viel daran KassselSund Mainp direct an seinen Besitz
zu bringen. I 2 7 * 44
Parik,25. Ocih, Mit der Organisatidn ver Mobilgarde
wird gietzt ꝛernsthaft vorgegangen. Der Moniteut enthälbe ein
Decrei, welches A8 Balaillons⸗oder Escadronschefs für die eif
Departements, welcheè das drittés Armeecorps bilden, ernennt.
Die halbamtlichen Blätter sind gar zufrieden mit dem neuen
Ptanifest der spanischen Regierung, da dieselbe darin ihre Sym—
pathieezi- für die amonarchische Regierungsforur in ungiheifelhafter
Weise zu erkennen gibt. Die Versicherung, daß die spanische
Regieruͤng die Beschluͤsse der Cortes auch zu respectiren wissen
werde, falls dieselben sih für die Republik ausspräshen, erschreckt
fie wenig. Aber auch die unabhäugigen Blätler: sind ⸗.mit dem
neuen aus der Kanzlei der spanischen Regiexung herporgegangenen
Actenstück zufrieden und insbesondere erregen die Offenheit und
der Freimuth, mit welcher sie die sFreiheit deg, Cultus ausruft,
die Zufriedenheit derselben. In der That war e8 nauentlich die
unsägliche Undalpsanzleit in Religionsaugelegenheiten, wodurch die
Spamer sich von den anderen Völkern Europas so merklich unler⸗
schieden. „Die. Männer, welcher aß der Wiedergeburt Spaniens ar⸗
beiten, haben das begriffen, und sie suchen diese Kluft auszu—
fuͤllen, sie hegreifen, daß sier nur, auf diese Art Herxren der Ver—
gangenheit. werden können. Auch Dou Carlos wird guf den Rath
einer Freumde die allgeneine Religionsfreihtit in seinem noch
inzmer nicht Vetöffentlichten Manifest verheißen. Man-erzählt hiez,
daß dieser Pruͤtendent ein Anlehen abzuschließen sucht zund die
Finkünfle von .. Cuba als Unterpfand zu geben verspricht
auch an den, Kasser pon Oesterreich soll er sich gewandthaben.
um vonS,M. eine Hilfe an Geld, und Waffen- zu arbitten
amein es ist wohrjcheinlich, daß Fr hergehens an dieseThür
klopfen werde. I
Par iüss 285.Oef. Der „Konstitutisunel“ bespricht den
Enthusiasmus,““ mit welchein das Institut der Mobilgarde in den
Depattements aufgenommen worden sei, und sagt, uiau köune sich
des Gefühles gerechten Stolzes nicht erwehren, wenn man säahe—
izie so biele Zute Bürger einen Theil ihrer Unabhängleit. der
Ehre opfsrn, die jungen, Bataillone zu unterrichten und der noch
aroßeren, sie an die Grenze zu führeu, wenn Krieg ausbrechen
sollle. Das Gefühl der Pflicht und der Hingebung für das Va—
ferland ser. in Frankreich noch nicht erstorben.
Die mehrsach besprochene Karte ist erschienen. Der ihr beige
fuͤgle Tert sagt: Die Vergrößeruug Preußens, habe das Gleich—
gedicht Europas nicht gestört; Frazkreich sei poun ungbhängigen
Staaien umgeben unnd kein Grund zu irgeud einer Befürchtuug
vorhanden. —
Der „Temps“ theilt mil, daß heule Morgen die Passage
Dauphine, in welcher sich die Militär⸗Buchhandlung Dunag ine be⸗
findet, mit einer großen Meuge angefüllt war, welche die schon
berühmte Charte, die Frankreich das Gefühl seiner Lage geben
soll, kaufen wollte. Man wird diesen Zudraug begreifen, wenn
—
mehr als 100,000 Exemiplare belief, Die durch den „Constitu—
tidunel“ so stark aufgestachelte Neugier ist wieder einmal betrogen
worden. Man versichert uns, daß der Verkauf heute Abend be—
ginnen sol. . * —— —
Als Friedenszeichen wird gemeldet, daß der Marquit
de Lavalette gestern eine dreistündige Audienz beim Kai—
j e r hatte.
Paxis, 28. Oct. Der „Moniteur“ meldet, daß nicht
allein Preußen und Italien den diplomatischen Verkehr mit Spa⸗
nien hergestellt haben, sondern auch der päpstliche Nuntius seine
Beziehungen mit der provisorischen Kegierung wieder angeknüpft
hat, nachdem bereits am 23. October die Botschafter von Frant-
reich, Euͤglaud und Portugal mit dem spanischen Staatssecretär
in Beziehungen getreten war.
England.
20don, 24. Oct. Die Projectirte Reise des Prinzen und
der Prinzessin von Wales nach dem Auslande ist nun definitiv
beschlossen worden. Das prinzliche Paar wird ungefähr um Vritte
Nobember England verlassen und sich nach Paris, Deutschland
und Dänemark begeben; späterhin werden Griechenland und ein
Theil von Kleinasien besucht, und schließlich die Nil-Katarakten in
Augenschein genommen werden. Der berühmte Afrika-Reisende,
Sir Samuel Baler, wird die Herrschaften auf dem letztgenannten
Theile der Reise begleiten. — Der Herzog, von Edingburg hat
on der Admixalität die Weisung erhalten, spütestens am 1. No⸗
dember seine Seefahrt anzutreten. Dieselhe dürfte aber noch bor
Ablauf dieses Monats von Statten gehen. Der Herzog hat sich
bereits nach Devonport begeben, wo seine Fregatte, die „Galateat,
für die Kreuzungstour ausgerüstet wird. — Den Theilnehrrern
an den Feldzügen in Abyssinien, Neuseelaud. und an der indischen
Wrenze wird eine allgemeine Kriegsmedaille verliehen werden. —
In Leicester hat am Freitag ein Großes Anki⸗Gladstone-Meetlnq
stattgefunden, wo die Politik des, „Führers der Kirchenseinde“ in
den leidenschaftlichstenLluiisdrücken verurtheilt wurde. Die in diesem
Sinne abgefaßte Resolution der Versammlung. ist Disraeli zuge—
sandt worden. — Aus Penzance läuft die Meldung ein, daß das
Lichterschiff , Devon“ gestern Morgen' an der coruischen Kiülste bei
Lands-End total gescheitert ist, wobei 10 Matrosen und seche
Passagiere ihr Leben eingebüßt haben.
n Ztalien. ie
eFlod ren z. Alle bhmischen Correspondenzen versichern da
in Rom tiefe Trauer herrsche. Bereits mache sich das Ausbleiben
der, bedeutenden Summen fühlbar, welche Isabella ⸗mit größter
Punklichkeit Woche für Woche zur Bestreitung der Kosten: der
apstlichen Armee beigestenert. In den wenigen seit ihrem Sturze
verflossenen Wochen habe sich schon ein merkliches Deficit heraus
gestellt, und Cardinal Antonellisei? dadurch veranlaßt worden
den übrigen Ministern und mehreren Kardinälendie Frage vor—⸗
zulegen: was in dieser neuen drängenden Lage zu geschehen habe
Wahrscheinlich werde man sich. zu Erspanissen in cdem Militär⸗
hudget, verstehen; Antonelli schlage vor, das Heer auf 2000. Mann
Bendarmen unnd eben so viel Linie zu reduciren und zumal dite
zugaden zu entlassen, welche durch ihre Indisciplin Aergerniß ge⸗
zden und dpppelt sasbiel kosten als die anderen Corps. — Der
General Lamarmora ist seit ein paar Tagen nach längerer Ab—
vesenheit hierher zurüdtgelehrt. Er hat in den letzten Wochen »die
deutsch⸗französischen Grenzprovinzen bereist und sich von dem Stand
der Rüstungen in beiden Ländern zu überzeugen gesucht. Seine
Beobachtungen ließen ihn schließen, so hat er seinen hiesigen Freuu—
den erzählt, daß man weder in Deutschland noch in Srankreich
an zeinen baldigen Krieg denlegg —E
«Flomnenz, 27. Oct.: Mriefe aus Rom sprechen »bon einer
daselst eingelaufennen Note dea Kaisers Napoleon an⸗die päpstliche
Regierung, worin-derselbe angeblich erllart, daß die Räumung
Roms vpon zallen Machten derlangt wer de... .
aniEpanien. e eee
— Madrid 87. Det. Preußen und Jtalien haben
die provisorische Regierung anerkannt. Der päpfslliche Nuntius,
velcher dem Minjter des Aeußeren einen Besuch abstattete, führte
ine jehr versoͤhnliche Sprache... 3
Die Coder bes'wahleu werden am 9. November be⸗
Es geht das Gerücht die Koͤnigin“ Jsabel werde n Gunster
des Don Carlos abdaͤnken Naͤchstend joll die Subscripsion aul
eine Nationglanlethe etöffinet wexden F—
Zcherfahre, daß der Herzog d. Montpensier bei der Regier⸗
ung hat anfragen lassen, ob er nach Sevilla zurückkehren könne
Man hat ihm geantwortet, daß ihm dies ganz freistehe, uud daß
die spanische Regierung Niemand proscribirt habe. Zugleich aber
zat man ihm vorgestellt, daß es vielleicht seine Pflicht sei, auf
ieses Recht jetzt zu verzichten, bis das spanische Volk sich ausgespro⸗
hen habe, um so mehr, als seine Candidaiur so zu sagen offiziell
aufgestellt worden sei. —
Einer der Führer der republikanischen Partei, Hr. Castellar
st heute in Madrid angekommen. Einige Abtheilungen National
garde, Studenten, Deputationen ⁊c. sind ihm nach dem Bahnhof
entgegengezogen und man hat: „Es lebe die Republik“ gerufen
ein Ruf, der für Madrider Ohren ganz neu ist. Uebrigens kein
knthusiasmus, keine Erregung. Diese Bevölkerung bleibt hei
alledem gleichgültig, als ob die Urheber dieser Demonstrationen
sich mit den Angelegenheiten Chinas beschäftigten.
Amerika. e eep ee
VDer Missisippi⸗ Dampfer „Hesper“ wurde südwärts von
Memphis von Verkappten überfallen, welche 4000 Muskeiten,
die für die Bewaffnung der Neger in Arkansas bestimmi
waren, über Bord warfen und dann in die Waldungen ent
wichen. *
Neæw⸗York, 27. Oct. (Kabelnachricht. In West—
vierginien siegte die republikanische Partei mit 4000 Stim—
men Majorität.
Jermischtes.
F München, 26. Oct. Es soll in München ein zweites
größres Banketablissement ins Leben gerufen werden mit der
Benennung „Bayerische Vereinsbank.“ Die Gründer derjselben
iind die Herren v. Eichthal, v. Fröhlich, Moritz Guggenheimer,
v. Hirsch, Willmersdörfer in München, Feustel in Bayreuth und
die Anglo⸗Austria⸗-Gesellschaft in Wien. *
Mainz, 283. Oct. Papst Pius IX. hat dem Buchhündler
Zir hheim hier, Verleger der Schriften don Ketteler, Moufang,
Haff ier, Hahn⸗Hahn ⁊c. das Ritterkreuz des St. Sylveflere Ordens
zerlichen.