Full text: St. Ingberter Anzeiger

Graz: Der Regierungs⸗ Aommissär macht die Mittheilung von richlen aus Bayonne vom Gestrigen: Die Insurgentea haben San 
der erfolgten Sanklion der Gesetze über die Freitheilbarkeit des tander uruckerobert. In Orviedo herrscht Aufregung. * 
Hodens und uber die Aufhebung des politischen Ehe⸗Consenses. 4228 England⸗ 
Wien, 29.. Sept. Die heutigen Morgenblätter melden: . 38 — 
Die Vennssion des Sialihalters von Galizien, Golucho vati, ist London, 29. Sept. Cabrer a (er General der Har · 
n Zaiser angenommen worden. Im Ministerrath wurde der — &8 fich zu Kensington bei London, wo er krank dar⸗ 
Veschiuß gefaßt, den Landtag von Galizien nicht —X 
d ten der R. faP. zufolge wird gegen den Bischt bondon, 30. Sept. Eine Depesche det TZimes aus Ma 
n vinz wegen des durch feinen. jungsten Hirtenbrief begange. drid meldet General Novaliches ist bei Cordova geschlagen wor⸗ 
nen Vergehens der Ruhestörung: eine gerichtliche Untersuchung den. In Madrid herrscht große Aufreguna. Hier steht im Ori 
ruge leiten zinaltert: Concha nachgab .) Die Truppen fraternisiren mit den 
RPrag, 26. Sept. Man signalisirt einen neuen Erlaß des Volke. Es fand kein Blutvergießen statt, und herrscht die vollstän· 
Ministers Gistra, hervorgerufen durch Instruktion der böhmischen digste Ordnung Der Morning Herald hat eine Madrider Depesche. 
Dischofe Der öErilaß ertheilt strenge ¶Weisungen hinsi thtlich der uche hinzusügt, die JuntaGon Sevilla) habe die Absetzung 
resehuͤchen Fůhrung der Mairikel durch die Pfarrer. — Es ver der Dynastie, die Eiuführung des allgemeinen Stimmrechtes und 
ude in Abseordnetenkreisen, daß das Ministerium sich einem die Finberufung constituirender Cortes proclamirt. 
Antrage im e e der RBRXV Civil⸗ ESchweiz. 
Ehe nicht wiedersetzen wird, da sie zeige, daß der erue“— Bern 24. Sept. .4 
. 6k * 24. Sept. Freiheits und Friedenscongreß.) Uebet 
n ee. die Noih-Civil-Ehr beabsichtigte Compromiß —5— eee * de der —38 — zi Kirche 
est, 27. Sept. Gestern fand eine äußerst stürmische ge— und Staat· re erirte der Frauzose Barni, Pelcher im Namen des 
heime nindet Depulirtentafel statt. Es handelte sich um die — b selne In 3. 35 e 
vollsschulgesetzesvorlage, die von mehreren protestantischen Abgeord⸗ 8 w nn gen enie * m v 
en arunter Tisza und Zjedenyi) vom confessionenen Stand nn er dIn 3334 t vone un 8 — 
hantte aus scharf angegrufen, vom.Ministen Edtods ver unter den nenen ‚m age eree t sn n 
heidigt wurde Pulszky sprach sich unter großer Aufregung ee s ne d t Ir und — aß * meguo 
dauses fuͤr vollstandige Trennung der Schule von der ald durch alle Völter, welche berufen sind. die Bereinigten Sian 
—2 5 — irep du 8 —S— ype, depgema 
A am: Die Fiumer Frage wurde, ganz nach dem Be— erlangt er, daß keinem Kaltus mehr eine gffiäienne Auerienmun 
richte 9 Ausschusses, dahin entschieden, daß FJiume wie bisher p Zheil werde, daß alle Fontordate aufgehohen das Budget su 
arectien derdleiShi. — ultus Angelegenheiten gestrichen und aus den öffentlichen Schulen 
ea h. 27. Sept. Einige Bezirksmarschälle hatten bei der religiöse Unterricht beseitigt werde; er protestirt gegen den 
Erzherzog Albrecht vor dessen Abreise Audienz genommen, um die⸗ dian do — Nyywt e Fe X 
sen u bitten, den Kaiser zur Wiederaufnahme der galizischen Reise In n d 8 ve sich de ung dieser n— ue 
u vermögen. Der gesirige, Czas“ schreibt die Verschiebung frem⸗ nacht. d ur n e n isem e Wy menoe 
——— ment des Dr. Ladendorf mit 65 gegen immen zum 
Frankreich Beschluß erhoben. — 
Frautreich. Bern, 26. Sept. Der Friedenscongreß beschloß einen 
Paris, 26. Sept. Der Papst hat dem Kaiser Napoleon Protest gegen einen allenfalls beabsichtigten deutsch⸗franzosi⸗ 
geschrieben, um von ihm eine Hilfe für die Königin Ijsabella von schen Krieg, sowie ferner die Prüfung der Mittiel zur Frauen⸗ 
Spanien zu erbitten. Der Kaiser hat noch nicht geantwortet emancipation. 
sowen wartet dr he F A teit Italien. 
Paris, 28. Sept. ie Gescheẽ osigkeit in 4 2 
* 7 * Florenz, 30. Sept. Die vom Kriegsminifter angeord⸗ 
A* in Frankreich, nimmt einen sehr großen Um neie Nrundgenen lassung cesredt sih d bäg enn. Rione 
vparis, 27. Sept. Die „Patrie“ bringt auf wesentlich dementirt das Gerucht, wornach Ordre zum Ankauf von Pferden 
Reformen in Spanien. Widerstand dagegen aus dynastischen gegeben werden. 
Interessen wäre viel rebellischer, als die Militäraufstände. — Der 
Raulos behauptet, daß die Insurektion Herrin von Cadix, Se— 
illa, Malaga, Jaen, Cordova, Almeria, Granada und Huelvo 
ist. Dasselbe Blatt erwähnt ein Gerücht, nach welchem Haupt 
mann Baldrich bei Vendres (Frankreich) auf Reklamation des 
spanischen Gesandten verhaftet worden. 
Aus Paris, 28. Sept., wird ferner geschrieben: Die Gar— 
nisonen von Bayonne, Perpignon ⁊c. wurden verstärkt. Im Uebri⸗ 
zen beschränkt sich die kaiserliche Regierung auf Gendarmeries und 
Holizeidienste, indem sie Spanier, welche die Grenze zu über 
schreiten suchen, festnehmen läßt, so u. A. den spanischen Depu 
itten Moncasi, der nach Tours gebracht wurde, dort jedoch 
entsprang. —WVW 
Paris, 28. Sept. „France“ dementird die neulich von 
einem Wiener Blatte gebrachte Notiz von der Existenz einer tür⸗ 
kischen Note bezüglich der rumänischen Umlriebe. 
Paris, 28. Sept. Der „Moniteur“ meldet, daß Granado 
und Carthagena ihr Pronunciam iento gemacht und die köonigli— 
chen Besatzungen dieser Städte sich vor dem Aufstand zu rück 
gezogen haben. J 
Paris, 29. Sept. Die Havas'sche Agentur zeigt an, daß 
hzeute (bei der spanischen Gesandtjchaft) keine Depesche eingetroffen 
ist. „Siecle“ und „Gaulois“ melden übereinstimmend, daß beide 
Gebruder Concha der Königin ihre Entlassung eingereicht hätten, 
da sie in Folge der Weigerung der unschuldigen Isabel, ohne ihren 
Intendanten Marfori nach Madrid zurückzukehren, die Situation 
nicht mehr zu beherrschen vermöchten. Darauf habe die Königin 
den General Pezuela (Marquis v. Cheste) mit der Bildung eines 
neuen Ministeriums beauftragt, das in San Sebastian seinen Siß 
nehmen sollte; die Antwort Chestes sei aber noch unbekannt. — 
„Gaulois“ und andere Blätter versichern, der Aufstand mache 
Forischritte. Selbst die officiöse „Patrie“ schreibt: Die Lage scheint 
sich in Spanien seit 24 Stunden verschlimmert zu haben; das 
letzte königliche Schiff, welches vor San Sebastian ankerte, hat die 
Rocde verlassen, um zu den Insurgenten zu stoßen. 
r 28. Sept. Die „Gironde“ meldet nach Be— 
Spanien. 
Madrid, 26. Sept. Die Insurgenten in Ankeguera er⸗ 
chossen 8 ihrer Genossen, die sich der Hausplünderung schuldig 
gemacht hatten. 
Sa'n Sebastian, 27. Sept. Die spanische Regierung 
war benachrichtigt worden, daß England beabsichtigte, Kriegsschiffe 
zum Schutze seiner Staaisangehörigen an die spanischen Küsten 
ju senden, und hatte die Maßregel widerrathen. Da dieselbe aber 
in Erfahrung gebracht, daß Prim Carthagena bombardiren werde, 
so hat sie die Veranwornichkeit für etwaige Beschädigungen abge⸗ 
lehnt und Frankreich freigestellt, die ihm gutdünkenden Maßregeln 
zu ergreifen. 
St. Jean de Luz französische Grenzstation an der Straßt 
von San Sebastian nach Bayonne), 29. Sept. Marschall Serrano 
war gestern in Andujar (weit oberhalb Montoro, wo Novaliches 
stehen sollte) erwartet; seine Vorhui ist durch die Generale Is 
quierdo und Roda commandirt. Navaliches cantonnirt seine Trup 
hen in der Mancha (also „rückwärts concentrit!“ 
Madrid, Montag, 28. Sept., Abends. General Nod a⸗ 
liches ist vom Marschall Serrano geschlagen worden 
und hat sich, selbst verwundet, in der Richtüung auf Madrid zurüd⸗ 
gezo geun. Aber in Madrid brach der Aufstand eben—⸗ 
falis lbos; Bevölkerung und Truppen fraternisi— 
en unter dem Rufe: „Nieder mit den Bourbonen! Es 
lebe die Volkssouveränität!“ Der Rücktritt des Ministerpräsidenten 
Marschalls Concha bestätigt sich. Das ganze Land ist in 
vollem Aufstande. Die Junta ernannte eine provisorische Re— 
gierung, bestehend aus vier Progressisten, vier Ministern und 
dier Democraten. Das königliche Wappen wurde von den Staats⸗ 
gebäuden abgenommen. In den Straßen Musik, Illumination. 
Dänemark. 
Kopenhagen, 27. Sept. Nach einer der hiesigen rusfl⸗ 
schen Gesandtschaft zugegangenen Mittheilung hat der Kaiser vor 
Kußland den Großfürsten Alexis sosori nach Potsdam beschieden, 
Is derselbe spatesiens morgen zu erwarlen jei.