eine fei—
litik den aufgestellten Grundfätzen „Friede und Versöhnung“ treu erliche Messe in der Domkirche Statt, welcher Deputirte aller
bleibe. — Ferner erklärt die „Prov.⸗Corr.,“ Preußen stehe den zroßen Staatskörperschaften, sowie der Civil- und Militärbehörden
Unterhandlungen der süddeutschen Staaten über ihre Militärver⸗ heiwohnen, und welche mit einem Tedeum beschlossen wird. Die
hältnisse fern, billige dieselben aber durchaus. — Im Laufe des Tagesfeier findet gleichzeitig auf der „Place Trocadero,“ der
September wird das Königspaar die Elbherzogthümer besuchen. „Place du Tröne“ und der Seine Statt; sie beginnt um 2 Uhr
Agram, 11. Aug. Bei Pakrac hat das Landvolk die Lachmittags und schließt Abends um 10 Uhr. Die genannten
Grundstücke der böhmischen Ansiedler total verwüstet. Auf die Zlütze werden mit Masten geschmückt, die mit Fahnen, Wappen,
Kloge des Letzteren entschied der Stuhlrichter: sie möchten Trophäen und Blumen decorirt sind. Dort werden pantomi—
auswandern. nische Vorstellungen, Productionen von Seiltänzern und Akroba—
en, Preisstangenklettern, sowie Volksbelustigungen aller Art aus-
jeführt, während auf der Seine Wettfahrten stattfinden. — Um
Uhr beginnt die Gratis-Vorstellung stämmtlicher Pariser The—
ater, sowie des Cirque Napoleon, der Cirque de l'Imperatrice
ind des Hipppdrom. Am Abend wird Tuilerien-Garten, der
zleichfalls mit Masten und Guirlanden geschmückt ist, vermittelst
Has und farbige Ballons illuminirt, die Hauptstraßen und Pro⸗
nenaden, die öffentlichen Plätze und Gärten werden in gleicher
Weise erleuchtet und deren Candrelabres mit Blumenvasen gekrönt.
Die Gärten werden durch bengalische Flammen, die Fontainen
der Place de la Concorde und der Champs-Elysées durch electri⸗
sches Licht erleuchtet werden. Die Palais der großen Staatskör—
perschaften, die Ministerien Gesandtschafts-Hotels, die kaiserlichen
und städtischen öffentlichen Gebäude die Hauptthore der Stadt,
owie die hervorragendsten Denkmäler derselben werden ebenfalls
lluminirt. — Um halb acht Uhr beginnen wiederum die ponto—
nimischen und akrobatischen Vorstellungen auf den oben genann—
en Plätzen und um 9 Uhr beschließen zwei Feuerwerke, welche
von dem Arc de Triomphe und der Place du Trone abgebrannt
verden, die Feier des Tages.
Enugland.
London, 12. Aug. Das Prospect der französisch- ameri⸗
anischen Kabelgesellschaft ist ausgeben worden und haben die
Morgenb lätter Auszüge ans demselben gebracht. Der „Herald“
zewillkommt das Unternehmen als eine gesunde Concurrenz,
velche für die Compagnieen und das Vublikum nur von Vortheil
ein würde.*
Frankreich.
Ein japanesischer Prinz ist in Nantes angekommen. Derselbe
jat die Absicht, alle Hauptstädte zu besuchen. »*
Paris, 9. Aug. Der Kaiser wird am Mittwoch von Fon—
tainebleau nach Paris kommen. Am Freitag findet eine Truppen⸗
rebvue in den Champs Clysées statt. Am 22. begiblt sich der Kai—
ser in das Lager von Chalons.
Paris, 10. Aug. Gestern Abend schon zeigte das „Jour⸗
nal de Paris“ an, daß gegen Henri Rochefort (Redacteur der
Lanterne, die in mehr den 50,000 Exemplaren confiscirt worden,
wegen Schmeicheleien, die er dem Kaiser gemacht) ein Vorführungs—
hefehl erlassen worden sei. Derselbe habe drum auf Anrathen
jeiner Freunde beschlossen, ins Ausland zu verreisen. Der „Figaro
dezweifelt an demselben Abend die Wahrheit des Gerüchts von
der Abreise Rochefort's einzig aus dem Grunde, weil nur wegen
eines Verbrechens und nicht wegen eines Vergehens die sofortige
Festnahme eines Verrutheilten oder eines Angeklagten statthaft sei.
Der Figaro scheint inzwischen besser unterrichtet worden zu sein,
denn er zeigt heute ganz kurz an, daß Henri Rochefort sich „zur
Stunde“ in Brüssel befinde, daß er also heute Nacht oder heute
Morgen erst Paris verlassen hat. — Man hat sich, wie der „Fi—⸗
garro erzählt, auf der Polizeipräfectur erkundigt, ob man die
Fenster dieses Gebäudes am 15. August nicht mit den am ver—
lossenen Sonnabend mit Beschlag belegten 50,000 Lanternen zu
ssuminiren gedenke.
Nach der „Union“ sind die Marschälle und Generale, welche
an der Spitze der Commando's in den Departements stehen, ange
wiesen worden, die Arbeiten zur Organisirung der mobilen Nati—
onalgarde mit thunlichster Geschwindigkeit zu beendigen. Wie
das genannte Blatt hinzufügt, scheine es, daß man die Bataillone
dieser neuen militärischen Institution besonders schnell in den De—
partements des Nordens und Ostens und in dem der Seine auf—
zustellen sich beeile
Italien.
Aus Rom wird dem ultramontanen „Monde“ geschrieben,
daß die diplomatische Note des Herrn v. Beust daselbst einen
iblen Eindruck hervorgebracht und eine gerechte Unzufriedenheit
rregt hat. „Man sagt, heißt es in der Correspondenz, daß der
Tardinal-Staatsminister für den Papst das Recht behauptet, so
uu sprechen, wie dieser es gethan, und die Verletzung eines syl⸗
agmatischen Actes zu verdammen, den man durch Gesetze, welche
nn vollem Widerspruch zu den Kirchenregeln stehen, erseßt. Man
)arf hoffen, daß dieses Schriftstück, welches sehr würdig und fest
zehalten sein soll, dem Publicum bald wird zur Kenntniß gebracht
verden. Die Mißhelligkeit zwischen dem heil. Stuhl und der
sterreichischen Regierung titt also deutlicher hervor als je, und
nan darf wohl befürchten, in Anbetracht der schlimmen Wege,
velche die österreichische Politik betreten hat, daß diese Mißhellig—
eit nicht sobald geschlichtet sein wird. Es ist darum falsch, daß
Fardinal Silvestri, wie mehrfach angezeigt, eine außerordentliche
VLersöhnungsmission übernommen habe oder übernehmen werde.
Cardinal Silvestri führt in der That den Titel eines Protectors
der österreichischen Nation und bereitet sich, wie er dies seit meh—
ceren Jahren zu thun gewohnt ist, zu einer Reise nach einem
deutschen Bad vor. Allein man versichert, daß gar keine Rede
davon ist, ihn zum Vermittler einer Annäherung zu machen, de—
cen Initiative zunächst von Wien ausgehen muß, und die außer—
dem nur auf einem ganz anderen Boden, als dem, auf welchem
die österreichische Regierung sich gestellt hat, zu Stand gebrächt
verden kann.
Rom, 11. August. Gestern machte der Papst Pius einen
Besuch im Lager von Rocca di Papa. Seine Gesundheit ist
yortrefflich. — Die Desertionen dauern in den fremden Corps,
namentlich unter den Legionären und den Carabiniers, fort.
Die Behörde giebt für jeden wieder aufgefangenen Deserteur eine
Prämie.
Florenz, 9. August. Die Italie meldet, das neue päpst⸗
liche Deserteurs in Foligno angekommen sind. Dieselben gehörten
der im Lager von Rocca die Papa stehenden Division an.
Auf der Insel de la Maddelena ist Menotti Garibaldi trotz
der erbitterten Opposition der Priester zum Communalrath ernannt
wvorden.
Der „A. A. Z.“ wird aus Italien Folgendes geschrieben:
„In Florenz will man wissen, daß in Rom ein neues Ruͤndichreiben
Paris, 11. August. Ans Spanien gehen uns Mit-
heilungen zu, nach denen trotz der Zuversicht, welche das Gouver—
nement an den Tag legt, eine revolutionäre, d. h. antidynastische
Bewegung keinesfalls mehr lange auf sich warten lassen werde.
Die Führer der Armee — wir wollen sagen die höhere Ofsiiciere
—sowie die Führer der verschiedenen Oppositionsparteien sind den
antidynastischen Bestrebungen gewonnen, ohne daß man schon jetzt
eine bestimmte Wahl getroffen hätte im Interesse der Ersetzung
der jetzigen Herrscherfamilie. Und bei dieser Gelegenheit sei be—
merkt, daß nach den Angaben meines gut unterrichteten und ver—
trauenswürdigen Gewährsmannes kein Mensch in Spanien an
Montpensier gedacht habe. Die spanische Regierung selbst hat
den Namen des Herzogs in den Vordergrund geschoben, um!
Frankreichs Befürchtungen zu erregen und sich der Sympathien
der kaiserlichen Politik zu versichern. Dieses ist nur halb gelun—
gen, den man weiß hier in Paris, daß die Kaiserin für diej Thron—
erhebung des Sohnes von Don Juan schwärmt und daß sie auch
Spanien gegenüber ihren legitimistischen Velleitäten treu bleibt
Die iberische Union hat noch immer große Sympathieen bei den
Progressisten, obgleich sie dieselbe nur übergangsweise z. B. durch
die Erhebumg des Vaters des Königs von Portugal, zu ver—
wirklichen suchen würden. Man erinnert sich- in hiesigen diplo—
matischen Kreisen, daß Victor Emanuel, als eine Deputation der
Kammer ihm zur Vermählung der Prinzessin Pia mit dem König
don Portugal Glück wünschte, in seiner rücksichtslosen Weise die
Bemerkung machte, daß es sich nicht blos um Portugal handle,
da Portugal berufen sei, das Piemont der iberischen Halbinsel zu
werden. Die Führer der verschiedenen Parteien in Spanien sind
übrigens dahin übereingekommen, die Wahl der neuen Dynaästie
dem allgemeinen Stimmrecht anheimzustellen.
Paris 12. August. Der „Moniteur“ veräffentlicht das
Programm des am 15. August (heute) zu feiernden Napolensfestes. Nicht
weniger als 500,000 Franken verwendet dieses Jahr die Haupi—
stadt von Frankreich »ns die Unterhaltung des Volkes; Der Be—