Full text: St. Ingberter Anzeiger

zas Steuer und Tompaß verloren zu haten scheiut. canpromitiren 
u lassen. 8 4157 S3 
erne 7 28 Hect a Em Bediete! * neren n 
jat sich gtern din freudges Freigniß zugelragen. Die Vercinig- 
ing ver Tlubs der verschiedenen. libe ralew⸗ Frachonen ist ünter 
z»em Eindrucke deß Feklärungen der Minister gegen die klerikale 
Opposition erfolgt. Die Regierung hat somit eine große Majo— 
cität im Hause, mit der sie sich nur in innigem Roapport zu hal⸗ 
en, hat, um die festeste Stüte zu besitzen. Sie wird dies hoffeggt. 
lich auch ihun, und ihre bisherige sehr schädliche Schweigsambkeit 
zufgeben. Vor“der Hand' hat sie micht eininal eine äußerste Linke 
u furchten, denn selbst Rechbaur, Groß ꝛc. haben erklärt, fich der 
Pajorizt fügen zu wollen. Die Rolle der Oppositionbleibt allein 
n den — der U tramontanen und der Polen, — Nachdem 
zer Fürsibischof von Olmütz irotz des angedrohten Ponale von 
10,000 fl. die noch nicht ausgelieferten Ehegerichtsakten nicht he— 
usgegeben hat, so wurde die angedrohte Strafe über ihn ver— 
jaͤngl und ihm ein neuerliches Poͤnale von 20,000 fs. angedroht, 
denu die Herausgade der Acten nicht erxfolkht.... . 
Wren 30. Oct. Die amtliche Zeilung bringt die Einbe⸗ 
ufung der Delegationen auf den 12. Rodemder nach Pef.— 
Die Debatte“ etfährt, der französische Gesandte in Florenz, Ma— 
saret, werde dorthin eine Note uͤberbringen, worin das französifche 
Fabinet an die italienische Regierung die bestimmte Frage richte, 
zb dieselbe den Bestand des territorialen gtatus quo im Kirchen ⸗ 
kaate jelerlich und unzweideutig zu garanliren vermöge. Von der 
tZeantwortung dieser Vorfrage haͤnge der Eutschluß Frankreichs 
iunurs ie vunt anse aeg ongus drertteng. 
praga, 20. Deh. Hier sind vier Jesulten aug Spanien 
ngetroffen 'und in die hiesige Congregration aufgenommen 
worden. — —VVVVV VVV 
Pest, 20 Oct. „Pesti Naplo“ enthält einen gegen die 
Haltung der römischen Regierung und der rumänischen Regierung 
ind der rumänischen Presse gerichteten Artilel. Es heißt darin, das 
umanische Volk werde gegen Ungarn aufgehetzi, mit welchem es 
och beruͤfen sei, „im Inieresse der Civilisation“ friedlich zusam— 
nenzuwirken. Weder die oͤsterreichische Monarchie, noch Ungarn 
wollie einen Krieg. Ihre Losung sei der Friede. Ueber dem Traum 
eines zu' gründenden Dako⸗rumänischen Reiches gehe der Wohlstand 
Rumäniens zu Grunde. Die Verantworklichkeit dafür treffe Jene, 
velche das Volk irre leiten. Schließlich hofft „Naplo,“ daß in 
den Fürstenthümern doch noch eine nüchterne Politik Eingang 
inden werde. 
Gise die Czechen Opposition machen.) In dem mährischen 
Dertichen Rampersdorf stopfte das dortige Völkchen jintgst einen 
Strohmann aus, zog ihm Frack und Cylinder aur (amn ihn als 
Deutschen zu charalterisiren, band ihm am Kopf eine deü mäh— 
rischen Landtag in anticzechischer Weise schildernde Brochüre an, 
wang zwei Judenknabeu, ihn auf den sogenannten Galgenberg 
zu schleppen und verbrannte ihn dort; ein Vertreter der Kirche 
sang dazu das Miserere ⸗ we 
Frankreich. I 
Die dret Karten, von welchen in der letztrn Zeit so vielfach 
die Rede war, werden von den Pariser Buchhändlern, die sie in 
ihren Schaufenftern mit dem Zusatze: „Auf Befehl des Kaisers 
Zerkaufte!e dusgehängt haben, stark verkauft, obgleich der Preis 
(110 Fr.) ziemlich hoch ist. Es sind , bereits übet 100,000 Erem⸗ 
blare abgesezt .. 3 
Viele aus Spanien vertriebene Jesuiten haben sich in der 
Normandie angekauft. * 
Pariser Socialisten sandten eine Adresse nach Madrid, in der 
äe die provisorische Regiexung aufforderten, die liegenden Gütet 
der Kirche nach den Grundsätzen der Gerechtigkeit für die Ge— 
jammtbevölkerung nutzbar zu machen. 
Der neue Arzt des Grafen von der Goltz, Dr. Salmon, 
aus der Nähe von Cherbourg, ist wieder von Paris abgereist, 
nachdem er dem Kranken eine vierzehntägige Cur vorgeschrieben, 
in der kalte leichte Speisen eine Hauptrolle spielen. Der Graf 
zxträgt außerordentliche Schmerzen mit großer Standhaftigkeit; 
jein Zustand scheint ganz hoffnungslos. 
Die Exkoͤnigin Isabella hat sich von der Grenze zurückge- 
jogen, und ist, wenn die „Epoque“ gut unterrichtet ist, seit dem 
27. Oct. in Paris, um nach den einen in der Avenue des 
Champs Elysées, nach anderen in der Villa Beauregart bei Por⸗ 
hefontaine, der ehemaligen Residenz der verstorbenen Misg Ho— 
vard, Napoleonischen Andenkens, ihren Aufenthalt zu 
nehmen. 
Assolant, der demokratische Publicist, schreibt: „Da der 
Krieg mit Bismarck unvermeidlich ist, so sagen wir: je eher desto 
zesser. Heuer könnten wir uns noch am linken Rheinufer schlagen 
venn man noch zwei Jahre wartei, werden wir uns vielleicht um 
Lothringen und Elsaß schlagen müssen. Nur ein Keulenschlag wie 
Jena lann Bismarck aufhalten.“ usohent denlt gtiesen · Saß dem⸗ 
— 33 —B66 
Die lais * Larte re da,“ schreibt man aus Pa⸗ 
F und det vpn der Hamd Aapoleons IIL herruͤhrende Text, 
d n wesntideder seit einsgen Wage hier umlaufenden 
Ver fionen entspringtwerd bereits dvom zahllosen Augen mit der 
dupe untersucht. Die Karte selbst ist eine geographische Sudelei 
doller Fehler, besonders in ihrer Darstellung der de 7 die 
abrigens auch im Texte ganz im Style Giragdigg zgehalten j 
Ehdonr Muůnher und 5 r d —— 
jen Festuugsstand erhoben! Eine andere Merkwürdigkeil ist, vaf 
n der ganzen Schweiz nur zwei Orte bezeichnet sind, Basel und 
4. Arenenberg! Dagegen ist es offenbar nur ein schritrbares Verr 
ehen. wenn die Farbe des norddeuischen Bundeg 'in Schleswig 
zis Jum obersten Raude der Karie hinaufsteigt und dadürch noch 
ein kleines Stück von Jütland bedeckt.« Man wollie sich eben 
jede Andentung eines Urtheils über Nordschleswig erspuren.“ 
England. 4 
3483 ** — — 1 683 
Loundon, 30. Oct. Times“ meinen, die Folge. de 
Tommentars zu den bekannten drei franzosischen Karten iß 
eine Heexe 3vermindexung. sein. id 
ESpanien. 
wEin am 29. Det. veröffentlichtes Exposee über den Finr 
zuständ des Landes beziffert das Deficit auf 22 Milliarden Re 
ilen und constatirt die Rothwendigkeit von außerordentlichen Aud⸗ 
zaben in Folge der Hungersnoth und des allgemein herrschenden 
Arbelsmängels. Durch Decret der Regierung wird deshalb die 
ffentliche Subscripfion auf eine Auleihe von 200 Mitlionen 
panischer Thaler eroffnet, für welche 1,250,000 Schatzscheine 
vusgegeben werden sollen dieselben werden zum Emissions course 
zon 80 ausgegeben und bringen 6 pCt. Zinsen, welche vom 1. 
Januar 1869 an berechnet werden und am 30. Juni und 31. 
December zahlbar sind. Die Amortistrung wird im Jahre 18660 
»eginnen und im Jahre 1888 endigen.“ Die Anleihe wird im 
Betrage von 2110 Millionen Realen garantirt durch die Kron⸗ 
züter. Die Regierung wird die Bank aus dem Verkaufsertrag 
her genannkten Güter mit den Miltein zu den nöthigen Zahlungen 
»ersehen. Die Subscription, welche am 11. Nodember beginnt 
und am 25. Nov. geschloffen werden soll, findet statt in Madrid, 
nn den Hauptplätzen Spaniens und der spanischen Colonien, fowie 
n Paris und London. Für Zahlungen, welche in Voraus ge⸗ 
eistet werden; wird eine Bomificatiean von 4 pCt gewährt,n 
Das Rundschreiben, welches die neue spanische Regierung an 
zie auswärtigen Mächte erließ, ist von dem norda erikanischen 
Besandten in Madrid in extonso durch den Telegraphen nach New- 
HYork gesandt worden. Die Depesche kostete 40,000 Fres. 
An den Minister⸗Präsidenten haben 516 Damen von Ma— 
drid eine Adresse gerichtet, in welcher sie die Bitte um Conser- 
birung der Kirchen, deren Zerstörung noch nicht vollendet fei, 
und um Aufrechterhaltung der religiösen Einrichtungen aus⸗ 
prechen. I 
Nach Berichten aus Wien ist ein neuer Kandidat für den 
panischen Thron in der Person des Erbprinzen Leopold von 
dohenzollern⸗Sigmaringen aufgetaucht. Der Prinz ist mit einer 
jortugiefischen Prinzessin verheirathet und soll von dem Vater der⸗ 
elben, dem Könige Ferdinand in Vorschlag gebracht sein. — In 
Sevilla hat eine Demonstration gezen die Orleans Statt gefun⸗ 
»en. Die Junta dieser Stadt, welche bekanntlich in ihrer Ma⸗— 
orität aus Demokraten besteht, hat sich ebenfalls gegen die Thron⸗ 
jefteigung der Orleans ausgesprochen. Die Einführung der pro—⸗ 
»stantischen Bibeln nach Spanien ist jeßt gestattet worden. 
Havanna, 30. Oct. Es haben sich Junten gebildet und 
ür Errichtung einer cubaischen Republik ausgesprochen. Die Einge⸗ 
zorenen beabsichtigen einen Aufstand; aber der Generalgouverneur 
Lersundi wird wahrscheinlich die Oberhand behalten. 
Amerika. 
Rew⸗NYork, 21. Oct. Die Berichle über die Baum⸗ 
wollernte in den Südstaaten sind in Folge der besseren Witterung 
jiel günstiger. — Aus Mexico wird gemeldet, daß Juarez Maß— 
regeln treffe gegen einen Einfall Santa Anna s, der von Cuba 
rusgewiesen wurde und nach St. Thomas gegangen ist. 
272m 
3 
* 
1 
München, 28. Oct. Von der Salinenhaupibuchhaltung 
ist dem Generalcomite des landwirthschaftlichen Vereins die Nach⸗ 
richt zugegangen, daß von unseren Viehzüchtern hie und da statt 
des vorschriftsmäßig bereiteten Viehsalzes Gewerbesalz verwendet 
vird, und zwar aus dem Grunde, weil das Viehsalz durch Zu—⸗ 
atz von Ocker und Wermuth verunreinigt aussieht, während das 
Hewerbesalz weiß erscheint wie Kochsalz. Man glaubt, je weißer 
das Salz sei, desto besser wäre es. Das Gewerbesalz ist jedoch,