Full text: St. Ingberter Anzeiger

deutsche Nordpolexpedition reichen his zum 19. Juli aus 80220 
ocdlicher Breite. Die, Untersuchungen wurden dis 100 Meilen 
jordöstlich von der Bäreninsel ausgedehnt, wo die Expedition am 
. Juli ankam, wärend die schwedische Expedition erst am- 22. 
Iunli dort eintraf und bis 27. Juli dort verweilte. Die „Ger⸗ 
nauia* ging weil das Eis und die Witterung das? weitere Vor— 
ringen verhinderten, nach einer Landung auf Spitzbergen zum 
Zweck der Wassereinnahme, direct nach Norden. Das Wetter war 
it dem 10. Juli schöͤᷣͤ. J 
7 Wien. Eine enfsetzliche Frevellhai wird aus Szabadka 
M. Theresiopel) gemeldet. In der Nähe dieser Stadt wurde 
zieser Tage zwischen den Maisfeldern die Leiche eines Weibes ge— 
funden. Alle Umstände des Pefundes deuten darauf hin, daß sich 
ier der brutalste Aterglaube ein Opfex geholt. Die Unglückliche 
wurde mit pöllig aufgeschlitztem Leibe aufgefunden und neben ihr 
zie Leiche der nahezu geburtsreifen Leihesfrucht, von der jedoch 
dopf, Hände und Füße abgeschmikten waren. Offenhax leitele hier 
die ruchlose Mörderhand nicht Habsucht, denn das unglückliche 
Opfer war ein armes, mittelloses Baueruweib, sondern der im 
Bolke herrschende Abergläube, daß der Räuber, der sich im Besitze 
der gedachten erwähnten »Körpertheile eines neugebornen Kindes 
befindet, dem Arm des Gesetzes nicht erreichbar sei. 
Paris. Die neue Bauart von Häusern ohne Treppen, 
velche vor einiger Zeit versucht wurde, hat sich vorzüglich bewährt, 
daß — wie verlautet — das neue französische Vankgebäude nach 
diesem System eingerichtet werden soll. Anstatt der Treppen die⸗ 
nen nämlich bei solchen Häusern. Hybraulische Aufzüge, nach Art 
»erjenigen, welche bei'm gewöhnlicher⸗. Bauen der Haufer im Ge⸗ 
zrauch seben zwei waire wee Wasserbehälter, welche abwech . 8 — 
selnd mit Wasser gefülli werden; sind dazu bestimmt, das Gegge—gg 6 
gewicht der empor zu hebenden, Last zu bilden. Diese se — v —3 Ve 
Falter, die einen eingeschtossenru Raum? mit Sthen' ziehen sollen, Die “Liebe s⸗ od ererrradires ä pfel Golanum? 
gehen je einmal in der Minute auf, und ab und befördern auf ycopersicum) stammen qus Südamerika, wo sie unter dem Ra— 
diese Weise ohne alle Beschwerlichtecß und irgend welches Geräusch nen Tomaten allgemein beliebt sind zund gerne gegessen mwerden. 
die Innwohner des Häuses“ auft“ und abwärts. Das nach dieser Auch in Newyork und dessen Umgegent werden sie häufig gegessen 
Art aufgebaute zehnstöckige Haus in dem Quartier du Roule soll ind zwar sowohl roh, als auch in Saucen oder als Sulat. Bel 
autzerordentlich gesucht sein. r , uimns werden fste meistens mur zu Sauce verwendet, — Dieselbe 
e se ue Bihuru' kucheihe wode hiecin höcht bind jo dereet. Wiat aiget. Zodet — giebesapfel ton sie neos 
candolbser. Proceß stattsinden. 1MrenFratten, dies evste ist 80, einer Zuiebel tüchtig, traibt es dDanunmijt⸗rheißem Wasser dunch! 
it /Iweite. go. aunde die bie dritte ira8.n Jaͤhr ai altzsisch angeklagteinen Durch chlag. thut feines Gewurze-daran- und ruhrt whiere 
hre Männer bergiftet zu haben. um ihre Gellebten zu heirathen. uut einen Kochlsffel voll Mehl, das in Butter gelb geröstet, 
uille drei sind verhaftet und werden mit den Leichen ihrer, Män- vorden, zart an-. Dann läßt man es, noch eiun wenig aufko- 
aer Die man ausgegraben hat, cdafröatirt.“) ααι hen· Am besten schmedt diese Sauce, zu frischem (uicht sauerem) 
Der Spinnrocken der öonigin Ma— kindsbraten. — 
zie Antoinete, mit welchem sie im Gefängniß gespon— 
ven, war nach ihrer Guillotinirung einer Dame ihrer“ UÜmgeb⸗ 
ung geschenkt worden, in deren Familie er verblieb. Bekannt⸗ 
rich war derselbe auf der? vorjahrigen Weltausstellung zu sehen 
ind wurde von der Jury' als echt anerkannt. Jetzt hat eine 
Dame aus der Aristokratie dieses historische Gedenkftück mit nach 
dnnarn genommen· 
Im Triester Golfe hat sich am 1. September ein Hai⸗ 
ñsch gezeigt und auf höchst unangenehme Weise angekündigt, in— 
dem er dem in der Nähe'der Büchler'schen Badeanstalt im freien 
Meere schmimmenden Militaͤrverpflegungsofficial Glaser vom Ober— 
schenkel des rechten Fußes bis hinab an die Ferse beinahe das 
zanze Fleisch herabriß und die Knochen der Ferse selbst zermalmte. 
Der Kapitäm einer dort angekommenen holländischen Brigg sagte 
aus, daß ihm das Ungethüm, das er aiff 20 bis 25Fuß lang 
chatzte, von der Insel Lissa her gefolgt sei. (Wie aus Triefi 
elegraphisch Nach Wien berichtet wurde, ist das Unthier bei Isola 
lefangen worden. 
— In seiner Orlschaft am Krimm' (Krain) wurde ein im 
Stalle schlafender Knecht von einer Spinne gerade unter dem 
Nuge jo gebissen, daß er am anderer Morgen in Folge einer 
narken Geschwulst nichts sehen konnte und vier Tage da— 
zauf starb. — F 
Im Mai 1869 soll in Petersburg eine internalionale 
Vartenbauaussteslung- stattfinden. 
fIn Newyorkhat si h vor KHurzem der französische Te— 
ror, welcher den „Blaubart“, im Theatre franquise singt, dadurch 
nergiftet, daß er die Spitzen seines Schnurrbartes, welcher ver⸗ 
nöge eines giftenthaltenden Mittels himmelblau gefärbt worden, 
hdäufig mit seinen Lippen beleckte. 
t Das Schiff „Dagmar“, welches am 2. Novemb er 
»origen Jahres von Cardiff nach Bombah absegette, wird seitdem 
spurlos vermißt.— 
Tauchversuche. Das Hinabsteigen der Taucher in die 
Wassertiefen geschieht bekanntlich picht mehr in der Taucherglocke, 
außer etwa, wenn es sich um Gründung oder Reparatur von Bau⸗ 
verken handelt, sondern in einem metallnen Brustharnisch und